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Medikamentenschulung Brustkrebs. DRV- Bund Reha- Zentrum Utersum gynäkologisch- onkologische Abteilung

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Academic year: 2022

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(1)

Medikamentenschulung

Brustkrebs

(2)

Inhalt

 Einführung

 Antihormontherapie

 Antiöstrogene:

Tamoxifen

Fulvestrant

 Aromatasehemmer

Letrozol, Anastrozol, Exemestan

 GnRH- Analoga

 Therapie des Knochenabbaus

Bisphosphonate, Denosumab

 Zielgerichtete medikamentöse Therapie

Wirkstoffprinzipien

Überblick der Wirkstoffgruppen

Prinzipien der Durchführung

(3)

Einführung –

Geschichte der antihormonellen Therapie

 1896 Eierstockentfernung (G. Beatson)

 1922 Bestrahlung der Eierstöcke

 1940 Östrogene

 1960 Androgene

 1971 Tamoxifen

 1985 GnRH – Analoga

 1998 Aromatasehemmer

(4)

Wann werden keine Östrogene bei Frauen gebildet?

„Östrogenpause“

Schwangerschaft, Stillzeit

Wechseljahre

Pille Verlust

Eierstöcke

Hungerzeit/

Magersucht

(5)

ANTIHORMONTHERAPIE

(6)

Antihormonelle Therapie

Warum?

 Wirkt systemisch

 Reduziert das Rückfallrisiko

 Bremst Tumorwachstum in fortgeschrittenem/

metastasiertem Stadium

 Schützt kontralaterale Brust

(7)

Antihormonelle Therapie

Wer?

wenn Hormonrezeptor positiv (Östrogene, Progesteron) (≥ 1%)

75% der Frauen weisen einen hormonrezeptorpositiven Tumor auf Wann?

neoadjuvant = vor der OP (nur in Studien oder spez. Situationen)

adjuvant = nach der OP (kann parallel zur Strahlentherapie eingenommen werden)

palliativ = stabilisierend in fortgeschrittenen Stadien Welches Medikament?

i. A. vom Alter (Menopausenstatus) und Komorbiditäten

Antiöstrogen vs. Aromatasehemmer Wie lange?

Mindestens 5 Jahre (erweiterte Therapiedauer nach individueller Nutzen/ Risiko/

Nebenwirkungen Abwägung)

Wechsel auf andere Gruppe ist grundsätzlich möglich

(8)

Menopausenstatus – Was ist das?

• in Eierstöcken gebildet: Östro-/

Gestagene

VOR

• keine Östro-/

Gestagene mehr aus den Eierstöcken

• Hormonbildung noch in Fettgewebe

 Menospause = Wechseljahre NACH

(9)

Was sind Rezeptoren?

Zellkern Wachstum

Östrogene

Rezeptoren

pT2 pN1a (2/10) cM0 G3 R0 ER pos PR pos HER-2-neu neg

(10)

Wirkweise Antihormoneller Medikamente

Wirkweise

Östrogen - BILDUNG verhindern

Östrogen - WIRKUNG

verhindern

(11)

Antiöstrogene:

Tamoxifen und Fulvestrant

 …besetzen

Östrogenrezeptoren

 Wirkung von Östrogen wird verhindert

 Tamoxifen in primärer Therapie in jedem Alter

 Fulvestrant bei

Rezidiven/ Metastasen als wiederholte

Antihormonelle Therapie

Zellkern Wachstum

Tamoxifen Östrogene

(12)

Dauer der Tamoxifentherapie

Wie lange?

 Mind. 5 Jahre (dann Indikationen überprüfen)

 bis zu 10 Jahre bei Risikopatienten

 i.A. mit Alter, Tumorbiologie (…)

 Vorteil: „carry over“ – Effekt

 Switch: nach 2-3 Jahren

 Wechsel auf Aromatasehemmer

(13)

Tamoxifen

Veränderung an Gebärmutterschleimhaut

1-10%

Wechselwirkung mit anderen Medikamenten/

Nahrungsmitteln

Wechseljahres- beschwerden

> 10%

Gewicht Thrombose- (+)

risiko (+) Stimmungs-

schwankungen Evtl.

Veränderungen bei Laborwerten

(z.B. Blutbild, Leberwerte)

Nebenwirkungen Tamoxifen

Sehkraft (-)

(14)

Aromatasehemmer

(Letrozol, Anastrozol, Exemestan)

Hormonproduktion NACH der Menopause

FETT- GEWEBE

(…) Androgene Enzym

Aromatase Östrogene Brust

Wirkweise der Aromatasehemmer:

 Enzym Aromatase wird blockiert

 Die Kette wird unterbrochen

(15)

Aromatasehemmer

Wann?

 NUR nach Wegfall der Eierstockfunktion (Wechseljahre, Operation)

 in Kombination mit GnRH- Analoga

Wie lange?

 Standard 5 Jahre

 < 5 Jahre nach 2-3 Jahren Tamoxifen

 2-3 Jahre Aromatasehemmer

 Wechsel zu Tamoxifen

(16)

Wirkweise Antihormoneller Medikamente

Wirkweise

 Aromatasehemmer Östrogen - BILDUNG

verhindern

 Tamoxifen

Östrogen - WIRKUNG

verhindern

(17)

Nebenwirkungen Aromatasehemmer

Aromatasehemmer Knochen-/ Muskel- /Gelenkschmerzen

Reduzierung Knochendichte

Wechseljahres- beschwerden Labor-

veränderungen

(18)

Was tun um Nebenwirkungen zu reduzieren?

Bei schlechter Verträglichkeit

Einnahmezeitpunkt wechseln

Hersteller wechseln

Substanz wechseln zu Tamoxifen

wechseln

(Kontraindikation?!) Symptomatische

Therapie

(19)

GNRH - ANALOGA

Zoladex, Enantone

(20)

Gonadotropin – Releasing – Hormon (GnRH Analoga)

Wer:

NUR vor den Wechseljahren (< 40 Jahre)

Mit Tamoxifen bei hohem Rezidivrisiko

Mit Aromatasehemmer obligat zur Ausschaltung der Ovarfunktion

Unter Chemotherapie als Eierstockschutz

Wirkweise

ähnlich wie Entfernung der Eierstöcke

FSH = Follikel stimulierendes Hormon

Blockade der FSH – Ausschüttung

keine FSH- Bildung in der Hypophyse

Hemmung Östrogenbildung in Eierstöcken

Wie

als Depotpräparat subcutan (Spritze)

monatlich/ dreimonatlich

Nebenwirkungen

Wechseljahresbeschwerden

Einnahme > 2 Jahre  erhöhtes Osteoporoserisiko

(21)

Fazit

wenn

hormonrezeptorpositiv dann…

…ist die

Antihormontherapie ein wichtiger

Baustein

(22)

ABER ...

… die beste Therapie hilft nur wenn sie durchgeführt wird!

Dauer der Therapie (+)  Therapietreue (–)

Ursache: Nebenwirkungen der Therapien, Medikamente

Therapietreue (+)  Überlebensrate (+) Sterberate (–)

• Umkehrschluss: < 60% Therapietreue dann Sterberisiko 4fach

(23)

Bisphosphonate und Denosumab

Wirkweise

Eingriff in den Knochenstoffwechsel

Hemmung von übermäßigem Knochenabbau

 Bisphosphonate

halten Kalzium im Knochen

verhindern Knochenabbau

erhöhen Knochendichte

beugen Knochenmetastasen bei hormonsensiblem Brustkrebs vor

 Denosumab ist ein Antikörper

(Handelsname: Prolia, Xgeva)

(24)

Risikokonstellation zu Knochenabbau

 Hohes Alter

 Niedriger BMI

 Nikotinabusus

 Therapie mit Aromatasehemmern

 Familiäre Disposition

 Immobilität

 Langzeit Cortisontherapie

 Endokrine Erkrankungen

 Empfehlung: Knochendichtemessung

(25)

Bisphosphonate und Denosumab

Wer?

Bei allen Frauen mit gesicherter Osteoporose: dem Substanzverlust entgegenwirken

Bei Knochenmetastasen als Ergänzung zu spezieller Therapie (Chemo/ Radiatio/

Antihormone)

Kann angeboten werden als Prophylaxe (off-label-use):

allen postmenopausalen Frauen unter antihormoneller Therapie

allen prämenopausalen Frauen unter antihormoneller Therapie in Kombination mit GnRH

Wie?

Bisphosphonate

Als Tablette (morgens, nüchtern, mind. 30min vor dem Essen oder anderer Medikamenteneinnahme mit einem Glas Leitungswasser)

Als Infusion oder Spritze

Denosumab s.c. Spritze

Dauer?

(26)

Bisphosphonate und Denosumab

 Insgesamt gute Verträglichkeit Nebenwirkungen:

 akut: Grippesymptomatik, Knochenschmerzen

 langfristig: Nierenschäden, bei Eingriffen im Mund/ Kiefer  ca. 1- 2%

Kiefer- Osteonekrose

 bei oraler Gabe: Durchfälle, Magen- Darm- Beschwerden (ca. 2-10%)

(27)

Das können Sie selbst tun:

 Regelmäßige körperliche Aktivität

 Gesunde und ausgeglichene Ernährung: ausreichende Versorgung mit Vitamin D und Kalzium

 Gewichtsnormalisierung

 Verzicht auf Rauchen

(28)

ZIELGERICHTETE THERAPIE

(MolekularbiologischeTherapie = targeted therapy)

(29)

Ziel:

 Wirken spezifisch gegen Krebszellen

 Gute Wirksamkeit und möglichst geringe Toxizität im gesunden Gewebe

 Nicht nur die Verlängerung des Gesamtüberlebens,

sondern auch die Verbesserung der Lebensqualität

(30)

Monoklonale Antikörper Trastuzumab

und Pertuzumab (duale Blockade)

Wirkweise:

 blockieren Rezeptor für die Wachstumsfaktoren

 verhindern Zellteilung

 verstärken die Wirkung der Chemotherapie

 senken Rückfallrisiko

Zellkern Her-2-neu Rezeptor

Duale Blockade

Wachstumsfaktor Her-2

Zellkern

(31)

Trastuzumab und Pertuzumab

Wer?

pT2 pN1a (2/10) cM0 G3 R0 ER pos PR pos HER-2-neu pos HER-2-neu-Rezeptor positiv (ca. 25% der BK–Tumore) Wann?

neoadjuvant, adjuvant, palliativ Wie?

Infusion: 3 wöchentlich (Trastuzumab auch als Spritze (subcutan) möglich) Dauer 1 Jahr

 in der Palliativsituation unbegrenzt Cave:

 akut: Infekt-Symptomatik

 langfristig: 4 % Herzinsuffizienz, reversibel

 deswegen alle 3 Monate Herzultraschall

(32)

Grundlagen: Zellwachstum

 Zelloberfläche beinhaltet spezifische Bindungsstellen (Rezeptoren), die mit

Botenstoffen/ Liganden wie Schlüssel- Schloss- Prinzip zusammenpassen

 Signalkette wird ausgelöst

 Wenn ein Signal den Zellkern erreicht, kommt es zu

Zellwachstum und Zellteilung

/Botenstoffe

Zellkern

(33)

Zielgerichtete Therapie

Wirkweise?

 Bindungsstelle an den Rezeptoren blockieren

 Wachstum-Signalkette unterbrechen

 Gefäßneubildung im Tumor hemmen

 Reparaturmechanismen der

Krebszelle zerstören

(34)

Überblick über die Wirkstoffe

 Monoklonale Antikörper (mit Endung „-mab“)

Blockieren Wachstumsrezeptoren an der Oberfläche (Trastuzumab, Pertuzumab)

Markieren die Zelle für das körpereigene Immunsystem (Checkpoint- Inhibitoren, wie Atezolizumab, Pembrolizumab)

 Tyrosinkinasehemmer (mit Endung „-mib“ oder „-nib“)

Rezeptoren werden im Zellinneren blockiert (Niraparib, Palbociclib)

 mTOR-Hemmer (mit Endung „-mus“)

Signalwege werden zerstört (Everolimus)

 PARP-Hemmer

Reparaturmechanismen in Krebszelle wird unterbunden (Olaparib)

(35)

Zielgerichtete Therapie Wann?

 die Zelle muss entsprechende Tumoreigenschaften besitzen = Biomarker (Test aus Gewebe)

 vor allem bei Rezidiven/ Metastasen:  Erkrankung stabilisieren und Beschwerden lindern

 auch als primäre Erhaltungstherapie bei Risikopatientinnen

 auch bei Genmutation (BRCA 1/2)

 auch bei triple negativem Karzinom

 Die Forschung geht mit großen Fortschritten weiter (mehrere klinische Studien laufen)

(36)

Zielgerichtete Therapie

Wie?

 Infusionen

 Tablette

 Spritze

in Kombination mit Chemotherapie oder Hormontherapie

Die Therapie folgt i.d.R. einem bestimmten Schema

(37)

Zielgerichtete Therapie Nebenwirkungen:

Hämatologische, v.a. zu Beginn der Therapie, Anzahl der Blutkörperchen kann sich reduzieren

Cave:

Regelmäßige Laborkontrolle

Dosisanpassung notwendig

Erhöhtes Risiko für Infekte

Entwicklung febriler Neutropenie möglich

Herzinsuffizienz möglich, reversibel (z.B. Trastuzumab/ Pertuzumab)

Blutdruck

Steigerung möglich (z.B. Bevacizumab)

Eiweißausscheidung (mögl. Niereninsuffizienz)

Fatique, Inappetenz, Schlafstörungen

Haut, Haare, Nägel

Hautausschlag, Juckreiz, Haarausfall

Hand-Fuß-Syndrom (Rötung, Verhornung, Blasenbildung)

(38)

Zielgerichtete Therapie

 Nebenwirkungen bilden sich nach der

Behandlung in der Regel zurück!

(39)

Medikamentenschulung Brustkrebs

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