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249

Proben neuerer gelehrter Dichtkunst der Araber.

Milgelheilt von Dr. G. Kosen.

I.

Das lange Regisler von Sehulen inncrhalh und ausserlialh des llurauis von Jerusalem, welches uns aus dein 15. Jahrhundert aufbewahrt ist, be¬

zeugt den \\'unsch angesehener Muhammedaner , diese Stadt zu einem hervor¬

ragenden Silze islamischer VVissensebafllicbkeit zu machen. Neben den religiösen Beweggründen waren es obne Zweifel aucb politische , welche es wünschenswerlh scheinen liessen, das Ziel des erobernden Glaubenseifers der Cbrislen in eine Fesle des inuhammedanischen Dogmatismus zu verwan¬

deln. Saladin, dessen Schöpfung, die Saläbijjeh (St. Annenkircbe) , ihrer Zeit die am reichsten dolirte höhere Lehranstalt des Islams war, erölfnele die Reihe der nachfrünkischcn gekrönten Schulslifter , in welcher wir manchen geschichtlich hekannten Nainen wiederfindea. Dieses Streben war erfolglos;

keine jener Anstalten, von denen zum Theil ansehnliche Trümmer noch jetzt vorhanden sind, ist zu besonderer Blüthe gelangt, und die meisten mögen, wie die .Salähijjeh , scbon bald nach ihrer Gründung wieder eingegangen

seyn , indem die Sliftungsfunds von habsüchtigen Vornehmen zu eignem

Nutzen verwendet wurden. Seit .Menschengedenken besteht keine höhere Schule (Medrcseh) mehr in Jerusalem, und die noch lebenden gelehrten Ara¬

ber Palästinas haben fast ohne Ausnabme ibre Sludien in der Azhar-Moschee zu Kairo gemacht. Mit diesen wenigen Männern wird dem Anscheine nach die Gelehrsamkeit in dieser Provinz aussterben ; denn die junge Generation, angehaucht von der Gleichgülligkeit des modernen Türkenthums gegen orien¬

talisches Wissen, besucht die Hochschule der Nilsladt nicht mehr, so dass auf keinen Nachwuchs zu hoffen ist.

Aus diesem Grunde möchte es angemessen scyn , einige Proben von der geisligen Ricbtung jener Gelehrten mitzulheilen, wenn dieselben auch nur ein allgemeines, kein besonderes und locales Interesse in Anspruch nehmen können. Ich wähle zu diesem Zweck zunächst einige AI|S:äz, grammatische Räthsel, welche zu meiner Kennlniss gelangt sind. Dieselben haben die Form von Ka.siden und sind an bestimmte Personen gerichtet. Die besagte Dichtungsfurm giebt einen bedeutenden Theil des Inballs an die Hund, näm¬

lich das Lob des Angeredelen und häufige erotische Bilder, welche der europäische Geschmack an solcher Stelle zurückweisen würde. Die Schwie¬

rigkeiten, welche sie sehon an und für sich bielen, werden bisweilen nocb durch absichtlich eingestreute sinnlose Verse vermebrt, welche den Leser irre rühren und zu fruchtlosem Kopfzerbrechen nöthigen sollen.

I. Vom Imäm Scheich As'ad , dem Mufti der Schafeiten zu Jerusalem , über das pronominale ti und den specificirenden Accusativ in der Redensart

(2)

250 Rosen, Proben neuerer gelehrter Dichtkunst der Araber.

, . ,i. 1

L.jL5 »jO &Ll „Goltes (ist) seine Leistung (eig. sein Milcherguss) als Reiler", d. b. welcb trefflicber Reiter!

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(3)

Rosen, Proben neuerer gekhrter Difhtkunsl dtr Araber. 251 l'ebersetznng.

l'eber den Modi Hebrons, den Frennd meiner SeeU, meinen Meisler,

mein Vorbild, eineo Forsten an Gelehrsamkeit, —

Der im Handeln uod Wisseo die Andero überragt, deskeo Rede, geboodea wie nngehnndeo, aomolhig ist,

Ein Temimit') voo ächter Abslammnog, ruhmvoll, edelgesioot, woblthätig und ivohlwollend , —

Sei Gottes Heil, hegleitet voo Versjcheruogen meiner Freundschaft nnd ebenso ionigen als gewaltigeo Sebpsocht.

So wahr Gott l.ebt, ich sehne mich , sein freundliches Antlitz wieder- zusehn ,

Und boCfe in Kurzem mit meioem Munde seine beideo Hände zu küssen, Oas Glück zu hiiben, von ihm willkommeo geheissen und reicbe Belehruog

davontragend mit ihm zu sprecbeo , und ancb leibliches Behagen zu empfinden,

Unbesorgt vor qnd trotz den (bäinischen) Laurern des Zusammenseyns mit meinem Freunde mich zu erfreuen ,

Und im mündlichen Verkehr die Lösung eines grammatischeo Räthsel« za erhalten , welches ich ihm schriftlich vortrage.

Nämlich, was ist das prooominale Ha, welcbes oolbweodig in der Anocxion im Geoitivverhältoisse eintritt,

Ein darauf folgendes Nomen, ohne dass dieses eine Orts- und Zeilbezeich¬

nung wäre, in den Accusativ setzt und durcb diesen Accusativ erklärt und erläutert wird ?

Dieser Accusativ ist eia zwar nur formeller, aber woblbegrüodet , den er-Radi ') als solchen bezeichnet,

VVie auch .Sahbän über Asmüoi nach dem Teshil *) im Abschnitte voo der Specification die Sache beschreibt,

1) Dieser Adel, wenn auch nur auf einen Geoossco Muhammed«

zurückgehend , giebt wegen seioer verbältnissmässigen Seltenheit bei den heutigen Arabern grosses Ansebn. Die Temimilen sind io der Regel zugleich Serifs, Nachkommen der Fäfimeh , nennen sich aber nur nach ihrem Ahn-

G

herrn. — Ueber die Nominative u. s. w. sehe man Dieterici's

Alfijja V. 518.

2) Ne^m-ed-din er-Rad! , ein Commentator der Käfieh aus dem Steo

Jahrb.; s. Casiri Bihl. Ar. ijisp. t. I. p. 22.

3) Der Tilel dieses Werks des Ihn Malik lautet lAjl^it J>aJmo v^j'

* üi* .

JOifiUltt . [In (_5>.Xj! |^J^**i^l findet sich eine zweifache dichte¬

rische Freiheil: erstens ist das Relations-^.-, wie oft io solchen Lehr¬

gedichten, mit seioer Declioations-Endung in ein ruhendes — verkürzt, and zweitens ist das Treonungs-Alif im Anfange der 4. Form als ein Ver¬

binduogs-Alif behandelt und sein Vocal auf das — zariickgeworfea, dieses aber dadurch in ti'ä aufgelöst. Fl.]

1 7

(4)

25l2 Roten, Proben neuerer gelehrier Dkhlkuntt der Araber*

Uod oacb dem Vorgange Aoderer trefflich darstellt , — der aosgezeichoet«

Imam, welcher durch Gebalt wie durch IVamen hoch dasteht*).

Antworte in eioem Gedicbte, das der Scbour uovergleichlicher, hieodeod scböoer Perlea am HaUe der Esma gleicht,

Uod lierere durch desseo kiiostlicbe Ausarbeitung eio Seitenslüek zu deo Spangeo, die am Vorderarme der Selma prangen!

Das gewähre gütigst, du dem Gott Ehre scheokeo ood desseo Widersacher er verderben wolle !

Uod über eioeo fehlerharteo Ausdruck (der mir entschlüplt seyn könnte) drücke die Augen zu ; deon du hast micb ja durch deine Güle an Milde gewöhot !

Und lass nicbt (davor bewahre dich Gott!) eine schlimme und irrige Mei¬

ooog (voo mir) bei dir aurkommeo , die sich Für uos oicht ziemt.

Du bist ja uoser Vormann io jeder Trefflichkeit, du bist der Phönix nnsrer Zelt ao Gelehrsamkeit.

So mache Gott dich siegreich uod geehrt, du Helfer (der Schulzbedürftigeo), der durch Gerechtigkeit daa Uorecbt oiederbält!

Gottes Segen, mit Tartwähreoder Heilsgewehruog, ruhe stels auf Ja >), seinem Geliebteo, .

Uod auf jenem Abraham , dem Freunde des Herro , uod deo übrigen Pro¬

pheten, zuerst uod zuletzt!

II» Voo demselheo Imam Scheich As'ad io Jerusalem , über gewisse Eigenthiimlicbkeiteo der Wörter Adi uod iü\ iu Schrift uod Aussprache.

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1) Dieser Glossator t^*>Uo) dea Asmüoi hiess oämlicb 'Ali,

: i

Hoch. Die Worte l/tUt *j>i iJÜ siod zugleicb eia Beispiel der besprochenen

Worirüguog. •

2) Mit diesen Buchstaben, welche die beutigen arabischen Gelehrten als

einen myitiachen Namen Mutiammeds auslegen , begiaot bekanotlich die

20. Sare des Korans.

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(jjJ j iL*a_e.4 OjiX_c

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(5)

Roten, Proben neuerer gtlehrter DiiMkuntt der Araher, 253 off

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Uebersetznng.

Du an Leib und Seele Scbb'ner ') unler den Hocbgeslellleo nnd Sprosse der edelsten Münner der Wissensebart I

Du bist ausgezeichnet in jedem Zweige der Gelehrsamkeit, eio Inim, eine Kaaba Tür die (za dir hin) Pilgernden.

Leute, die dich verleogoen, sind bliod ond gehea irre, in ibren Zweifele .iio und her tchwaukeDd

t) Der Angeredete ist der Scheich Qasan Selim ed-De^tni, Mofli der (^ineBteo ta Jafa.

2) Diese Worte siod aas Sure 9, 49. Bekaootlicb lieben es die Islami¬

schen Matiooeo, ihre schriflslellerischeo Erzeogoisse mit dergleichen Cila- teo, welche man (jolAÄSt „LiehleolDehmaog" nenat, aaszoschmiickeD ; *.

Mtkrm'i Rhetorik i. Araber, S. 136, Nr. 40.

(6)

254 Ro$em, Proben neuerer gelehrter Dichtkunst der Äraier.

Ich gehöre Dicht zd ihoeo , behüte ! Vielmehr bekeone ieh demStbig dei¬

oeo Vorzog.

Dich Trage ich iiber das, «as mir verborgeo blieb, am das Richtige zu finden, uod du hiltst mir zurecbt.

Eio Herr') bist du, edeln Geschlechls, und deine GUte umrasst alle

Bittenden.

Deine Hände nnren nie karg im Geben, und nie antwortetest du den dicb Ansprechenden; ,,Ich kann nicbt."

Darum wende ich mirb an dich mit dem Gesuche um Lösung eines Rätb¬

sels, das mir stets im Sinne liegt.

So wabr du lebst >), dieses Räthsel ist eine Errungenschart meines Nach- denkens , kein Früherer hat es je niedergeschrirbeo.

Ein herrliches *) voo mir io Verse gebrachtes Räthsel, das meioen Nu¬

men bei denen , die es bören , ziert. —

Was isl in der Scbrift unterrichteter Schreiber ein dreibuehslabigcs W ort, Während wir es In correcter Rede jeden Tag des .Morgens als rünfbueh-

stabiges aussprechen *;?

Fügt man in der Sebrift einen Bucbstuben hinzu ^) , so fdllt in der Aus¬

sprache ein bedeutungsvoller Buchstabe ') hinweg.

Der io der Schrift hinzugenigte Buchstabe selbst wird in der Ausspruche bisweilen als nicht oothwendig unterdrückt ''};

Bisweilen aber müssen wir ihn — so lehrt man uns — als notbwendig aussprecben *), so dass rr mit seinen Genossen (in der Rede) dann nnbezweifelt fünf Buchstuben ergiebt.

1} Ein Sejjid, d. Ii. ein Nachkomme .Mubammeds.

3) Die Phrase u5Üi>j ist verkürzt aus viif»^ Ot>; . Man schwört am lebhaftesten bei einein besooders tbeuern Gegenstande, mit welchem mao sich eben in sinnlicher oder auch geistiger Berührung befindet, und die arabische Höfiicbkeit lässt diess oicht sowohl das eigne Haupt, ols viel¬

mebr das des Aogeredeleo seyo. Wo anter mehreren Persooeo aus dem

Volke eine Verbaodlung in Gegeowart eiues Höherstehenden stattfindet, dn wird dieser als dritte Person in den Schwur hineingezogen, wie mao häufig

hört «Ji^*JI 10^ liU>f , LäUJI ijJj. .

3) Die Pbrase ^\ tj% iü [4 spielt io sinoreicher Weise auf die LiSsung des Rätbsels an,

4) sU, gespr. st JJJ, im erslen Verse der Fitiha, weicbe beim Mor¬

gengebete recitirt wird.

5} Das t des Artikels.

6) Das J als Daliv-Parlikel ; ^JjS* bedeutet bekannilich auch Parlikel,

« ' 7) wo er io die Syoaloephe (J»**?) komml, wie io lUL;, »Ul |*m>I 8) Im Aflfange eines Salzes,

(7)

Rosen, Proben neuerer gelekrler Dichtkunst der Araber. 255

Den vorlelzten *) sprecben wir zwar aas, aber es ist uns (durcb die Or- thngraphie) stets untersagt ihn zu schreiben.

Demnach ist des VVort ein rünfbuchstabiges für den' Leser , wird aber mit nur vier Buchstahen geschrieben.

Es ist diess das erhabenste Nennwort, das man aussprechen iiann'), um dessenwillen die Anrufung der Bittenden erhört wird').

Mit ihm eröffnen wir Schuldigermassen unser Gebet *). „Wehe also den Betern, welche" u. s. w. *)

Wir kennen Ihn , ob wir Ibn gleich seinem Wesen wie seiner Benennung nach zu hegreifen insgesammt unfähig sind.

Diese Benennung ist (grammatikalisch) bestimmter als das Fürwort der

ersten Person , wie bei den geschickten Grammatikern fest¬

steht ;

Der dadurch Bezeichnete aher ist zu erhaben, als dass er seines Gleichen, und zu gross, als dass cr Söhne und Töchter haben könnte' \ — Nun antworte mir, o Phönix der Zeit, in Versen, deren Glanz köstliche

Perlen überstrahlt.

Mögest du dann immer unter den .Menschen geehrt und gegen mich gütig seyn ,

Immer mit dem Auge der Freundschaft auf As'ad blicken und uns slels erhalten werden!

1) Das I als i.\ll ''"^ Fatha des zweiten J.

S) Die Worte haben den versteckten Hauptsinn: „es ist diess der vor¬

nehmste Gottesname Tür den Qikr" d. b. für die Anbetungsform, deren Eigenthümliehkeit die wiederholte Nennung Gottes nach verschiedenen Na¬

men ist.

3) Gebt zunächst auf das Gebet. Aber auch der Belller bittet um eine

Gabe „W" nm Gottes willen. Fl.

4) In den Worten tli].

5) Zu ergänzen ist : „in ihrem Gehete nachlässig sind". Die Koranstelle, welehe, als dem Angeredeten bekannt, hier abgebrocben ist, steht Sur. 107, 5:

*"

^yfim ^'i'^to 3 ^ ^j<^'> Diese abgebrochene Citationsweise heisst jij oder ^IhXjl , s. Mehren's Rbelorik, S. 139.

6} Inde:n nämlicb die Etymologie des Wortes aUI ungcwiss ist.

7) Das Wort JÜI isl nicht nur ein Eigenname und insofern eben so

durch sieh selbst determinirl , i^jMA^ wie die persönlichen und hin¬

deutenden Fürwörter, sondern ausserdem auch noch mit dem Artikel ver¬

sehen, also doppelt determinirt. Zu bemerken isl bier die NebenbedeutuDg :

„Dieses VVort (liott) ist mir bewusster als mein eignes Gewissen".

8) Anspielung auf die 112. Sure,

(8)

256

Schreiben des Dr. 0, Blau an den geschäflsföhrenden Vor¬

stand der D. Morgenländischen Gesellschal't.

Pera, d. 6. Juli 1858.

Obwobl mir Seilens des verebriicbcn Vorstandes eine entscheidende Ant¬

wort auf meinen Antrag vom 3. Fehruar v. J. nicht zugegangen ist, so habe ich docb aus einer ZusehriTt des Itassirers der Gesellscbart d. d. 1, Mai v. J. mit Treudiger Genugthuung entnommen , dass die D. M. Ges. mit ge¬

wohnter Liberalität die Summe von 500 zur Verwendung im Sinne

meines Antrages auf mein Conto hatte einzahlen lassen. Du es an allen näberen Andeutungen üher die Absichten des Vorstandes Teblte, und icb überdies von dieser Thatsache Kenntniss erhielt, als ich mich bereits auf der Reise befand und meine Reiseroute und Zeileintheilung daher uhne Kück¬

sicht auT jene Subvention hatte reststellen müssen'), so glaubte ieh dem Interesse der Gesellschaft am geeignetsten zu diehen, wenn ich mit einem Theil jener Summe die Kosten von Ausflügen zu wissenschaftlichen Zwecken bestritte, den andern Theil aber zu Erwerbungen für die Sammlungen der Gesellscbaft verwendete. Indem ieh den ausführlichen Bericht über die Reise selbst und ihre Resultate einer hon'enllich nicht zu fernen Verölfent¬

lichung vorbehalte und bier nnr im Vorübergehen bemerke, dass ieb nament¬

lich die Möglichkeit, meine Reise nach l'riimia und dem Van-See auszu¬

dehnen, der Unterstützung der D. M. G. verdanke, liegt mir jetzt, wo

meine aus Persien auf dem Carawanenwege beförderten Eifeclen sicb endlich in meinen Händen befinden , die Pfiicbt ob , dem verehrlichen Vorstande über die Erwerbungen zu herichten , die ich für die Sammlungen der Ge¬

sellschaft auf jener Reise gemacht habe. Sie bestehen in orientalischen Handschriften, Lithographien und Drucken, Abdrücken von Inschriften und Münzen, leh hemerke zu dem folgenden Verzeiehniss ergebenst, dass die mit einem Sternchen bezeichneten Gegenstände sich bereils in Händen des Hrn. Prof. Rödiger befinden, die übrigen auf dem Wege nacb Wien sind, um von da an die gleiche Adresse abzugchen ').

A. Handschriften,

* ' Gesehichte Akbar-sch a h's, zwei Theile in einem

Rande von 320 Blatt fol. Handschrift v. J. 1019. Vgl. A.<iat. .Museum Petersb. p. 678 v. ').

1) Die gegebene Zeit war zu kurz, um noch vor der Abreise des Hrn.

Dr. Blau besondere Instructionen zu entwerfen , weshalb es bei den vorgän¬

gigen mündlichen Verabredungen bleiben musste. D. Red.

2) Sie waren bis zum 6. Oct. 1858 noch nicht angelangt. E. R.

3) Es ist dies der vollständige erste Theil des sogen. Akbar Nämeh in zwei Ahtheilungen, handelnd von Timur, Babur, Humajun und den ersten

17 Jahren der Regierung Akhar's. Vr ist bekanntlich Abu-'l-Fadl, der

ersle Minister Akbur's. (Der 2. Theil des Werkes fübrt die Geschichte bis zum 47. Jahre Akbar's fort ; der 3. Tbeil ist das von Gladwin übersetzte

E. R.

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