• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Prächirurgische Epilepsiediagnostik und operative Epilepsietherapie" (02.05.2014)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Prächirurgische Epilepsiediagnostik und operative Epilepsietherapie" (02.05.2014)"

Copied!
8
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

ÜBERSICHTSARBEIT

Prächirurgische Epilepsiediagnostik und operative Epilepsietherapie

Andreas Schulze-Bonhage, Josef Zentner

ZUSAMMENFASSUNG

Hintergrund: Ein Drittel aller Epilepsiepatienten leidet trotz medikamentöser Behandlung unter persistierenden Anfäl- len. Sofern sich ein Anfallsursprung in einem umschriebe- nen Hirnareal nachweisen lässt, stellt ein epilepsiechirur- gischer Eingriff dann eine wesentliche kausale Therapie- option dar.

Methodik: Auf der Basis einer selektiven Literaturrecher- che und der klinischen Erfahrungen der Autoren werden die prächirurgische Diagnostik und die operative Epilep- sietherapie dargestellt.

Ergebnisse: Auch neueste Studien stützen die Überlegen- heit der epilepsiechirurgischen Therapie bei fokalem An- fallsursprung gegenüber einer fortgesetzten Pharmako- therapie nach Versagen zweier Antiepileptika. Moderne elektrophysiologische und bildgebende Verfahren ermögli- chen den Nachweis auch subtiler funktioneller und struk- tureller Veränderungen des Kortex als Grundlage für indivi- duell maßgeschneiderte Resektionen. 60–80 % der epilep- siechirurgisch behandelten Patienten erzielen Anfallsfrei- heit. Komplikationen liegen nach neuen Übersichten mit einer permanenten Morbidität bei 6 % und einer Letalität von deutlich unter 1 % im üblichen Rahmen neurochirurgi- scher Eingriffe; in der Serie der Autoren liegen permanen- te Komplikationen bei 2 %, die Letalität unter 0,1 %.

Schlussfolgerungen: Fortschritte in der Diagnostik und der Einsatz eines weiten Spektrums operativer Verfahren er- möglichen epilepsiechirurgische Eingriffe bei Kindern und Erwachsenen. Eine frühzeitige Zuweisung an ein Epilep- siezentrum zur Klärung epilepsiechirurgischer Optionen ist anzustreben.

►Zitierweise

Schulze-Bonhage A, Zentner J:

The preoperative investigation and surgical treatment of epilepsy. Dtsch Arztebl Int 2014; 111: 313–9.

DOI: 10.3238/arztebl.2014.0313

E

in Drittel aller Epilepsiepatienten (in Deutschland mehr als 200 000) leidet trotz adäquater medika- mentöser Behandlung unter unkontrollierten Anfällen.

Auch wenn die Einführung besser verträglicher und in- teraktionsarmer Antiepileptika die Behandlung verbes- sert hat, konnte das Problem der Pharmakoresistenz bis- her nicht gelöst werden (1–3). Bereits bei Versagen der ersten beiden medikamentösen Therapieversuche sinkt die Chance, anhaltende Anfallsfreiheit durch weitere Medikamentenwechsel zu erzielen, auf 5–10 % (4). So- lange jedoch Anfälle weiter bestehen, sind Epilepsiepa- tienten in mehrfacher Hinsicht erhöhten Risiken ausge- setzt: 1 % der Epilepsiepatienten erleiden pro Jahr einen Status epilepticus (5), 27 % erleiden innerhalb eines Jahres Verletzungen, am häufigsten Kontusionen, Wun- den und Frakturen (e1), das Risiko eines unerwarteten Todes im Anfall (SUDEP) beträgt 41/100 000 Patienten (6, e2). Daneben sind Patienten Beeinträchtigungen in ihrer Mobilität und Berufswahl sowie psychischen Be- lastungen durch ihre Stigmatisierung ausgesetzt.

Es besteht Evidenz vom Grad I aus zwei prospekti- ven, randomisierten Studien für die Überlegenheit der Epilepsiechirurgie gegenüber medikamentösen Be- handlungen für Patienten mit Temporallappenepilep- sien, die auf zwei Antiepileptika nicht angesprochen haben (2). Basierend hierauf und auf einer Vielzahl von Fallserien besteht internationaler Konsens, dass Patien- ten mit Epilepsien fokalen Ursprunges, bei denen An- fälle in einem umschriebenen Hirnbereich entstehen, bereits nach Versagen zweier medikamentöser Behand- lungsversuche an einem Epilepsiezentrum vorgestellt werden sollten (1, 7, vergleiche auch Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie). Hier sollten die Pharmakoresistenz verifiziert, eine mögliche Fehl- behandlung nicht-epileptischer Anfälle ausgeschlossen werden und eine umfassende Diagnostik zur Frage er- folgen, ob sich der Patient für einen epilepsiechirurgi- schen Behandlungsansatz eignet.

Prächirurgische Epilepsiediagnostik

Im Rahmen der prächirurgischen Epilepsiediagnostik wird das Vorliegen einer fokalen Epilepsie gesichert, Lokalisation sowie Ausdehnung des Fokus werden durch eine multimodale Diagnostik definiert. Ferner werden operationsassoziierte Risiken, insbesondere eventuelle kognitive Folgen eines operativen Vorge- hens, abgeschätzt und gegen die Risiken des Spontan- verlaufes unter fortgesetzter medikamentöser Therapie

Epilepsiezentrum, Universitätsklinikum Freiburg: Prof. Dr. med. Schulze-Bonhage Klinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Freiburg: Prof. Dr. med. Zentner

(2)

abgewogen. Schließlich werden die Chancen auf Anfalls kontrolle und Verbesserung der Lebensqualität des Patienten nach einem epilepsiechirurgischen Ein- griff mit den betroffenen Patienten erörtert (8).

Identifikation geeigneter Patienten

Voraussetzung für einen resektiven epilepsiechirurgi- schen Eingriff ist das Vorliegen einer Epilepsie, bei der die Anfälle in einem umschriebenen Hirnareal, dem epileptogenen Fokus, entspringen. Bereits die Erschei- nungsform der Anfälle, ihre Semiologie, kann hierfür wesentliche Hinweise liefern: etwa das Vorliegen einer Aura, asymmetrische motorische Zeichen oder auch im oder nach dem Anfall vorhandene Sprachstörun- gen. Hinweise auf einen fokalen Anfallsursprung erge- ben sich auch aus regionalen EEG-Verlangsamungen oder Spikes und – mit Einschränkung – aus dem Nach- weis einer Läsion im Kernspintomogramm des Patien- ten.

Lokalisation des epileptogenen Areals

Keine derzeit verfügbare einzelne Methode ist hinrei- chend, um das epileptogene Hirnareal zu identifizieren:

nicht wenige Patienten mit fokalen Epilepsien sind bild- gebend „kryptogen“, semiologische Zeichen können durch Propagation epileptischer Aktivität entstehen, und Spike-generierende Zonen können weit über die epilep- togene Zone bis hin zur kontralateralen Hemisphäre reichen. An prächirurgischen Zentren (www.dgfe.org/

home/index,id,47,selid,95,type,VAL_MEMO.html) wird daher eine multimodale Dia gnostik eingesetzt; die Festlegung eines zu resezierenden Hirnareals basiert auf der Konvergenz der Einzelbefunde. Zusätzlich wird zur individuellen Risikoabschätzung die Lagebeziehung des Fokusareals zu funktionstragenden („eloquenten“) Hirn - arealen untersucht (e3).

Erfassung von epileptischer Aktivität und An- fallssemiologie im Video-EEG-Monitoring – Um die epileptische Aktivität sensitiv und vollständig aufzu- zeichnen, werden Langzeitregistrierungen durchge- führt, die Wach- und Schlafphasen umfassen. Antiepi- leptika, die interiktale Spikes unterdrücken, werden hierzu in aller Regel abdosiert. Im Rahmen des Lang- zeitmonitorings werden interiktale Spikes und Sharp

waves analysiert, hochkanälige Registrierungen ermög- lichen die Lokalisation von Generatoren bezogen auf die individuelle Hirnmorphologie der Patienten (Abbil- dung 1a, b).

Kernpunkt der prächirurgischen Epilepsiediagnostik ist die simultane Video- und EEG-Aufzeichnung habitueller Anfälle, die eine epileptische Genese sichert und ihre Klassifikation ermöglicht (9). Die detaillierte Analyse von Anfallssemiologie in ihrer Beziehung zu Anfallsmustern im EEG ermöglicht die Zuordnung zu involvierten Hirna- realen: beispielsweise die Einbeziehung temporo-occipi- taler Assoziationsareale bei komplexen visuellen Halluzi- nationen, der Inselrinde bei iktalen Herzfrequenzänderun- gen und des supplementär-motorischen Cortex bei Auftre- ten asymmetrischer Haltungsschablonen im Anfall.

Strukturelle Bildgebung – Mit der Weiterentwick- lung der Kernspintomographie steigt der diagnosti- zierte Anteil fokaler Epilepsien mit erkennbarer struk- tureller Ursache (e4). Während manche Ätiologien leicht erkennbar sind (etwa Tumore, Gefäßmalforma- tionen, Infarkte oder Kontusionsdefekte), werden an- dere Pathologien ohne gezielte und hochauflösende spezielle Bildgebung oft übersehen. So sind Dünn- schichtungen senkrecht zur Längsachse des Hippo- campus („temporal anguliert“) zur Feinbeurteilung des Hippocampus unverzichtbar und dreidimensionale Datensätze mit Voxelgrößen unter 1 mm erforderlich, um subtile Hirnaufbaustörungen von Partialvolumen- effekten zu unterscheiden (Tabelle 1, Abbildung 1 c, d).

Mit einer guten Bildgebung können von Experten bei bis zu 90 % der Patienten epileptogene Läsionen ent- deckt werden (e5) .

Neben der Darstellung von Veränderungen der Hirn- rinde werden vermehrt auch Verfahren zur Erkennung von Veränderungen der weißen Substanz anhand der Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI) eingesetzt. Diese Verfahren können auch zur Identifikation wichtiger Bahnsysteme genutzt werden, die bei operativen Ein- griffen geschont werden müssen (10).

Neuropsychologische Verfahren – Standardisierte neuropsychologische Testbatterien erfassen Epilepsie- assoziierte kognitive Teilleistungsstörungen und tragen zur Risikoabschätzung eines operativen Eingriffes bei.

So sind eine bereits präoperativ eingeschränkte Funk- tionalität der Fokusregion, eine Lateralisation auf der nicht-sprachdominanten Hemisphäre, ein frühes Alter bei Operation und eine hohe allgemeine intellektuelle Leistungsfähigkeit günstige Prädiktoren für eine gute kognitive Verträglichkeit (e3).

Funktionelle Bildgebung – Insbesondere für Pa- tienten ohne Nachweis einer potenziell epileptogenen Läsion oder bei Vorliegen multipler Läsionen sind funktionelle bildgebende Verfahren hilfreich. So kön- nen hypometabole Areale mittels interiktalem FDG- PET und im Anfall vermehrt durchblutete Areale im ik- talen SPECT erkannt werden. Subtraktionsverfahren der iktalen und interiktalen Perfusion und der Überla- gerung funktioneller Ergebnisse mit dreidimensionalen MR-Datensätzen haben die Sensitivität dieser Untersu- chungen wesentlich erhöht (e6).

TABELLE 1

Minimalanforderungen zur Bildgebung bei strukturellen Epilepsien (DGN)

*Aus Sicht der Autoren ist eine temporale Angulierung auch bei diesen Sequen- zen zu präferieren.

Wichtung T1 T1 T2-TSE T2-TSE FLAIR

Ebene sagittal koronar axial koronar axial-koronar

Orientierung Standard Standard*

Standard temporal anguliert*

Standard*

(3)

Untersuchungen mittels funktioneller Kernspinto- mographie dienen zudem der Darstellung des motori- schen Kortex sowie von Sprach- und Gedächtnis-tra- genden Hirnarealen, die bei Operationen zu schonen sind, und haben hierbei den früher durchgeführten Wada-Test weitgehend abgelöst.

Intrakranielle EEG-Diagnostik – Bei konkordan- ten Hinweisen aus struktureller Bildgebung, Anfallsse- miologie, interiktalen und iktalen EEG-Veränderungen lässt sich das epileptogene Areal meist problemlos defi- nieren. Eine zusätzliche intrakranielle (invasive) EEG- Diagnostik wird erforderlich:

wenn eine Läsion trotz hochauflösender Bildge- bung fehlt

zur Klärung diskrepanter Befunde aufgrund der Ausbreitung epileptischer Aktivität

zum Ausschluss einer Multifokalität (etwa bei mehreren Läsionen oder epileptischen Herden)

zum Maßschneidern von Resektionen, insbe - sondere zum Erhalt benachbarter eloquenter Hirnareale.

Zu dieser invasiven EEG-Diagnostik können auf die Hirnoberfläche subdurale Elektroden platziert werden, die sich insbesondere zur Abgrenzung funktioneller Hirn areale durch Elektrostimulation eignen, oder stereo-

taktisch implantierte Tiefenelektroden zur Erfassung von Generatoren in Sulci oder in tiefer gelegenen Struk- turen, wie der Insel, den Amygdala oder des Hippocam- pus (Abbildung 1 e, f). Neue Entwicklungen beziehen die Analyse der Aktivität einzelner Neurone (11), die Verwendung höher aufgelöster Elektrodengitter und die Entwicklung neuer Biomarker für Epileptogenizität, et- wa in Form von Hochfrequenzoszillationen (12, 13), ein.

Operative Verfahren

In Ergänzung zur medikamentösen Therapie stellen neurochirurgische Maßnahmen eine wesentliche Er- weiterung des Behandlungsspektrums für Patienten mit Epilepsie dar. Man unterscheidet zwischen resektiven Verfahren, deren Ziel die Entfernung des epileptogenen Areals und damit die Beseitigung der Epilepsie dar- stellt, und funktionellen Verfahren, die in das epilepto- gene Netzwerk eingreifen und damit die Entstehung be- ziehungsweise Ausbreitung der epileptischen Aktivität verhindern sollen. Abbildung 2 gibt eine Übersicht über die verschiedenen operativen Verfahren.

Der klassische Eingriff im Bereich des Temporallap- pens ist die Zweidrittelresektion (14, 15). Bei überwie- gend mesiotemporalen Epilepsien kann die Hippocam- pusformation über einen temporopolaren oder keyhole-

b

c d

e f

a

Abbildung 1:

Prächirurgische Epilepsiediagnostik.

a–b) Präzise Quellenbestimmung epileptischer Aktivität mittels hochkanäliger Oberflächen-EEG-Registrierungen (256 EEG-Kanäle);

c–d) hochauflösende kernspintomographi- sche Diagnostik; Erfassung multipler Patho- logien: intrasulkale links fronto-insuläre Li- pome und assoziierte fokale Dysplasien der Hirnrinde; „Pancake“-View zur Darstellung von Migrationsstörungen im Seitenvergleich (hier: perisylvische Polymikrogyrie rechts); . e) Trajektorien eines Stereo-EEGs, hier zur invasiven Abklärung der Epileptogenizität ei- ner temporopolaren Enzephalozele;

f) subdurale Elektroden interhemisphärisch und auf der Konvexität zur genauen Demar- kierung eines epileptogenen Areals in Nach- barschaft zum Motorcortex

(4)

Zugang erreicht werden. Eine Weiterentwicklung stellt die selektive Amygdalohippocampektomie dar, ein Ver- fahren, dass auf die isolierte Entfernung der epileptoge- nen mesiotemporalen Strukturen unter Erhalt des tem- porolateralen Kortex abzielt.

Während bei extratemporalen Epilepsien in früheren Zeiten die Lobektomie bevorzugt wurde, versucht man heute, durch genauere Lokalisation des epileptogenen Areals umschriebene Resektionen innerhalb eines Hirn- lappens im Sinne der Topektomie durchzuführen. Hierzu ist häufig die intrakranielle Ableitung der inter iktalen und iktalen EEG-Aktivität erforderlich. Bei der extraoperati- ven Elektrokortikographie erfolgt in einem ersten Schritt die Implantation subduraler oder intrazerebraler Elektro- den. Diese Elektroden können in Ergänzung zur Ablei- tung der epileptischen Aktivität zum funktionell-topogra- phischen Mapping wichtiger Hirn areale, etwa der Sprach- region oder der motorischen Region, verwendet werden.

Die Resektion des epileptogenen Areals wird dann in ei- nem zweiten Schritt durchgeführt. Die intraoperative Elektrokortikographie, die zusammen mit der Resektion in derselben Narkose erfolgt, reicht in der Regel aus, so- fern entsprechend den nicht-invasiven EEG-Ableitungen und der MRT-Bildgebung eine klare Hypothese über das epileptogene Areal vorliegt. An einigen Zentren werden zur Lokalisation der Sprachregion Eingriffe in Lokalanäs- thesie durchgeführt; hierzu ist eine gute Kooperationsfä- higkeit des Patienten erforderlich.

Bei einseitiger hemisphärischer Schädigung, etwa durch prozenzephale Zysten, Hemiatrophie, Hemimeg - enzephalie, Rasmussen-Enzephalitis oder ein ausge- dehntes Sturge-Weber-Angiom, kann die Hemisphärek- tomie erfolgreich eingesetzt werden (16–18). Das heute am weitesten verbreitete Verfahren stellt die funktionel- le Hemisphärektomie nach Rasmussen dar. Hierbei werden Temporal- und Parietallappen entfernt, wäh- rend Frontal- und Okzipitallappen anatomisch erhalten bleiben, jedoch diskonnektiert werden. Eine wesentli- che Weiterentwicklung stellt die Hemisphärotomie dar.

Dabei wird die gesamte Hemisphäre über einen trans- sylvischen oder periinsulären Zugang diskonnektiert, bleibt jedoch anatomisch erhalten.

Sofern das epileptogene Areal inmitten eines funk- tionell wichtigen Hirnareals liegt, kommen multiple subpiale Transsektionen (MST) in Betracht (19). Hier- bei wird der Kortex nicht entfernt, sondern auf der Grundlage tierexperimenteller Ergebnisse in 5-mm- Abständen durchtrennt. Dadurch soll eine Unterbre- chung der horizontal verlaufenden, für die Ausbreitung der Epilepsie zuständigen Bahnen erreicht werden, während die vertikal verlaufenden, die Funktion ver- mittelnden Bahnen erhalten bleiben. Dieses Verfahren ist weniger wirksam als resektive Eingriffe.

Die Kallosotomie (20) soll die Ausbreitung der epi- leptischen Aktivität von der einen zur anderen Hemi- sphäre verhindern. Sie wird nur noch selten eingesetzt Abbildung 2: Schematische Übersicht über operative epilepsiechirurgische Verfahren. Temporale Resektionen: a) Zweidrittelresektion, b) Keyhole-Zugang, c) Selektive Amygdalohippocampektomie. Extratemporale Resektionen: d) Lobektomie, e) Topektomie, f) Multilobektomie, g) Hemisphärektomie, h) Hemisphärotomie, i) Kallosotomie, j) Multiple subpiale Transsektionen. Stimulationsverfahren: k): Vagusnervstimulation, l) Tiefe Hirnstimulation

a

e

i

b

f

j

c

g

k

d

h

l

(5)

bei anderweitig nicht beherrschbaren tonischen Sturz- anfällen, die eine rasche bihemisphärische Propagation der epileptischen Aktivität voraussetzen.

Die Nervus-vagus-Stimulation wird überwiegend bei Patienten eingesetzt, bei denen kein umschriebenes, ei- ner Resektion zugängliches epileptogenes Areal nach- zuweisen ist (21). Bei der Tiefen Hirnstimulation, die in jüngerer Zeit an Bedeutung gewonnen hat, unterschei- det man eine fokus-distante Stimulation des Gehirns und eine direkte Stimulation des epileptogenen Fokus.

Fokus-distant wird in der Regel der anteriore Nucleus thalami stimuliert (22, 23). Im Rahmen der direkten Sti- mulation des epileptogenen Fokus hat die hippocampa- le Stimulation größeres Interesse gefunden (24–26).

Behandlungschancen

Allgemein werden etwa 70–80 % der Patienten nach temporalen Eingriffen komplett anfallsfrei, bei weiteren 10–20 % der Patienten ist eine signifikante Reduktion der Anfallsfrequenz zu erwarten (27–33, e8–e11) (Ta-

belle 2). Noch günstigere Ergebnisse mit einer Anfalls- freiheit von etwa 90 % bestehen bei Hemisphärotomien.

Die Erfolgsrate extratemporaler Eingriffe ist etwas ge- ringer, Anfallsfreiheit wird bei 60–70 % der Patienten erreicht. Günstige Prädiktoren in Bezug auf Anfallskon- trolle sind umschriebene Pathologien wie etwa benigne Tumore oder Kavernome, die vollständige Entfernung der Läsion, die Abwesenheit bilateral tonisch-klonischer Anfälle sowie ein früher Operationszeitpunkt. Bei den palliativen Verfahren wie Kallosotomie, multiple sub- piale Transsektionen und der Nervus-vagus-Stimulation wird Anfallsfreiheit nur ausnahmsweise erreicht, eine signifikante Anfallsreduktion jedoch bei etwa der Hälfte der Patienten.

Risiken

Häufigkeit und Schwere von Komplikationen hängen so- wohl von der Art (diagnostisch vs. therapeutisch) und Lokalisation (temporal vs. extratemporal) des Eingriffes als auch vom Alter der Patienten (Kinder vs. Erwachse- TABELLE 2

Besonders relevante Studien*

*Es besteht KIasse-I-Evidenz für die Überlegenheit der resektiven Operation gegenüber der fortgesetzten Medikation, sofern mit den ersten beiden medikamentösen Behandlungsversuchen keine Anfallskontrolle erzielt werden konnte. Daneben zeigen sich günstigere Ergebnisse nach erfolgreicher Operation hinsichtlich der kognitiven und psychosozialen Entwicklung im Kindesalter, der Lebensqualität (34) sowie des Risikos epilepsiebedingter Todesfälle (vgl. e7).

Anmerkung: Eine Vielzahl hier nicht angeführter Studien belegt die Effektivität des Spektrums auch der nur im Text angeführten Operationsverfahren.

Autor

Edelvik et al., 2013 (e8) Englot et al., 2013 (e9) Engel et al., 2012 (2) Schmidt & Stavem, 2004 (e10) Wiebe et al., 2001 (e11)

Skirrow et al., 2011 (e12)

Smith et al., 2011 (e13)

Hamid et al., 2014 (e14)

Sperling et al., 2005 (e15)

Datenbasis

prospektiv, populationsbasiert Metaanalyse, extratemporale Epilepsiechirurgie im Kindesalter randomisierte Studie Epilepsiechirurgie vs.

medikamentöse Behandlung Metaanalyse

randomisierte Studie Epilepsiechirurgie vs.

medikamentöse Behandlung prospektiv, fallkontrolliert

prospektiv, fallkontrolliert (Kinder)

prospektiv, multizentrische Kohortenstudie

prospektiv, Kohortenstudie

Follow-up

5/10 Jahre variabel 2 Jahre

variabel 1 Jahr

6 Jahre

2 Jahre

5 Jahre

5 Jahre

Operationsform

unterschiedliche Resektionen extratemporale Operationen

temporale Resektionen (anteriore 2/3-Resektion) unterschiedliche Resektionen temporale Resektionen (anteriore 2/3-Resektion)

temporale Resektionen

temporale und extratemporale Resektionen

temporale und extratemporale Resektionen

resektive und diskonnektierende Eingriffe unterschiedlicher Lokalisation

Outcome-Parameter Anfallsfreiheit

postoperativ 62 % vs. 14 % unter medikamentöser Therapie postoperativ im Mitttel 56 % postoperativ 73 % vs. 0 % unter medikamentöser Therapie postoperativ 44 % vs. 12 % unter medikamentöser Therapie postoperativ 58 % vs. 8 % unter medikamentöser Therapie

Kognition

postoperative IQ-Verbesserungen bei operierten vs.

medikamentös behandelten Patienten Psychosozial

postoperative Anfallskontrolle bewirkt

Verbesserungen auf Skalen von Depressivität, Angst und krankheitsbedingtem Stress

Lebensqualität

postoperative Anfallsfreiheit bewirkt verbesserte Lebensqualität

Mortalität

Mortalität bei Erzielen postoperativer Anfallsfreiheit normalisiert, bei persistierenden Anfällen × 5,7 gegenüber Normalbevölkerung

(6)

ne) ab (35). In einer systematischen Analyse der zwi- schen 1990 und 2008 publizierten Literatur (76 Artikel unter Einschluss von knapp 5 000 Patienten, [e16]) wer- den temporäre (vollständige Rückbildung innerhalb von 3 Monaten) und permanente (Persistenz über mehr als 3 Monate hinweg) Morbidität durch chirurgische und neu- rologische Komplikationen aufgezeigt. Nach Implantati- on von Elektroden zu diagnostischen Zwecken fand sich eine temporäre Morbidität von 7,7 % und eine perma- nente Morbidität von 0,6 %. Es handelt sich insbesonde- re um Liquor fisteln und extrazerebrale Hämatome. Bei den resektiv-therapeutischen Eingriffen fand sich eine temporäre Morbidität von 5,1 % und eine permanente Morbidität von 1,5 %, bedingt durch chirurgische Kom- plikationen wie Liquorfistel, Meningitis, intrakranielle Hämatome und Hydrozephalus. Neurologische Kompli- kationen nach resektiv-therapeutischen Eingriffen waren mit einer temporären Morbidität von 10,9 % und einer permanenten Morbidität von 4,7 % verbunden und betra- fen vorwiegend Gesichtsfeldausfälle, Halbseitensympto- matik, Sprachstörungen und Hirnnervenausfälle. Bei all diesen Komplikationen zeigte sich eine Häufung im Kin- desalter und bei extratemporaler Lokalisation. Psychi- atrische Komplikationen traten dagegen vorwiegend bei temporalen Eingriffen im Erwachsenenalter auf. Die pe- rioperative Mortalität betrug 0,4 % bei temporalen und 1,2 % bei extratemporalen Eingriffen. Insgesamt lag die permanente Morbidität bei diagnostischen Eingriffen un- ter 1 %, bei therapeutischen Eingriffen bei 6 %, die Mor- talität lag deutlich unter 1 %. In der Serie der Autoren lag die permanente Morbidität bei therapeutischen Eingrif- fen durch chirurgische und neurologische Komplikatio- nen bei 2 %, die Letalität unter 0,1 %.

Nach Operationen kann es zu Funktionseinbußen, et- wa bei der Entfernung eines partiell noch in Gedächt- nisleistungen eingebundenen Hippocampus kommen.

Dies gilt insbesondere für Eingriffe im Bereich des Temporallappens auf der dominanten Seite. Ebenso sind auch Verbesserungen durch die aufgehobene Stör- wirkung interiktaler und iktaler epileptischer Aktivität möglich. Mittels neuropsychologischer Testbatterien und fMRI können das kognitive Ausgangsniveau und die räumliche Lokalisation funktionstragender Areale ermittelt werden und – basierend hierauf – eine Risiko- abschätzung für den operativen Eingriff und die zu er- wartende Verbesserung der Lebensqualität nach dem Eingriff vorgenommen werden.

Epilepsiechirurgie im Kindesalter

Epilepsiechirurgische Maßnahmen haben sich inzwischen als eine besonders wichtige Behandlungsoption für Kin- der mit medikamentös refraktären Epilepsien erwiesen.

Dies gilt insbesondere, da einerseits die negativen Auswir- kungen epileptischer Anfälle und Antikonvulsiva auf das unreife Gehirn gut bekannt sind, andererseits von postope- rativer Anfallsfreiheit ein positiver Einfluss auf die kogni- tive Entwicklung der betroffenen Kinder zu erwarten ist (36). Wesentliche Besonderheiten der Epilepsiechirurgie im Kindesalter betreffen das breite Spektrum kindlicher Epilepsiesyndrome sowie deren Ätiologien, ebenso die

große Variabilität der klinischen und elektroenzephalogra- phischen Anfallsmuster (37). Häufigste Ätiologien von Epilepsien im Kindesalter stellen kortikale Dysplasien (40–60 %) und Tumoren (20–30 %) dar. Danach finden sich in absteigender Reihenfolge Phakomatosen (tuberöse Hirnsklerose, Sturge-Weber-Syndrom), hemisphärische Syndrome (Rasmussen-Enzephalitis, Hemimegalenze- phalie), perinatale Ischämie/Infarzierung, hypothalami- sche Hamartome und mesiale temporale Sklerose (38).

Aufgrund der hohen Inzidenz der Epilepsien in den ersten Lebensjahren mit Entwicklung einer Pharmako- resistenz bei circa 30 % der betroffenen Kinder und aufgrund der Schwere der Epilepsiesyndrome in dieser Altersgruppe hat die frühe Intervention bereits bei Säuglingen und Kleinkindern zunehmend an Bedeu- tung gewonnen (39). In früheren Studien konnte nach- gewiesen werden, dass eine kurze Epilepsiedauer mit günstigeren epileptologischen Ergebnissen und mit ei- ner besseren postoperativen psychomotorischen Ent- wicklung verknüpft ist und dass sich dieser positive Ef- fekt insbesondere bei Anfallsfreiheit zeigt.

Trotz der großen Unterschiede in der Reifung des kindlichen Gehirns ist die Effektivität epilepsiechirurgi- scher Eingriffe bei Säuglingen, Kindern und Jugendli- chen vergleichbar. In Abhängigkeit von Läsion und Ausdehnung des epileptogenen Areals werden 60–80 % der Kinder anfallsfrei (40). Diese hohe Rate anfallsfrei- er Patienten mit der Perspektive auf eine günstige psy- chomotorische Entwicklung sollte die behandelnden Ärzte verschiedener Fachrichtungen ermutigen, vor Auftreten sekundärer kognitiver und psychosozialer Be- einträchtigungen an die Möglichkeit einer Operation zu denken und die betroffenen Kinder an ein entsprechen- des Epilepsiezentrum weiterzuleiten.

KERNAUSSAGEN

Epilepsiechirurgische Maßnahmen stellen eine wesent- liche Säule in der Behandlung von Patienten mit medi- kamentös therapierefraktären Epilepsien dar.

Im Rahmen der prächirurgischen Epilepsiediagnostik wird das epileptogene Areal unter Verwendung klinischer, bildgebender und elektrophysiologischer Techniken identifiziert.

Die selektive, maßgeschneiderte Entfernung des epileptogenen Areals führt bei 60–80 % der Patienten zu anhaltender Anfallsfreiheit bei gleichzeitigem Erhalt der physiologischen Hirnfunktionen.

Frühzeitige epilepsiechirurgische Eingriffe im Kindes - alter tragen dazu bei, sekundäre kognitive, psychische und soziale Folgen einer chronischen Epilepsie zu vermeiden.

Das weite methodische Spektrum des epilepsie - chirurgischen Programms kann nur an besonders qualifizierten und ausgestatteten Epilepsiezentren angeboten werden.

(7)

Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Manuskriptdaten

eingereicht: 4. 11. 2013, revidierte Fassung angenommen: 5. 3. 2014

LITERATUR

1. Kwan P, Arzimanoglou A, Berg AT, et al.: Definition of drug resistant epi- lepsy: consensus proposal by the ad hoc Task Force of the ILAE Com- mission on Therapeutic Strategies. Epilepsia 2010; 51: 1069–77.

2. Engel J, McDermott MP, Wiebe S, et al.: Early surgical therapy for drug- resistant temporal lobe epilepsy. JAMA 2012; 307: 922–30.

3. Schulze-Bonhage A: Epilepsien und ihre medikamentöse Behandlung.

Medizinische Monatsschrift Pharmakologie 2010; 33: 207–14.

4. Kwan P, Brodie MJ: Early identification of refractory epilepsy. N Engl J Med 2000; 342: 314–9.

5. Hauser WA: Status epilepticus: epidemiologic considerations. Neurology 1990; 40: 9–13.

6. Schulze-Bonhage A: Der unerwartete Tod bei Epilepsiepatienten.

Schweizerische Zeitschrift für Psychiatrie & Neurologie 2007; 3: 6–8.

7. Kwan P, Schachter SC, Brodie MJ: Drug-resistant epilepsy. N Engl J Med 2011; 365: 919–26.

8. Schulze-Bonhage A: Epilepsiechirurgie – Welche Patienten profitieren am meisten? Nervenheilkunde 2007; 26: 1006–12.

9. Oehl B, Altenmüller DM, Schulze-Bonhage A: Zur Notwendigkeit prächirurgischer Video-EEG-Registrierungen bei läsionellen Epilepsie - patienten. Nervenarzt 2009; 80: 464–7.

10. Anastasopoulos C, Reisert M, Kiselev VG, Nguyen-Thanh TH, Schulze- Bonhage A, Zentner J, Mader I: Local and Global Fiber Tractography in Patients with Epilepsy. AJNR 2014, im Druck.

11. Hefft S, Brandt A, Zwick S, et al.: Safety of hybrid electrodes for single neuron recordings in Humans. Neurosurgery 2013; 73: 78–85.

12. Kerber K, Levan P, Dumpelmann M, et al.: High frequency oscillations mirror disease activity in patients with focal cortical dysplasia. Epilepsia 2013; 54: 1428–36.

13. Dümpelmann M, Jacobs J, Kerber K, Schulze-Bonhage A: Automatic 80–250 Hz „ripple“ high frequency oscillation detection in invasive subdural grid and strip recordings in epilepsy by a radial basis function neural network. Clin Neurophysiol 2012; 123: 1721–31.

14. Spencer DD, Inserni J: Temporal lobectomy. In: Lüders H, ed.: Epilepsy Surgery. New York: Raven Press 1992; 533–46.

15. Zentner J, Hufnagel A, Wolf HK, et al.: Surgical treatment of temporal lobe epilepsy: Clinical, radiological and histopathological findings in 178 patients. J Neurol Neurosurg Psychiatry 1995; 58: 666–73.

16. Villemure JG: Hemispherectomy techniques. In Lüders HO, ed.: Epilepsy Surgery. New York: Raven Press 1992; 569–78.

17. Rasmussen T: Hemispherectomy for seizures revisited. Can J Neurol Sci 1983; 10: 71–8.

18. Schramm J, Behrens E, Entzian W: Hemispherical deafferentation: an alternative to functional hemispherectomy. Neurosurgery 1995; 36:

509–16.

19. Morrell F, Whisler WW, Bleck TP: Multiple subpial transsection: a new approach to the surgical treatment of focal epilepsy. J Neurosurg 1989;

70: 231–9.

20. Zentner J: Surgical aspects of corpus callosum section. In: Tuxhorn I, Holthausen H, Boenigk H, eds.: Paediatric epilepsy syndromes and their surgical treatment. London: John Libbey 1997; 830–9.

21. Penry JK, Deen JC: Prevention of intractable partial seizures by inter- mittent vagal stimulation in humans: preliminary results. Epilepsia 1990; 32: 40–3.

22. Sandok E, Neal J, Handforth A, et al.: SANTE Study Group: Electrical stimulation of the anterior nucleus of thalamus for treatment of refractory epilepsy, Epilepsia 2010; 51: 899–908.

23. Chabardes S, Kahane P, Minotti L, Koudsie A, Hirsch E, Benabid AL:

Deep brain stimulation in epilepsy with particular reference to the sub- thalamic nucleus. Epileptic Disord 2002; 4: 83–93.

24. Boon P, Vonck K, De Herdt V, et al.: Deep brain stimulation in patients with refractory temporal lobe epilepsy. Epilepsia 2007; 48: 1551–60.

25. Morrell MJ; RNS System in Epilepsy Study Group: Responsive cortical stimulation for the treatment of medically intractable partial epilepsy.

Neurology 2011; 77: 1295–304.

26. Schulze-Bonhage A, Coenen V: Epilepsiebehandlung – Periphere und zentrale Stimulationsverfahren. Nervenarzt 2013; 84: 517–29.

27. Fauser S, Schulze-Bonhage A, Honegger J, et al.: Focal cortical dyspla- sias: surgical outcome in 67 patients in relation to histological subtypes and dual pathology. Brain 2004; 127: 2406–18.

28. Kim DW, Lee SK, Chu K, et al.: Predictors of surgical outcome and pa- thologic considerations in focal cortical dysplasia. Neurology 2009; 72:

211–6.

29. Kral T, Clusmann H, Blümcke I, et al.: Outcome of epilepsy surgery in fo- cal cortical dysplasia. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2003; 74: 183–8.

30. Zentner J, Hufnagel A, Ostertun B, et al.: Surgical treatment of extratemporal epilepsy: Clinical, radiological and histopathological findings in 60 patients. Epilepsia 1996; 37: 1072–80.

31. Davies KG, Weeks RD: Cortical resections for intractable epilepsy of extratemporal origin: experience with seventeen cases over eleven years. Br J Neurosurg 1993; 7: 343–53.

32. Fauser S, Bast T, Altenmüller DM, et al.: Factors influencing surgical outcome in patients with focal cortical dysplasia. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2008; 79: 103–5.

33. Ramantani G, Cosandier-Rimele D, Schulze-Bonhage A, Maillard L, Zentner J, Dumpelmann M: Source reconstruction based on subdural EEG recordings adds to the presurgical evaluation in refractory frontal lobe epilepsy. Clin Neurophysiol 2013; 124: 481–91.

34. Schulze-Bonhage A, Metternich B, Biethahn S, Zentner J, Wagner K:

Lebensqualität nach extratemporaler Epilepsiechirurgie. Nervenarzt 2009; 80: 445–51.

35. Behrens E, Schramm J, Zentner J, et al.: Surgical and neurological complications in a series of 708 epilepsy surgery procedures. Neuro- surgery 1997; 41: 1–10.

36. Ramantani G, Kadish NE, Strobl K, et al.: Seizure and cognitive outcomes of epilepsy surgery in infancy and early childhood. Eur J Paediatr Neurol 2013; 17: 498–506

37. Cross JH, Jayakar P, Nordli D, et al.: International league against epilep- sy, subcommission for paediatric epilepsy surgery; Commissions of Neurosurgery and Paediatrics. Proposed criteria of referral and evalua - tion of children for epilepsy surgery: recommendations of the Subcom- mission for Pediatric Epilepsy Surgery. Epilepsia 2006; 47: 952–9.

38. Harvey AS, Cross JH, Shinnar S, Mathern BW; ILAE Pediatric Epilepsy Surgery Taskforce: Defining the spectrum of international practice in pediatric epilepsy surgery patients. Epilepsia 2008; 49: 146–55.

39. Wirrell E, Wong-Kisiel L, Mandrekar J, Nickels K: Predictors and course of medically intractable epilepsy in young children presenting before 36 months of age: A retrospective, population-based study. Epilepsia 2012;

53: 1563–9.

40. Spencer S, Huh L: Outcomes of epilepsy surgery in adults and children.

Lancet Neurol 2008; 7: 525–37.

Anschrift für die Verfasser Prof. Dr. med. Andreas Schulze-Bonhage Epilepsiezentrum, Universitätsklinikum Freiburg Breisacher Straße 64

79106 Freiburg

andreas.schulze-bonhage@uniklinik-freiburg.de

Zitierweise

Schulze-Bonhage A, Zentner J: The preoperative investigation and surgical treatment of epilepsy. Dtsch Arztebl Int 2014; 111: 313–9.

DOI: 10.3238/arztebl.2014.0313

@

Mit „e“ gekennzeichnete Literatur:

www.aerzteblatt.de/lit1814

The English version of this article is available online:

www.aerzteblatt-international.de

(8)

ÜBERSICHTSARBEIT

Prächirurgische Epilepsiediagnostik und operative Epilepsietherapie

Andreas Schulze-Bonhage, Josef Zentner

e9. Englot DJ, Breshears JD, Sun PP, Chang EF, Auguste KI: Seizure outcomes after resective surgery for extra-temporal lobe epilepsy in pediatric patients. J Neurosurg Pediatr 2013; 12: 126–33.

e10. Schmidt D, Stavem K: Long-term seizure outcome of surgery ver- sus no surgery for drug-resistant partial epilepsy: a review of con- trolled studies. Epilepsia 2004; 50: 1301–9.

e11. Wiebe S, Blume WT, Girvin JP, Eliasziw M: Effectiveness and effi- ciency of surgery for temporal lobe epilepsy study group. A ran- domized, controlled trial of surgery for temporal-lobe epilepsy. N Engl J Med 2001; 345: 311–8.

e12. Skirrow C, Cross JH, Cormack F, Harkness W, Vargha-Khadem F, Baldewag T: Long-term intellectual outcome after temporal lobe surgery in childhood. Neurology 2011; 76: 1330–7.

e13. Smith ML, Kelly K, Kadis DS, Elliott IM, Olds J, Whiting S, Snyder T: Self-reported symptoms of psychological well-being in young adults who underwent resective epilepsy surgery in childhood.

Epilepsia 2011; 52: 891–9.

e14. Hamid H, Blackmon K, Cong X, et al.: Mood, anxiety, and incom- plete seizure control affect quality of life after epilepsy surgery.

Neurology 2014 [Epub ahead of print].

e15. Sperling MR, Harris A, Nei M, Liporace JD, O’Connor MJ: Mortality after epilepsy surgery. Epilepsia 2005; 46: 49–53.

e16. Hader WJ, Tellez-Zenteno J, Metcalfe A, Hernandez-Ronquillo L, Wiebe S, Kwon CS, Jette N: Complications of epilepsy surgery: a systematic review of focal surgical resections and invasive EEG- monitoring. Epilepsia 2013; 54: 840–7.

eLITERATUR

e1. Beghi E, Cornaggia C: Morbidity and accidents in patients with epilepsy: results of a European cohort study. Epilepsia 2002; 43:

1076–83.

e2. Holst AG, Winkel BG, Risgaard B, et al.: Epilepsy and risk of death and sudden unexpected death in the young: a nationwide study.

Epilepsia 2013; 54: 1613–20.

e3. Helmstaedter C: Neuropsychological aspects of epilepsy surgery.

Epilepsy Behav 2004; 5: 45–55.

e4. Knake S, Triantafyllou C, Wald LL, et al.: 3T phased array MRI improves the presurgical evaluation in focal epilepsies: a prospective study. Neurology 2005; 65: 1026–31.

e5. Von Oertzen J, Urbach H, Jungbluth S, Kurthen M, Reuber M, Fernández G, Elger CE: Standard magnetic resonance imaging is inadequate for patients with refractory focal epilepsy. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2002; 73: 643–7.

e6. Desai A, Bekelis K, Thadani VM, et al.: Interictal PET and ictal subtraction SPECT: sensitivity in the detection of seizure foci in patients with medically intractable epilepsy. Epilepsia 2013; 54:

341–50.

e7. Perry MS, Duchowny M: Surgical versus medical treatment for re- fractory epilepsy: Outcomes beyond seizure control. Epilepsia 2013, 54: 2060–70.

e8. Edelvik A, Rydenhag B, Olsson I, Flink R, Kumlien E, Källén K, Malmgren K: Long- term outcomes of epilepsy surgery in Sweden:

a national prospective and longitudinal study. Neurology 2013;

81: 1244–51.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Aufgabensynchrone Bewe- gungsartefakte können durch nichtvoka- lisierte Sprachaufgaben („overt speech“) reduziert werden, wobei aber die Hirn- aktivierung nicht genau zu der bei

As discussed in Section 5.3.4.1, during this time period, much of the oxygen initially present in the bentonite will be consumed by reaction with pyrite and siderite in the

Mit Hilfe der prächirurgischen Epilepsiediagnostik wird also geklärt, ob eine operative Maßnahme durchführbar ist und erfolgversprechend erscheint im Hinblick auf

Bibliotheken-Service für Schulen – Schulbibliotheken 36 APS: Tipps zur Datensicherheit in der Schulbibliothek 36 AHS: Verantwortungsvoller Umgang mit Online-Inhalten 38

Im UK erfolgte die Lückenöffnung für die Implantatversorgung Regio 32, 31, 41 und 42 nach Extraktion der Milchzähne und durch Distalisieren von 33 und 43... 1 Ein Dankesfoto

Auf dem EPI Areal in Zürich Tiefenbrunnen befinden sich die Schweizerische Epilepsie-Klinik an der Klinik Lengg (EPI Klinik) – die alle Aspek- te der Epilepsiediagnostik

wenn sie nicht innerhalb eines Jahres seit Bekanntmachung dieser Satzung schrift- lich gegenüber der Stadt Ratingen, Amt für Stadtplanung, Vermessung und Bauord- nung, Stadionring

Zudem können die Unterlagen für die Festsetzung des Überschwemmungsgebietes auch bei der Bezirksregierung Düsseldorf, Cecilienallee 2, 40474 Düsseldorf, Dezernat 54, Zimmer 423,