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Archiv "Haftreifen für die kalte Jahreszeit" (14.11.1974)

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Haftreifen für

die kalte Jahreszeit

Ab 15. November dürfen Spikesrei- fen noch einmal aufgezogen wer- den. Doch wenn nicht alles täuscht, wird der Nagel-Winterrei- fen zum letzten Mal zugelassen werden. Man lastet ihm eine über- durchschnittliche Beschädigung der Straßen an. Aus diesem Grun- de soll er verschwinden. Was tun?

Die Industrie hat sich längst auf die neue Situation eingestellt und liefert bereits Winterreifen der neu- en Generation, die schon vor lan- ger Zeit im Taxendienst und bei schwersten Winterbedingungen er- probt wurden. Man nennt sie in der Branche schlicht Haftreifen.

Beim Haftreifen ist es die chemisch präparierte Lauffläche, die im Win- ter einer Vielzahl unterschiedlicher Fahrbahnzustände Rechnung trägt.

Eine Laufflächenmischung aus Synthesekautschuk (Polybutadien) sorgt in Verbindung mit einer opti- malen Spezial-Profilierung für ei- nen stabilen Bodenkontakt bei Schnee- und Eisglätte und bei trok- kener und nasser Fahrbahn.

Die Haftreifen haben den bisheri- gen Spikesreifen gegenüber den großen Vorteil, vom frühen Herbst bis zum späten Frühjahr gefahren werden zu können. Spikesreifen zeigten auf trockenen Straßen bei höheren Geschwindigkeiten be-

kanntlich Stabilisierungsschwä- chen. Die Bremswege wurden zu- dem länger. Hier ist der Haftreifen jedoch ebenso in seinem Element wie bei tiefen Temperaturen und winterlichen Fahrbahnzuständen.

Chemiker haben dies möglich ge- macht. Ruß und Kieselsäure werden als aktive Verstärkerfüllstoffe dem Gummi zugeführt. Damit bleibt die Lauffläche auch bei tiefen Minus- temperaturen elastisch und an- passungsfähig. Gute Haftfähigkei- ten über einen sehr breiten Tempe- raturbereich von sommerlicher Wärme bis zur winterlichen Kälte

im Minusbereich bis zu 40 ° Celsius sind erreicht worden.

Continental-Reifentechniker haben durch exakte Meß- und Testergeb- nisse erfahren, daß Haftreifen auf Eis um den Gefrierpunkt herum Werte für Anfahren, Bremsen und Spurhaltung zeigen, die den Lei- stungen von Spikesreifen nahe- kommen. Auf kälterem Eis ist der Haftreifen einem Spikesreifen so- gar überlegen; auf festgefahrenem und lockerem Schnee ist er ihm zumindest ebenbürtig. Bei Matsch und Regen liegt der Kraftschluß deutlich über dem Niveau guter Winterreifen mit und ohne Spikes.

Das gleiche gilt für den Fahrkom- fort, also Federung, Dämpfung und Abrollgeräusch. Conti-Techniker meinen, auf Grund der hohen Dämpfung der Laufflächenqualität vom „flüsternden" Winter- und Schlechtwetterreifen sprechen zu können.

Die Lebensdauer von Haftreifen soll außergewöhnlich hoch sein.

Laufzeiten bis zu 40 000 km bei ausgeglichener Fahrweise sollen möglich sein. Die Hersteller emp- fehlen, den Luftdruck um 0,2 atü höher zu halten als den vom Her- steller angegebenen Normaldruck.

Interessant ist noch, daß nicht mehr mit dem Produktionsbeginn des im vergangenen Jahr vorge- stellten Drahtbürsten-Winterreifens gerechnet wird. Die Firma Phoenix, die vor drei Jahren mit dem „Poro- grip" den ersten Rauhreifen mit in der Speziallauffläche eingemisch- ten Kunststoffteilchen auf den Markt brachte, stellt nun ebenfalls einen speziellen Haftreifen für den Winterbetrieb her.

Auch für die Zukunft gilt, die Lei- stung von Haftreifen auf winterli- chen Straßen nicht zu überschät- zen. Ein Freibrief für leichtsinniges Fahren können Haftreifen genau wie Spikesreifen nicht sein. Vom Preise her sind die neuen Reifen etwa 20 Prozent teurer als die bis- herigen Spikesreifen und 30 Pro- zent teurer als Sommerreifen.

Natürlich gilt auch weiterhin, daß der Autofahrer auf ausgesprochene Winterreifen verzichten und sich mit gut profilierten Sommerreifen begnügen kann, der sich im Winter ausschließlich in Gebieten bewegt, die wenig harte Wintereinbrüche kennen und deren Straßen schnell geräumt werden. AM

Continental Dunlop Metzeler Phoenix

3372 Heft 46 vom 14. November 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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