Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 110|
Heft 31–32|
5. August 2013 A 1497Martina Münch
NAMEN UND NACHRICHTEN
Die Bundesärztekammer hat von der ser- bischen Ärztekammer für die Unterstüt- zung bei der Festigung der Selbstverwal- tungsstrukturen in Serbien einen Ehren- preis erhalten. Prof. Dr. med. Frank Ulrich Montgomery (61), Präsident der Bundesärztekammer, nahm Urkunde und Goldplakette am 18. Juni in Belgrad entgegen.
Die Sächsische Landesärztekammer hat folgende verdiente Persönlichkeiten mit der Hermann-Eberhard-Friedrich- Richter-Medaille geehrt: Dr. med. habil Wolfgang Zwingenberger (73), Erla - brunn, Dr. med. Irmgard Kaschl (77), Stollberg, und Priv.-Doz. Dr. med. habil.
Ulf Herrmann (70), Radebeul. EB
AUFGABEN UND ÄMTER
Der Vorstandsvorsitzende der Kassen- ärztlichen Vereinigung Mecklenburg-Vor- pommern, Dr. med. Wolfgang Eckert, hat einen Aufhebungsvertrag unterzeich- net und wird die Körperschaft Ende Ja- nuar nächsten Jahres verlassen. Wer sein Nachfolger wird, will die Vertreter- versammlung im November entscheiden.
Sicher ist, dass zum Februar der heutige Verwaltungsdirektor Axel Rambow als Vorstandsmitglied seine Arbeit aufneh- men wird. Er stünde als Nachfolger von Eckert ebenso zur Verfügung wie die am- tierenden Vorstände Dr. med. Dieter Kreyer und Fridjof Matuszewski.
Priv.-Doz. Dr. med. Jörg Fechner (51), Anästhesiologische Klinik an der Univer- sität Erlangen-Nürnberg, ist zum außer- planmäßigen Professor ernannt worden.
Prof. Dr. med. Joachim Jähne (61), Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Diakoniekranken- haus Henriettenstiftung in Hannover, ist neuer Präsident der Deutschen Ge- sellschaft für Chirurgie. Er löst Prof.
Dr. med. Karl-Walter Jauch aus Mün- chen ab.
Prof. Dr. med. Karl Lauterbach (50), SPD-Politiker und Bundestagsabgeordne- ter, hat sein Amt als Aufsichtsratsmitglied der Rhön-Klinikum AG mit Aufnahme in das Kompetenzteam von Kanzlerkandidat Peer Steinbrück niedergelegt. EB
Foto: MBJS Brandenburg
Politikerin, Ärztin und sieben Kin- der – kein Wunder, dass Dr. med.
Martina Münch (SPD) immer wie- der mit Bundesarbeitsministerin Dr.
med. Ursula von der Leyen (CDU) verglichen wird. Sicherlich seien das Gemeinsamkeiten, sagt Münch.
Doch: „Sonst gibt es keine Paralle- len“, stellt sie klar.
Martina Münch (51) ist seit 2011 Ministerin für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg.
Welche besonderen Eigenschaften bringt sie als Medizinerin mit? „Als Ärztin hat man vielleicht eine be- sondere Sichtweise auf Menschen und Problemlagen, ein diagnosti- scher Blick ist da mitunter ganz hilf- reich“, erläutert die SPD-Politikerin.
Rudolf Virchow habe einmal gesagt:
„Politik ist nichts als Medizin im Großen.“ „Das hat sich auch für mich in 15 Jahren als Politikerin im- mer wieder bewahrheitet.“ Tatsäch- lich ist Münch in der Politik kein MARTINA MÜNCH
Ministerin und Ärztin
Neuling. Die gebürtige Heidelber - gerin trat mit 17 Jahren in die SPD ein. Von 2009 bis 2011 war Münch Ministerin für Wissenschaft, For- schung und Kultur in Brandenburg.
Auch das Thema Ge- sundheitspolitik liegt ihr am Herzen. In ihrer ersten Legislatur als Ab geordnete im Bran- denburger Landtag war sie gesundheitspolitische Sprecherin der SPD- Fraktion. Vor ihrer poli- tischen Arbeit auf Lan- desebene war sie viele Jahre Mitglied der Stadt- verordnetenversamm- lung Cottbus.
Von 1988 bis 1995 arbeitete sie als Ärztin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Neurologie am Rudolf-Virchow-Klinikum in Ber- lin. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Cottbus. Birgit Hibbeler Vielfach wurden sie ausgezeichnet,
doch dieser Preis ist etwas ganz Besonderes: Dr. med. Eva-Maria Mandelkow und ihr Ehemann, Prof.
Dr. rer. nat. Eckhard Mandelkow, wurden von der US-amerikanischen Alzheimer gesellschaft mit dem
„2013 Khalid Iqbal Lifetime Achie- vement Award“ für ihr Lebenswerk in der Alzheimerforschung geehrt.
Die Wissenschaftler untersuchen bereits seit den 90er Jahren die Rol- le des Tau-Proteins bei der Ent- wicklung von Morbus Alzheimer EVA-MARIA UND ECKHARD MANDELKOW
Zwei Leben für die Alzheimerforschung
und gehören damit zu den Pionie- ren auf diesem Gebiet. „Tau“ fes- tigt das Zellskelett von Nervenzel- len und stabilisiert Transportwege innerhalb der Zelle. Schon sehr früh im Erkrankungsverlauf löst sich das Protein und lagert sich zu festen Aggregaten zusammen, wo- durch Synapsen der Nervenzellen zerstört werden.
Eckhard Mandelkow ist Physi- ker und hat über die Struktur von Virusproteinen promoviert. Ebenso wie seine Frau begann er nach ei- nem Forschungsaufenthalt im Aus- land mit der Arbeit am Tau-Protein.
Während er die Arbeitsgruppe
„Strukturprinzipien der Neurodege- neration“ am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und am Forschungszen- trum Caesar in Bonn leitet, befasst sich die Medizinerin Eva-Maria (DZNE/Caesar) mit ihrer Arbeits- gruppe mit Zell- und Tiermodellen der Neurodegeneration. Dustin Grunert Eva-Maria
und Eckhard Mandelkow
Foto: DZNE