• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Funktionsgymnastik und Entspannung gegen Rückenschmerzen" (02.02.1989)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Funktionsgymnastik und Entspannung gegen Rückenschmerzen" (02.02.1989)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Funktionsgymnastik und Entspannung gegen Rückenschmerzen

F

ür den optimalen Ein- satz der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) in der Rheu- matherapie ist es notwendig, verstärkt Strategien zu ent- wickeln, die bei gleicher anal- getischer Effizienz eine Re- duktion der NSAR-Dosis er- lauben. Prof. Dr. Martin Franke, Freiburg, vertrat auf einem von der Firma Merckle gesponserten Satelliten-Sym- posium im Rahmen der 23.

Tagung der Deutschen Ge- sellschaft für Rheumatologie 1988 in Aachen die Ansicht, daß zum Erreichen dieses Ziels vorrangig verhaltens- medizinische Maßnahmen geeignet sind.

Prof. Dr. Manfred Zim- mermann, Heidelberg, er- gänzte aus seiner Sicht als Schmerzforscher, daß vor al- lem bei chronischen Zustän- den nur ein höchstmögliches Maß an Eigenverantwortung seitens des Patienten eine langfristig zufriedenstellende

Therapie gewährleistet. Dies setzt voraus, daß der Patient weiß, wie seine Schmerzen entstehen, daß er beobach- tet, welche Situationen und Tätigkeiten seine Schmerzen auslösen oder verstärken, daß er über die Wirkweise der eingesetzten Medikamen- te informiert ist und ihre an- algetische Potenz einschätzen kann.

Prof. Franke zitierte eine Umfrage, laut der über die Hälfte der Patienten die ih- nen verschriebenen NSAR als reine Schmerzmittel ansa- hen, die „nur betäubend wir- ken". Fast ein Viertel der Befragten hatte gar keine Ahnung, was das Medika- ment für sie bewirken sollte.

Es ist klar, daß auf dieser Ba- sis eine eigenverantwortliche Schmerztherapie kaum mög-

lich ist, daß mangelnde Com- pliance sowie Fehldosierun- gen fast vorprogrammiert sind.

In der Behandlung Rheu- makranker gewinnen zuneh- mend auch Entspannungs- techniken und gymnastische Übungen an Bedeutung. Dr.

Antje Reinhardt, Internistin und Sportlehrerin in Heidel- berg, berichtete über ihre Er- fahrungen mit derartigen Programmen in der Grup- penarbeit. Hierbei handelte es sich nicht speziell um Rheumatiker, sondern um Patienten mit Rücken- schmerzen unterschiedlicher Genese, die jedoch auch in der Regel medikamentös mit NSAR behandelt wurden.

Der langfristig sehr gute Erfolg dokumentierte sich in einem Rückgang der

Schmerzsymptomatik und besserer Funktionsfähigkeit sowie in einer Reduktion bzw. dem Absetzen der NSAR-Medikation. Antje Reinhardts integratives Kon- zept: Nach einem Eingangs- gespräch folgt eine Aufwärm- phase, dann die spezielle Funktionsgymnastik als läng- ste Einheit mit anschließen- den Entspannungsübungen und am Ende ein kurzes Abschlußgespräch. Insofern geht der Anspruch dieser Kurse weit über Gymnastik- stunden hinaus.

Erfahrungsgemäß sind weniger die Kosten — die Kas- sen übernehmen im allgemei- nen 50 Prozent — das Problem bei der Einrichtung solcher Kurse, als die Beschaffung geeigneter Übungsräume.

Hier kann eventuell die Rheumaliga mit ihren orga- nisatorischen Möglichkeiten weiterhelfen, die auch ander- weitig beratend zur Verfü- gung steht. P. Schombert

Wismutsalze gegen Campylobacter

Inwieweit sind aus den derzeit vorliegenden Er- kenntnissen über die patho- genetische Bedeutung des Bakteriums Campylobacter pylori bereits therapeutische Konsequenzen abzuleiten?

Diese Frage versuchten Ex- perten unter der Leitung von Prof. Ludwig Demling, Schlüsselfeld, bei einer von Röhm Pharma veranstalteten Fachpressekonferenz wäh- rend der Therapiewoche 1988 in Karlsruhe zu beantworten.

Dabei ist zu unterscheiden zwischen Gastritiden, für de- ren Therapie bakterizide Wismutsalze wie Wismutsali- cylat (Jatrox®) zugelassen sind, und peptische Ulzera als potentielle Indikation, für welche das Zulassungsverfah- ren läuft.

Laut Prof. Wolfgang Rösch, Frankfurt, sprechen die verfügbaren Daten dafür, daß bei der sogenannten Campylobacter-assoziierten Gastritis der Keim als verur- sachendes Agens angesehen

werden muß, welches eine chronische Gastritis zu akti- vieren vermag bzw. zumin- dest den entzündlichen Pro- zeß unterhält. Gelingt eine dauerhafte Keimelimination

— auch das scheint festzuste- hen —, dann bilden sich die granulozytären Infiltrate wie- der zurück.

Von den chronischen Gastritiden, so Rösch weiter, gehen allerdings nur rund fünfzig Prozent mit klini- schen Symptomen einher —, und für die therapeutischen Überlegungen sind in erster Linie diese Fälle relevant.

Die Frage, ob eine chroni- sche Gastritis grundsätzlich behandelt werden sollte, um Komplikationen wie Atro- phie und kanzeröse Entar- tung zu verhindern, ist nicht geklärt. In der Praxis stellt sich also die Frage nach der Therapie der Campylobacter- assoziierten Gastritis als Dif- ferentialtherapie unspezifi- scher Oberbauchbeschwer- den. Dazu Prof. Demling:

Vorausgesetzt, ein Malignom ist ausgeschlossen worden, erscheint bei dyspeptischen Beschwerden ein Therapie- versuch mit bakteriziden Wismutsalzen ex juvantibus, also ohne weitere diagnosti- sche Abklärung, zulässig.

Die Differentialtherapie sollte sich am Leitsymptom orientieren, ergänzte Prof.

Rösch: Steht Sodbrennen im Vordergrund, sind antisekre- torische Medikamente wie H2-Blocker und Antazida an- gezeigt; bei postprandialem Völlegefühl gelten Gastroki- netika als Mittel der Wahl; in den übrigen Fällen sollte die Therapie mit Wismutsalzen begonnen werden. Rund sechzig Prozent aller Patien- ten mit unspezifischen Ober- bauchbeschwerden sprechen laut Rösch auf eine Behand- lung mit Wismutsalzen an.

Zu prüfen bleibt aller- dings, inwieweit durch den kurzfristigen Einsatz von Wismutsalzen eine dauerhaf- te Keimelimination gelingt.

Studien zur Kombination von Wismutsalzen und Antibioti- ka laufen. vi

Kurz informiert

Intra-anale Salbenappli- kation — Für die intraanale Applikation thrombotisch und antiinflammatorisch wirksamer Salbe wie Exhi- rud® zur Behandlung schmerzhafter Hämorrhoi- dalleiden, Entzündungen und Fissuren hat die Firma Plan- torgan den Haemolator® H1 entwickelt. Die durch länger anhaltende Beschwerden und Analfissuren häufigen Sphinkterkrämpfe können, wie Plantorgan betont, durch die protrahierte Sphinkter- dehnung mit dem Haemola- tor® H2 therapiert werden.

Die erste Anwendung des Haemolators® H2 kann der Arzt als „unblutige Erweite- rung des Mastdarmschließ- muskels" vornehmen, da- nach kann der Patient die Be- handlung selbst weiterfüh- ren. Zusätzlich wird die An- wendung von Zäpfchen wie Haemo-Exhirud® S empfoh- len, die es jetzt von Plantor- gan auch mit Mulleinlage gibt. Ge A-274 (70) Dt. Ärztebl. 86, Heft 5, 2. Februar 1989

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Auch die Ex- trakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) eignet sich zur Verbesse- rung der Tendinosis calcarae: Sie basiert auf dem physikalischen Prinzip eines Hochdruckim- pulses

Anwendungsgebiete: Bei akuten, unkomplizierten Entzün- dungen der Nasennebenhöhlen (akute, unkomplizierte Rhinosinusitis). Sinupret extract wird angewendet bei Erwachsenen

Schmerzen bekämpfen Der Knackpunkt dabei ist: Erst wenn die Schmerzen auf ein erträgliches Maß reduziert werden, ist Bewegung überhaupt wieder möglich.. Deshalb ist bei

* Canephron® N ist ein traditionelles pfl anzliches Arzneimittel zur unterstützenden Behandlung und zur Ergänzung spezifi scher Maßnahmen bei leichten Beschwerden im

durch entstehenden Mikrotrau- mata können oft nicht ausheilen – weil die meisten den Computer auch noch nach der Arbeit privat nutzen.. Dazu kommt eine psycho- logische

Gessner, einer der anwesenden Experten, zur Bedeutung der Ergebnisse der Meta-Analyse für die Selbstmedikation in der Apotheke: Bei der kurzzeitigen Anwendung in der Schmerz-

Fünf Minuten nach Einnahme meldete er sich, da er auf einmal Schmerzen sowie ein ungewohntes Gefühl im Bereich des Sternums verspürte, welches er zum Beispiel durch Husten

Periostreaktion (siehe Abbildung 3): eine ovale Auftreibung des Periosts, bei frischer Fraktur durch echoarmes Hämatom, bei einer alten Fraktur durch Kallus ist erkennbar..