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Archiv "Opioidsensible Schmerzen" (24.08.1998)

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Academic year: 2022

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B

ei der Pathogenese einer akuten Migräne-Attak- ke stehe im Mittel- punkt die Dilatation menin- gealer Gefäße, welche perivas- kuläre trigeminale sensorische Nerven stimuliert. Von hier übermittelten Neuropeptide die nozizeptive Information in den trigeminalen Nucleus cau- datus, erklärte Dr. Richard J.

Hargreaves (Harlow) auf ei- nem MSD- Symposium anläß- lich des Deutschen Schmerz- tags 1998 in Frankfurt.

Mit Hilfe rezeptorselekti- ver Antikörper konnte ge- zeigt werden, daß an den meningealen Arterien 5-HT1B- Rezeptoren dominieren. An den trigeminalen Neuronen und sensorischen Hirn- stammkernen finden sich 5- HT1B- und -1D-Rezeptoren.

Mit Substanzen, die selektiv an 5-HT1B- und -1D-Rezepto- ren binden, können menin- geale Arterien selektiv ver- engt werden. Dagegen blei- ben zum Beispiel koronare Blutgefäße relativ unbeein- flußt, weil sich dort zu einem großen Teil 5-HT2A-Rezepto- ren befinden. Weiterhin hem- men selektive 5-HT1B/1D-

Agonisten die Aktivierung trigeminaler Neuronen und die zentrale trigeminale Schmerztransmission. Diese Substanzen greifen somit an drei Stellen in den Schmerz- zyklus der Migräne ein. In Kürze wird mit Rizatriptan eine weitere Substanz dieser Klasse zur Verfügung stehen.

Gegenüber Sumatriptan weist Rizatriptan eine besse- re Bioverfügbarkeit auf von 45 Prozent gegenüber 15 Pro- zent. Die maximale Plasma- konzentration wird bereits nach 0,85 Stunden, bei Suma- triptan erst nach 2,5 bis drei Stunden erreicht. Klinisch zahlt sich dies in einem be- sonders raschen Wirkungs- eintritt aus, so Prof. Hans- Christoph Diener (Essen).

Erste Effekte sind schon nach 30 Minuten, eine signifikante Wirkung nach einer Stunde

zu beobachten. In plazebo- kontrollierten Studien linder- te Rizatriptan Migräne- Schmerzen innerhalb von zwei Stunden bei 75 bis 80 Prozent der Patienten signifi- kant. Schmerzfrei nach zwei Stunden – der härteste Para- meter – waren 45 bis 50 Pro- zent der Patienten. Treten die Kopfschmerzen nach anfäng- lichem Therapieerfolg erneut auf, hilft eine weitere Tablet- te Rizatriptan ebenso gut wie die erste. Auch Begleitsym- ptome der Migräne wie Übel- keit, Licht- und Lärm- empfindlichkeit bessern sich unter Rizatriptan rasch.

Das Wiederauftreten von Kopfschmerzen ist ein Phäno- men, welches durchwegs alle Triptane mit einer Häufigkeit von 30 Prozent aufweisen – unabhängig von ihrer Halb- wertszeit und der applizierten

Dosis. Denn alle Substanzen unterbrechen nur die Mecha- nismen der Schmerzentste- hung, keine greift am „Migrä- ne-Generator“ an.

Gegenüber Sumatriptan zeichnen sich für Rizatriptan gewisse Vorteile ab: Im Para- meter „Schmerzlinderung“ ent- sprechen 5 mg Rizatriptan et- wa 100 mg Sumatriptan, 10 mg Rizatriptan sind signifikant besser wirksam. Schmerzfrei sind nach zwei Stunden unter 10 mg Rizatriptan mehr Pati- enten als unter 100 mg Suma- triptan oder 5 mg Rizatriptan.

Unter Rizatriptan gaben auch deutlich weniger Patienten un- erwünschte Nebeneffekte an als unter Sumatriptan.

In einer Langzeitstudie an 1 843 Patienten über sechs Monate – über 40 000 Migrä- neattacken – ergaben sich für Rizatriptan Vorteile ge- genüber der üblichen Thera- pie (Sumatriptan eingeschlos- sen). Schmerzfrei nach zwei Stunden waren 35 Prozent der Patienten unter 5 mg Rizatrip- tan und 50 Prozent unter 10 mg Rizatriptan, unter der üb- lichen Therapie nur 29 Pro- zent. Dr. Angelika Bischoff

A-2040 (52) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 34–35, 24. August 1998

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Rizatriptan bei Migräne

In den Schmerzzyklus dreifach eingreifen

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rustkrebs-Patientinnen erhalten mit ziemlicher Regelmäßigkeit nach der operativen Behandlung den völlig falschen Ratschlag, bei einem Lymphödem den entsprechenden Arm und die Schulter zu schonen. Wenn sich die betroffenen Frauen an diese Empfehlung halten, entwickle sich jedoch sehr leicht ein Schulter-Arm-Syn- drom, und es drohe eine Ver- steifung, kritisierte Prof.

Manfred Herbst (Regens- burg) als Schmerztherapeut und Direktor der Strahlenkli- nik bei einem Pressegespräch der Grünenthal GmbH in Wiesbaden.

Die häufigsten Fehler bei der Behandlung von Pa- tienten mit chronischen, nicht karzinombedingten Schmer- zen sind neben dem iatrogen verordneten Bewegungs- und Trainingsmangel eine un- zureichende Schmerzthera- pie, die Verabreichung fal-

scher Analgetika sowie die Gabe von Analgetika nicht nach Zeitplan. Auf diesen klaren Nenner hat Dr. Hild- burg Goeke (Leiterin der Schmerzambulanz am Kli- nikum Fürth) die Unterver- sorgung bei chronischen Schmerzpatienten gebracht.

Die – gedankenlos oft

„benigne“ genannten – chro- nischen Schmerzen würden für die Patienten zur Tortur, wenn keine Kausaltherapie möglich ist und die Sympto- me nicht kontrolliert werden.

Goeke sieht bei der Dauer- therapie nichtsteroidale An- tirheumatika als völlig unge- eignet an und setzt bei opioid- sensiblen Schmerzen gemäß

dem WHO-Stufenschema auf niedrig- oder hochpotente re- tardierte Opioide (Tramal® long, M-long®). Dadurch wird die zweite Säule der Therapie, die Rehabilitation, oft erst ermöglicht; die gestei- gerte physische Leistungs- fähigkeit führt zu einer ver- besserten psychischen Stabi- lität und erleichtert die sozia- le Reintegration.

Herbst erinnerte daran, daß viele nicht karzinom- bedingte, chronische Schmer- zen auch auf eine Strah- lentherapie ansprechen, etwa rheumatische Gelenkerkran- kungen, Sehnenentzündun- gen, Nagelbettvereiterungen, Herpes-zoster-Neuralgien und

die Dupuytrensche Kontrak- tur. Hierbei sei durch eine Strahlentherapie in 95 Prozent der Fälle ein lebenslang an- haltender Erfolg zu verzeich- nen. Dr. Renate Leinmüller

Mammakarzinom-Nachsorge

Die Schulter besser nicht schonen

Opioidsensible Schmerzen:

>Knochenerkrankungen (Osteoporose, M. Paget)

>Degenerative Gelenk- erkrankungen

>Schwere Dorsopathie (Instabilität, postoperative Folgezustände)

>Rheumatischer Formen- kreis (CP, M. Bechterew)

>Polyneuropathien (Diabetes)

>Arterielle Verschluß- krankheit

>Phantom- und Stumpf- schmerzen

>Thalamus-, Deafferentie- rungsschmerzen

>Sympathische Reflex- dystrophie

>eventuell Herpes-zoster-

Neuralgien Le

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