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Prospektive Untersuchung von Medikationsfehlern in der Pädiatrie

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Academic year: 2022

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Scheier S

1

, Köhler H

2

, Zaugg C

1

1

Spitalpharmazie, Kantonsspital Aarau,

2

Klinik für Kinder und Jugendliche, Kantonsspital Aarau

Medikationsfehler sind eine häufige Ursache für unerwünschte Arzneimittelereignisse. Untersucht wurde der Medikationsprozess nach der Einführung eines KIS, mit dem Ziel die Medikationsfehler zu erkennen, zu quantifizieren und Optimierungen auszuarbeiten.

• Die Untersuchung zeigte Faktoren auf, welche besonders kritisch sind, oder ein grosses Verbesserungspotential haben.

• Die Einführung eines KIS reicht nicht aus, um den Medikations- prozess sicherer zu machen. Auch im Vergleich zu einer gleichen Untersuchung vor KIS-Einführung wurde keine Reduktion der Fehler festgestellt. Ein direkter Vergleich, v.a. bei der Verordnung, ist aufgrund der stark veränderten Prozesse nicht sinnvoll.

• Bei Angabe einer Dosisberechnungsgrundlage wich die verordnete absolute Dosis weniger oft > +/- 10% ab. Dies unterstützt den Nutzen dieser Angabe zur Verhinderung von Dosierungsfehlern.

• Aufgrund der gefundenen Korrelation zwischen Applikations- fehlern und Laptopstandort, wird die Pflege diesen nun vermehrt mit ins Patientenzimmer nehmen.

• Fehlerhafte Dokumentationen nahmen durch das KIS stark zu. Es wurde vermehrt dokumentiert was verordnet wurde, nicht was appliziert wurde. Eine Vereinfachung des elektronischen Prozesses zur Dokumentation abweichender Gaben wäre nötig.

• Prospektive Beobachtungsstudie auf einer multidisziplinären, pädiatrischen Station eines Zentrumsspitals über 3 Monate

• Erfassung des gesamten Medikationsprozesses; Verordnung und Dokumentation aus der elektronischen Kurve, Zubereitung und Applikation durch direkte Beobachtung; Untersuchung auf Vollständigkeit und Korrektheit gemäss vordefinierten Kriterien;

Untersuchung möglicher Risikofaktoren für Medikationsfehler

• Datenerhebung im Früh- und im Spätdienst, exkl. Wochenenden

• Ausgeschlossen wurden Zytostatika (abweichender Medikations- prozess)

• Es wurde zwischen formalen Fehlern (Abweichung von einer interner Richtlinie) und effektiven Fehlern unterschieden

Prospektive Untersuchung von

Medikationsfehlern in der Pädiatrie

Spitalpharmazie KSA

Gesamthaft wurden 387 Medikationen ausgewertet. Abb. 1 zeigt eine Übersicht der Datenerhebung.

Verordnungen

Von den Verordnungen (Abb. 2, A) beinhalteten 38% effektive Fehler. Das häufigste Problem waren Dosisabweichungen von mehr als ± 10% zur angegebenen Dosisberechnung bzw. zur Standarddosierung1) (63% der effektiven Fehler). Wurde eine Dosisberechnung in der Verordnung angegeben (48.5%), war diese in 80% der Fälle korrekt und entsprach der Standarddosierung.

Ebenfalls häufig waren fehlerhafte Infusionsraten (23%).

Zubereitungen

Von den Zubereitungen (Abb. 2, B) beinhalteten 15% effektive Fehler, am häufigsten war die Abweichung vom verordneten zum zubereiteten Produkt (46% der effektiven Fehler). Insgesamt war bei 64% die Beschriftung mangelhaft (formaler Fehler).

Applikationen

16% der Applikationen (Abb. 2, C) wiesen effektive Fehler auf; 37%

dieser Fehler betraf eine Abweichung von > +/- 1 h vom verord- neten Verabreichungszeitpunkt. Der häufigste formale Fehler (47%) war die fehlende Kontrolle «richtiger Patient» (kein Ansprechen mit Namen oder keine Kontrolle des Patientenidentifikationsbandes).

Es zeigte sich eine signifikante, direkt proportionale Abhängigkeit der Fehlerhäufigkeit zur Nähe des Computers vom Patienten (p <

0.001).

Dokumentationen

25% der Dokumentationen (Abb. 2, D) wiesen Fehler auf; dies betraf die Dokumentation der falschen Dosis (30%), der Verabreichungsrate (21%), des Produkts (18%) und der Applika- tionsart (13%).

Es konnte kein Einfluss des Laptopstandorts auf die Häufigkeit der Fehlerrate festgestellt werden.

Abb 2: A: Verordnungen B: Zubereitungen C: Applikationen D: Dokumentationen

Gsasa Kongress, 15.-16.11.2018

Hintergrund und Ziele

Methode

Resultate

Diskussion und Schlussfolgerung

1) KSA-interne Richtlinie oder kinderdosierung.ch

Abb 1: Übersicht über die erhobenen Daten

130; 31%

214; 51%

19; 5%

45; 11%8; 2%

Zubereitungen

korrekt nur formale Fehler nur effektive Fehler formale und effekti ve Fehl er Folgefehler

78; 24%

124; 38%

41; 13%

83; 25%

182; 47%

143; 37%

25; 6%

37; 10%

130; 31%

214; 51%

19; 5%

45; 11% 8; 2%

123; 32%

167; 43%

52; 13%

45; 12%

A B

C D

Referenzen

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