• Keine Ergebnisse gefunden

Ehrlicher Erfahrungsaustausch im DGI-Continuum

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Ehrlicher Erfahrungsaustausch im DGI-Continuum"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

© Deutscher Ärzte-Verlag | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2012; 28 (1)

24 NACHRICHTEN / NEWS

Implantologische Fehler und Komplikationen

Ehrlicher Erfahrungsaustausch im DGI-Continuum

Was das „Continuum“ der DGI/APW von anderen Kursen und Veranstaltun- gen unterscheidet, ist das Erfahrungs- Niveau, auf dem sich Referent und Teil- nehmer begegnen: Angeboten als „Qua- lifikationserhalt“, spricht das Continu- um Zahnärztinnen und Zahnärzte an, die bereits über viele Jahre implantolo- gisch tätig sind. Beinahe automatisch entsteht auf diese Weise ein praxisnaher Erfahrungsaustausch auf hohem Level, der das Kursthema als Grundlage nutzt.

Besonders spannend wurde es Ende Ok-

tober: Dr. Dr. d.S. Rabih Nahas MSc. hat- te „Implantologische Fehler und Kom- plikationen“ als Thema annonciert und damit viele Kollegen erreicht, die für die Tagesveranstaltung nach Bremen ka- men. Dass ohne „Ehrlichkeit“ unter- einander ein solches Thema nicht hilf- reich ist, war allen Beteiligten klar. Dass Dr. Dr. Nahas den Mut hatte, nicht nur von Kollegen produzierte, sondern auch eigene Misserfolge zu zeigen, wurde dem Referenten hoch angerechnet. „Bei Kon- gressen sieht man immer tolle Bilder“, sagte er, „aber das ist nicht der Alltag. Es ist wichtig, dass wir uns mit unseren

misslungenen Ergebnissen befassen.

Das bringt uns in der Praxis oft weiter als die schönen Hochglanzpräsentationen auf der Großleinwand.“ Über das höhe- re Durchschnittsalter der Teilnehmer im Vergleich zu Curriculum-Kursen wun- derte er sich nicht: „Das ist ein Thema für erfahrene Kollegen, die schon ge- lernt haben, dass Implantologie nicht ,einfach’ ist. Einsteiger in das Fach schei- nen Fehler und Komplikationen an- fangs auszublenden. Aber auch wir Er- fahrenen sind nicht davor bewahrt – bei

uns sind oft Routine und der verloren gegangene Respekt das Problem. Wer be- hauptet, keine Fehler oder Misserfolge in der Implantologie zu haben, der im- plantiert nicht – oder er ist nicht ehr- lich.“

Zu den „Fehlern“ zählte Dr. Dr. Na- has beispielsweise falsche Entscheidun- gen: „Mit der Zeit haben sich viele fan- tastische Implantate entwickelt – da gerät unsere Hauptaufgabe manchmal etwas aus dem Blickfeld: Zähne erhalten.“ Er zeigte an einem Beispiel, wo er heute an- ders entscheiden würde: „Vielleicht wäre ein anderes Vorgehen für den Patienten

nicht nur besser, sondern auch preiswer- ter gewesen.“ Ärzte neigten dazu, das zu behandeln, was sie aufgrund ihrer Aus- bildung „sehen“ – das gelte auch für die Implantologie. Er selbst sei mit der Zeit restriktiver geworden: „Implantate sind dazu da, fehlende Zähne zu ersetzen.

Nicht, um Zähne zu ersetzen. Für diese Fälle mag es bessere Verfahren geben.“

Ein Fehler sei auch, zu rasch einen Be- handlungsplan zu entwickeln: Notwen- dig sei im Vorfeld eine ausführliche Un- tersuchung, für die das Praxisteam leider selten ausreichend Zeit einplane. Zeit für die Untersuchung aber beuge Über- raschungen vor, die später zu mehr Auf- wand und auch höheren Kosten bei den Patienten führen – und zu entsprechend anstrengenden Auseinandersetzungen.

Problematisch sei, sich auf eine implan- tologische Versorgung in parodontal ge- schädigtem Gewebe einzulassen, weil die vorgeschlagene Vorbehandlung vom Patienten nicht gewollt ist. Dr. Dr. Nahas:

„Sie müssen sicher hin und wieder Kom- promisse machen – aber schützen Sie sich und ihre Patienten vor faulen Kom- promissen!“ Kontraindikationen gebe es in der Implantologie allerdings kaum noch – heute gehe es um Risiken und de- ren Beherrschung. Anhand einer langen Liste solcher Risiken zeigte er, welche Möglichkeiten es jeweils gibt, machte aber auch deutlich: „Machen Sie keine großen Versprechungen. Es gibt Risiken, auf die wir als Zahnärzte Einfluss haben – auf viele andere haben wir es aber nicht!“

Auch ein Patient, der viel wolle, aber we- der Geld noch Zeit habe, sei ein „Risiko- patient“. Sein Resümee, unterstützt und untermauert seitens des an der Präsenta- tion beteiligten Zahntechnikermeisters Volker Dehn: „Manches ist ,mission im- possible’ und wir sind keine Zauberer. Al- le Risiken können wir nicht ausschalten.

Deshalb ist es wichtig, dass wir mögliche Risiken kommunizieren, ohne Ängste auszulösen. Diese Art von Gespräch mit dem Patienten ist eine der wichtigsten Phasen in der implantologischen Be- handlung.“ Dass heute immer öfter über Misserfolge gesprochen werde, sei ein großer Gewinn für das Fach.

B. Dohlus, Berlin Erfahrungsaustausch unter implantologisch erfahrenen Kollegen – zusammen mit einem sehr

offen auch über Misserfolge berichtenden Referenten: Der Continuum-Kurs mit Dr. Dr. d.S.

Rabih Nahas MSc in Bremen (hier ein Teil der Teilnehmer mit dem Referenten in der Mitte) war

eine sehr spannende Veranstaltung. Foto: B. Dohlus

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

In diesem Versuch haben sich weder Fertigation noch Tropfenbewässerung nach sechs Standjahren eindeutig vorteilhaft auf den Ertrag ausgewirkt im Vergleich zur Streu-

Mit dieser Teilprivilegierung soll die Neuerrichtung abgängiger Bausubstanz erlaubt und die Verbesserung unzureichender Wohnverhältnisse durch die Errichtung eines

Eine Kürzung der Fahrzeugkosten kommt daher wohl nur in Betracht, wenn der Unternehmer ein unangemessen teures Fahrzeug mit entspre- chend hohen Betriebsausgaben (feste Kosten,

Unterhalt wegen Betreuung eines gemeinschaftlichen Kindes nach §

• Nachhaltige Landnutzung: Eine Umstellung auf nachhaltigere Formen der Landwirtschaft in Kombination mit einem effektiven Schutz der Wälder könnte Jahr für

Nicht zuletzt rauften sich am Ende die USA und China zusammen, um gemeinsam an einer allgemein akzeptab- len Methodik für die Berichterstattung über Emissionen und

They must now translate the global vision of the Paris Agreement into national and local action, provide the necessary resources, and motivate and mobilize all stakeholders to

This section describes the vision for 2050 in the thematic areas of the Marrakech Partnership, the potential emissions savings from existing global climate action, and outlines