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Archiv "OMGUS: Klarstellung durch den Verleger" (05.03.1986)

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OMGUS

Ermittlungen gegen die DEUTSCHE BANK

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

OMGUS

Zu der Rezension des Buches

„OMGUS — Ermittlungen ge- gen die Deutsche Bank", in Heft 51/52 1985, Seite 3836:

In anderer Weise verantwortlich

In seiner Buchbespre- chung ... benutzt Norbert Jachertz einen wertneutra- len Begriff von Tüchtigkeit, um Hermann Abs als Ver- antwortlichen für das Aus- landsgeschäft der Deut- schen Bank im Dritten Reich zu entlasten. Aber um Tüchtigkeit geht es bei der Rolle von Herrn Abs gar nicht. Herr Abs hat Macht, wirtschaftliche Macht, während des Drit- ten Reiches ausgeübt. Er ist damit in ganz anderer Weise verantwortlich ...

Dr. med. Arnulf Lorentz Arzt für Anästhesie Kaiserstraße 48 6900 Heidelberg

Eine Antwort

Zu Ihrer Buchbespre- chung . mit der fragen- den Oberschrift „Werden die Tüchtigen immer schuldig?" eine Antwort:

Nur wenn es Deutsche sind.

Dr. med. E. Lötterle Augenärztin

Burghaldenweg 12/1 7263 Bad Liebenzell

Top-Leute

Die Deutsche Bank und in ihr Herr Abs waren damals einfach sehr kreative und tüchtige Geschäftsleute und zu Recht erfolgreich.

Vielleicht mit nicht immer ganz sauberen Geschäfts- gebaren, besonders im Ausland, aber davon abge- sehen waren es gute, er- folgreiche Männer, „Top- Leute", wie man heute wohl sagen würde, deren Arbeit endlich dem deut-

schen Reich, also dem Vol- ke zugute kam. Wäre etwa ohne die finanziellen und geistigen Leistungen einer Universalbank es dem ein- fachen Soldaten möglich gewesen, an der Front sei- ne Aufgabe zu erfüllen? Si- cher undenkbar, aber wer das nicht versteht, hat viel- leicht Pech gehabt, daß er nicht so tüchtig war und zusehen mußte (der ganz normale gesellschaftliche Neid), oder er heißt Mor- genthau oder so ähnlich, oder aber er ist einfach nicht normal.

Jürgen Stedefeder Assistenzarzt

Windelsbleicher Straße 246 4800 Bielefeld 12

Klarstellung

durch den Verleger

Norbert Jachertz möchte ich für seinen Artikel dan- ken, der den OMGUS-Be- richt und die darin erhobe- nen Schuldzuweisungen Empfehlungen als im Mor- genthauumfeld entstanden zu erklären sucht und letzt- lich jedem Leser das Nach- denken über die Frage empfiehlt, wann Mitwissen und Mitmachen zur Schuld wird. Zur „Abs-Dokumen- tation" hätte vielleicht der Verleger Gottfried Ber- mann Fischer eine Klar- stellung zu geben, die aber wahrscheinlich von Herrn M. Enzensberger nicht gerne gehört würde. G.

Bermann Fischer schreibt in seinem Buch: Bedroht, Bewahrt, Fischer Taschen- buch 1169, S. 99: „Damals, Ende 1935, wandten wir uns gemeinsam an Her- mann J. Abs, der zu dieser Zeit dem Bankhaus Del- brück-Schickler vorstand, um Rat. Als Bankier mit weltweiten Beziehungen, der den neuen Herrschern ablehnend gegenüber- stand, konnte er uns viel- leicht einen Weg weisen, wie der für den Verbleib in Deutschland bestimmte Verlagsteil unter Leitung

Suhrkamps finanziert und in welcher Form er weiter- geführt werden konnte.

Wir hatten uns nicht ge- täuscht ..." Die Aufma- chung der Neuauflage des OMGUS-Berichtes aus dem Jahr 1947 im Greno- Verlag versucht schon durch den ersten opti- schen Eindruck zu mani- pulieren. Ich hasse es, Ma- nipulation ausgesetzt zu sein, ganz gleich welcher Art. Auf diese Art des Um- gangs mit dem Leser sollte auch ein Verlag, wie der von Ernst Greno, verzich- ten, nimmt er doch in an- deren Büchern, z. B. dem

„Wasserzeichen der Poe- sie", den Leser durchaus ernst.

Dr. med. Chr. Kurig Kinderärztin Im Compen 1

5580 Traben-Trarbach

Es kann nicht sein

... In der Tat gab es wäh- rend der Zeit des 3. Rei- ches nur wenige, die wirk- lich — in dieser Beziehung

— schuldlos waren. Viele haben mitgetan, noch mehr haben gewußt, und die Tüchtigen unter ihnen haben besonders viel ge- tan und mehr gewußt, sie haben Schlimmes gewußt und getan. Wenige gab es, die wußten viel und haben

versucht, etwas dagegen zu tun — sie werden heute der Jugend als Vorbild prä- sentiert. Und eine größere Minderheit von Mitwissern hatte nicht die Kraft oder den Mut, sich zu widerset- zen. Viele von diesen ka- men sich mies dabei vor und haben versucht, nach Beendigung dieser schlim- men Epoche andere Kon- sequenzen zu ziehen.

Tüchtige, die nicht wissen, wofür sie tüchtig sind, oder schlimmer: denen ihre Tüchtigkeit wichtiger ist als das, was sie mit ihr an- richten („auch an der Ent- judung beteiligt", „Tüch- tigkeit ..., die ... dem fi- nanziellen Wohl des 3. Rei- ches zugute kam"), muß- ten wohl schuldig werden!

Dafür gibt es genügend Belege; vor allem auch Beispiele von Menschen, denen eines Tages die Au- gen aufgingen, wem sie mit ihrer Tüchtigkeit ge- dient haben (Einstein, Op- penheimer, Sacharow, Mit- arbeiter der amerikani- schen Rüstungsindust- rie ...) und die darüber be- troffen sind, so betroffen, daß sie die Konsequenzen ziehen oder gezogen ha- ben.

Aber wir müssen nicht so weit in die Vergangenheit oder in fremde Länder ge- hen. Ich möchte Sie fra- gen: Wann wird heute — in unserem Land — Mitma- chen und Mitwissen zur Schuld? Wer ist heute nicht schuldlos bei uns?

Wie oft (und wie schnell) fahren wir Auto, wenn es auch zu Fuß, mit dem Fahr- rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln ginge?

Sparen Sie Strom? Welche Unkrautvernichtungsmittel oder Insektizide benutzen Sie? Bei welcher Bank le- gen Sie Ihr Geld an, die nicht (direkt oder indirekt) schlecht bezahlte schwar- ze Arbeiter in Südafrika für die Vermehrung Ihres Gel- des arbeiten lassen? Was unternehmen Sie gegen die hohen Rüstungsko- 582 (6) Heft 10 vom 5. März 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

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BRIEFE AN DIE REDAKTION

sten, gegen Rüstungsex- port, gegen Produktion und Vertrieb von Kriegs- spielzeug (für das auch im DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATT geworben wurde)?

Läßt Sie es kalt, daß 50 Prozent aller Wissen- schaftler unseres Landes direkt oder indirekt in der Rüstungsindustrie tätig sind? Und und und.

Der Kontext Ihrer Buch- besprechung ist so ange- legt, daß der Leser zur ge- genteiligen Antwort verlei- tet werden soll: Es kann nicht sein, daß so viele schuldig oder so wenige schuldlos sind, folglich

darf „die Verstrickung von Institutionen und Perso- nen, die schuldhaft ge- brandmarkt werden; Tüch- tigkeit darf so nicht be- straft werden. Mir steht es nicht an, über Menschen anderer Zeitepochen oder fremder Länder vorschnell moralisch zu urteilen, aber über die eigene Schuld und über die Schuld unse- rer Gesellschaft lassen Sie mich doch bitteschön re- flektieren dürfen! ...

Dr. med. Jürgen Bickhardt Kreiskrankenhaus Erding Innere Medizin

Bajuwarenstraße 5 8058 Altenerding

EINGESANDT

Zu einem Thema, das viel- leicht im stillen schon so man- chen Leser beschäftigt hat:

Klosinn

Seht dem Wandel der Toi- letten nicht so unbeteiligt zu, läßt doch mir der Rück-

schritt jener immer weniger die Ruh.

Früher plumpste in die Grube durch ein Loch im Brett die Pracht, die erst, wenn wir ihrer le- dig, uns so recht erleichtert macht.

Doch beim Schritt hinweg vom Busche war der Vorteil ungenü- gend.

Man erfand deshalb was Beßres diese Plumpsklos rasch besiegend.

Der Genuß des intensiven Duftes wurde abgestellt.

Künftig konnt' ein jeder riechen grad so lang, wie's ihm ge- fällt, sich mit Wohlgefall'n be- trachten, was er da so produziert, und es dann hinunterspü-

len zum Kanal, der's weiter- führt.

Einer dachte: Puh, wie schrecklich, was ich riech, das muß ich seh'n!

Wollen wir doch rasch ent- wickeln das sofort'ge Untergehn!

So kommt's, wenn man heute drückt, daß ein Schauer den be- netzt, den man vorher völlig trok- ken auf dem Rande abgesetzt.

Leise kommen Fragen auf:

Wer hat vorher da geses- sen? — War genügend Wasser- lauf? — — Besser, weitres zu verges- sen — — Auch versteckte, kleine Mengen Bluts im Stuhl kann man nicht sehn!

Alles muß ganz menschen- feindlich spritzend sofort unter- gehn!

Sagt mir, mach ich was nicht richtig?

— Hab ich doch zum Fragen Mut.

Insgeheim hab ich be- schlossen:

Die Entdeckung war nicht gut!

Dr. med. Bärbel Thiel Frankenstraße 4 5413 Bendorf

584 (8) Heft 10 vom 5. März 1986 83. Jahrgang

Bayer

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Zusammensetzung: Kapseln: 1 Kapsel Adalat ® 5 ent- hält 5 mg Nifedipin.1 Kapsel Adalat ® enthältl0 mg Nifedi- pin. 1 Kapsel Adalat ® 20 enthält 20 mg Nifedipin. Tablet- ten: 1 Tablette Adalat ® T10 enthält 10 mg Nifedipin. 1 Tablette Adalat ® retard enthält 20 mg Nifedipin. Anwen- dungsgebiete: 1. Koronare Herzkrankheit, chro- nisch-stabile Angina pectoris, Ruheangina ein- schließlich vasospastischer Angina (Prinzmetal- Angina, Variant-Angina) und instabile Angina (Crescendo-Präinfarkt-Angina) (gilt nicht für Ada- lat 5 und Adalat retard), Angina pectoris nach Herz- infarkt (außer in den ersten 8 Tagen nach dem aku- ten Infarkt). 2. Hypertonie (gilt nicht für Adalat 5).

Gegenanzeige: Gesamte Schwangerschaft. Über die Anwendung in der Stillzeit liegen keine Befunde vor. Vorsicht bei ausgeprägt niedrigem Blutdruck (schwere Hypotension: BPS < 90 mmHg). Herz- Kreislauf-Schock. Nebenwirkungen: Begleit- erscheinungen vorzugsweise zu Beginn der Be- handlung, oft leichter und vorübergehender Natur:

Gesichtsrötung, Wärmegefühl, Kopfschmerzen. In Einzelfällen bei hoher Dosierung: Übelkeit, Schwindel, Müdigkeit, Hautreaktionen, Parästhe- sie, hypotone Reaktion, Palpitationen und Erhö- hung der Pulsfrequenz. Gelegentlich Beinödeme aufgrund einer Erweiterung der Blutgefäße.

Äußerst selten: unter längerer Behandlung Gingi- va-Hyperplasie, die sich nach Absetzen völlig zurückbildet; Schmerzen im Bereich der Brust (unter Umständen Angina-pectoris-artige Beschwerden), bei denen Nifedipin, sofern ein kau- saler Zusammenhang vermutet wird, abgesetzt werden soll. Vorsicht bei Dialysepatienten mit maligner Hypertonie und irreversiblem Nierenver- sagen mit Hypovolämie, da Blutdruckabfall durch Vasodilatation entstehen kann. Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel (Ada- lat, Adalat 20, Adalat T10 oder Adalat retard) bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.

Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teil- nahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in ver- stärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Prä- paratwechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln:

Nifedipin/Antihypertonika: Bei gleichzeitiger Anwendung kann der blutdrucksenkende Effekt von Nifedipin verstärkt werden. Nifedipin/ß- Rezeptoren-Blocker: Bei gleichzeitiger Anwen- dung sorgfältige Uberwachung der Patienten erfor- derlich, da stärkere Hypotension möglich; auch wurde eine gelegentliche Ausbildung von Herz- insuffizienz genannt. Bei parenteraler Applikation mit Nifedipin sollte deshalb die gleichzeitige Anwendung von ß- Rezeptoren-Blockern i.v. unter- bleiben. Nifedipin/Cimetidin: Verstärkte blutdruck- senkende Wirkung möglich. Handelsformen: Kap- seln: Kapseln zu 10 mg Nifedipin. Packung mit 30 Kapseln DM 26,35; Packung mit 50 Kapseln DM 40,50; Packung mit 100 Kapseln DM 72,90;

Anstaltspackung. Adalat 5: Kapseln zu 5 mg Nife- dipin. Packung mit 30 Kapseln DM 15,00; Packung mit 50 Kapseln DM 24,75; Packung mit 100 Kapseln 0M 42,70; Anstaltspackung. Adalat 20: Kapseln zu 20 mg Nifedipin. Packung mit 30 Kapseln DM 41,05; Packung mit 50 Kapseln DM 64,95; Packung mit 100 Kapseln DM 117,90; Anstaltspackung. Tablet- ten: Adalat T 10: Lacktabletten zu 10 mg Nifedipin.

Packung mit 30 Tabletten DM 26,35; Packung mit 50 Tabletten DM 40,50; Packung mit 100 Tabletten DM 72,90; Anstaltspackung. Adalat retard: Retard- Tabletten zu 20 mg Nifedipin. Packung mit 30 Tabletten DM 39,15; Packung mit 50 Tabletten DM 61,95; Packung mit 100 Tabletten DM 110,55; Anstalts- packung. Stand 7. 5. 1985, 3a; Bayer Leverkusen

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