• Keine Ergebnisse gefunden

Beda, G., & Hočevar, M. (1973). Rationelle Flächenräumung. Berichte, Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen: Vol. 100. Birmensdorf: Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Beda, G., & Hočevar, M. (1973). Rationelle Flächenräumung. Berichte, Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen: Vol. 100. Birmensdorf: Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen."

Copied!
22
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Nr. 100, 1973

G. Beda und M. Hocevar -

Rationelle Flächenräumung

(2)

G. Beda und M. Hocevar

RATIONELLE FLÄCHENRÄUMUNG

Gliederung:

1 Flächenräumung zwischen Schlag und Pflanzung 2 Grundsätzliche Möglichkeiten der Flächenräumung

21 Beseitigen des Schlagabraumes 211 Verbrennen

212 Zur Seite schieben

22 Belassen des Schlagabraumes auf der Fläche 221 Ganzflächiges Zerkleinern

222 Gassenräumung (maschinell und von Hand) 223 Gar nicht räumen

3 untersuchte Verfahren 31 Versuchsorte

32 Arbeitsmittel

33 Technik des Einsatzes und Aufwand

Seite

3 3 4 4 5 7 9 9 9

10 10 11 14 331 Grundlagen der Zeit- und Kostenermittlung 14 332 Maschinelle Räumung, ganzflächig und in

Gassen 15

333 Gassenräumung von Hand 18

4 Diskussion der Ergebnisse 5 Anhang

19 23

Bericht Nr. 100 der Eidg. Anstalt für das forstliche Versuchs- wesen, CH-8903 Birmensdorf ZH.

(3)

1 Flächenräumung zwischen Schlag und Pflanzung

Die Flächenräumung, wie sie hier verstanden wird, stellt in der Arbeitskette waldbaulicher Massnahmen dasjenige Glied dar, welches die Holzernte mit der Walderneuerung verbindet.

Als solches w_ird sie ebenso von der Art der Schlagausführung beeinflusst, wie sie sich ihrerseits auf die Bestandesbegrün- dung (im folgenden unter Beschränkung auf die Pflanzung) bis weit in die Pflege hinein auswirkt.

Der Waldfeldbau entledigte sich der damit verbundenen Auf- gabe in höchst ökonomischer Weise; danach sorgte der hohe Brennholzbedarf, dem auch noch kleinste Holzstücke willkommen waren, für kostenlos hergestellte, saubere Pflanzflächen.

Inzwischen findet nicht nur das Brennholz keinen Absatz mehr, sondern auch geringere Dimensionen sind nicht mehr ko-

stendeckend aufzuarbeiten; es scheint ökonomischer, sie lie- gen zu lassen. Dadurch ist aus dem einst kostenlosen Binde- glied "Flächenräumung" eine sehr kostspielige Angelegenheit geworden. Besonders wo an der traditionellen "sauberen Pflanz- fläche" festgehalten wird, verursacht sie leicht höhere Ko- sten, als die ganze nachfolgende Pflanzung selber. Für die ge- samte Schweiz kann der jährliche Aufwand für die Flächenräu- mung auf 4 bis 5 Millionen Franken veranschlagt werden.

Ziel der Flächenräumung ist die Vorbereitung der Pflanz- flächen in der Weise, dass die nachfolgenden Pflanz~ und Pfle- gearbeiten in möglichst rationeller Weise durchgeführt werden können. Dazu wird heute der auf der Hiebsfläche verbliebene Schlagabraum (Reisig, Aeste, Derbholz) meist gänzlich ent- fernt und vielfach durch Verbrennen vernichtet. Es fragt sich, ob nicht auch der Schlagabraum belassen und durch blasses Zer- kleinern (Häkseln) der angestrebte Zweck erreicht werden könn- te; weiter, ob diese Massnahme nicht auf die dann tatsächlich zu bepflanzenden Gassen zu beschränken wäre; und schliesslich, ob in gewissen Fällen nicht auch der ganze Schlagabraum, so wie er anfällt, liegenbleiben könnte.

Die folgenden Ausführungen legen diese Möglichkeiten zu- nächst grundsätzlich dar uhd bringen dann Ergebnisse aus da- rüber angestellten Arbeitsversuchen.

2 Grundsätzliche Möglichkeiten der Flächenräumung

Die gänzlich geräumte, "saubere" Fläche wird auch heute noch vielfach als Voraussetzung für die nachfolgende Pflan- zung erachtet. Tatsächlich spring~n ihre Vorteile ins Auge:

(4)

unbehinderte Pflanzung, Ausschaltung mechanischer Belästigung der Kultur durch konkurrenzierende Flora für das erste Jahr, geringer Organisationsaufwand für die Anlage der Kultur. Vor allem aber ist die "saubere Fläche" herkömmlich; sie gehört zum eingespielten Verfahren, auf welches auch das Vorgehen beim Schlag Rücksicht nimmt.

Zu ihrer Herstellung ist jedenfalls die Beseitigung des Schlagabraumes, sei es durch Verbrennen, sei es durch sein Entfernen aus der ganzen für die Pflanzung vorgesehenen Flä- che, erforderlich.

21 Beseitigen des Schlagabraumes 211 Verbrennen

Beim manuellen Verfahren werden dabei Aeste und Reisig mit Heugabeln oder von Hand auf Haufen zusammengetragen und verbrannt. Das Verfahren ist, auch wenn alte, zum Teil mit Benzin gefüllte Autoreifen zum Anlassen und für den Unterhalt des Feuers verwendet werden, sehr witterungsabhängig; die Ko- sten steigen mit der Menge der Schlagreste.

Neuerdings wird der Schlagabraum auch mit Rad- oder Rau- penschleppern in Haufen zusammengeschoben. Zum Einsatz kommen

Abbildung 1:

Landwirtschaftlicher All- radtraktor bei der Schlag- räumung. Infolge starker Belastung der Vorderachse bei gleichzeitiger Entla- stung der Hinterachse sollten nur starke und schwere Traktoren einge- setzt werden. Der Schlag- abraum wird auf einige wenige Feuerstellen zu- sammengeschoben. Die Räu- mungsmannschaft darf we- gen allenfalls eintreten- der Waldbrandgefahr nicht zu klein sein.

50-80 PS starke Allradtraktoren (landwirtschaftliche und knickgesteuerte Forsttypen) mit Front- oder Heckreisiggabel und ebenso Knicktraktoren mit Polterschild sowie Raupenschlep- per mit einem Planierschild oder einer Frontschaufel. Für das Anhäufen des Schlagabraumes eignen sich Reisiggabel oder

Frontschaufel besser als Folter- oder Planierschild. Mit den

(5)

letzteren werden beim zusammenschieben des Schlagabraumes ger- ne Humus oder Mineralboden mitgenommen; zudem erschweren sie die Arbeit auf Flächen mit hoch geschnittenen Stöcken erheb- lich.

. -~ :

,. . . : '

'

.

.

·-' -~ ' ~ •• , -

Abbildung 2:

Ganzflächiges Beseitigen des Schlagabraumes an Hän- gen bis zu 50% Neigung mit dem Hangtraktor "Pekazett"

und Heckreisiggabel.

Beim zusammenschieben fährt der Traktor rück- wärts parallel zu den Hö- henschichtlinien oder in Talrichtung diagonal zum Hang.

Mit dem Verbrennen des Schlagabraumes wird den Pflanzflä- chen ein erhebliches Nährstoffangebot entzogen. Bei empfind- lichem Boden resultieren auf den Brandstellen Humusverluste durch Ausglühen, und die Bodenlebewesen werden vernichtet;

die Düngewirkung der Asche ist gering. Bekannt ist das Auf- treten einer verjüngungsfeindlichen Pilzflora auf Brandstel- len. Es sollte also nur gebrannt werden, wenn zwingende Grün- de dafür vorhanden sind, etwa in einer ohnehin schon sehr ge- fährlichen Schädlingslage oder wenn dies wirklich das einzige und rationellste Mittel ist, künftige Waldbrandgefährdung zu verhindern. Derartige Mängel vermeidet das blosse zur Seite schieben.

212 Zur Seite schieben

Dazu werden schwere Rad- oder, noch besser, Raupenschlep- per eingesetzt. Auf grösseren Flächen werden die Schlagreste auf einige Meter breite Wälle im Innern der Fläche oder an den Schlagrändern zusammengeschoben und dort belassen; auf kleineren Flächen können sie auch in die angrenzenden Bestän- de geschoben werden. In einigen Jahren sinken diese Schlag- reste zusammen und vermodern, ohne die aufkommende Verjüngung oder den Schlag zu stören.

Für das Abräumen stehender Bestockungen ist aus den USA ein neues Verfahren bekannt. Dabei wird ein schwerer Raupen- schlepper, der mit einem speziellen Rodeschild ausgerüstet ist, zunächst für das Fällen eingesetzt. So ist er imstande, Bäume bis zu einem BHD von 20 cm mit einem Stoss bodengleich

(6)

abzuschneiden; bei dickeren Stämmen gelingt dies nach mehrma- ligem Ansetzen. In einer zweiten Arbeitsetappe wird der Holz- anfall auf Wälle geschoben und liegengelassen. So geräumte Flächen ermöglichen eine anschliessende Bodenbearbeitung mit der Scheibenegge sowie maschinelle Pflanzung und Pflege.

Abbildung 3:

Das Rodeschild "Rome", ange- bracht auf dem Caterpillar- Raupenschlepper D6C mit Schutzkabine. Gut verankerte Baume schneidet das schärfba- re Messerblatt bodeneben und sauber ab. Stärkere Boden- verletzungen sind dann zu be- fürchten, wenn auf durch- weichtem Boden gearbeitet wird. In der Regel folgt der Rodung die Bodenbearbeitung mit einer schweren Scheiben- egge.

Nach ersten Erfahrungen mit dem neuen Verfahren in Frank- reich wurde es auch im Kanton Waadt zur direkten Bestandesum- wandlung untersucht und auf einer Fläche von insgesamt 36,3 ha angewandt (JOLLY, 1971)*.

Das im Waadtland angewendete Verfahren ist selbstverständ- lich auch für die Räumung von herkömmlich geschlagenen Flächen genügender Grösse anwendbar, besonders wenn wegen anschlies- sender maschineller Pflanzung und Pflege die Stöcke boden- gleich abgeschnitten werden müssen.

Für alle maschinellen Räumungsverfahren, bei denen der Schlagabraum mit schweren Maschinen geschoben wird, ist ein tragfähiger Boden unentbehrliche Voraussetzung. Besonders ge- fährdet sind schwere, tonhaltige, zur Vernässung neigende Bö- den. Insbesondere muss das mehrmalige Befahren der gleichen Stelle vermieden werden. Am besten werden solche Arbeiten im Sommer während einer andauernden Schönwetterlage oder im Win- ter bei gefrorenem Boden durchgeführt.

* JOLLY, A., 1971: Apropos du comportement du "Tank dans la foret vau- doise": ses vertus, ses nuisances; Service cantonal des forets, chasse et peche, Lausanne.

(7)

1. Arbe! tsphase F ä 1 1 e n (einige Bäu~e werden

an der Wallinle stehengelassen)

Abbildung 4:

,l?fr1l//111Mlff

11. Arbeitsphase zusammenschieben in Wälle

(Durchgänge für Mensch und jild ausgespart)

.. ~ - - - max.100 m

>t

111. Arbeitsphase Bodenbearbeitung (anschliessende maschinelle Pflanzung und Pflege ~öglich)

Arbeitsverfahren bei der Rodung stammzahl- und vorratsreicher Niederwäl- der ohne verwertbares Holz. Bei grossflächigen Umwandlungen bleiben die entstehenden Kahlflächen hinter belassenen Vorbestandsrändern verborgen.

Der Schlagabraum wird in die Bestandesränder gedrückt und im Inneren der Fläche auf Wälle geschoben, die in Abständen von 30 - 50 m mit Durchgän- gen unterbrochen werden, wodurch zugleich Durchlässe für das Wild ent- stehen. Auf den Wall-Linien belassene Bäume mildern die kleinklimatischen Nachteile der Kahlfläche und erleichtern das zusammenschieben des Schlag- abraumes.

22 Belassen des Schlagabraurnes auf der Fläche

Gegenüber dem Beseitigen des Schlagabraurnes liegen die Vorteile des Belassens vor allem auf ökologischem Gebiet;

sie werden unter dem Begriff "biologischer Gesamteffekt" zu- sammengefasst. Im einzelnen sind es:

- Im Schlagabraum enthaltene Nährstoffe bleiben auf der Flä- che und bereichern den Waldboden.

(8)

KRAPFENBAUER (1971)* stellt in einer Bilanzierungsstudie fest, dass die in Aesten und Nadelmasse eines Fichtenbe- standes gebundenen Nährstoffe den für 10 Jahre ausreichen- den Bedarf des gleichen Bestandes ausmachen. Wird der Schlagabraum auf der Fläche belassen, so kommt der erziel- te Effekt einer dreimaligen Volldüngung gleich.

- Infolge der Bodenabdeckung versickert das Niederschlagswas- ser schneller; der oberflächliche Wasserabfluss ist gehemmt;

- Verbesserung der Bedingungen für die Bodenlebewelt.

Bei der Gassenräumung kommen hinzu:

Günstige Beeinflussung des Kleinklimas in der bodennahen Luftschicht;

- Die Wälle zwischen den Pflanzreihen beeinträchtigen die Ent- wicklung des Unkrauts und erschweren dem Schalenwild den Zu-

t r i t t auf die Fläche.

Als Nachteile des Belassens von Schlagabraum sind dagegen an- zuführen:

- Erhöhte Brandgefahr (falls der Schlagabraum nicht zerklei- nert wird) ;

- Erhöhte Gefahr von Insekten und Mäusen (sie wird freilich leicht überschätzt);

- Nicht vollständig geräumte Flächen werden als "unordentlich"

empfunden; ("Ordnung" wäre hier allerdings für einmal fehl am Platz).

Der belassene Schlagabraum wird maschinell ganzflächig oder nur streifenweise zerkleinert. Wo keine Maschinen ein- setzbar sind, können Gassen von Hand geräumt werden. Letzt- lich könnte der Schlagabraum auch belassen werden wie er ist.

Für das Zerkleinern des Schlagabraumes werden Rotorschnei- der mit horizontal oder vertikal arbeitenden Rotoren einge- setzt. Eine ganze Reihe solcher Maschinen ist heute, beson- ders in Frankreich, auf dem Markt. Sie werden über eine 3- Punkt-Hydraulik an einen 80 bis 150 PS starken landwirtschaft- lichen Allradtraktor angeschlossen und über seine Zapfwelle angetrieben. Die Arbeitsbreite des Gerätes beträgt je nach der Ausführung 100 - 160 cm.

* KRAPFENBAUER, A., 1971: Vollmechanisierung der Holzernte und Nachhaltig- keit der Holzproduktion. Allg. Forstztg. Wien, _!g, 11, 305-308.

(9)

221 Ganzflächiges Zerkleinern

Ganzflächiges Zerkleinern des Schlagabraumes wird vor al- lem beim Räumen unerwünschter Bestockungen oder in sehr klei- nen Hiebsflächen und schliesslich dort, wo der Pflanzreihen- abstand eng gehalten werden soll, angewandt. Es hat immer den Vorteil eines geringen Organisationsaufwandes.

222 Gassenräumung

Sie setzt zunächst eine - durchaus nicht strickt gerade verlaufende! - Reihenpflanzung voraus. Dabei werden die mei- sten Baumarten im Rechteckverband, das heisst mit grösseren Abständen zwischen als in den Reihen, zu pflanzen sein. Dann müssen, etwa bei einem Pflanzverband von 2 x 1 m oder 5000 Pflz./ha und einer Gerätebreite von 1 m, nur 5000 m2 pro ha geräumt werden; zwischen den so geschaffenen Pflanzengassen bleibt eine ebenso grosse Fläche mit Wällen unzerkleinerten Schlagabraumes bedeckt, gewährt den jungen Pflanzen Schutz und hält das Aufkommen der Schlagflora zurück. Ein ins Ge- wicht fallender Vorteil der Gassenpflanzung ergibt sich bei der Kulturpflege; die beidseits durch die Wälle des Schlagab- raumes markierten Pflanzreihen bleiben gut sichtbar; es gibt kein Suchen der Kulturpflanzen, auch dann nicht, wenn sie

schon in der angekommenen Konkurrenzflora unterzugehen begin- nen. Bis zum Beginn der Dickungspflege werden die Wälle un- zerkleinerten Schlagabraums verrottet sein und nicht mehr stören.

Für die maschinelle Gassenräumung wird der Rotorschneider in einmaligem oder zweimaligem Durchgang pro Pflanzreihe ein- gesetzt. Nur in Ausnahmefällen, etwa wenn eine Lochpflanzung vorgesehen ist oder bei starkem Holzanfall, wird eine nach- trägliche Säuberung von Hand erforderlich. Die wenigen ent- asteten Derbholzstücke, welche beim einmaligen Durchgang des Rotorschneiders in den Gassen verbleiben, lassen sich auch bei der Pflanzung leicht auf die Seite schieben.

Im steilen Hang und auf unbefahrbarem Gelände bleibt die manuelle Räumung unvermeidbar. Mit der Gassenräumung lassen sich die Kosten im Vergleich zur ganzflächigen manuellen Be- handlung bedeutend senken. Aeste und Reisig werden nur aus den vorgesehenen Pflanzreihen entfernt und das anfallende Ma- terial zu beiden Seiten der Gasse abgelegt.

223 Gar nicht räumen

Die Nachteile des Schlagabraum-Belassens, wie er gerade anfällt, sind offenkundig: Mangel an Pflanzplätzen, Arbeits- behinderung, leichtes Verschwinden kleinerer Pflanzen im Schlagabraum, sehr reduzierte Betretbarkeit der Fläche für die Pflegearbeit in der Jugendphase.

Nicht zu räumen verursacht aber auch keine Kosten. Dieser Vorteil kann wahrgenommen werden, wo es sich um eine Pflan-

(10)

zung in sehr weitem Verband (Vorwald, Pappelpflanzung etwa) handelt, die mit so grossen Pflanzen ausgeführt wird, dass keine Pflegearbeiten mehr notwendig werden.

3 Untersuchte Verfahren

Im Rahmen unserer langfristigen Pflanz- und Pflegeversu- che bot sich die Möglichkeit, einige der im vorigen Abschnitt generell dargelegten Verfahren des näheren zu untersuchen.

Dabei befassten wir uns zunächst mit manuellen Verfahren; sie erfordern keine Investitionen und sind von der Geländebeschaf- fenheit wie von der Grösse der zu räumenden Fläche unabhängig.

Die Kosten manuellen Vorgehens erwiesen sich aber auch noch bei der Gassenräumung - ganzflächige manuelle Räumung war von vornherein auszuschliessen - als so hoch, dass sich

sogleich die Erprobung maschineller Verfahren aufdrängte.

31 Versuchsorte

Im Staatswald Le Buron (VD) wurden im Rahmen des langfri- stigen ertragskundlich-arbeitstechnischen Forschungsprogramms insgesamt 21,5 ha Hiebsfläche maschinell und zu einem kleinen Teil manuell geräumt und mit grüner Douglasie, europäischer Lärche und Fichte ausgepflanzt.Die Versuchsfläche weist eine beinahe ebene Oberfläche mit lehmiger, stellenweise tonhalti- ger Braunerde auf, die lokal zu oberflächlicher Verdichtung neigt. Die Fläche entstand durch direkte Umwandlung; über den Schlag berichtete KUHN (1970)*.Der nach der Holzernte verblie- bene Buchen-Eichenschlagabraum wies wegen der geringen Nach-

frage nach Brennholz (besonders Eiche) eine ausserordentliche Massierung auf. Nicht selten waren darunter ganze Kronenpar- tien und Stammabschnitte bis 20 cm Durchmesser anzutreffen

(siehe Titelseite). Im Vergleich zu dem noch vor einigen Jah- ren angewandten Holzernteverfahren blieben so pro ha etwa 50 - 70 Ster Brennholz zusätzlich als Schlagabraum auf der Fläche zurück.

Zwei weitere, im Rahmen des gleichen Forschungsprogramms in Neuendorf (SO) ausgepflanzte Flächen - 3,6 ha umfassend, die eine eben, die andere in leichter Hanglage - verdanken ihre Entstehung den Stürmen des Nachwinters 1967. Bei der Auf- arbeitung des angefallenen Nadel-Sturmholzes beliess man den Schlagabraum grossenteils auf der Fläche, die bei der Räumung drei Jahre später im allgemeinen mit mehr oder weniger dichtem Brombeerteppich überzogen war. zahlreiche entwurzelte Stöcke

* KUHN, P., 1970: Neue Holzernteverfahren in Umwandlungsbeständen.

EAFV-Berichte Nr. 49.

(11)

liessen nur Handarbeit zu. Die Auspflanzung erfolgte mit der grünen Douglasie.

Eine weitere, in der Nähe von Cademario (TI) bepflanzte Fläche (870 m ü. M.) mit einer mittleren Neigung von 60%

stellt dagegen wieder eine Umwandlungsfläche mit einem dich- ten Aspen-Hasel-Bestand und vereinzelten Traubeneichen dar.

32 Arbeitsmittel

Die in den Handarbeitsverfahren eingesetzten Mittel: Wald- sense,Gertel, Gabel, Axt und ebenso die Motorsäge, bedürfen keiner weitern Beschreibung. Dagegen sind die in der Schweiz unseres Wissens erstmals eingesetzten Rotorschneider "Wilder"

und "Nicolas" vorzustellen.

Das Konstruktionsprinzip beider Maschinen ist das gleiche;

der "Nicolas" ist jedoch robuster gebaut und weist gegenüber dem "Wilder" einige Detailverbesserungen auf.

Hauptbestandteil dieser Maschinen ist der horizontal und quer zur Arbeitsrichtung angeordnete Rotor, auf dem die in verschiedenen Formen lieferbaren Schlägel angebracht sind.

Diese sind 1 - 2 kg schwer und erreichen bei voll drehendem Rotor (etwa 2000 U/min.) eine Umlaufgeschwindigkeit von 60 - 70 m/s, was ihnen mehrere Tonnen Schlagkraft verleiht. Beim

"Nicolas" sind die Schlägel mobil auf 8 auswechselbaren Ach- sen so befestigt, dass sie beim Auftreffen auf ein Hindernis voll um dieselben drehen können. Dagegen schlagen die etwas längeren Schlägel beim "Wilder" auf die Hauptachse zurück und können dann leicht abbrechen. Je nach ihrem Konstruktionsprin-

zip sind daher die Rotoren bei Auftreffen auf Hindernisse mehr oder weniger bruchgefährdet. Dabei stellen die schwäche- ren Stöcke keine besondere Gefahr dar, wohl aber die dickeren, und vor allem die Felsblöcke führen schnell zu Bruchschäden.

Beim Ueberfahren von Hindernissen sollte daher die Maschine angehoben werden.

-

Abbildung 5:

Aufbau des Rotors beim

"Nicolas DR 100". Die bewe- glichen Schlägel und ihre Achsen sind beim Auftref- fen auf Hindernisse durch starke Scheiben geschützt.

Der hohen Drehzahlen wegen ist der Rotor sorgfältig ausgewuchtet; jeder abge- brochene Schlägel muss da- her sofort ersetzt werden.

(12)

An die landwirtschaftlichen Allradtraktoren wird der Ro- torschneider über die 3-Punkt-Hydraulik angebaut und an die Zapfwelle angeschlossen. Der Traktor muss für die.Räumung mit starkem Kühler- und Unterbodenschutz ausgestattet werden. Ein Kriechganggetriebe, welches die Arbeitsgeschwindigkeiten von 600 - 1200 rn/Std. erlaubt, ist unentbehrlich. Ein lastschalt- bares oder stufenloses hydrostatisches Getriebe und eine un- abhängige Zapfwelle sind von grossern Vorteil.

Beide Rotorschneider, der "Wilder" wie der "Nicolas'', eig- nen sich sowohl für die Schlagabraurnbeseitigung wie für das Abbuschen s.tehender Bestockungen. Je nach dem Einsatz werden die Schlägel in Form eines Messers (Zerkleinern des Schlagab- raurnes) oder eines Hammers mit Querschneide verwendet (Abbu- schen). Die Arbeitsqualität ist nach ein- oder zweimaligem Durchgang bei nicht zu massiertem Schlagabraurnanfall für die Pflanzung ausreichend. Bei Arbeiten in Nadelholzabraum ist sie unbefriedigend, weil die von den Rädern ("Wilder") oder

Abbildung 6:

"Wilder" mit Traktor "Ford County Super Six" als An- trieb. Die Arbeitshöhe des Rotors ist mittels Höhen- verstellung seiner Räder regulierbar. Der Traktor

"County" besitzt genügende Bodenfreiheit; nachteilig wirkt sich sein grosser Wendekreis aus.

Kufen ("Nicolas") beim Ueberfahren in den Boden gedrückten Aeste vorn Rotor nicht mehr erfasst werden. Die Arbeitshöhe des Rotors über dem Boden kann beim "Wilder" durch Höhenver- stellung der Räder, beim "Nicolas" an der 3-Punkt-Hydraulik reguliert werden.

Für die Schlagräumung, insbesondere bei massiertem und starkem Schlagabraum, erwies sich der "Wilder" rasch als un- geeignet. Das Gehäuse wie der Rotor waren den starken Bean- spruchungen nicht gewachsen, was ständige Störungen (9% der Einsatzzeit) und vor allem teure Reparaturen in der Werk- statt zur Folge hatte. Die etwas zu einfache Rotorkonstruk- tion erlaubt kaum die Arbeit auf den mit Stöcken übersäten Schlagflächen. Dauernder Einsatz ist im allgemeinen nur für

(13)

Tabelle 1:

Technische Daten der Rotarschneider-Traktor-Komposition (Versuch Buron)

"Wilder" "Nicolas DR 100"

H (1) Gewicht 1'050 kg 1'400 kg

·.-1 'O (1) (mit Stossrahmen für

s:: das Abbuschen etwa

..c:

u l ' 800 kg)

Cf)

H 0

0::: 0 Arbeitsbreite 100 cm 150 cm

Anzahl Schlägel 24 26 Hämmer oder

52 Messer

Modell "Ford County Super Six" "International 1066"

Allrad, 4 gleichgrosse Allrad, hydrostatisches

H Räder stufenloses Getriebe

0

~ eo

H Motor (DIN) 93 PS 128 PS

8

Zapfwelle 540 u/min. 1000 U/min.

Hersteller:

"Wilder": Firma John Wilder Ltd., 36 St. Mary's Street, GB - Wallingford, Berkshire

"Nicolas": Maison "Nicolas", F-89 Champs-s/Yonne.

das Abbuschen von Scheinbestockungen, deren Stockdurchmesser einige cm nicht überschreiten, zu empfehlen.

Abbildung 7:

"Nicolas DR 100" mit Stoss- rahmen, angebaut am Traktor

"International 1066".

Der schwere, nur mit Kufen ausgerüstete Rotarschneider belastet die Hinterachse des Traktors mit seinem gan- zen Gewicht.

(14)

Dagegen waren die Erfahrungen mit dem sehr robusten "Ni- colas" auch in überstarkem Schlagabraum durchaus positiv. Die anfallenden Reparaturen und Störungen, die im Walde behoben werden konnten (deshalb ihr verhältnismässig hoher Anteil von

16% der Einsatzzeit) müssen angesichts der hohen Beanspru- chung als normal angesehen werden. Nachteilig für einen brei- teren Einsatz in der Praxis wird sich dagegen die erforderte Traktorenstärke erweisen, da Traktoren dieser Leistungsklasse kaum im Walde, aber auch in der Landwirtschaft nur selten vor- handen sind. Da die benötigte Motorstärke von der Arbeitsbrei- te des Rotorschneiders abhängt, kann dieser Nachteil aller- dings durch den Einsatz des schmälern Typs DE 105 (105 cm Ar- beitsbreite) des gleichen Fabrikats behoben werden.

33 Technik des Einsatzes und Aufwand

331 Grundlagen der Zeit- und Kostenermittlung

Die Zeitstudien für die nachfolgend darzulegenden Verfah- ren erfolgten durch ganztägige Zeitaufnahmen. Die ermittelten Zeiten stellen Richtwerte dar; sie sind - ohne Berücksichti- gung der Hauptpausen (Znüni und Zvieri) - unter den Bedingun- gen der Versuchsorte als Dauerleistungen zu verstehen.

Für die maschinellen Verfahren werden zusätzlich zur Ein- satzzeit (= Präsenzzeit in E.-Std.) noch die Maschinenstunden

(in M.-Std.) angegeben, während denen die Rotarschneider ef- fektiv an der Arbeit waren. Die letzteren stimmen nicht mit der Ablesung am Betriebsstundenzähler überein, wenn diese - wie in unserem Fall - von der Drehzahl des Motors abhängt.

Beim "Ford County Super Six" waren die Ablesungen um 40% und beim "International 1066" um 24% höher als die gestoppte Ma- schinenzeit, weil die Traktoren stets bei voller Drehzahlar- beiteten*. Für jeden Traktorentyp ist dieses Verhältnis zu- erst zu ermitteln, wonach die Abrechnung nach Zählerstunden erfolgen kann.

Die schliesslich angefügte Kostenberechnung ist wegen der schwierigen Einschätzung der Lebensdauer und Reparaturanfällig- keit der eingesetzten Maschinen mit gewissen Unsicherheiten behaftet. Die Berechnungen basieren im einzelnen auf folgen- den Grundlagen:

Arbeiterstundenlohn (inkl. Soziallasten) Fahrerlohn (inkl. Spesen und Soziallasten):

Fr. 12.-- Fr. 15.--

*"County Super Six": 1 M.-Std. = 1 Zählerstunde bei 1'500 U/min.;

gearbeitet bei 2'100 U/min.

"International 1066": 1 M. -Std. = 1 Zählerstunde bei 2' 100 U/min.;

gearbeitet bei 2'600 U/min.

(15)

a) Traktor "International" (ohne Fahrer) Rotorschneider "Nicolas DR 100"

Fr.

"

49.30 23.70

zusammen (ohne Fahrer) Fr. 73.--

b) Traktor "Ford County Super Six" (ohne Fahrer) Rotorschneider "Wilder"

Fr.

"

30.30 25.70

zusammen (ohne Fahrer) Fr. 56.--.

332 Maschinelle Räumung, ganzflächig und in Gassen

Das ganzflächige Räumen mit dem Rotorschneider kann nach einiger Uebung vom Traktorführer allein durchgeführt werden.

Die Arbeitsorganisation ist sehr einfach. Ueber den Aufwand gibt Tabelle 2 Auskunft.

Tabelle 2:

Aufwand für die ganzflächige Flächenräumung

~rbeitsverfahren Versuchsort und Arbeitsmit- und unter-

tel suchtes Ar-

Zeitaufwand pro ha

Kosten* Arbeitsbedingungen und Bemerkungen beitsvolumen E.-Std. M.-Std. Fr./ha

Schlagräumung

~IEL t "Nicolas"

(Arbeitsbreite 1, 5 m)

Schlagräumung mit "Wilder"

(Arbeitsbreite 1, 0 m)

Beseitigung stehender Be- stockung mit

"Nicolas"

Abbuschen mit

"Wilder"

Buron

2,88 ha Buron

0,47 ha

Yvonand

1,90 ha

Buron 0,30 ha

8,0

23,5

14,4

23,5

5,3 507.- Ueberstarker Bu-Ei- Schlagabraum; star- ke Rotorbeanspru- chung

17,6 1'338.- Starker Bu-Ei-

9,7

Schlagabraum; Ro- torschneider über- fordert, grosse Re- paraturanfälligkeit 924.- Erlen-Eschen Nie-

derwald mit bis 8 cm BHD; einige vor- gewachsene Eschen belassen; Traktor an der Leistungs- grenze; mehrmaliges Befahren der glei- chen Stelle

17,6 1'338.- Unerwünschter Bu- Jungwuchs; Brombeer bewuchs

*Die Kosten in Fr./ha setzen sich aus Lohnkosten für den Fahrer (Kosten- ansatz Fr. 15.-- mal E.-r,td.) und Maschinenkosten (Kostenansatz für den Traktor mit dem Rotarschneider mal M.-Std.) zusammen.

(16)

Der starke Unterschied in der Leistung beider Rotorschnei- der ist vor allem auf die grössere Arbeitsbreite des "Nicolas"

zurückzuführen. Ausserdem ist die Marschgeschwindigkeit des Traktors "International" höher als die des "County".

Abbildung 8:

Das eigentliche Einsatzge- biet des "Wilders" ist das Abbuschen schwacher, uner- wünschter Bestockungen.

Abbildung 9:

Vorbereitung einer Auffor- stungsfläche mit "Nicolas"

am Ufer des Neuenburgersees (Yvonand).Die für das Abbu- schen des Erlenniederwaldes erforderte Antriebskraft lag an der Leistungsgrenze des 128 PS starken Traktors

"International". Wenige vorwüchsige Eschen und Pap- peln wurden zum Schutz der Neuaufforstung belassen.

Bei der maschinellen Gassenräumung werden die Pflanzgas- sen mitteis ein- oder zweimaligem Durchgang des Rotorschnei- ders hergestellt. Wie für das ganzflächige Räumen, so genügt auch hier der Einsatz des Traktorführers allein; er muss da- zu vorgängig den Verlauf der anzulegenden Gassen und ihren gegenseitigen Abstand kennen. Am besten wird der Verlauf der ersten Pflanzreihe mit einigen Pflanzstöcken bezeichnet und geräumt. Diese erste Gasse dient dann dem Fahrer als Leitli- nie; parallel zu ihr werden die folgenden Gassen im gewünsch-

(17)

ten Abstand gesäubert. Für die Gassenräumung genügen Rotor- schneider mit 1 m Arbeitsbreite. Ihre Arbeitsqualität ist so- gar besser als die der breiten Typen, da sie sich besser der Bodenoberfläche anpassen und auftretenden Hindernissen ausweichen können.

Die Räumung der Pflanzgassen mit dem "Wilder" erfolgte im allgemeinen in einem Durchgang; genügte die Arbeitsqualität für die nachfolgende Pflanzung nicht, so folgte ein zweiter Durchgang oder eine nachträgliche Säuberung von Hand.

Die Gassenräumung der in unserem Versuch mit einem Ab- stand von 2,40 m angelegten Pflanzreihen brachte bei Einsatz des "Nicolas" im Vergleich zur ganzflächigen Räumung keinen Zeitgewinn. Der Traktor durchfuhr jede Pflanzgasse zweimal:

beim ersten Durchgang fuhr er durch den Schlagabraum rück- wärts mit etwas höher über dem Boden eingestelltem Rotor- schneider. Auf diese Art wurde die Beschädigung des Rotors durch die unter dem Reisig versteckten Stöcke und Steine ver- mieden. Im zweiten Durchgang wurde dann die Gasse sauber ge- räumt.

Tabelle 3:

Aufwand für die maschinelle Gassenräumung

Arbeitsverfah- Versuchsort ren und Ar-

beitsmittel

und unter- suchtes Ar-

Zeitaufwand pro 100 lfm

Kosten

beitsvolumen E.-Std. M.-Std. Ft/100 lfm

"Nicolas"

2 Durchgänge

"Wilder"

1 Durchgang

+ Zuschlag für den 2.

Durchgang mit "Wilder"

+ Zuschlag für nachträg- liche Hand- säuberung

Buron 7'310 lfm

Buron 26'265 lfm

Buron 2'200 lfm

Buron 4' 400- lfm

0,22 0,15 14.30

0,23 0,18 13.50

0,19 0,14 10.70

0,22 2.60

Arbeitsbedingun- gen/Bemerkungen

Ueberstarker Bu-Ei schlagabraum; Ar- beitsgeschwindig- keit 1'400 m/Std.

Starker Bu-Ei- Schlagabraum; Ar- beitsgeschwindig- keit 900 m/Std.

Starker Bu-Ei- Schlagabraum;

sehr saubere Pflanzgassen

Entfernung wenige4 störender Holzstük- ke; Arbeiter mit Gertel u.Motorsäge

(18)

333 Gassenräumen von Hand

Bei diesem Verfahren wird, immer in 1-Mann-Arbeit, eine Gasse von 1 bis 1,3 m Breite vom Schlagabraum gesäubert und das anfallende Material zu beiden Seiten der Gasse abgelegt.

Das dazu eingesetzte Gerät war eine leichte Motorsäge, wo Schlagabfälle von mehr als 5 cm Durchmesser getrennt werden mussten; sonst wurde der Gertel verwendet und - wenn zusätz- lich starker Brombeerbewuchs zu entfernen war - die Waldsen- se oder die Sichel mit langem Stiel.

Abbildung 10:

Von Hand geräumte Pflanz- gassen in Buren.Die Gassen- räurnung lohnt sich um so mehr,je grösser die Reihen- abstände gehalten werden.

In Cademario wurde der Umwandlungsschlag mit einer Gassen- räumung verbunden. Unter teilweisem Belassen der brauchbaren Vorwaldbaumarten (Aspe und Birke) sowie gutgeformter Eichen wurde der Schlag in horizontalen Streifen von unten nach oben

fortschreitend geführt. Arbeitsorganisation war die 2-Mann-

Abbildung 11:

Die direkte Umwandlung des Buschwaldes konnte in Cade- mario (TI) durch gassenwei- se Räumung verbilligt wer- den.

(19)

Rotte: Der Motorsägenführer arbeitete voraus und hielt nach Möglichkeit eine dem Höhenschichtlinienverlauf entsprechende Fällrichtung ein. Der zweite Mann ordnete das Fällgut in mehr oder weniger horizontal verlaufende Wälle zusammen, welche mit einem Abstand von 3 bis 4 Meter angelegt wurden. Die

durchschnittlichen Leistungen sind aus Tabelle 4 ersichtlich.

Tabelle 4:

Aufwand für die manuelle Gassenräumung

Arbeitsverfahren und Arbeitsbedingungen

Bu-Ei-Schlagabraum ungleich- mässig über die Fläche ver- teilt (wie auf Abbildung 6) Bu-Ei-Schlagabraum nach baum- weisem Ausrücken, wobei der Unterwuchs auf der Fläche be- lassen wurde

massierter Bu-Ei-Schlagab- raum (Abbildung 10)

Entfernen des Bu-Unterwuchses und des Gebüsches, nebst Bu- Ei-Schlagabraum

Fi-Ta-Schlagabraum nach Wind- wurf, Hinderung durch Brom- beerbewuchs

Beseitigung des Hasel-Gebü- sches, Belassen der brauch- baren Bäume; 60% Neigung

(Abbildung 11)

Versuchsort u.

untersuchtes Arbeitsvolumen Buron

1'200 lfm

Buron 960 lfm

Buron 900 lfm Buron

840 lfm

Neuendorf 12'000 lfm

Cademario 970 lfm

4 Diskussion der Ergebnisse

Zeitaufwand Kosten MinJl0O lfm Fr./ 100 lfm

160 32.--

200 40.--

275 55.--

280 56.--

180 36.--

360 72.--

Wie bei kaum einer anderen Arbeit im Walde konnte bei der Flächenräumung mit maschinellen Verfahren eine bedeutende Ver- minderung des Aufwandes erreicht werden. Das betrifft sowohl

die Kosten, die - im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren der ganzflächigen manuellen Räumung mit Verbrennen - auf ei- nen Drittel und weniger gesenkt werden konnten, als auch den Zeitaufwand, der nur noch einen Bruchteil des herkömmlichen Verfahrens ausmacht. Mit neuen Verfahren ist somit die Möglich-

(20)

keit gegeben, die Arbeitsspitzen im Frühling, wo normalerwei- se kurz vor der Pflanzung geräumt wird, wenigstens teilweise zu entschärfen.

Der vorliegende Bericht hat nicht die Absicht, der Praxis für die Zukunft nur das billigste Verfahren zu empfehlen;

vielmehr soll dem Betriebsleiter die Auswahl von Arbeitsmit- teln und -verfahren unter seinen örtlichen Bedingungen erleich- tert werden. Vielerorts scheiden manche Verfahren schon wegen der besonderen Arbeitsbedingungen aus; sehr oft wird die Wahl von den zur Verfügung stehenden Maschinen abhängen. Wird der Uebergang zum maschinellen Verfahren erwogen, so ist zunächst die Frage der Auslastung der benötigten Maschinen abzuklären;

meistens wird wohl ein überbetrieblicher Einsatz in Betracht

~ezogen werden müssen. Doch ist die Selbstanschaffung nicht in jedem Fall unbedingt erforderlich, denn sehr wirtschaftlich kann zum Beispiel auch mit einer Laderaupe geräumt werden, die man praktisch bei jedem Bauunternehmer mieten kann.

Die Wahl des Arbeitsverfahrens soll die abschliessende Ta- belle 5 erleichtern. In ihr sind die wichtigsten Arbeitsver- fahren nochmals zusammengestellt und für jedes Verfahren Ein- satzbedingungen, Leistungen und Kosten angeführt. Dabei sind für jene Verfahren, welche wir in unseren Versuchen nicht ein- bezogen haben, Aufwandangaben aus fremden Erfahrungen einge- setzt und deswegen eher als Anhaltswerte zu verstehen. Das mit einer solchen Uebernahme verbundene Risiko erachten wir deswe- gen als nicht allzu gross, weil die Unterschiede zwischen den einzelnen Verfahren selber sehr beträchtlich sind.

Im ganzen sollten die in der Tabelle 5 angeführten Werte für ihren Zweck, Vergleichs- oder Vorkalkulationen anzustel- len, sicherlich genügen.

(21)
(22)

Betriebsstundenberechnung gemäss Richtlinien FAO 1956 Traktor "Ford County Super Six"

Anschaffungspreis Nutzungsdauer

Jährliche Auslastung Amortisationszeit Reparaturfaktor

Stundenlohn des Fahrers (inkl. Soziallasten) Betriebsstundenkosten ohne Fahrer

Rotorschneider "Wilder"

Anschaffungspreis Nutzungsdauer

Jährliche Auslastung Amortisationszeit Reparaturfaktor

Betriebsstundenkosten

Kosten pro Maschinenstunde für Traktor und Rotorschneider (ohne Fahrer)

Traktor "International 1066" (mit hydrostatischem Getriebe) Anschaffungspreis

Nutzungsdauer

Jährliche Auslastung Amortisations zeit Reparaturfaktor

Stundenlohn des Fahrers (inkl. Soziallasten) Betriebsstundenkosten

Rotorschneider "Nicolas DR 100" (mit Stossrahmen) Anschaffungspreis

Nutzungsdauer

Jährliche Auslastung Amortisations zeit Reparaturfaktor

Betriebsstundenkosten

Kosten pro Maschinenstunde für Traktor und Rotorschneider {ohne Fahrer)

Fr. 55'000.-- M.-Std. 7'000 M.-Std. 1'000 7 Jahre

1

Fr. 12.-- Fr. 30.30

Fr. 8'500.-- M.-Std. 1'000 M.-Std. 200 5 Jahre

1,5

Fr. 25.70

Fr. 56.--

Fr. 95'000.-- M.-Std. 7'000 M.-Std. 1'000 7 Jahre

1

Fr. 12.-- Fr. 49.30

Fr. 18'500.-- M.-Std. 2'500 M.-Std. 400 7 Jahre

1,5

Fr. 23.70

Fr. 73.--

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Im ganzen lassen auch die laubholzreichen Jungbestände Mischungsregulierungsmöglichkeiten durch die Pflege offen, sie scheinen aber eingeschränkter zu sein als für

Die allgemeinen Arbeiten bestanden in der Pflege und im Unterhalt des gesamten Versuchsgartens, in der Samengewinnung und in den meteorologischen Ablesungen. Darin

Les surfaces à reboiser artificiellement ne font que croître chez nous et il est nécessaire aujourd'hui de pouvoir disposer annuellement de 25 millions de

Im Vergleich zur Sauer- stoffproduktion der land- und forstwirtschaftlich genutzten Fläche kann dies jedoch vernachlässigt werden, um so mehr als die nicht genutzte

Aus Tabelle 3 geht hervor, dass sich die drei Arten in ihrer Wurzel- atmung wesentlich unterschieden.. Die Zunahme dürfte mit der Neubildung von Wurzelspitzen

Da ausser dem Ent- wicklungszustand der Pflanze auch wesentlich ist, in welcher Form das F vorliegt ( als gasfürmiges HF oder als relativ inerter Kryolithstaub ), und

Dieselbe, für Aufforstungen im Gebirge äußerst kurze Zeitspanne ist es, die trotz nachgewiesener Anfangserfolge noch keines- wegs definitive Aussagen über den

schäften wie Rechnungsablage, Budget und Holzverkauf standen dabei vor allem Personalmassnahmen im Vordergrund. Die letzteren bildeten zugleich einen Schwerpunkt in