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Archiv "zum Gold: Mythos allein reicht nicht" (16.01.2004)

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Academic year: 2022

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Fort-Schritt kann auch Weg- Bewegen bedeuten.

Letzte Neuerung: die Rück- wärts-Reform.

Die Lobbyisten: Politiker müs- sen bezahlbar bleiben.

Wer die „Zeit der leeren Kas- sen“ propagiert, sollte sich nicht wundern, wenn die bis- herigen Einzahler mitmachen – und streiken.

Beim Surfen in den www-Wel- len ist schon mancher er- trunken.

Reintreten bringt Glück, dachte der Karrierist und trat in die Partei ein.

Schlechte Zeiten? Sieh auf die Menschen!

Eigeninitiative ist gefragt, au- gurte der Chef – und rationali- sierte Mitarbeiter weg.

Das Auto ist ein Stück der Freiheit – neben anderen Scherben.

Quod non est in Internet, non est in mundo (Variante des al- ten Rechtsspruchs: „Quod non est in actis, non est in mun- do – Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt“).

Meiden Sie alle Gifte, hatte der Arzt geraten. Der Patient stellte zuerst das Essen ein, trank den letzten Schluck Wein – und holte zum letzten Mal tief Luft.

Das freie Spiel der Kräfte ist oft nichts als das freie Spiel der Kräftigen.

Wie viele unserer schwarzen Schafe sind de facto himmlisch rein!

Drei Kreuze? Bit- te, nicht schon wieder!

Er tat nichts, was sein Ge- wissen nicht vertrug. Aber das Ding war hart im Neh- men.

Entrinnbare Schicksale sind die schönsten.

Aktuellstes aller Medien: das Pleite-Medium.

Was scheinbar den Bach hin- unter ist, kann noch im Fluss sein.

Schwacher Trost: Wäre die Sonne nicht da, könntet ihr nicht im Schatten vegetieren.

Das mit der Nächstenliebe ist nicht so einfach – leichter wäre sie beim Übernächsten.

Viele Konfliktlösungen sind nichts als Musterbeispiele.

Auch Raketen sind leuchten- de Beispiele. Bernd Juds

G

elten Goldanleger als Langweiler? Es ist wohl alles eine Frage der Zeit- läufe. Wegen des gelben Me- talls wurden früher ganze Kul- turen vernichtet, Leute rei- henweise umgebracht. Selbst der Bildungsbürger sah es als Lebensziel an, mindestens zehn Prozent seines Vermö- gens in Barren, Krügerrand oder Eagles zu horten. Für un- sere Altvorderen undenkbar, eine Altersvorsorge ohne Gold.

Die modernen Finanzmärk- te hingegen rümpfen in Sachen Gold als Geldanlage pikiert die Nase.Veraltet, kleinkariert wä- re das alles, sinnloses Bunkern toter Materie halt. Jetzt sei die hohe Zeit der Derivate über uns gekommen in Form von In- dexzertifikaten,Warrants, Calls und Puts, Garantiefonds und wie die so genannten Finanzin- novationen alle heißen mögen.

In aller Stille aber zeiht der Stoff, an dem nach Goethe alles

hängt, alles drängt, seine Ver- weigerer der Ignoranz, straft sie allesamt Lügen. Gold glänzt wie nie zuvor und erklimmt ei- nen Höchstkurs nach dem an- deren. Mittlerweile kostet die Feinunze 430 Dollar, das ist so viel wie seit 15 Jahren nicht mehr. Und plötzlich trommeln auch die Vertreter der Goldlob- by die Botschaft, dieses Kurs- niveau sei noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, es gin- ge munter weiter nach oben.

Da es also offensichtlich an der Zeit ist, sich Gedanken dar- über zu machen, ob Gold ver- mehrt in ein gut sortiertes De- pot gehört und,wenn ja,mit wel- cher Quote, ist es geboten, die Fundamentals nicht aus den Au- gen zu verlieren.Das gelbe Edel-

metall ist, was die industrielle Nachfrage angeht, bereits hoff- nungslos überteuert. Der Kurs- anstieg muss demgegenüber also andere Ursachen haben.

Entscheidend für die Gold- hausse ist meines Erachtens die politische Großwetterlage, die besonders nach den Anschlä- gen vom 11. September von ei- ner globalen Terrorangst be- stimmt wird. Die Kriege in Af- ghanistan und im Irak ließen überdies die Sehnsucht nach einem sicheren Anlagehafen sprunghaft anschwellen. Hinzu kam sicher auch, dass sich viele Anleger mit Aktien fürchterlich die Finger verbrannt haben und alte Werte somit reüssierten.

Erst recht lässt sich eine klare Korrelation zwischen dem Gold-

preis und dem Dollar beobach- ten. Ein schwacher Dollar be- dingt einen starken Goldpreis und umkehrt. Sie sehen das klar an der jüngsten Entwicklung. In den letzten zwei Jahren stieg der Preis für die Feinunze um 54 Prozent, der Wert des Green- backs hingegen fiel um 30 Pro- zent. Welche Schlüsse kann der Anleger demnach aus diesem Szenario schließen?

Meines Erachtens ist der Kauf von Gold oder Goldakti- en nicht (mehr) angezeigt, die Gefahr eines Rückschlages viel zu hoch.Wenn die derzeit noch stark engagierten Hedgefonds das Ende der Fahnenstange rie- chen, dann geht der Goldpreis wie ein Fahrstuhl nach unten, insbesondere auch deswegen, weil ich Mitte bis Ende des Jah- res eher einen stärkeren Dollar erwarte. Gold als Schmuck im Haus ist kleidsam genug, im Depot könnte es hingegen häss- liche Spuren hinterlassen. ) S C H L U S S P U N K T

[88] Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 316. Januar 2004

Was man so sagt . . .

Phrasen und Paraphrasen

zum Gold

Mythos allein reicht nicht

Börsebius

Post Scriptum

Referenzen

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