MANN, 1CK SAACH IHNEN, DREI
SZINTOGRAFIEJERATE WAREN IN DIESER SPEZIAL -ISO TOTENABTEILUNG AM LAUFEN, UM .SUSIS" SCHILDDRÜSE ZU UNTERSUCHEN. UND DANN HATTEN WIR DIE DIAGNOSE: SUSI HAT EIN
KLEINES AUTONOMES ADENOM IM LINKEN OBEREN SCHILDDRUSENLAPPEN.
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Die berufs-selbstkritischen Karikaturen von Dr. med. Werner Schützler werden vie- len Lesern noch im Gedächtnis haften. So satirisch wie jene, die im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT erschienen sind, ist die Bildgeschichte mit der Giraffe zwar nicht.
Doch viele andere Karikaturen, die jetzt die Firma Merck in einem Band zusammen- gestellt hat („Was Sie schon immer von der Schilddrüse wissen wollten, aber nicht zu fragen wagten"), haben es durchaus in sich
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
DIE GLOSSE
Plausibilität
Auch die Ehefrau eines Arztes kann schon einmal krank werden
— von den Kindern ganz zu schweigen. Und dann könnte dem (Arzt-)Ehemann unvermutet eine Rechnung auf den Tisch flattern, die geradezu einen Fortbildungs- wert in sich trägt: Er sieht so näm- lich, wie auf anderen Gebieten die Anwendung eines höheren Multi- plikators bei der Gebührenbe- rechnung „wissenschaftlich strin- gent" und für den Patienten sehr überzeugend zu begründen ist. In der Labormedizin beispielsweise soll ein bestimmtes Analysen- ergebnis nach dem Rechnungs- text an Plausibilität gewinnen, wenn der Faktor 2,5 beträgt. Mit dem Multiplikator 1,8 wäre der fragliche Test zwar zweifellos ge- nauso positiv wie beim 2,5fachen
— denn positiv ist schließlich posi- tiv, um es einmal oberflächlich zu formulieren —, aber die Positivität wäre doch bei weitem nicht so plausibel wie beim 2,5fachen.
Woran mag das nur liegen? Wahr- scheinlich ist es so: Die Kultur (oder was auch immer) ist beim 1,8fachen natürlich positiv, wenn die entsprechenden Vorausset- zungen real bestehen. Und das kann man dann — gleichsam wert- frei — durchaus konstatieren. Aber ohne daß man für zusätzlich 0,7fach über diese Positivität nachdenkt, bleibt so ein Befund doch reichlich unvollständig. Erst beim 2,5fachen wird der Befund allmählich plausibel, beim 4fa- chen wäre er vielleicht sogar son- nenklar.
Übrigens keineswegs dem Patien- ten — der versteht eh' nichts von dem Ganzen, sonst ginge er nicht zum Spezialisten. Nein, nein! Dem Untersucher selbst wird dadurch der Befund plausibler, und das hat man natürlich auch als Patient sehr gern: 1,8fach wäre schließ- lich rausgeschmissenes Geld, 2,5fach zahlt sich hingegen aus.
Alles klar? Wenn nicht, dann soll- te der Verlag das Honorar erhö-
hen. Doch mal sehen, ob das nicht auch die Plausibilität dieser Ana-
lyse anhöbe. mma
Erbsen zählen
Eigentlich heißt es „publish and be damned", aber die wohlmei- nenden Altvorderen der eng- lischsprechenden Wissenschaft wandeln dies oft ab zu dem Rat- schlag an ihre ehrgeizigen Jünger
„publish or be damned" oder auch „publish or perish" — um je- den Preis veröffentlichen, damit man bekannt wird. Die Länge der Publikationsliste ist mindestens so wichtig wie mancherorts die Farbe des Parteibuches, wenn man Karriere machen will. Die Re- gel gilt international und unter je- der Ideologie. Das hat sich kürz- lich erwiesen, als eine stellvertre- tende sowjetische Gesundheits-
ministerin wegen Mogeleien bei wissenschaftlichen Veröffentli- chungen geschaßt wurde. Sitten, die einmal eingeführt sind, pfle- gen im Lauf der Zeit verfeinert zu werden. Es kommt dann nicht mehr nur darauf an, daß man viel publiziert; man muß auch mög- lichst oft zitiert werden. Und jetzt schmückt sich eine Universität da- mit, daß von den 29 deutschen Wissenschaftlern, die weltweit am häufigsten zitiert werden, drei ih- rem Lehrkörper angehören. Aller- dings haben zwei von ihnen eine der „Rekord"-Arbeiten gemein- sam verfaßt. Sie wurde seit 1961 schon 2180mal zitiert. Das muß ein Gefühl sein: jeden vierten Tag wird man irgendwo in der Welt zi- tiert! Wer das alles gezählt hat und wer solche Listen führt, da- nach haben wir uns nicht erkun- digt. Wir haben Wichtigeres zu tun. gb Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 8 vom 24. Februar 1984 (17) 489