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Die richtige Verpackung Bereits seit Jahrzehnten ist man es gewöhnt, von Schadstoffen in Lebensmitteln zu hören. Aber wie ist das bei Lebensmittelverpackungen?

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Academic year: 2022

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4 granatapfel3 ∙ 2020

Eine Verpackung soll das Lebensmittel schützen. Es muss aber auch gewährleistet sein, dass keine Schadstoffe von der Hülle ins Nahrungsmittel übergehen und damit der Geschmack und die Gesundheit beeinträchtigt werden. Bei ungeeigneter Verpackung können theoretisch wertvolle Inhaltsstoffe reduziert werden und das Lebensmittel zu schnell ver­

derben. Und Lebensmittel – vor allem Säfte und andere Flüssigkeiten – könnten Substan­

zen aus der Umhüllung lösen, so dass man dann auch Bestandteile der Verpackung zu sich nimmt.

Glas

Glas ist praktisch das einzige Verpackungs­

material, das nicht mit dem Inhalt in Wech­

selwirkung tritt – auch nicht, wenn der Inhalt erhitzt wird. Es gibt keine Bestandteile an das Lebensmittel ab, wird nicht vom Lebensmittel angegriffen (auch nicht, wenn es sich etwa um Essigsäure handelt) und es korrodiert nicht, wenn man es lange Zeit aufbewahrt.

Nichts kann durch Glas verdunsten, auch keine Geschmacksstoffe. Es bildet eine voll­

ständige Barriere für Flüssigkeiten aller Art und ebenso für Mikroorganismen wie Bak­

terien, Viren oder Mikropilze.

Alufolie

Aluminium reagiert mit Säure. Dadurch kann das Metall in das Nahrungsmittel gelangen und in hohen Dosierungen nervenschädi­

gend wirken. Daher sollten Obstkuchen, Schinken und Käse nicht in Alufolie verpackt werden. Auch Rezepte mit Alufolie wie Fisch in Salzkruste oder Ofenkartoffeln sind nicht empfehlenswert, ebenso wie Fertigprodukte in Alugebinden.

Konservendosen

Bei innen unbeschichteten Konservendosen, die allerdings selten sind, geht durch den Sauerstoff in der Luft vermehrt Zinn in das Lebensmittel über. Bei beschichteten Konser­

vendosen, die man an der Kunststoffschicht im Inneren erkennt, ist dies nicht der Fall. Bei diesen Dosen wird der Inhalt allerdings durch Weichmacher im Kunststoff belastet, deren Auswirkung auf Menschen noch nicht geklärt

Beim Einkauf sollte man auch die Qualität der Verpackung beachten.

Die richtige Verpackung

Bereits seit Jahrzehnten ist man es gewöhnt, von Schadstoffen in Lebensmitteln zu hören. Aber wie ist das bei Lebensmittelverpackungen?

V O N A N D R E A F L E M M E R

Dr. Andrea Flemmer ist Diplombiologin und Ernährungs- wissenschaftlerin.

Sie hat zahlreiche Ratgeber rund um das Thema Ernährung veröffentlicht.

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Lebensmittel

Fotos: Flemmer, ClipDealer

Glas ist praktisch das einzige Verpackungs- material, das nicht mit dem Inhalt in Wechsel-

wirkung tritt.

ist. Und beim Öffnen oder durch eine Beule in der Verpackung kann auch bei beschichteten Dosen Metall ins Lebensmittel gelangen.

Kunststoffe

Für Kunststoffverpackungen gibt es spezifi­

sche EU­Regelungen, an die sich die Hersteller halten müssen. Allerdings sind die allermeis­

ten Verpackungen nur für den einmaligen, vorgesehenen Gebrauch gedacht. Deshalb sollte man Joghurtbecher, Margarinedosen, Eisboxen oder sonstige Verpackungen nicht zum Einfrieren oder gar zum Erwärmen in der Mikrowelle benutzen. Auch heiße Speisereste sollte man nicht einfüllen.

Biokunststoffe

Im Lebensmittelmarkt werden zunehmend Biokunststoffe angeboten, zum Beispiel Ein­

weg­Getränkebecher aus Polylactid auf Basis von Milchsäure. Sie sind deutlich teurer als herkömmlicher Kunststoff. Gerne ver leihen Hersteller ihren Produkten ein umweltfreund­

liches Image, indem sie die Verpackung als

„grün“ oder „bio“ bezeichnen. Inwieweit das stimmt, ist oft nicht nachvollziehbar. Eines ist aber völlig klar: Biokunststoffe verursachen auch Müll und dürfen nicht zum sorglosen Umgang mit Verpackungsmaterial führen.

Verbundkartons

Verbundkartons, die aus Karton und Poly­

ethylen (PET) sowie bei Milch und Säften zu­

sätzlich aus Aluminium bestehen, sind nicht so sicher wie Glas. Sie haben den Vorteil, wesentlich leichter zu sein, aber Stoffe aus dem Verpackungsmaterial könnten in die Flüssigkeit wandern. 

N Ü T Z L I C H E T I P P S

Beim Verpacken von Lebensmitteln ist es wichtig, ein für die vorgesehene Verwendung geeignetes Material einzusetzen. Um möglichst wenig Substanzen aus der Verpackung aufzu- nehmen, kann der Kontakt von Lebensmitteln und Verpackungen mit einigen einfachen Maß- nahmen verringert werden:

Wenn möglich zu unverpackten Produkten oder solchen in Glasverpackungen greifen.

Füllen Sie insbesondere Produkte mit län- gerer Haltbarkeit wie Nudeln, Grieß oder Reis nach dem Öffnen in Glasbehälter oder andere für Lebensmittel geeignete Gefäße.

Meiden Sie aufwändige Verpackungen mit wenig Inhalt, beispielsweise wenige Scheiben Wurst aufgefächert in einer Kunststoffver- packung oder einzeln verpackte Süßigkeiten.

Denn je größer die Kontaktfläche zwischen Lebensmittel und Verpackung ist, umso höher ist das Risiko, dass unerwünschte Stoffe auf das Lebensmittel übergehen.

Hitze erhöht das Risiko, dass Stoffe aus der Verpackung in das Lebensmittel übergehen.

Deshalb sollte man Fertiggerichte besser in mikrowellengeeignetem Geschirr aus Glas oder Porzellan zubereiten. Produkte allen- falls in der Verpackung erhitzen, wenn sie laut entsprechender Kennzeichnung aus- drücklich dafür geeignet sind. Dabei sowohl die entsprechende Watt-Zahl als auch die Erhitzungsdauer beachten.

Wenn Sie sehen, dass sich Fleischsaft inner- halb der Verpackung angesammelt hat, das Produkt besser nicht kaufen, weil die Gefahr einer Verkeimung und des unerwünschten Stoffübergangs besteht.

Da Druckfarben gesundheitsgefährdende Substanzen enthalten können, die in Lebens- mittel übergehen, besser Verpackungen ver- meiden, die umfangreich bedruckt sind. Aus diesem Grund sollten Sie auch keine Lebens- mittel auf der Außenseite von bedruckten Verpackungen ablegen, zum Beispiel ein Gebäck auf das Papiersackerl vom Bäcker.

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