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Handlungsempfehlung Betreuungsinhalte der nachsorgenden Hebamme in den ersten acht Wochen post partum mit Fokus auf die Mutter

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Academic year: 2022

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Handlungsempfehlung

Betreuungsinhalte der nachsorgenden Hebamme in den ersten acht Wochen post partum mit Fokus auf die Mutter

Verantwortliche Mitarbeiterinnen der Handlungsempfehlung

Funktion Name Datum Unterschrift

Erstellt ARGE Hebammewissenschaft ÖHG S. Iwaszkiewicz-Hauss, MSc. 15.02.2019 e.h

Erstellt QZ-Leiterinnen Tirol B. Wiesinger, BSc

V. Lindner, BSc 17.10.2018 / 31.07.2019 e.h.

Erstellt Hebamme Tirol A. Friedrich 17.10.2018 / 31.07.2019 e.h.

Erstellt Hebamme Tirol H. Hipf, BSc 17.10.2018 / 31.07.2019 e.h.

Erstellt Hebamme Tirol V. Lindner, BSc 17.10.2018 / 31.07.2019 e.h.

Erstellt Hebamme Tirol V. Sieberer-Henzinger 17.10.2018 / 31.07.2019 e.h.

Erstellt Hebamme Tirol J. Steingruber, MSc 17.10.2018 / 31.07.2019 e.h.

Erstellt Hebamme Tirol und Bayern A. Tonia-Henzinger, BSc,Bakk 17.10.2018 / 31.07.2019 e.h.

Geprüft und überarbeitet QZ-Koordinatorin ÖHG C. Rieger, MSc 04.04.2019 e.h.

Geprüft und überarbeitet ARGE Hebammenwissenschaft ÖHG Mag. a (FH) B. Kayer 24.03.2019 e.h.

Freigegeben Geschäftsführender Ausschluss ÖHG P. Welskop G. Feichtelbauer M. Mayer, MLS B. Theierling, MSc Mag. a (FH) B. Kayer

01.09.2019 e.h.

Gültigkeitsdauer

Version Gültigkeitsdauer

1.0 01.09.2019 bis 31.08.2024

Änderungen

Datum Version Änderung

01.09.2019 1.0 Erstellung, erste Freigabe

Zielgruppe

Freiberuflich tätige Hebammen

(2)

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis ... 2

1 Fragestellung ... 3

2 Ziel ...3

3 Der Betreuungsprozess in der Hebammenarbeit – ein Modell ...3

3.1 Beziehungsaufbau ... 4

3.2 Hebammenspezifische Diagnose ...4

3.3 Einschätzung eines möglichen Handungs- und Beratungsbedarfs ...4

3.4 Entscheidung und Planung des weiteren Vorgehens ...5

3.5 Durchführung ... 5

3.6 Dokumentation ... 5

3.7 Evaluation ...5

4 Fazit ... 5

5 Abkürzungsverzeichnis ... 5

6 Literaturverzeichnis ... 6

7 Anhang ... 8

(3)

1 Fragestellung

Welche Beteuungsinhalte zählen zum Tätigkeitsbereich der nachsorgenden Hebamme in den ersten acht Wochen post partum mit Fokus auf die Mutter?

2 Ziel

Die vorliegende Handlungsempfehlung möchte die Betreuungsinhalte der nachsorgenden Hebamme in den ersten acht Wochen post partum mit Fokus auf die Mutter darstellen und einen praktischen Leitfaden für die tägliche Hebammenarbeit liefern.

Als Zielgruppe für die Empfehlung wurden gesunde Wöchnerinnen nach vaginaler Geburt und/oder Sectioentbindung definiert. Die Empfehlungen können nicht uneingeschränkt auf alle Wöchnerinnen übertragen werden. Bei vorliegendem anamnestischen Risiko und/oder Normabweichungen wird allenfalls die Kontaktaufnahme mit GynäkologInnen empfohlen, wie auch im Österreichischen Hebammengesetz angeführt.

Das Neugeborene wird in dieser Handlungsempfehlung nicht berücksichtigt, das gemeinsame Betreuen von Mutter und Kind ist in dieser Handlungsempfehlung allerdings vorausgesetzt.

Die Handlungsempfehlung stützt sich auf ein Betreuungsmodell von Schildberger (2013), das die verschiedenen Schritte im Rahmen eines Betreuungsprozesses in der Hebammenarbeit näher erläutert.

3 Der Betreuungsprozess in der Hebammenarbeit – ein Modell

Das Betreuungsmodell von Schildberger setzt sich aus sieben Teilsequenzen zusammen und soll als Orientierung in der Hebammenbetreuung dienen, jedoch auf keinen Fall den praxisrelevanten Standard in der Betreuung fixieren.

Die Teilsequenzen sind:

1. Beziehungsaufbau

2. Hebammenspezifische Diagnose

3. Erarbeitung möglichem Handlungs- und Beratungsbedarf 4. Entscheidung und Planung des weiteren Vorgehens 5. Durchführung

6. Dokumentation 7. Evaluation

(4)

3.1 Beziehungsaufbau

Jeder Betreuungsprozess in der Hebammenarbeit beginnt mit einem Beziehungsaufbau. Dieser beinhaltet neben einer Kontaktaufnahme, eine genaue Bedürfnis- und Bedarfserhebung, eine Anamnese und die Erhebung relevanter Untersuchungsparameter.

Für die Wochenbettbetreuung bedeutet dies die Erhebung folgender Parameter:

➢ Anamnese

➢ Beschwerden (Abfragen von Beschwerden beziehungsweise individuellem Empfinden der Frau)

➢ Vitalzeichen (Blutdruck, Puls, Temperatur)

➢ Labor (Kontrolle von Normabweichungen in Blut und Harn)

➢ Ausscheidung

➢ Ödeme

➢ Varizen

➢ Brust / Mamille

➢ Fundusstand, Konsistenz

➢ Rektusdiastase

➢ Lochien

➢ Dammnaht (Rötung, Schwellung, Hämatom)

➢ Eventuell Sectio-Naht

➢ Psyche (allgemeine Verfassung, psychisches Befinden)

3.2 Hebammenspezifische Diagnose

In dieser Phase gilt es aus erhobenen anamnestischen Parametern, Befunden und Beobachtungen eine zusammenfassende Diagnose der vorliegenden Situation zu erstellen. Dabei ist besonders auf das Erkennen von physiologischen, regelwidrigen und pathologischen Verläufen im Wochenbett zu achten und bei abweichenden Rahmenbedingungen eine ärztliche Zuweisung in Betracht zu ziehen.

3.3 Einschätzung eines möglichen Handlungs- und Beratungsbedarfs

In dieser Stufe sollte die Frau im Rahmen der Wochenbettvisite über die wichtigsten Beratungsthemen informiert und bei Bedarf auch beraten werden.

Die Themen sind sehr umfangreich und sollen auf die Mutter, das Kind sowie die neue Familiensituation individuell abgestimmt werden. Zwei umfangreiche Checklisten zu den Themen „Beratungsthemen für das Wochenbett“ sowie

„Beratungsthemen Schwerpunkt Stillen und Ernährung“ sind im Anhang

(5)

nachzulesen.

3.4 Entscheidung und Planung des weiteren Vorgehens

Hier steht die selbstbestimmte Entscheidung („informed choice“) der Frau über die beratenden Themen im Mittelpunkt. Die Aufklärung sollte in einer verständlichen und wertfreien Sprache sowie ohne manipulative Impulse erfolgen. Dies trägt zu einer höheren Zufriedenheit bei, beugt Missverständnisse und Enttäuschungen vor.

3.5 Durchführung

Die vereinbarten Maßnahmen werden durch die Hebamme verantwortungsbewußt durchgeführt und notwendige Hilfestellungen für die Frau geleistet.

3.6 Dokumentation

Eine vollständige, inhaltlich korrekte sowie wahrheitsgetreue Dokumentation dient nicht nur zur Datensicherung, vielmehr ist es ein wichtiges Instrument der Qualitätssicherung und ganz besonders bedeutsam zur haftungsrechtlichen Absicherung der Hebamme. Dabei sollen alle bisher erwähnten Betreuungsprozesse nachvollziehbar dokumentiert werden.

3.7 Evaluation

Im Rahmen dieser, sollen der Nutzen und die Anwendbarkeit der erhobenen Parameter und Beratungsthemen beim nächsten Hausbesuch evaluiert werden.

4 Fazit

Schildberger stellt eine Betreuungsprozess für die Wochenbettbetreuung dar und kann für die freiberuflich tätige Hebamme als Orientierung in der Hebammenarbeit dienen.

5 Abkürzungsverzeichnis

e.h. eigenhändig

QZ-Koordinatorin Qualitätszirkelkoordinatorin QZ-Leiterin Qualitätszirkelleiterin

QZ T Qualitätszirkel Tirol

(6)

5 Literaturverzeichnis

Asbäck, Katharina / Hackinger, Wiltraud / Hammer Weber, Ursula / Peisser, Maria Natascha / Pölzl, Elisabeth / Richter, Erika (o. J.). Empfehlungen für die Psychosoziale Betreuung von Frauen, Das Land Steiermark, Graz

Bloemeke, Viresha J. / Erfmann, Anja / Krapp, Cornelia /Krauss, Sabine / Oberndörfer, Katrin / Reh-Bergen, Thorund. (2007). Psychologie und Psychopathologie für Hebammen. Stuttgart: Hippokrates

Bundesgesetz uüber den Hebammenberuf (Hebammengesetz – HebG), StF:

BGBl. Nr. 310/1994

Gesetzlicher Krankenversicherung-Spitzenverband [GKV] (2015). Leistungen in Wochenbett und Stillzeit, Anlage 1.2. Leistungsbeschreibung zum Vertrag über die Versorgung mit Hebammenhilfe§134a SGB V (2015). Bezogen unter:

https://www.gkv-

spitzenverband.de/krankenversicherung/ambulante_leistungen/hebammen/heba mmenhilfevertrag/hebammenhilfevertrag.jsp

Gritsch, Evelyn (2006). Sucht uns psychische Erkrankungen in der

Schwangerschaft. Zeitungsartikel, bezogen unter:

http://zeitung.hebammen.at/alteSeite/2006/05_06.htm [30.11.2017]

Harder, Ulrike (2011) Wochenbettbetreuung in der Klinik und zu Hause (3. Aufl.).

Stuttgart /Hippokrates

Harder, Ulrike (2014) Wochenbettbetreuung in der Klinik und zu Hause (4. Aufl.).

Stuttgart /Hippokrates

Harder, Ulrike. (2005). Wochenbettbetreuung in der Klinik und zu Hause (2.

Aufl.). Stuttgart / Hippokrates Verlag.

Mändle, Christine / Opitz-Kreuter, Sonja (2015). Das Hebammenbuch: Lehrbuch der praktischen Geburtshilfe. Schattauer, Stuttgart.

National Institute for Health and Care Excellence NICE (2006, Update 2015):

Postnatal Care up to 8 weeks after Birth https://www.nice.org.uk/guidance/CG37 (Stand 03/2019)

Österreichischer Hebammenindikationenkatalog [ÖHIK] (2014). Bezogen unter:

http://www.hebammen.at/wp-

content/uploads/2017/04/%C3%96sterreichischer-

Hebammenindikationenkatalog-f%C3%BCr-Konsultation-und-

%C3%9Cberweisung.pdf [02.11.2017]

(7)

Schildberger, Barbara (2013): Der Betreuungsprozess in der Hebammenarbeit – ein Modell. In: Die Hebamme, 128-132.

Schweizerischer Hebammenverband [SHV] (2014): Empfehlungen für die Betreuung im frühen und späten Wochenbett. Bezogen unter:

http://www.hebamme.ch/x_data/news_pdf/Empfehlungen_Wochenbett_03.14.p df [02.11.2017]

Simon S./Schnepp W./zu Sayn-Wittgenstein F. (2017): Die berufliche Praxis von Hebammen in der ambulanten Wochenbettbetreuung: eine Literaturanalyse.

Zeitschrift für Geburtshilfe und Neonatologie. 221: 12-24.

Slomian, J./ Emonts, P. / Erpicum, M. / Vigneron, L. / Reginster, JY. / Bruyere, O.

(2017). What should a website dedicated to the postnatal period contain? A Delphi survey among parents and professionals. Midwifery 53/9–14.

Stenz, Gabriele (2016). Beratungsthemen am Beispiel Wochenbett, Qualitätsmanagement-Handbuch.

Stiefel, Andrea / Geist, Christine / Harder, Ulrike. (2013). Hebammenkunde, Lehrbuch für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Beruf. Stuttgart:

Hippokrates

World Health Organization [WHO] (2013): Postnatal care of mother and

newborn. Bezogen unter:

http://apps.who.int/iris/bitstream/10665/97603/1/9789241506649_eng.pdf [02.11.2017]

(8)

7. Anhang

Mögliche Beratungsthemen für das Wochenbett Name der Frau:

Betreuungszeitraum:

Nr. Mutter

1 Mutterbild, Ich Ideal, Ressourcen der Frau 2 Bindungsaufbau, Mutter Kind Bindung 3 Neues Körpergefühl

4 Geburtsaufarbeitung

5 Baby Blues / Wochenbettdepression

6 Rückbildung: Beckenbodenschonendes Verhalten, Rektusdiastase, Beckenbodenübungen

7 Partnerschaft: Sexualität, Verhütung 8 Ernährung, Hygiene, Körperpflege 9 Sport

10 Gewichtsreduktion

11 Gynäkologische Nachuntersuchung (6 Wochen p.p.) 12 Zyklus und Menstruation

13 Narbenpflege 14 Krebsvorsorge

15 Thromboseprophylaxe

16 Rauchen / Raucherentwöhnung Stillen

17 Regulation der Laktation, Milchbildung

(9)

18 Anleitung zu Stillpositionen und Anlegetechnik

19 Anleitung zur Milchgewinnung und Aufbewahrung von Muttermilch

20 Information zur Ernährung in der Stillzeit, Allergieprophylaxe durch Stillen,

21 Übertritt von Substanzen in die Muttermilch 22 Milchstau, Anlegepositionen, Brustmassage 23 Stillgruppen, Stillen in der Öffentlichkeit 24 Zu wenig / Zu viel Milch

(10)

Beratungsthemen Schwerpunkt Stillen und Ernährung Name der Frau:

Betreuungszeitraum:

Nr. Pflege (Geburt bis 10 Tage)

1 Hautkontakt zwischen Mutter und Kind fördern 2 Anlegen unterstützen, Stillpositionen aufklären

3 Pflege und Hygiene Brust und Brustwarzen anleiten zu Brustmassage anleiten

4 Stillbeziehung in den ersten zwei Tagen evaluieren

5 Milcheinschuss: Milchfluss unterstützen, Stillrhythmus anpassen, Brustmassage

6 schmerzenden Brustwarzen Ansetztechnik evaluieren, wunde Brustwarzen therapieren

7 Vorteile von Kolostrum, Ansetzen nach Bedarf und Bedeutung Stillen 8 Milchbildungsprozess und Milcheinschuss aufklären

9 Stillzeichen

10 Stillrhythmus und Stilldauer

11 physiologischen Gewichtsverlauf Kind aufklären 12 Aufmerksamkeit bei Flach- oder Hohlwarzen 13 Aufklärung bei schläfrigen Kind

14 Flaschen- und Becherfütterung 15 Aufklärung Soor

16 Zungenband 17 Mastitisprophylaxe

(11)

Wochenbett (ca. ab 7. Tag p.p.)

18 Stillen, Ernährung und Gewichtsverlauf Kind 19 Stillempfehlungen

20 Gewinnung von Muttermilch und deren Aufbewahrung Nachkontrolle, Evaluierung (6 – 10 Wochen p.p.) 21 Stillbeziehung

22 Ernährung Kind

23 zusätzliche Stillberatung bei Bedarf Zusätzliche Beratung

24 Probleme in der Stillbeziehung 25 Stillrhythmus

26 Gewinnung von Muttermilch und Aufbewahrung

27 Organisation von Stillen und Wiederaufnahme der Arbeitstätigkeit 28 Sexualität und Stillen

29 Abstillen und Einführung von Beikost

30 Schwierigkeiten bei Integration Geburtserlebnis

Referenzen

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