• Keine Ergebnisse gefunden

Radiologie

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Radiologie"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

50 DIE PTA IN DER APOTHEKE | September 2018 | www.diepta.de

PRAXIS

W

ilhelm Conrad

Röntgen (1845–

1923), ein deut- scher Physiker, entdeckte im Jahr 1895 zufällig bei der Durchführung eines Experi- ments die Röntgenstrahlung, die von

ihm selbst als X-Strahlen bezeich- net wurde und die medizinische Diagnostik revolutionierte. Doch was genau sind eigentlich Röntgen- strahlen? Die ionisierende Strah- lung stellt elektromagnetische Wel- len mit Quantenenergien oberhalb

von 100 Elektronenvolt (eV) und Wellenlängen unter 10 Nanometer (nm) dar. Im elektromagnetischen Spektrum befindet sie sich ober- halb des ultravioletten Lichts. Rönt- genstrahlung entwickelt sich aus der Geschwindigkeitsänderung gelade- ner Teilchen. In der ersten Phase der Radiologie verwendeten die Ärzte ausschließlich Röntgenstrahlen, spä- ter kamen auch weitere ionisierende Strahlungen wie die Gamma-Strah- lung hinzu. Die Verfahren dienen der Bildge bung von Organen und Struktu ren der Patienten, sodass auch andere bildgebende Verfah- ren wie die Sonografie oder die Magnetresonanz tomografie trotz fehlender Strah lung der Radiologie zuzuordnen sind.

Beim Röntgen treten Strahlen durch das Gewebe des Körpers, wobei je nach Dicke, Dichte und Zusammen- setzung Strahlungsenergie gedämpft wird – Knochen absorbieren bei- spielsweise die Strahlung erheblich stärker als Blut. Die durchgängige Strahlung wird mit Röntgenstrahl- detektoren aufgefangen, sodass sich ein zweidimensionales Abbild zeigt.

Die dargestellten Kontrastunter- schiede sind jedoch im Rahmen der klassischen Röntgentechnik relativ gering.

Hohe Strahlenbelastung Die Computertomografie (CT) ist ein bildgebendes Verfahren in der Ra- diologie, das auf demselben Prinzip wie die klassische Röntgentechnik beruht. Die Röntgenstrahlung wird sukzessive aus verschiedenen Rich-

MEDIZINISCHE FACHGEBIETE

Die Strahlenheilkunde beschäftigt sich mit der Anwendung von elektro­

magnetischen Strahlen und mechanischen Wellen zu diagnostischen, therapeu­

tischen und wissenschaftlichen Zwecken.

Radiologie

© akesak / iStock / Getty Images

(2)

51

DIE PTA IN DER APOTHEKE | September 2018 | www.diepta.de

tungen durch einzelne Schichten des Körpers gesendet, bis der Computer aus den Einzelaufzeichnungen ein Bild berechnet, welches aufgrund der Informationen aus den unterschied- lichen Winkeln schärfer ist als das konventionelle Röntgenbild. Wäh- rend der Untersuchung befindet sich der Patient in einer Röhre, eine wei- tere Röhre kreist um ihn herum und erzeugt die Röntgenstrahlung. Die Vorteile der CT-Untersuchung sind somit zum einen die Anfertigung von Schnittbildern, zum anderen die bessere Auflösung.

Ab in die Röhre Auch bei der Ma- gnetresonanztomografie (MRT), bes- ser bekannt als Kernspin, wird wie bei der CT-Diagnostik mit Quer- schnittsbildern gearbeitet. Allerdings besitzt die MRT den Vorteil, dass sie ohne Strahlung auskommt, die er- zeugten Bilder über eine höhere Auf- lösung verfügen und die Schnittebe- nen in allen Richtungen frei gewählt werden können (und nicht nur senk- recht zu den Hauptachsen wie bei der CT). Bei der MRT produziert man die schichtweisen Bilder des Körperinneren mit Hilfe eines star- ken Magnetfeldes. Mit der Methode lässt sich weiches Gewebe wie die Organe oder das Gehirn deutlich präziser darstellen als mit der CT.

Die Untersuchung dauert in der Regel zwischen 15 und 30 Minuten.

Die Patienten werden auf dem Rü- cken liegend in das röhrenförmige Gerät gebracht und sollten sich mög- lichst ruhig verhalten. Während der Diagnostik kommt es zu lauten Klopfgeräuschen, deshalb können sie auf Wunsch angenehmer Musik über Kopfhörer lauschen oder Ohrstöpsel tragen. Besteht das Ziel, sehr ähnli- che Gewebe oder deren Veränderun- gen voneinander abzugrenzen, ver- abreicht man Betroffenen vor der Untersuchung auf intravenösem Wege Kontrastmittel. Dieses kann insbesondere bei der Betrachtung von Tumoren oder Entzündungsher- den wertvolle Zusatzinformationen liefern, weil sich das Kontrastmittel im pathologischen Gewebe in der

Regel anders verhält als in gesunden Bereichen.

Häufig eingesetzt Zu den gängi- gen radiologisch-diagnostischen Ver- fahren gehört auch der Ultraschall (Sonografie). Hierbei erzeugt das Ul- traschallgerät ohne jegliche Neben- wirkungen Bilder des Körpers, die auf der Reflexion von Ultraschallwellen basieren. Der Ultraschall dringt in den Organismus ein und wird an den Grenzen zwischen Organen und Ge- weben in unterschiedlichem Maße reflektiert. Die reflektierten Schall- wellen werden von dem Sensor im Schallkopf als Echo wieder aufge- nommen und von der Sonografie- apparatur in Bilder übersetzt. Das Verfahren ist die schnellste und kos- tengünstigste Methode, um einen Einblick in den Körper zu bekommen und wird auch häufig verwendet, weil sie für Betroffene schmerzfrei und ri- sikolos ist. Die Untersuchung kann im Sitzen, Liegen oder Stehen durch- geführt werden.

Präzises Verfahren Die Positro- nen-Emissions-Tomografie (PET) zählt zu den nuklearmedizinischen Untersuchungen und macht Stoff- wechselprozesse im Organismus sichtbar. Die Methode dient etwa der Diagnose von Tumorerkrankungen, von Metastasen sowie der Erken- nung von verschiedenen Hirner- krankungen. Bei der PET werden Energieemissionen, die beim Zerfall von Positronen (positiv geladener Elementarteilchen) auftreten, regist- riert. Dazu wird dem Patienten ein schwach radioaktiv markierter Stoff (Radiotracer) in die Armvene appli- ziert. Beim Zerfall des Radionuklids werden die Positronen aus dem Atomkern emittiert, beim Zusam- menstoß zwischen einem Positron und einem Elektron löschen die bei- den Teilchen sich gegenseitig aus.

Spezielle Messgeräte ermitteln das Ausmaß an radioaktiver Strahlung und leiten die Daten an einen Com- puter weiter.

Nicht ohne Risiko Die Strahlen- dosis in der Röntgendiagnostik ist zwar recht gering, verfügt allerdings für den Anwender und für den Pati- enten über ein schädliches Potenzial.

Beim Durchgang der Strahlung kann das Erbgut der betroffenen Zellen zu Schaden kommen. Im Verlauf der Jahre wurden die Darstellungen immer detailreicher und die Strah- lenbelastung nahm ab, dennoch soll- ten diagnostische und therapeutische Nutzen und Risiken bei einer anste- henden Röntgenuntersuchung durch den behandelnden Arzt sorgsam ge- geneinander abgewogen werden.

Laut dem Bundesamt für Strahlen- schutz (BfS) fällt eine eher geringe Dosis an Strahlung bei gewöhnlichen Aufnahmen wie etwa die der Zähne an, während höhere Strahlendosen bei der CT-Diagnostik oder bei Auf- nahmen des Verdauungstraktes auf- treten. Die medizinische Strahlenex- position kann verringert werden, indem sie für Patienten möglichst ge- ring gehalten wird, alternative bild- gebende Verfahren eingesetzt und unnötige Röntgenuntersuchungen vermieden werden. Arztpraxen und Institutionen, in denen Röntgendia- gnostik stattfindet, halten Röntgen- pässe bereit, um unnötige Wiederho- lungsuntersuchungen zu verhindern.

Röntgenschürzen mit Blei schützen Untersucher und Personal vor der Strahlung, bleifreie und bleiredu- zierte Schutzmaterialien weisen da- gegen einen deutlich geringeren Schutz auf.

Im BfS sind über 500 Mitarbeiter an sechs Standorten angestellt. Die Or- ganisation bündelt Kompetenzen im Bereich des Strahlenschutzes, darun- ter zu Wirkungen und Risiken von ionisierender und nicht-ionisieren- der Strahlung, im radiologischen Notfallschutz, der Überwachung der Umweltradioaktivität und des medi- zinischen und beruflichen Strahlen- schutzes.  n

Martina Görz, PTA und Fachjournalistin

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Zde se do textu vloudily nepřesnosti (Bertold místo Bertolt Brecht, Zuckermayer místo Zuckmayer, Der Teufels General místo správného Des Teufels General, s. 8-14),

Denn Telekommunikation in der Radiologie bedeutet nicht nur, fern vom Patienten medizinisch tätig zu sein, sondern macht es über die grenzenlose Verbreitung des

So wie Diana für den - wenn auch unfreiwillig - voyeuristi- schen Aktaeon durch die aufspritzende Wasserbarriere zu einem (tödlichen)Trugbild wird, ist das Spiegelbild des

Dieser Wertschätzung tut es offenbar auch keinen Abbruch, dass er vor ein paar Jahren während der morgendlichen Röntgendemonstra- tion mit einem PJ-Studenten Schach spielte..

Und dann gibt es noch die individuell unterschied- liche Wahrnehmung eines Falls als kom- plex, gemeint ist damit jene persönliche Grenze, ab der der Kollege oder die Kol- legin

Bezogen auf den Wassergehalt im fettfreien Käse ergibt dies für die Stöckli 58,6 und für das Pulver 27,5 g/100 g, womit es sich dabei nach der Verordnung über die Bezeich-

Die Untersuchung be- zog sich auf drei Futter mit unter- schiedlicher botanischer Zusammen- setzung: eine Gräsermischung (A) (Raigräser, Wiesenschwingel, Knaul- gras, Timothe),

Die Versuche zeigten, dass dieser Effekt durch die Verfütterung der Ölsaaten, welche reich an langkettigen und ungesättigten Fettsäuren sind, behoben wer-