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Knochen- und Weichgewebschirurgie gehören zusammen

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Academic year: 2022

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© Deutscher Ärzteverlag | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2016; 32 (2)

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30. Kongress der DGI in Hamburg

Knochen- und Weichgewebschirurgie gehören zusammen

Experten diskutieren beim 30.

DGI-Kongress in Hamburg das Thema Vertikale Augmentation.

Prof. Dr. mult. Robert Sader, Frankfurt, wird dabei die biologi- schen Erfolgsparameter bei der komplexen Rehabilitation be- leuchten. Die Redaktion hat bei ihm nachgefragt.

Ab wann ist eine Rehabilitation bei vertikalem Knochenverlust für Sie komplex?

Biologisch gesehen bedingt der All- gemeinzustand des Patienten die Kom- plexität. Komplex wird die Rehabilita - tion etwa bei einem älteren multimorbi- den Patienten, dessen Begleiterkrankun- gen die knöcherne Rehabilitation beein- flussen. Das ist etwa der Patient mit Dia- betes oder die Patientin mit einer Bisphosphonatbehandlung. Und dann gibt es noch die individuell unterschied- liche Wahrnehmung eines Falls als kom- plex, gemeint ist damit jene persönliche Grenze, ab der der Kollege oder die Kol- legin der Meinung ist, dass ein Patient besser an einen Spezialisten überwiesen wird – wobei dieser sich durchaus in der eigenen Praxis finden kann, das ist nicht berufsgruppenspezifisch gemeint.

Wenn es um Erfolgsparameter geht – welcher fällt Ihnen da zu- nächst ein?

Wenn es um den Therapieerfolg geht, müssen wir die Bedeutung von Knochen und Weichgewebe als absolut gleichwer- tig ansehen. Wir haben uns in den letzten

Jahrzehnten vorwiegend um den Kno- chen gekümmert, aber inzwischen rückt das Weichgewebe stärker in den Fokus – zu Recht. Die Weichgewebschirurgie wird wichtiger werden. Davon bin ich über- zeugt. Ich bin auch der Meinung, dass man beides nicht voneinander trennen kann. Wer Knochenchirurgie macht, soll- te auch die zugehörige Weichgewebschi- rurgie beherrschen. Da besteht sicherlich auch noch Bedarf in der Fortbildung.

Wird die Knochenchirurgie an Be- deutung verlieren?

Die Industrie versucht natürlich Kon- zepte zu entwickeln, die möglichst ein- fach sind und von möglichst vielen Kol- leginnen und Kollegen angewendet wer- den können. Wir werden aber nie ohne Chirurgie auskommen. Die neuen Kon- zepte, etwa die kurzen Implantate, wer- den ihren Stellenwert bekommen.

Wenn wir sicher sind, wo und wann die- se funktionieren, muss man in solchen Fällen nicht mehr augmentieren.

Was bedeutet dies für die Implan- tologie?

Das System wird sich insgesamt weiter- entwickeln. Wir haben die kurzen Im- plantate, wir haben für spezielle Situatio- nen die Zygoma-Implantate. Aber eigent- lich wissen wir noch viel zu wenig über die echte Biomechanik von Implantaten.

Es gibt keinen Zahn, der aussieht wie ein Zylinder oder eine Schraube. Die Form ei- nes Zahns entwickelt sich aber nach bio- mechanischen Gesichtspunkten. Die Weiterentwicklung der CAD/CAM-Ver-

fahren wird uns die Möglichkeit eröff- nen, Implantate zunehmend individuali- siert herzustellen. Solche Entwicklungen gibt es ja bereits in anderen Bereichen der Medizin. Wenn es gelingt, gleichzeitig die Kosten zu verringern, werden wir ir- gendwann auch noch eine ganz andere Tür aufstoßen und ganz andere Implan- tatformen bekommen.

Warum sollte man den 30. Kon- gress der DGI auf keinen Fall ver- säumen?

Der Kongress ist in der allgemeinen Ta- gungsflut ein Jour fixe in der Implanto- logie, der den State of the Art abbildet, der aber gleichzeitig auch die Trends zeigt, wohin sich das Gebiet in den nächsten Jahren entwickelt. Hier stehen die Zeichen ganz sicher auf mehr Inter- disziplinarität und Interprofessionalität, die verschiedenen medizinischen und zahnmedizinischen Bereiche werden nicht nur enger zusammenarbeiten, sondern sich auch stärker durchdringen.

Barbara Ritzert, Pöcking Prof. Dr. mult. Robert Sader, Frankfurt

Foto: Gehrig

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