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VA-200928-WIS-5-FU-DPD-Testung

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Verordnung Aktuell

Eine Information der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns Verordnungsberatung@kvb.de www.kvb.de/verordnungen

LANR : «LANR»

Arzneimittel

Stand: 28. September 2020

iStockphoto.com/deliormanli

DPD-Testung vor parenteraler 5-FU-Anwendung - Empfehlung des Ausschus- ses für Arzneimittelsicherheit der europäischen Arzneimittelbehörde

Am 13. März 2020 hat das Pharmacovigilance Risk Assessment Committee (PRAC) der eu- ropäischen Arzneimittelbehörde EMA (European Medicines Agency) bekannt gegeben, dass bei der Anwendung von intravenös oder intraarteriell appliziertem 5-Fluorouracil (5-FU) und entsprechend Wirkstoffen (Pro-Drugs), aus denen 5-FU im Körper entsteht (Capecitabin und Tegafur) eine Testung auf einen DPD-Mangel (Dihydropyrimidindehydrogenase) vorgeschal- tet werden sollte. Hintergrund ist, dass 8 % der Bevölkerung in dem Gen, das für die DPD codiert, eine Mutation tragen, die zu einer verminderten Aktivität führt; 0,5 % weisen sogar einen absoluten Mangel auf. Da 5-FU über die DPD abgebaut wird, erleiden Patienten mit DPD-Defizienz eine 5-FU-Kumulation im Körper, die zu schweren Neutropenien, Neurotoxizi- tät, Diarrhöen und Stomatitis führen kann. In der Literatur sind tödliche Ausgänge beschrie- ben worden. Bei Patienten mit einer nur verminderten DPD-Aktivität könne eine reduzierte 5- FU Anfangsdosis, gefolgt von einer sukzessiven Dosiserhöhung versucht werden. Ein sorg- fältiges Therapiemonitoring dieser Patienten sei dann allerdings erforderlich, schreibt der PRAC in seiner Bekanntmachung.1

Patienten, die aufgrund einer schweren systemischen (Hefe-)Pilzerkrankung einschließlich bedrohlicher Meningitiden eine antimykotische Therapie mit Flucytosin zeitnah bekommen sollen, brauchen hingegen aufgrund der zeitkritischen Situation nicht vorab getestet werden, obwohl im Körper aus Flucytosin ebenfalls 5-FU entsteht. Hier überwiegt der Nutzen den Schaden. Die dermale Anwendung von 5-FU wird aufgrund der geringeren systemischen Ex- position ebenfalls vom Erfordernis der vorab Testung ausgenommen.

Ab dem 1. Oktober 2020 ist die DPD-Testung Kassenleistung.

Ansprechpartner für Verordnungsfragen stehen Ihnen - als Mitglied der KVB - unter 0 89 / 5 70 93 - 4 00 30 zur Verfügung. Oder Sie hinterlassen uns über das Kontaktformular unter www.kvb.de/Beratung einen Rückrufwunsch.

1 https://www.ema.europa.eu/en/medicines/human/referrals/fluorouracil-fluorouracil-related-sub-

stances-capecitabine-tegafur-flucytosine-containing-medicinal

Referenzen

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