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Laudatio für Prof. Dr. sc. med. Horst Leitsmann

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Laudatio für Prof. Dr. sc. med.

Horst Leitsmann

Am 30.6.2013 beendete Prof. Dr. sc.

med. Horst Leitsmann seine 50-jäh- rige berufliche Tätigkeit im Dienste seiner Patientinnen.

Prof. Dr. Leitsmann wurde am 7.10.1939 in Großröhrsdorf/OL ge -

bo ren.

Von 1945 bis 1953 besuchte er dort die Grundschule, anschließend die Oberschule in Kamenz bis zum Abi- tur 1957.

Er studierte von 1957 bis 1963 Humanmedizin an der Karl-Marx- Universität Leipzig und der Medizini- schen Akademie Dresden, wo er auch 1964 den Titel Dr. med. (über Lungenbefunde bei Leukosen) er - warb.

Nach einer Zeit als Assistenzarzt im Bergmannskrankenhaus Klettwitz von 1963 bis 1965 war er bis 1983 an der Universitätsfrauenklinik Leip- zig tätig. Nach seiner Anerkennung zum Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe im Jahre 1969 arbeitete er als leitender Oberarzt für Onkolo- gie.

Gynäkologisch-onkologische Opera- tionen und die Nachsorge für die Tumorpatientinnen unseres Fachge-

bietes wurden zu seinem Haupttätig- keitsfeld.

Prof. Dr. Leitsmann konnte die Pro- motion B zum Thema „Lymphogra- phie bei operativer Behandlung des Zervixkarzinoms“ 1976 an der Uni-

versität Leipzig erfolgreich verteidi- gen, 1978 erhielt er die Fakultas docendi und wurde 1986 Honorar- professor der Akademie für Ärztliche Fortbildung in Berlin.

Seit 1981 war er 1. Oberarzt der Uni- versitätsfrauenklinik Leipzig unter Prof. Bilek.

Im Jahr 1983 übernahm Prof. Dr.

Leitsmann die Nachfolge von Prof.

Dr. H.-H. Kreibich als Chefarzt der Frauenklinik am Heinrich-Braun- Krankenhaus Zwickau – damals ein Haus mit 252 Betten, jährlich 6.500 Patientenzugängen und ca. 2.400 Geburten.

Die Förderung des wissenschaftli- chen Nachwuchses war ihm neben seiner eigenen Tätigkeit ein großes Anliegen. Insgesamt begleitete er 35 Kollegen zur Promotion und drei Kol- legen zum Diplom.

Er etablierte Gruppen- und Einzel- hospitationen nicht nur für Gynäko- logen sondern auch für Allgemein- mediziner an der Klinik.

Die Zusammenarbeit mit Kollegen befreundeter Kliniken im In- und Ausland zum gegenseitigen Gedan- kenaustausch waren ihm stets wich- tig.

Prof. Dr. Leitsmann war ein excellen- ter Lehrer, der medizinische Tugen- den wie präzise Anamnese, gründli- che klinische Untersuchung und die Gesamtbetrachtung des Patienten zur Erarbeitung exakter Therapiekon- zepte an seine Schüler weitergab.

Diese Herangehensweise – oftmals als harte Schule empfunden – hat die Mehrzahl der von ihm ausgebil- deten Ärzte geprägt und sie profitie- ren heute noch davon.

Seine Berufsauffassung hat auch in seiner Familie den Grundstein dafür gelegt, dass drei seiner fünf Kinder Medizin studiert haben und in ver- schiedenen Fachrichtungen tätig sind.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Leits- mann wurden alle ärztlichen Kolle- gen und das pflegerische Personal zur wissenschaftlichen Arbeit ange- regt.

Als Leiter mehrerer Forschungsgrup- pen am Krebsforschungsinstitut der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin-Buch sowie als Mitbe- gründer des Tumorzentrums Zwickau

1984 verstand er es, seine Mitarbei- ter einzubinden.

Trotz seiner vielfältigen wissenschaft- lichen Aktivitäten in Form von zahl- reichen Publikationen, wissenschaft- lichen Vorträgen im In- und Ausland, Teilnahme an Studien und der Veröf- fentlichung eines eigenen Buches hat er die Leitung seiner Klinik nie vernachlässigt.

Prof. Dr. Leitsmann hat sich uner- müdlich um die Betreuung seiner Patientinnen gekümmert und einer Vielzahl von Erdenbürgern zu einem gesunden Start ins Leben verholfen.

Als excellenter Operateur und Onko- loge hat er sich in der Behandlung aller gynäkologischen Tumorentitä- ten große Verdienste erworben.

Allein während seiner Zeit am HBK Zwickau überblickt er 270 Wertheim- sche Radikaloperationen, eine Zahl, die in der heutigen Zeit für eine ein- zelne Arztpersönlichkeit kaum noch zu erreichen ist.

In den Wirren der Wendezeit moti- vierte Prof. Dr. Leitsmann die Mitar- beiter seiner Klinik für neue Aufga- ben und legte mit notwendigen Bau- maßnahmen den Grundstein für den weiteren Bestand des Hauses.

Nach seinem Ausscheiden aus der Klinik 1992 war Prof. Dr. Leitsmann in freier Niederlassung und als Beleg- arzt tätig.

Er leitete zunächst allein, später gemeinsam mit seiner Tochter eine onkologische Schwerpunktpraxis, deren Ruf weit über die Stadtgrenze Zwickaus hinausreicht. Hier war die Einheit zwischen operativer Therapie und onkologischer Nachsorge als ganzheitliches Konzept gewahrt.

Auch wenn neben seinen Kollegen, für die er immer als Ansprechpartner auf hohem fachlichen Niveau zu Ver- fügung stand, viele Patientinnen das Ausscheiden von Prof. Dr. Leitsmann bedauern, wünschen wir ihm für die Zukunft beste Gesundheit und viele schöne Stunden im Kreise seiner Familie.

Ein Arzt von altem Schrot und Korn wie Prof. Dr. Leitsmann wird auch im Ruhestand der wissenschaftlichen Arbeit und der Entwicklung des Fachgebietes verbunden bleiben.

Dr. med. Brigitte Meinhold, Zwickau im Namen der ehemaligen Kollegen

Personalia

Ärzteblatt Sachsen 9 / 2013 399

Prof. Dr. sc. med. Horst Leitsmann

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