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Wasserwirtschaftliche Planungsmethoden

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Academic year: 2022

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(1)

Wasserwirtschaftliche Planungsmethoden

o.Univ.Prof. Dipl.Ing. Dr. H.P. Nachtnebel

Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und konstruktiver Wasserbau

6. Optimierungsverfahren

(2)

Optimierungsverfahren

Grundsätzlich zwischen Optimierungsverfahren mit - einer oder

- mehreren Variablen unterschieden

Weiters kann optimierende Funktion - linear

- nicht – linear

sein

(3)

Lineare Optimierung

die Zielfunktion und die Restriktionen sind linear

Zielfunktion x1,2…Entscheidungsvariable Restriktionen

(Beispiele)

2

max

1

+ ⋅ ⇒

⋅ +

= a b x c x Z

1 0 x

1 0 x

f x e x

d 1 + 2

(4)

Lineare Optimierung

Beispiel

3 Verfahren, um ein Produkt herzustellen, wobei verschiedene Ressourcen benötigt werden

Ziel

Restriktionen Energieverbrauch Wasserverbrauch

Um eindeutige Lösung zu finden muss Entscheidungsbereich konvex sein Verfahren 1 Verfahren 2 Verfahren 3 Verfügbare

Elektroenergie 2 3 4 115

Wasser 5 2 3 150

x

i

max

115 4

3

2 x1 + x2 + x3

150 3

2

5 x1 + x2 + x3

0 xi

(5)

Nicht lineare Optimierung

Quadratische Optimierung

Zielfunktion

Z = ( x

1

− 4 )

2

+ ( x

2

− 5 )

2

⇒ min

Abb.:quadratische Optimierung graphisch

(6)

Nicht lineare Optimierung

Wenn keine Restriktionen

Æ Optimum dort wo erste Ableitung 0 ist

Probleme mit Restriktionen in Probleme ohne Restriktionen

Zielfunktion F(x)

Restriktion g(x) < 0

neue Zielfunktion F'(x) = F(x)+λg(x) Æ neue Variable (λ)

= 0 dx dF

(7)

Beispiel

Hochwasserschutz für eine Gemeinde

Gesucht: wirtschaftlich optimale Hochwasserschutz Bemessungszeit: 25 Jahre

Entscheidungsvariable: Höhe des Dammes

gegeben Funktionen für Beziehung des Abflusses (Q) und

(8)

Beispiel

Zielfunktion: maximaler Schutz bei minimalen Kosten jährlicher Schaden ohne Schutz:

Schaden in 25 Jahren:

Schaden in 25 Jahren mit HW-Schutz:

(ohne Baukosten)

Æ Minumum

- nicht lineare Optimierung ohne Restriktionen

- jedoch nicht differenzierbar

0

) ( )

(Q f Q dQ S

) ] 1 ( ... 1 )

1 (

1 )

1 ( [ 1 )

( )

( 2 25

0 S Q f Q dQ i i i

+ + + +

+ +

Qa

dQ Q

f Q S

c ( ) ( )

⎪⎭ ⇒

⎪ ⎬

⎪⎩

⎪ ⎨

⎧ ⋅ ⋅ ⋅ +

= ∫

QA

Q

A

BK dQ

Q f Q S c

Z ( ) ( ) ( )

(9)

Beispiel: Wasseraufteilung

Optimierung mit Restriktionen

Die verfügbare Wassermenge Q ist auf drei Nutzer (Nutzungen) aufzuteilen, wobei ein möglichst

hoher Gewinn zu erzielen ist. Der Netto-Nutzen ist aber für jede Nutzung unterschiedlich.

Es gilt:

NBj =aj(1-exp(-bjxj))

Die Mengen xj sind zu ermitteln, wobei gilt:

x1+x2+x3 =Q

(10)

Beispiel: Wasseraufteilung

{ }

{ } ∑ ∑

=

=

=

=

j j j

j j

j j

j

j j

j j j

j

Q x

x b a

X L Maximiere

Q x

Multiplier Lagrange

Methode Die

Q x

wobei

x b a

X NB Maximiere

) (

)) exp(

1 ( )

, ( :

0

: _

__

_ :

)) exp(

1 ( )

( :

λ λ

λ

(11)

Beispiel: Wasseraufteilung

1 ) 1 ( 1

1 1

3 2

1

3 2

)

1

( (

) 1 ln(

_

0 ,

0 ,

0 ,

0

b b b b

j j Q

j j j

j

b

j

a e

b a x b

Lösung Die

L x

L x

L x

L

+

+

⎥ ⎥

⎢ ⎢

⎡ Π

=

⎥ ⎥

⎢ ⎢

= ⎡

∂ =

= ∂

= ∂

= ∂

λ

λ

λ

(12)

Dynamische Optimierung

Vorgangsweise für mehrstufige Entscheidungsprozesse Vorteil liegt darin, dass

- hochkomplexe Probleme mit - großen Anzahl an Variablen

- in eine Reihe von Untersystemen transferiert

und diese Untersysteme rekursiv gelöst werden können

(13)

Dynamische Optimierung

Bewirtschaftung eines Speichers

Æ typisches dynamisches Optimierungsproblem Entscheidungsvariable ist Abgabemenge Q

Man unterscheidet zw.

¾ deterministische dynamische Optimierung

- eine gegebene Zuflussganglinie verwendet

- und eine Zielfunktion

¾ stochastische dynamische Optimierung

- Erwartungswert und sein Schwankungsbereich statt der fixen Zufallsgröße

¾ multiobjektive dynamische Optimierung

- mehrere Ziele (mit gegenläufigen Eigenschaften)

- Zielgrößen sind ökonomische, ökologische und soziale Aspekte

(14)

Dynamische Optimierung

Probleme oft auf mehrere Weisen formuliert

Æ Teil der dynam. Optimierung dir effizienteste Lösung zu finden Haupteigenschaft Æ fortschreitendes Netzwerk für Lösung

von jeder Stufe

- wird abschließende Stufe

- mit vorgegebenen Anzahl von Stufen erreicht

(15)

Dynamische Optimierung

Wenn Erträge unabhängig und additiv sind, ist

eine typische wiederkehrende Beziehung

wobei

x Zustandsgröße

d Entscheidungsvariable r Ertragsfunktion

n eine Stufe

xn-1 Formel zur Transformation von Stufe zu Stufe f0(x0) für alle abschließenden Stufen gegeben

[ ( , ) ( ) ]

max )

( =

n n n

+

n1 n1

n d

n

x r x d f x

f

n

(16)

Bellman Kriterium

Die rekursive Formulierung beruht auf dem Prinzip, dass man, - egal in welchem Zustand von welcher Stufe man sich befindet, - von diesem Zustand und dieser Stufe

- in einer optimalen Art und Weise fortfahren muss Mathematisch ausgedrückt

( ) {

j

( )

j j

(

j j

) }

s j x

j

s NB x Z s x

Z

j j

− +

=

+

1

0

max

(17)

Bellman Kriterium

Beispiel:

3 Nutzer haben Zugang zu einer Menge Q

Jeder hat andere Nutzen- und Kostenstrukturen

Æ Wie ist die Ressource aufzuteilen?

(18)

Beispiel

Angenommen, dass nur diskrete Mengen 0, 1, 2, 3, 4, 5 möglich Q=5 ist gegeben

a, b, c, d gegeben

Nutzen:

Kosten:

Restriktionen:

Zielfunktion:

)) exp(

1

(

j j

j

j

a b x

NB = − −

dj

j j

j

c x

K =

xj = Q

x

j

> 0

( )

⎭⎬

⎩⎨

⎧ ⎟

⎠⎞

⎜⎝

⎛ +

+

= max ( ) max ( ) max ( ) )

( 3 3

2 0 0 2

1

0 1 NB1 x 2 1 NB x 3 1 2 NB x

Q

Z x Q x Q x x Q x x

(19)

Beispiel

( ) ( )

{ j j j j j }

s j x

j s NB x Z s x

Z

j j

− +

= +

≤ 1

0 max )

(

für

Q-x1=s2 Q-x1-x2=s3

Æ allgemeine Darstellung (Ballmann Formulierung):

(20)

Beispiel

Fall x1=0 Æ welche Optionen für x2 und x2 =0 Æ welche Optionen fürx3

(21)

Beispiel

Nutzenmatrix für einzelne Nutzer x

j

NB

1

(x

j

) NB

2

(x

j

) NB

3

(x

j

)

0 0 0 0

1 -0,5 6,5 -6,9

2 3 10,1 0

3 6,6 10,9 6,3

4 10 9,6 11,5

5 13,1 7 15,6

daraus

¾Zuerst optimale Menge für den Benutzer 3

¾dann in Abhängigkeit davon die Mengen für die Benutzer 2 und 1

(22)

Beispiel

s3 x3 0 1 2 3 4 5 f3(s3) x3*

0 0 0 0

1 0 -6,9 0 0

2 0 -6,9 0 0 0;2

3 0 -6,9 0 6,3 6,3 3

4 0 -6,9 0 6,3 11,5 11,5 4

5 0 -6,9 0 6,3 11,5 15,6 15,6 5

NB3(x3)

s2 x2 0 1 2 3 4 5 f2(s2) x2*

0 0 0 0

1 0 6,5 6,5 1

2 0 6,5 10,1 10,1 2

3 6,3 6,5 10,1 10,9 10,9 3

4 11,5 12,8 10,1 10,9 9,6 12,8 1

5 15,6 18 16,4 10,9 9,6 7 18 1

NB2(x2+Z3(s3))

Q x1 0 1 2 3 4 5 f1(Q) x1*

5 18 12,3 13,9 16,7 16,5 13,1 18 0

NB2(x2+Z3(s3))

fj(xj) jeweils maximaler Wert

xj* gibt optimale Entscheidung an

größten Nutzen bei Kombination x1=0

x2=1 x3=4

NBj =18,0

(23)

Dynamische Optimierung

Fallbeispiel

Dynamische Programmierung bei der

Bewirtschaftung von einem Wasserreservoir

in Thailand

(24)

Bewirtschaftung von einem Wasserreservoir

Pasak Damm

¾ Mehrzweckdamm in der Lopbuir Provinz in Zentral Thailand

¾ Einzugsgebiet ist 12.929 km²

¾ für Bewässerung, Hochwasserschutz und Schifffahrt verwendet

Zielfunktion

Æ Verluste durch Wassermangel und Überflutungen zu minimieren

Rt … Abfluss aus dem Speicher

Entscheidungsvariablen

- Speicherinhalt zum Zeitpunkt t+1 (St+1) oder

- Abfluss zum Zeitpunkt t (Rt) sein

( ) { ( )

t

}

t d

Loss R

d f

t

= min

(25)

Bewirtschaftung von einem Wasserreservoir

Zustandsvariablen von Art der Programmierung abhängig - bei der deterministischen dynamischen Programmierung

ÆSpeicherinhalt zum Zeitpunkt t

- bei der stochastischen dynamischen Programmierung ÆSpeicherinhalt St und der Zufluss It

Eingangsdaten

¾ der monatliche oder mittlere monatliche Zufluss

¾ die mittlere monatliche potentielle Verdunstung

¾ monatliche oder mittlere monatliche Wasserbedarf

(26)

Bewirtschaftung von einem Wasserreservoir

Ergebnisse des Modells sind

¾ das Wasserdefizit an jeder Bewässerungsstelle

¾ die Verluste durch Wassermangel und Überflutungen

¾ die optimale Bewirtschaftung

Um dynamische Programmierungsproblem zu lösen

- Speicherinhalt diskretisiert und

- Verlustfunktionen für Überschwemmungen und Wassermangel müssen aufgestellt werden

(27)

Deterministische dynamische Programmierung (DDP)

Annahme Æ Zufluss ist bekannt (Unsicherheiten ignoriert) rekursive Gleichung für das Speicherziel

( ) { ( ) ( )

t

}

n t S t

t n

t S Loss R f S

f

t

1 1

1

min + ++

=

+

0 2 4 6 8 10 12

April

Juni

August

Oktobe r

Dezem ber

Febr uar

Speicherinhalt

Ergebnis

¾während Monsunzeit wird Wasser gespeichert

¾in Trockenperiode Wasserabgabe Æ sinnvolles Ergebnis

Falls Schadensfunktion auch eine Funktion der Dauer der Trockenheit ist Ædeterministische dynamische Programmierung nicht geeignet

(28)

Stochastische dynamische Programmierung (SDP)

probabilistische Verteilung beim Zufluss wird berücksichtigt Zufluss in Klassen eingeteilt

- gleiche Klassengröße

- Klassen gleicher Wahrscheinlichkeiten rekursive Funktion

anfängliches Speichervolumen und Zufluss sind Variablen mit bedingter Wahrscheinlichkeit

( ) ( ) ( )

⎭⎬

⎩⎨

⎧ + ⋅

=

+

j

n t t ij kilt

R kilt n

t k i Loss R P f l j

f

t

, min

, 11

(29)

Stochastische dynamische Programmierung (SDP)

unter der Annahme

- Speicher am Beginn des Jahres voll und - Zufluss jeden Monat in der höchsten Klasse

Æ Ergebnis obere Regelkurve unter der Annahme

- Zu Beginn des Jahres ist Inhalt minimal

- Zufluss jeden Monat in der niedrigsten Klasse Æ Ergebnis untere Regelkurve

¾ Reservoir wird nie mit mehr oder weniger Inhalt als der beiden Regelkurven bewirtschaftet

¾ bei Verwendung eines Vorhersagemodell für Zufluss Æ sehr nützliches Modell

(30)

Multi-objektive stochastische dynamische Programmierung (MOSDP)

Studie beachtet zwei unterschiedliche Ziele

- Verluste durch Wassermangel und Überschwemmungen zu minimieren

- Fehlerrisiko zu minimieren Bewirtschaftung abhängig von - der Schadensfunktion

- einem zusätzlich hypothetischen Nachteil

Variation des Nachteiles Æ verschiedene Bewirtschaftungspolitiken hypothetische Nachteil wurde von 0 bis 10.000 variiert

Æ Kombinationen mit Zufluss, Speicherinhalt zu Beginn berechnet

(31)

Multi-objektive stochastische dynamische Programmierung (MOSDP)

¾ Wenn der Zufluss und der Speicherinhalt hoch sind Æ mehr Wasser zu Beginn des Monsuns ablassen.

Speicherinhalt erreicht Maximum in Perioden mit Spitzenzufluss

¾ Wenn der Speicherinhalt hoch ist, der Zufluss aber gering Æ weniger Wasser zu Beginn der Auffüllperioden ablassen, aber mehr während Perioden mit Spitzenzufluss

¾ Wenn der Speicherinhalt gering ist, aber der Zufluss hoch Æ weniger Wasser ablassen um das Reservoir früher aufzufüllen

¾ Wenn sowohl der Speicherinhalt als auch der Zufluss niedrig Æ Ergebnis nicht signifikant von dem mit SDP erhaltenen verschieden

Erhaltene Bewirtschaftungsregeln

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