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Gleiche Chancen. Immer.

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Academic year: 2022

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www.gleiche-chancen-immer.de

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Rassismus geht uns alle an

Probleme bei der Wohnungssuche, kein Jobangebot, ungerechte Benotung in der Schule: Diskriminie­

rung und Rassismus haben viele Facetten.

Oft steckt gar keine böse Absicht dahinter. Unter­

suchungen zeigen aber, dass eine Mehrheit der Bevölkerung Vorurteile hat. Oft sind sie Ergebnis falscher Informationen. Viele Vorurteile sind historisch gewachsen, etwa als Erbe der kolonialen Vergangenheit. Aber auch vermeintlich gut gemeinte Handlungen und Aussagen verletzen und grenzen aus. Etwa wenn sich ein hier aufgewachsener Mensch immer wieder anhören muss:

„Sie sprechen aber gut Deutsch.“

Rassismus kommt nicht nur in Alltag und Beruf vor. Es gibt auch den sogenannten strukturellen oder institutionellen Rassismus, zum Beispiel in Gesetzen, im Bildungssystem, bei der Polizei oder der Justiz.

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Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat 2014 zum Themenjahr gegen Rassismus erklärt, um gemeinsam Vorurteile aufzubrechen. Unter dem Motto „Gleiche Chancen. Immer.“ macht die Antidiskriminierungsstelle zusammen mit promi­

nenten Botschafterinnen und Botschaftern auf die vielfältigen Diskriminierungen aufmerksam, die Menschen in Deutschland erfahren. Die gesamte Gesellschaft muss Diskriminierung und Rassismus ernst nehmen und füreinander einstehen.

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Was plant die Antidiskriminierungs­

stelle?

Die Antidiskriminierungsstelle will Rassismus und Diskriminierung zum Thema machen – das ganze Jahr lang. Etwa auf einem bundesweiten Aktions­

tag im Herbst, mit einem internationalen Runden Tisch zu rassistischen Polizeikontrollen („Racial Profiling“), mit Fachtagungen sowie der Verleihung eines Preises für das Engagement gegen Diskrimi­

nierung. Studien zu den Ein stellungen gegenüber Sinti und Roma und zur Diskriminierung bei der Wohnungssuche sollen darüber hinaus das Ausmaß von Diskriminierung in Deutschland sichtbar machen.

Die Antidiskriminierungsstelle will Sie über Ihre Rechte aufklären und Ideen für Politik und Gesell­

schaft entwickeln – mit dem Ziel, Diskriminierung weiter abzubauen.

Mehr zum Themenjahr 2014 finden Sie unter:

www.gleiche­chancen­immer.de

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Diskriminierung von Sinti und Roma

Sinti und Roma leben teils seit vielen Hundert Jahren in Deutschland. Sie sind die größte ethnische Minderheit in Europa. Und sie sind so stark von Ausgrenzung und Diskriminierung betroffen wie kaum eine andere Bevölkerungsgruppe. Daher ist ein Schwerpunkt des Themenjahres, auf die Situation von Sinti und Roma aufmerksam zu machen.

Viele Sinti und Roma verbergen aus Furcht vor Diskriminierung ihre Identität. Zugleich schüren Politik und Medien oftmals pauschal Vorurteile und Ängste. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes veröffentlicht vor diesem Hintergrund die erste repräsentative Studie, mit der Einstellungen gegenüber Sinti und Roma in Deutschland unter­

sucht werden.

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Welche rassistischen Diskrimi­

nierungen erfahren Menschen in Deutschland?

Alltagsrassismus hat viele Seiten. An das Bera­

tungsteam der Antidiskriminierungsstelle wenden sich zum Beispiel Menschen, weil

❙ eine Maklerin Wohnungsangebote mit dem Hinweis verschickt, an „dunkelhäutige Frauen“

würden keine Wohnungen vermittelt;

❙ ein Schüler rassistisch beschimpft wird, die Schulleitung dies aber als Lappalie abtut;

❙ bei einer Bahnfahrt nur die Mitreisenden überprüft werden, denen von den Sicherheits­

beamtinnen und ­beamten eine „andere“

ethnische Herkunft zugeschrieben wird.

Aber nicht nur solche offensichtlichen Diskrimi­

nierungen schaden und verletzen. Viele Menschen leiden darunter, dass Tag für Tag neu daran

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gezweifelt wird, dass sie genauso dazugehören wie andere Menschen auch – sei es durch das beständige Nachfragen, wo sie oder er denn eigentlich „wirklich“ herkomme, den Verweis auf das „gute Deutsch“ oder andere Ausgrenzungen.

Eine von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes in Auftrag gegebene Umfrage ergab: Mehr als zwei Drittel der Menschen glauben, dass Migrantinnen und Migranten bei der Wohnungssuche benach­

teiligt werden. Knapp die Hälfte sieht Benachtei­

ligungen im Berufsleben sowie im Umgang mit der Polizei. Jeweils rund ein Drittel schätzt, dass Menschen nichtdeutscher Herkunft auf Ämtern und Behörden, in der Schule und Hochschule sowie beim Zugang zu Clubs, Restaurants oder Diskotheken benachteiligt werden.

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Was sagt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz?

Ob im Restaurant oder in der Diskothek, bei Versicherungen oder Banken, ob im Taxi oder bei der Wohnungssuche – das Allgemeine Gleichbe­

handlungsgesetz verbietet rassistische Diskriminie­

rungen. Das zivilrechtliche Benachteiligungsverbot erstreckt sich auf alle Verträge, die den Zugang zu Gütern und Dienstleistungen regeln, die öffentlich angeboten werden.

Diskriminierung wegen der Staatsangehörigkeit fällt nicht unter das Allgemeine Gleichbehand­

lungsgesetz. Aber: Meist steckt dahinter eine verdeckte rassistische Diskriminierung. Erklärt zum Beispiel eine Arbeitgeberin oder ein Arbeitgeber, keine Algerierinnen bzw. Algerier einstellen zu wollen, ist von einer Diskriminierung aufgrund der ethnischen Herkunft auszugehen.

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Auch zahlreiche andere Gesetze schützen vor Rassismus und Benachteiligung – allen voran das Grundgesetz und das Strafgesetz, aber auch eine Reihe von Landesgesetzen sowie die UN­Anti­

rassismuskonvention.

An wen kann ich mich bei Diskriminierung wenden?

Sie können sich gegen Diskriminierungen wehren – die Antidiskriminierungsstelle des Bundes steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Das Beratungsteam bietet Ihnen eine juristische Erstberatung und vermittelt bei Bedarf auch an andere Fachstellen in Ihrer Nähe. Die Beratung ist vertraulich und kostenlos.

Rufen Sie an: 030 18555­1865

(Montag bis Freitag, 9–12 Uhr und 13–15 Uhr) Oder schreiben Sie eine E­Mail:

beratung@ads.bund.de

Anlaufstellen vor Ort finden Sie außerdem unter:

www.antidiskriminierungsstelle.de/

beratungsstellen

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Herausgeberin:

Antidiskriminierungsstelle des Bundes 11018 Berlin

www.antidiskriminierungsstelle.de Gestaltung: www.avitamin.de Stand: März 2014, 1. Auflage

Druck: Druckerei Arnold, Großbeeren Bilder für Leichte Sprache:

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e. V., Illustrator Stefan Albers,

Atelier Fleetinsel, 2013

Themenjahr gegen Rassismus

Immer. 2014 Gleiche Chancen.

This leaflet can also be found in English:

Ici vous retrouvez cette brochure en langue française:

Aquí se puede descargar el folleto en español:

Эта брошюра на русском языке:

Broşürü burda bulabilirsiniz:

ةيبرعلا ةغللاب انه هدتج روشوربلا اذه

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Puteţi găsi această broşură şi în limba română:

Akaja brošura ka araken la kate vi andi Romani čhib, ando Kaldešicko dialekto.

www.gleiche-chancen-immer.de/

sprachen

:

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Leichte Sprache

www.gleiche-chancen-immer.de

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Die Anti-Diskriminierungs-Stelle des Bundes ist gegen Rassismus.

Deshalb informiert sie über das Thema.

Und macht dazu viele Veranstaltungen in diesem Jahr.

Das Thema von 2014 ist:

Menschen anderer Herkunft und Minderheiten dürfen nicht benachteiligt werden.

Das Motto für das Jahr 2014 heißt:

Gleiche Chancen. Immer.

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Die Anti-Diskriminierungs-Stelle unterstützt Menschen, die benachteiligt werden.

Das sind zum Beispiel Menschen

• a us einem anderen Land,

• m it Eltern aus einem anderen Land,

• m it einem anderen Glauben,

• m it einer anderen Haut-Farbe oder

• m it einer Behinderung.

Die Anti-Diskriminierungs-Stelle hilft diesen Menschen. Und setzt sich für ihre Rechte in Deutschland ein.

In diesem Jahr setzt sich die Anti-Diskriminierungs- Stelle besonders für Menschen anderer Herkunft ein.

Gegen Rassismus.

Damit Familien, die nach Deutschland einge wandert sind, gut leben können.

Oder ihre Kinder, die in Deutschland geboren wurden.

Und damit sie niemand ausgrenzt.

Und sie zu „Anderen“ macht.

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Was ist Rassismus?

Rassismus ist, wenn Menschen anderer Herkunft benachteiligt werden. Zum Beispiel weil sie

• ei ne andere Sprache sprechen,

• ei nen nicht-deutschen Namen haben,

• e ine andere Haut-Farbe haben,

• e ine andere Kultur haben oder

• ei nen anderen Glauben haben.

Sie werden schlechter behandelt als andere.

Ihnen wird gesagt, dass sie nicht dazu gehören.

Oder dass sie weniger wert sind.

Aber das stimmt nicht.

Das war schon in der Vergangenheit so.

Die Menschen haben Vorurteile.

Sie wissen oft nicht,

woher und warum sie diese Vorurteile haben.

Dann reden sie schlecht über Menschen anderer Herkunft. Sie sagen zum Beispiel:

„Einwanderer sollen hier nicht arbeiten.

Ausländer sollen nicht in unserem Haus wohnen.“

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Wo kommt Rassismus vor?

Rassismus ist eine Form der Diskriminierung.

Menschen werden benachteiligt.

Das betrifft bestimmte Gruppen von Menschen.

Zum Beispiel Sinti und Roma.

Man nennt diese Gruppe auch Minderheit.

Sie werden oft ausgegrenzt.

Dafür gibt es aber keinen Grund.

Die Anti-Diskriminierungs-Stelle will prüfen,

wo und wie diese Menschen ausgegrenzt werden.

Und sie möchte wissen, wie die Menschen in

Deutschland über diese Gruppe denken.

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Wo gibt es Rassismus im Alltag?

Hier einige Beispiele:

Manche Wohnungs-Besitzer vermieten ihre Wohnung nicht an Einwanderer.

Ausländische Schüler werden von Mitschülern beleidigt.

Und die Lehrer reden nicht darüber.

Sie bestrafen die Mitschüler nicht für dieses Verhalten

Manchmal werden Menschen auch ohne böse Absicht diskriminiert.

Zum Beispiel wird eine schwarze Deutsche gefragt:

„Warum sprechen Sie so gut Deutsch?“

Manche Arbeit-Geber stellen lieber Menschen aus Deutschland ein.

Manche Diskotheken lassen keine Menschen mit dunkler Haut-Farbe oder nicht-deutscher Sprache hinein.

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Die ungleiche Behandlung findet man auch bei der Polizei oder im Gericht.

Manche Banken oder Versicherungen haben für Einwanderer schlechtere Angebote als für Menschen

aus Deutschland.

Das muss sich ändern!

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Was plant die Anti-Diskriminierungs-Stelle für das Themenjahr 2014?

Das ist geplant:

• Aktions-Tag in ganz Deutschland,

• P reis-Vergabe für „Taten gegen Diskriminierung“,

• F achtagungen,

• M enschen in Deutschland werden gefragt, wie sie über Minderheiten denken,

• b essere Informationen über die Rechte von Minderheiten,

• p raktische Ideen für eine gute Politik finden.

Mit diesen Aktionen und Aufgaben soll Diskriminierung abgebaut werden.

Dann haben alle Menschen die gleichen Chancen.

Und können gut in Deutschland miteinander leben.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter

www.gleiche-chancen-immer .de

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In unseren Gesetzen stehen die Rechte für alle Menschen.

Es gelten für alle die gleichen Gesetze.

Die Gesetze verbieten rassistische Diskriminierung.

Das heißt,

niemand darf wegen seiner Herkunft, Haut- Farbe, seines Glaubens oder seiner Sprache schlechter behandelt werden.

Das steht im

• A llgemeinen Gleich-Behandlungs-Gesetz,

• G rund-Gesetz,

• S traf-Gesetz und

• i n der UN-Anti-Rassismus-Konvention.

Das bedeutet,

alle Menschen müssen den gleichen Zugang bekommen zu Waren und Angeboten.

Dazu gehören auch Arbeits-Plätze und Kita-Plätze.

Oder eine gute Beratung in Ämtern,

im Kranken-Haus oder in Banken.

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Wenn Sie benachteiligt werden, helfen wir Ihnen!

Wir, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Anti-Diskriminierungs-Stelle, helfen Ihnen gern!

Wir beraten Sie, was Sie tun können.

Die Beratung ist für Sie kostenlos.

Was Sie uns sagen,

sagen wir niemandem weiter.

Wir unterstützen Sie auch, wenn Sie Hilfe von anderen Fach-Leuten brauchen.

Rufen Sie uns an: 030 185 55 18 65 Sie erreichen uns von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 15 Uhr.

Oder schreiben Sie uns eine E-Mail:

beratung@ads.bund.de

Im Internet finden Sie weitere Beratungs-Stellen:

www.antidiskriminierungsstelle.de/beratungsstellen

Den Text in leicht verständlicher Sprache hat capito Berlin geschrieben. www.capito-berlin.eu

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