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die wegen des großen Interes- ses am Dortmunder Modell- studium jedes Jahr geführt werden muß.
Für das Ehepaar Apel wa- ren die fünf späten Semester an der Uni ein Anstoß zu ganz neuen Erkenntnissen über die heutige Jugend: „Ich würde heute nie mehr sagen:
Seid mal fleißiger, dann kommt ihr schon mit der Re- gelstudienzeit aus“, sagt Gi- sela Apel anerkennend über
das Pensum der jungen Stu- denten. Das Ehepaar konnte im Gegensatz zu den Fünf- undzwanzigjährigen seinen Abschluß-Arbeiten ohne No- tendruck entgegensehen. Da- bei ging Wilhelm Apel neben- bei „erstmals nach all den Jahren“ ein ganz persönliches Vergangenheits-Kapitel an.
Selbstgewähltes Thema sei- ner 80seitigen Arbeit: „Kind- heit und Jugend im National- sozialismus.“ Peter Tuch
V A R I A BILDUNG UND ERZIEHUNG
Durchschnittlich 8 200 DM pro Schüler haben die öffentlichen Schulen in Deutschland 1996 ausgegeben. Mehr als vier Fünftel dieses Betrags entfielen auf Personalkosten. Die Daten entstammen den neuesten Zahlenreihen, die dem Statistischen Bundesamt vorliegen. Stark abweichend vom Durchschnittswert sind allerdings die Ausgaben je nach Bundesland: Der Unterricht an Hamburger Schulen kostete knapp 80 Prozent mehr als in Sachsen. Nach Schularten aufge- schlüsselt, ist der Unterricht an Sonderschulen am teuersten, während Berufs- schulen die niedrigsten Ausgaben pro Schüler aufwiesen. OD
Gastfamilien gesucht
Der gemeinnützige Kieler Verein „kultur live e.V.“ sucht deutsche Gastfamilien, die während des Sommers Ju- gendliche aus Frankreich, Spanien, Ungarn oder den USA aufnehmen wollen. Bei Kurzzeitprogrammen des Vereins sollen die ausländi- schen Kinder vier Wochen lang mit ihren deutschen Ka- meraden zur Schule gehen.
Familien können jedoch auch am Langzeitprogramm teil- nehmen, das sich über ein komplettes Schuljahr er-
streckt. Nähere Informatio- nen vermittelt kultur live e.V., Jungfernstieg 14, 24103 Kiel, Tel 04 31/9 30 08. OD
Erstmals Diplom- Logopädie
Der erste deutsche Di- plomstudiengang für Logopä- den beginnt im September an der Idsteiner Europa Fach- hochschule Fresenius. Nach Angaben des Bundesverban- des Deutscher Privatschulen betreut die Fresenius-Schule
Am 18. September 1999 steigt auf Schloß Varenholz, zwischen Bielefeld und Han- nover, aus Anlaß des 50jähri- gen Bestehens des Privat- schulinternats ein Jubiläums- fest. Eingeladen sind natür- lich alle Ehemaligen. Doch ein kleines Problem, so Inter- natssprecher Josef Drüke, ha- be die Schule mit den Daten
ihrer Absolventen: „Da im Lauf der letzten 50 Jahre vie- le Adressen verlorengegan- gen sind oder sich nicht mehr auf dem neuesten Stand be- finden, bitten wir nun öffent- lich um deren Meldung.“
Beim Jubiläumsfest soll auch an die Anfänge der Schule erinnert werden, als die Pädagogin Elisabeth En-
gels sich als Untermieterin der UFA im Schloß Varen- holz niederließ, um dort ein Studienheim zu betreiben.
Es stand Mädchen offen, die infolge der Nachkriegsnöte keine ausreichende und ab- schließende Schulbildung er- halten hatten. Daraus ent- wickelte sich eine unabhän- gige private Realschule, an der längst auch Jungen un- terrichtet werden. Die zur Zeit etwa 210 Schülerinnen und Schüler werden beson- ders auch „nach den Bedürf- nissen der Wirtschaft“ ausge- bildet, wobei die Anforde- rungsprofile der Industrie- und Handelskammern sowie der Handwerkskammern für Schulabgänger berücksich- tigt werden. An der Schule
gibt es keine Hausaufgaben, sondern einen Ganztagsun- terricht, bei dem die Nach- mittage der „hauptfachbezo- genen Übungs- und Förder- arbeit“ gewidmet sind. Das Lehrprogramm soll „sowohl Spätentwicklern als auch ehemaligen Gymnasiasten mit Leistungsabfall“ optima- le Chancen für Beruf oder weitere Bildungswege garan- tieren. Eine Besonderheit ist die spezielle Förderung für Kinder mit Lese- und Recht- schreibschwäche. Allemal beliebter dürfte bei denen je- doch das angrenzende We- ser-Freizeitzentrum sein, wo die Varenholzer sich in den Wassersportarten Kanu, Sur- fen, Segeln und Wasserski üben dürfen. PT
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V A R I A BILDUNG UND ERZIEHUNG
die Ausbildung, während die Hogeschool van Utrecht das Abschlußdiplom verleiht.
Grund für die bi-nationale Organisation ist, daß es den Studiengang in Deutschland bislang nicht gibt. Die Di- plom-Logopäden (bac.) stu-
dieren nicht nur für die prakti- sche therapeutische Arbeit, sondern sollen auch pädago- gische und Management-Auf- gaben übernehmen können.
Nähere Auskunft erteilt die Europa Fachhochschule Fre- senius, Tel 0 61 26/93 52-0. PT