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Archiv "Beta-Interferon: Erfolg inzwischen unbestritten" (13.02.1985)

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Zellkulturen so groß wie Fußballfelder werden hier zur Pro- duktion von Beta-Interferon gezüchtet Foto: Rentschler

Beta-Interferon:

Erfolg inzwischen unbestritten

Wegbereiter und -begleiter von Nifedipin (von links nach rechts): P. Lichtlen, Hannover, E. Rempen, Bayer Leverkusen, und A. Fleckenstein, Freiburg Foto: Bayer

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

AUS INDUSTRIE UND FORSCHUNG

Als einen „Volltreffer"

bezeichnete der „Vater des Kalzium-Antagonis- mus", Professor Albrecht Fleckenstein, Freiburg, bei einer Pressekonfe- renz der Firma Bayer am 28. Januar in Leverkusen den Kalzium-Antagoni- sten Nifedipin (Adalat®), dessen zehnter Geburts- tag — gerechnet von der Ausbietung — zum Anlaß für eine Vor- und Rück- schau genommen wurde.

Bei der inzwischen klas- sischen Indikation der Angina pectoris — so Pro- fessor Paul Lichtlen, Han- nover, auch ein Mann der ersten Stunde — sei mit den Kalzium-Antagoni- sten erstmals eine wenig- stens teilweise in die Pathophysiologie der Krankheit kausal eingrei- fende Therapie möglich.

Dies war allerdings kei- neswegs klar, als Mitte der sechziger Jahre die vasodi latierende Wirkung des Nifedipins entdeckt wurde. Und auch noch zum Zeitpunkt der Markt- einführung hatte man ge- rade erst begonnen, die bisherigen Vorstellungen über die koronare Herz- krankheit zu revidieren;

erstmals wurden Vaso-

spasmus und instabile Angina pectoris in die Diskussion einbezogen.

Indem sie den Kalzi- umeinstrom in die Herz- muskelzellen sowie in die glatte Muskulatur der Ko- ronararterien und der pe- ripheren Widerstandsge- fäße hemmen, senken

Kalzium-Antagonisten den myokardialen Sauer- stoffbedarf. Die Dilatation der Koronarien und die verbesserte poststenoti- sche Perfusion schützen das Herz vor lebensbe- drohender Ischämie.

Der gute antihypertensi- ve Effekt der Kalzium- Antagonisten hat dazu geführt, daß sie heute mit auf Platz eins des von der Hochdruck-Liga empfoh- lenen Stufenplans ste- hen. Und quasi als „Ne- benprodukt" ihres zu- nehmenden Einsatzes bei Hypertonie, so Flek- kenstein, werde in Zu- kunft auch ein Rückgang der Arteriosklerose wahr- scheinlich, denn Kalzium- Antagonisten seien in der

Lage, bei hypertensiven Tieren Strukturschäden an den Gefäßen zu verhin- dern, für die außer den Li- piden auch das Kalzium verantwortlich ist. vi

Schwäbische Tüftelarbeit habe einen Großteil dazu beigetragen, daß das bis- lang einzige vom BGA zu- gelassene Interferon-Prä- parat Fiblaferon® in groß- technische Produktion gehen konnte. Bei der Pressekonferenz „Zehn Jahre Interferonfor- schung — Erfahrungen und Erfolg" Ende Okto- ber letzten Jahres in Hei- delberg würdigte Profes- sor Peter-Hans Hof- schneider, Geschäftsfüh- render Direktor des Max- Planck-Instituts für Bio- chemie in München, die bundesdeutsche Heim- leistung, die darin beste- he, Gewebekulturen in der Größe von Fußballfel- dern heranzuzüchten.

Ebenfalls Diskussions- teilnehmer in Heidelberg war Professor Jan Vilcek vom Medical Center der New York University, dem die Zellinien zu verdan- ken sind, die zur Produk- tion des Fibroblastenin- terferons verwendet wer- den.

Der therapeutische Nut- zen von Beta-Interferon ist heute nicht mehr zu

bestreiten, hieß es in Hei- delberg. Anwendungsge- biete für Fiblaferon® sei- en schwere, unbe- herrschbare Virusinfek- tionen — insbesondere Vi- rusenzephalitis, generali- sierter Herpes zoster so- wie Varizellen bei im- munsupprimierten Pa- tienten und virale Innen- ohrinfekte mit Gehörver- lust — und das undifferen- zierte Nasopharynxkarzi- nom. Von über dreißig Fällen schwerer Virusen- zephalitis konnten durch

Fiblaferon® achtzig Pro- zent der Patienten mit dieser sonst meist tödlich verlaufenden Erkrankung geheilt werden.

Um einen möglichst schnellen Einsatz von Fiblaferon® zu ermög- lichen, wurden von Rent- schler/Bioferon, Laup- heim, über die ganze Bundesrepublik verteilt Notfalldepots eingerich- tät. In eiligen Fällen kann das Präparat telefonisch in Laupheim bestellt wer- den unter der Nummer 0 73 92/7 01-1, die Auslie- ferung erfolgt dann per Intercity-Kurier. fi/vi

Zehn Jahre Nifedipin

"Diese Substanz ist ein Volltreffer"

442 (106) Heft 7 vom 13. Februar 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

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