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Archiv "Museen auf Zeit" (09.01.2006)

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er Kölner Kunstmarkt öffnete 1967 als Erster für die moderne Kunst.

Von „Gemischtwarenhand- lung“ und „Basar“ bis zu euphorischen Lobpreisungen als „Museum auf Zeit“ rei- chen die Urteile über Kunst- messen. Aber eines ist sicher:

Die Kunstmessen sind mitt- lerweile unverzichtbar und aus der Kunstszene nicht mehr wegzudenken. Das Überan- gebot von teilweise mehr als 200 Galerien kann den Besu- cher jedoch auch übersättigen.

Da ist man schon dankbar, wenn die Ausstellungsräume klar und übersichtlich geglie- dert und zudem von Tageslicht durchflutet sind, einem Vor- zug, den das „Art Forum Ber- lin“ mit der Präsentation in den denkmalgeschützten Er- misch-Messehallen am Funk- turm den Konkurrenten vor- aushat. Diese jüngste Messe, die in diesem Jahr (Ende Sep- tember) ihr 10-Jähriges feiert, beschränkt sich ausschließlich

auf zeitgenössische Kunst und kann sich damit gegenüber den etablierten Messen in Köln und Basel profilieren.

Mit Besucherzahlen von zuletzt 37 000 reicht die Berli- ner Messe allerdings nicht an die „Art Cologne“ heran, die vier Wochen später (Ende Oktober) nicht nur zeitgenös- sische Kunst, sondern auch klassische Moderne bietet und die doppelte Besucher- zahl vorweisen kann. 254 in- ternationale Galerien sind je- weils vertreten, in diesem Jahr erstmals in neuem Am- biente, den Hallen 9 und 10 des Kölner Messegeländes.

Aber auch dieser Umzug wird kaum ausreichen, um die Vormachtstellung der „Art Basel“ (Mitte Juni) zu bre- chen, die unangefochten ihre Spitzenstellung bezüglich An- gebotsqualität und kauffreu- diger internationaler Samm- lerklientel verteidigt. Nirgend- wo sonst sieht man so viel mu- seumsreife Kunst von Picasso,

Matisse, Magritte, Kandinsky oder Beckmann.

Mit derartigen Schwerge- wichten wie der „Art Basel“

will es Michael Neff, der neue Leiter der „Art Frankfurt“, die schon totgesagt wurde, nicht aufnehmen. Er will erst einmal „den Karren aus dem Dreck ziehen“, unter ande- rem durch Konzentration auf One-Man-Shows und attrak- tive Standpreise (Termin Mit- te März). Eine ernst zu neh- mende Konkurrenz für die

„Art Basel“ könnte die „Te- faf“ in Maastricht werden, die, obwohl als weltweit bedeu- tendste Altmeister-Messe aus- gewiesen, in den letzten Jah- ren verstärkt auch klassische moderne und ausgewählte zeitgenössische Kunst in ihr Programm aufgenommen hat, wissend, dass auf diesem Ge- biet viel Geld zu verdienen ist.

In einem sind sich alle Ex- perten einig: Der Kunstmarkt befindet sich zurzeit in einem Aufwärtstrend. Der Boom der lange Zeit gegenüber Fo- tokunst, Videoarbeiten und Installationen vernachlässig- ten Malerei hat Schubkraft gebracht. Es bleibt abzuwar- ten, ob diese Euphorie anhält, die dazu führt, dass Arbeiten von den jungen Künstlern

speziell der Leipziger und Dresdener Schule über War- telisten nur noch an ausge- wählte Sammler und Museen verteilt werden. Der Doktor, der dennoch nach der Mög- lichkeit fragt, ein Bild eines bestimmten Leipziger Malers zu erwerben, wird vom Gale- risten abgefertigt: „Sie sind doch Mediziner, Sie wissen doch, was hoffnungslos ist!“

Es bleibt spannend, in Zu- kunft die weitere Entwick- lung auf den Kunstmärkten zu beobachten – unter beson- derer Berücksichtigung der Förderkojen und der Neben- märkte wie Berliner Liste, Art Fair Köln und Volta 02 Basel, denn dort könnten die Stars von morgen zu finden sein. So beeindruckten so- wohl auf der Berliner Liste 2005 als auch auf dem Art Fair Köln die Arbeiten des 1971 in Freiburg geborenen Eckart Hahn, der von der Galerie Burkhard

Eikelmann, Düssel-

dorf, vertreten wird. Seine in altmeisterlicher Manier ge- malten Bilder verharren an der Oberfläche der Dinge, die gleichwohl ein Geheimnis zu hüten scheint. Die Preise beginnen für kleine Formate bei 1 300 Euro. Auf diesem Preisniveau sind sicherlich auch in Zukunft noch in- teressante Entdeckungen zu machen. Helmut Jaeschke

„Art Basel“ 37, Messe Basel, Messeplatz, 14. bis 18. Juni 2006, Ta- gesticket 30 CHF, Abendticket 10 CHF, www.artbasel.com. „Art Forum Berlin“, Messegelände Berlin, Hallen 18 bis 20, 4. bis 8. Ok- tober 2006, Eingang Masurenallee 19, Tagesticket 15 Euro, Abend- ticket 10 Euro, www.art-forum-berlin.com. „Art Frankfurt – High &

Low“, 16. bis 19. März 2006, Messe Frankfurt, www.artfrankfurt.com. „Art Cologne“, Messeplatz 1, 50679 Köln, Termin: Ende Oktober 2006, Tagesticket 15 Euro, Abendticket 9 Euro, www.koelnmesse.com. „Tefaf“ Maastricht, Maastricht Exhibition & Congress Center, Forum 100, NL-6229 Maastricht, 10. bis 19. März 2006, www.tefaf.com

Museen auf Zeit

Der Kunstmarkt befindet sich zurzeit in einem Aufwärtstrend.

KUNST MESSEN

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 1–2⏐⏐9. Januar 2006 AA61

Die „Art Forum Berlin“ be- schränkt sich auf zeitgenössi- sche Kunst.

Foto:Art Cologne 2004

Foto:Art Forum Berlin 2005

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