SMART Systems (Vorlesung: KI & XPS)
Beim vorigen Mal:
Semantische Netze, Frames, XML, RDF(S), XMLS
Inhalt heute:
KL-ONE, Einführung in Beschreibungslogiken
Lernziele:
Kritik an Sem.Netzen, Frames und auch XML verstehen
Motivation der Entwicklung der Repräsentationssprache KL-ONE kennen
Syntax und Semantik von Beschreibungslogiken verstehen
Ralf Möller, Univ. of Applied Sciences, FH-Wedel
Acknowledgments
Diese Vorlesung enthält graphisches Material von
B. Nebel, Univ. Freiburg: Bilder Semantische Netze und Frames
I. Horrocks (Univ. Manchester): DL-Einführungsfolien
U. Sattler (RWTH Aachen): DL-Einführungsfolien
H.J. Schek (ETH Zürich): KL-ONE-Bilder
Semantische Netze: Kritik
Was ist die Bedeutung eines
Knotens: Begriff, hypothetisches oder existierendes Individuum?
Was ist die Bedeutung einer Kante:
Werteeinschränkung, Default-Wert, aktueller Wert, . . . ?
Was bedeutet die ISA-Kante?
Was ist die Semantik semantischer Netze?
Aufsatz: "What's in a link?" [Woods 75]
Frames: Kritik
Ein Eigenschaftswert (Slot-Wert) kann
ein Default-Wert sein
(im Sinne eines Prototypen)
strikt notwendig sein
(notwendige Bedingungen)
zusammen mit anderen hinreichend sein
(hinreichende Bedingungen)
strikt oder nicht-strikt vererbt werden
Bedeutung unklar
Sem.Netze und Frames: Zusammenfassung
Beruhen auf ähnlichen Ideen:
Objektzentrierte Organisation
Hierarchie und Vererbung
Die interessanten Fragen in diesem Kontext sind
Effizienz der Verarbeitung
Strikte oder nicht-strikte Vererbung
Falls strikt, können Eigenschaften auch definierend sein?
Strukturierte Vererbungsnetze: Motivation
Was war unschön an allgemeinen semantischen Netzen?
Die Semantik der nicht-ISA Kanten war unklar.
Was fehlt Frame-Systemen?
Begriffe sind atomar und unstrukturiert.
Strukturierte Vererbungsnetze [Brachman 77]
Strukturierte Vererbungsnetze: Zentrale Ideen
Strukturierte Beschreibungen
entsprechen der relationalen Struktur von Objekten
aufgebaut mit Hilfe einer geringen Anzahl von wohldefinierten Operatoren
Unterscheidung zwischen begrifflichem (terminologischem) und objektbezogenem (assertionalem) Wissen (TBox/ABox)
Automatische Bestimmung von Unterbegriffs- und Oberbegriffsbeziehung (Klassifikation)
Terminologisches Wissen: Informelles Bsp. (1)
Ein Mensch ist eine Art: Tier
Eine Frau ist: ein Mensch und Weiblich
Ein Mann ist: ein Mensch und Männlich
Eine Mutter ist: eine Frau mit mindestens einem Kind, das ein Mensch ist
Ein Vater ist: ein Mann mit mindestens einem Kind, das ein Mensch ist
Terminologisches Wissen: Informelles Bsp. (2)
Ein Elternteil ist: eine Mutter oder ein Vater
Eine Großmutter ist: eine Frau, mit mindestens einem Kind, das ein Elternteil ist
Eine Mutter-ohne-Tochter ist: eine Mutter mit nur männlichen Kindern
Männlich ist: das Gegenteil von Weiblich
Was kann alles geschlossen werden?
Ist eine Mutter-ohne-Tocher auch ein Elternteil?
Implizite ISA-Beziehungen!
Assertorisches Wissen: Informelles Bsp.
ELIZABETH ist eine Frau
CHARLES ist ein Vater
ELIZABETH hat das Kind CHARLES
DIANA ist eine Mutter-ohne-Tochter
DIANA hat das Kind WILLIAM
Was kann alles geschlossen werden?
Ist WILLIAM männlich?
Ist ELIZABETH eine Großmutter?
KL-ONE (1)
[Brachman, 77, 79, 85]
Erste Implementierungen Anfang 1980
Vorrangig: Terminologisches Wissen (TBox)
Graphische Notation:
Ein KL-ONE-Modell ist ein Netz mit Knoten und Kanten
2 Arten von Knoten:
Konzepte Rollen
KL-ONE (2)
KL-ONE: Konzepte (1)
KL-ONE: Konzepte (2)
KL-ONE: Rollen (1)
KL-ONE: Rollen – Beispiel (1)
KL-ONE: Rollen (2)
KL-ONE: Rollen – Beispiel (2)
KL-ONE: Rollen (3)
KL-ONE: Rollen – Beispiel (3)
KL-ONE: Inferenzprobleme
Gegeben ein KL-ONE-Netz (eine TBox)
Fragen:
Kann es zu einem bestimmten Konzept einer TBox über- haupt Individuen (Objekte) geben? (Konsistenztest)
Was sind die speziellsten Konzepte in der TBox, die zu einem gegebenen Konzept in der ISA-Beziehung
stehen? (Klassifikation, Bestimmung der "Parents")
Was sind die allgemeinsten Konzepte in der TBox, zu denen ein gegebenes Konzept in der ISA-Beziehung steht? (Klassifikation, Bestimmung der "Children")
KL-ONE: Kritik
Graphische Darstellung erscheint zwar intuitiv
Aber: Verschiedene Interpretationen und
Diskussionen über die Bedeutung waren die Regel
Mathematische Beschreibung der Bedeutung der Repräsentationskonstrukte immer noch nicht klar
(insb. Individuenkonzepte, die wir hier nicht behandeln)
Wichtig für maschinelle Verarbeitung:
Inferenzalgorithmen:
Terminierung, Vollständigkeit, Korrektheit
Berechenbarkeit, Komplexität (asymptotisch)
Beschreibungslogiken (Description Logics, DLs)
Familien von formalen,
logischen Beschreibungssprachen
Syntax
Semantik
Pragmatik
Architektur eines DL-Systems
DL – Einführung (1)
DL – Einführung (2)
Zusammenfassung, Kernpunkte
Kritik an Sem.Netzen und Frame-Systemen
KL-ONE: Motivation, Generelle Ideen und Probleme
Formale Repräsentationstechniken:
Beschreibungslogiken
Konstrukte zur Beschreibung von Konzepten und Rollen
Mengentheoretische Semantik
Was kommt beim nächsten Mal?
Beschreibungslogiken zweiter Teil