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Archiv "Hypertonie-Behandlung mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren" (19.12.1986)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

FÜR SIE GELESEN

Hypertonie-Behandlung mit mehrfach

ungesättigten Fettsäuren

Fettmodifizierte Diäten werden in der Therapie von Hypercholeste- rinämien eingesetzt. Darüber hin- aus vermag die gesteigerte Zufuhr von mehrfach ungesättigten Fett- säuren, vorwiegend Linol- und Li- nolensäure, leicht erhöhte Blut- druckwerte zu senken. Als Wir- kungsmechanismus wird ange- nommen, daß diese Fettsäuren zur vermehrten Bildung von Arachi- don (AA)- beziehungsweise Eicosa- pentaensäure (EPA) führen, die als Präkursoren von Prostaglandinen der 2-3-Reihen dienen. Ein Schlüs- selenzym dieser Umwandlung, die Delta-6-Desaturase, weist eine be- grenzte Kapazität beim Menschen auf. Deshalb sind pharmakodyna- mische Effekte nur begrenzt zu er- warten. Eine Arbeitsgruppe aus der DDR untersuchte die Effekte auf Serum-Lipide und arteriellen Blutdruck unter erhöhter Zufuhr von EPA in Form von Makrelen- und Heringskonserven.

15 Normalpersonen, 14 Patienten mit milder essentieller Hypertonie und 15 Patienten mit Hyperli- poproteinämie wurden im Über- kreuzversuch für jeweils zwei Wo- chen eine Makrelen- oder Herings- diät (supplementierte Diät mit zwei Konserven/die) verabfolgt. Am En- de der Makrelendiät, die doppelt so viel Eicosapentaensäure ent- hielt (2,2 g/die) wie die Heringsdiät (1,0 g/die; Kontrolle), kam es zu ei- ner deutlichen Senkung des Blut- druckes, der Serum-Triglyzeride, des Gesamt- und LDL-Choleste- rins sowie des LDL-/Chlolesterin- quotienten, während das HDL- Cholesterin anstieg.

Beim Vergleich einer eicosapen- taensäurereichen Makrelendiät (2

x 1 Konserve = 2,2 g Eicosapen- taensäure/die über 2 Wochen) mit einer langfristigen Diät (8 Monate), die eine geringere Menge Eicosa- pentaensäure enthielt (3,3 g/Wo- che = 0,47 g/die), fand sich in bei- den Perioden eine Senkung des

erhöhten Blutdruckes von Patien- ten mit milder essentieller Hyper- tonie. Die im Normbereich liegen- den Serum-Lipide konnten jedoch nur durch die eicosapentaensäu- rereiche Kost vermindert werden.

Die Befunde sprechen dafür, daß Eicosapentaensäure den Blut- druck und die Serum-Lipide in Ab- hängigkeit von den Ausgangswer- ten in unterschiedlicher Weise be- einflußt. Diese Untersuchung zeigt, daß eine differenzierte Be- trachtung der Zufuhr mehrfach ungesättigter Fettsäuren erfolgen muß. Zukünftige Studien werden weitere Aufschlüsse erbringen über erforderliche Mengen der einzelnen ungesättigten Fettsäu- ren. kue

Singer, P.: Neue Gesichtspunkte bei der Be- handung von arterieller Hypertonie und Hy- perlipoproteinämien mit mehrfach ungesättig- ten Fettsäuren. Akt. Ernähr. 11 (1986) 29-39.

P. Singer, Abteilung Klinische Lipidforschung, Zentralinstitut für Herz-Kreislauf-Forschung, Akademie der Wissenschaften der DDR, Wil- bergstraße 50, DDR-1115 Berlich-Buch.

Atherosklerose von Koronararterien mit Bypass

Von angiographischen Nachunter- suchungen koronarkranker Pa- tienten nach Bypass-Operation ist bekannt, daß die atheroskleroti- schen Veränderungen in den „ent- lasteten" Koronarien rasch zuneh- men. Als auslösende Ursache wird eine veränderte Hämodynamik der betroffenen Gefäße vermutet.

Bei 85 Patienten (40 bis 59 Jahre) wurden 37 Bypass-überbrückte Koronararterien mit atherosklero- tischen Veränderungen unter 50 Prozent des Gefäßdurchmessers verglichen mit 93 identisch er- krankten Gefäßen ohne Venenby- pass. Eine Progression der Athe- rosklerose, definiert als wenig- stens 25 Prozent weiterer Lumen- verlust, war während einer durch- schnittlichen Beobachtungsdauer von 37 Monaten in den Koronarar- terien mit Bypass etwa 10mal hö- her als in den Gefäßen ohne By- pass.

Dieses Ergebnis unterstreicht die Forderung, wonach die Indikation zur Bypass-Operation bei nur ge- ringen stenosierenden Verände- rungen der Koronarien streng zu stellen ist. müb

Cashin, E. L., et al: Accelerated Progression of Atherosclerosis in Coronary Vessels with Min- imal Lesions That Are Bypassed New. Engl. J.

Med. 1984; 311: 824-828.

Dr. Blankenhorn, RMR 102, 2025 Zonal Ave- nue, Los Angeles, CA 90033.

latrogene Pankreatitis

Nach einer endoskopisch retro- graden Cholangio-Pankreatico- graphie (ERCP) werden immer wieder akute Pankreatitiden be- obachtet, die im allgemeinen auf ein Überangebot von Röntgenkon- trastmittel bei Darstellung der Azi- ni (Parenchymographie) zurück- zuführen sind. Häufig wird dann ein Teil des Kontrastmittels über die Nieren ausgeschieden (Uro- gramm). Die Autoren aus Pitts- burgh untersuchten bei 140 kon- sekutiven ERCPs die Häufigkeit einer iatrogenen akuten Pankrea- titis unter besonderer Berücksich- tigung von Parenchymographie und Darstellung des Nierenhohl- systems. In 21 Prozent I ieß sich ein nephrographischer Effekt nach- weisen, 45 Prozent dieser Patien- ten (13) entwickelten eine akute Pankreatitis. Nur bei 5 von 111 Pa- tienten, bei denen es zu keiner urographischen Darstellung ge- kommen war, zeigte sich nach der Untersuchung eine akute Bauch- speicheldrüsenentzündung. Kam es nur zu einer Parenchymogra- phie, lag die Pankreatitisinzidenz bei 4 Prozent, bei einer Azinusan- färbung und einem positiven Uro- gramm lag sie bei 53 Prozent. Pa- tienten, bei denen während der ERCP beide Phänomene registriert werden, sollten deshalb besonders engmaschig auf eine akute Pan- kreatitis hin überwacht werden. W

Roszler, M. H.; Campbell, W. L.: Post-ERCP pancreatitis: Association with urographic visu- alization during ERCP. Radiology 157:

595-598, 1985.

Department of Radiology, Presbyterian Uni- versity Hospital, Pittsburg, 15213.

3614 (42) Heft 51/52 vom 19. Dezember 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

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