MEDIZIN
terikographie wegen der peristalti- schen Unruhe insuffizient. Wirbel im Konfluens der Milz- und Mesenterial- vene führen gelegentlich zu irritieren- den Signalauslöschungen (3, 22). Mit einer derartigen MR-Portographie lassen sich Verschlüsse, Verlagerun- gen oder Umgehungskreisläufe bei portaler Hypertension erkennen, durch zusätzliche richtungssensible Bildgebung kann auch die Strö- mungsumkehr definiert werden. Die klinisch oft wichtige Frage der durch- gängigen Portalvene ist prinzipiell in allen Fällen MR-angiographisch zu beantworten (19).
MRA der peripheren Arterien In den meisten Angiographie- zentren stellt die periphere arterielle Verschlußkrankheit die häufigste Un- tersuchungsindikation dar. Sonogra- phisch ist das periphere Gefäßsystem nicht ausreichend abklärbar, so daß Bedarf besteht für eine nichtinvasive Modalität. Für die MRA bietet der weitgehend geradlinige Gefäßverlauf einerseits zwar eine günstige Voraus- setzung, andererseits sind die zu un- tersuchenden Abschnitte derart groß, daß Absättigungsvorgänge die Dar- stellung beeinflussen. Diese Proble- matik läßt sich mit der Anwendung der vorgenannten zweidimensionalen Time-of-Flight-Technik oder mit pha- sensensiblen Methoden überwinden.
Mit beiden MRA-Typen sind auch langsamere (poststenotische) Flüsse noch detektierbar.
Dennoch bleibt das Grundsatz- problem des eingeschränkten Unter- suchungsfeldes deswegen bestehen, da das maximale Untersuchungsfeld eines MR-Tomographen etwa 50 Zentimeter beträgt und bei dem si- gnalverbessernden Einsatz von Spezi- alspulen (Extremitätenspule usw.) noch deutlich reduziert wird. Als Ausweg lassen sich mehrere nachein- ander gewonnene Datensätze anein- anderschachteln — allerdings sind Sprünge an den Übergängen unver- meidbar. Durch eine solche Mehr- fach-Akquisition wird die Untersu- chungszeit möglicherweise für den Patienten zu lang, und Bewegungsar- tefakte zerstören das Bild.
Mehrere Veröffentlichungen be- legen die Kompetenz der MRA, eine
ZUR FORTBILDUNG / FUR SIE REFERIERT
arteriosklerotische Läsion zu detek- tieren und korrekt zuzuordnen. Die bereits angesprochene Stenoseüber- bewertung tritt vor allem bei Time-of- Flight-Sequenzen in Erscheinung.
Hierdurch kann die klinisch wichtige Differenzierung zwischen hochgradi- ger Enge und Verschluß in vielen Fäl- len nicht entschieden werden (34, 38).
Durch das limitierte Auflösungsver- mögen werden kleinere Arterienäste und Kollateralsysteme in der MR- Angiographie kaum ausreichend er- kannt. Daher gelingt es nicht, das pe- riphere Anschluß-System bei vorge- schalteten Stenosen oder Verschlüs- sen abzuklären. Erst die Kombination mit einer funktionellen Durchflußun- tersuchung (vergleichbar einer Dopp- ler-Analyse) kann hier weiteren Auf- schluß bringen.
Derzeit wird die MR-Angiogra- phie der Extremitätengefäße also le- diglich im Bereich der Forschung oder als ultima ratio bei Kontrastmit- telüberempfindlichkeiten angewandt.
Die Methode wird dann besonders schwer einsetzbar, wenn die Höhe ei- ner möglichen arteriosklerotischen Läsion klinisch nicht einzuordnen ist.
Andererseits kann bei exakter Loka- lisierbarkeit eine gezielte MRA mit verbesserter Auflösung erfolgen: die Nachkontrolle perkutan gedehnter
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Omeprazol: Mittel der Wahl bei
peptischer Striktur
Bei einer schweren Refluxöso- phagitis besteht häufig folgende Sym- ptomatik: das Sodbrennen nimmt ab, dafür stellt sich eine Dysphagie ein, wobei sich eine peptische Striktur aus- gebildet hat.
Die Autoren führten bei 34 Pati- enten mit einer peptischen Striktur und weiterbestehende_r erosiver Öso- phagitis nach einer Dilatationsbe- handlung eine Therapie mit 20 mg Omeprazol versus 2 x 150 mg Raniti- din oder 2 x 20 mg Famotidin durch.
Erneute Bougierungen wurden bei ei- ner Rezidivstriktur durchgeführt.
Nach drei und sechs Monaten erfolg-
Stenosen oder wiedereröffneter Ver- schlüsse bietet diese Möglichkeit. In- wieweit die MRA hier einen klini- schen Stellenwert erlangt, ist noch ab- zuwarten.
Günstige Untersuchungsbedin- gungen für eine MRA liegen dagegen an den Hand- und Fußgefäßen vor: es handelt sich um komplexe dreidimen- sionale Gefäßgeometrien in abge- grenzten Untersuchungsvolumina.
Hier wird der Vorteil der multiplana- ren Rekonstruktion besonders deut- lich (siehe Titelbild). Der langsame periphere Fluß erfordert den Einsatz von phasenabhängigen Sequenzen bei gleichzeitig hoher Auflösung.
Zitierweise dieses Beitrags:
Dt Ärzteb11995; 92: A-680-688 [Heft 10]
Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordern über die Verfasser.
Anschrift des Verfassers:
PD Dr. med. Georg Bongartz Institut für Klinische Radiologie der Universität Münster
Albert-Schweitzer-Straße 33 48129 Münster
ten endoskopische Kontrollen und ei- ne Kostenberechnung.
Omeprazol erwies sich der Hz- Blocker-Therapie als signifikant über- legen hinsichtlich Heilungsrate der Ösophagitis, Dysphagiefreiheit und Zahl der Dilatationen. Eine Kosten- Nutzen-Analyse ergab Einsparungen von 40 bis 50 Prozent zugunsten des Omeprazols.
Bei allen bougierungspflichtigen Patienten sollte nach initialer Dilata- tion der peptischen Striktur eine kon- sequente Antirefluxtherapie mit Omeprazol angeschlossen werden. W
Marks RD, Richter JE, Rizzo J et Omeprazole versus H2-receptor antago- nists in treating patients with peptic stric- ture and esophagitis. Gastroenterology 1994,106: 907-915
Division of Gastroenterology and Depart- ment of Radiology University of Alabama at Birmingham, Alabama 35294
A-688 (46) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 10, 10. März 1995