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Gesundheit und Gesundheitsverhalten von Erstsemestern

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Academic year: 2021

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[Anhang 1]

Gusy, Burkhard & Kappes, Andreas

2008

Referenzstudien zur

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1. Trend- und Paneldaten mit Gesundheitsbezug ...1

1.1 Datenquellen zur wirtschaftlichen und sozialen Situation der Studierenden ...2

■ Mikrozensus...2

■ Sozioökonomisches Panel (SOEP) ...3

■ Die Sozialberichterstattung des Deutschen Studentenwerks (einschließlich EURO Student Report)...4

■ Studiensituation und studentische Orientierungen ...7

1.2 Datenquellen zum Gesundheitsstatus und -verhalten...10

■ Gesundheitsberichterstattung des Bundes ...10

■ Gesundheitsberichterstattung bei Studierenden in den USA...13

■ Nationale Verzehrstudie (NVS)...15

■ Ernährungsberichte ...16

■ Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland...19

■ Repräsentativerhebung zum Gebrauch psychoaktiver Substanzen bei Erwachsenen in Deutschland ...20

■ Studien zum Alkoholkonsum von amerikanischen Studierenden ...22

■ Sexual- und Verhütungsverhalten 16- bis 24jähriger Jugendlicher und junger Erwachsener...23

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Referenzstudien | Seite 1

1. Trend- und Paneldaten mit Gesundheitsbezug

In diesem Kapitel werden Trend- und Paneldaten vorgestellt, die zur Gesundheitsberichterstat-tung (GBE) an Hochschulen einen Beitrag leisten können. Es sind entweder Erhebungen wie die Sozialerhebungen des Deutschen Studentenwerks, in denen periodisch Daten zur wirtschaftli-chen und sozialen Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland zusammengetragen werden, oder aber repräsentative bevölkerungsbezogene Erhebungen zu gesundheitsrelevanten Themen (Ernährung, Bewegung, Konsum von Alkohol, Nikotin oder illegalen Substanzen), die in den meisten Fällen altersstratifizierte Aussagen ermöglichen, aber über den aktuellen Status (studierend ja/nein) keine Informationen enthalten.

Im ersten Teil werden Paneldaten beschrieben, welche die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden fokussieren oder altersstratifizierte Informationen hierzu bereitstellen, die Auswer-tungen zur Altersgruppe der Studierenden ermöglichen:

• der Mikrozensus,

• das Sozioökonomische Panel (SOEP)

• die Sozialberichterstattung des Deutschen Studentenwerkes (einschließlich des EURO– Student Reports) und

• die Untersuchungen zur Studiensituation und zu studentischen Orientierungen.

Aufgrund der Verwobenheit von Sozial- und Gesundheitsberichterstattung beinhalten diese Stu-dien relevante Informationen für die Gesundheitsberichterstattung an Hochschulen. Im zweiten Teil werden Erhebungen vorgestellt, welche sich explizit mit relevanten Aspekten für die Ge-sundheitsberichterstattung befassen:

• mit Gesundheit allgemein: die Gesundheitsberichterstattung des Bundes, die Gesundheitsbe-richterstattung bei Studierenden in den USA,

• mit Fragen zur Ernährung: der Ernährungssurvey, die Nationale Verzehrstudie, die Ernäh-rungsberichte,

• mit dem Konsum legaler und illegaler Drogen: zur Drogenaffinität Jugendlicher in der Bun-desrepublik Deutschland, eine Repräsentativerhebung zum Gebrauch psychoaktiver Substan-zen bei Erwachsenen in Deutschland, Studien zum Alkoholkonsum bei Studierenden in Ame-rika und

• mit dem sexuellen Gesundheitsverhalten: die Erhebungen zum Sexual- und Verhütungsver-halten 16- bis 24jähriger Jugendlicher und junger Erwachsener.

Die bekannten, in dieser oder ähnlichen Studien genutzten Datenquellen werden nachfolgend an Hand einer einheitlichen Struktur dargestellt. Diese beinhaltet Angaben zur Art der Datenquelle inklusive Stichprobengewinnung, zu den Informationsbereichen der Erhebung(en), gewichtet

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nach ihrer Bedeutung für die Gesundheitsberichterstattung bei Studierenden sowie zu ihrer Ver-fügbarkeit.

1.1 Datenquellen zur wirtschaftlichen und sozialen Situation der Studierenden

Mikrozensus

Der Mikrozensus ist eine haushaltsbezogene Statistik, an der jährlich 1% aller Haushalte in Deutschland beteiligt werden (Zufallsauswahl; einstufige geschichtete Flächenstichprobe). Dies sind rund 370.000 Haushalte mit 820.000 Personen. Die organisatorische und technische Vorbe-reitung des Mikrozensus erfolgt beim Statistischen Bundesamt, durchgeführt wird die Datener-hebung und Aufbereitung der Daten durch die statistischen Landesämter. Ein Viertel aller in der Stichprobe enthaltenen Haushalte (bzw. Auswahlbezirke) werden jährlich ausgetauscht. Jeder Haushalt bleibt maximal vier Jahre in der Stichprobe. Ziel ist die Bereitstellung statistischer In-formationen über die wirtschaftliche und soziale Lage der Bevölkerung sowie über die Erwerbs-tätigkeit, den Arbeitsmarkt und die Ausbildung.

Informationsbereiche

Das jährliche Grundprogramm des Mikrozensus umfasst u. a. Merkmale zur Person (Alter, Ge-schlecht, Staatsangehörigkeit usw.) sowie den Familien- und Haushaltszusammenhang. Darüber hinaus sind die Merkmale Haupt- und Nebenwohnung, Erwerbstätigkeit, Arbeitssuche, Arbeits-losigkeit, Nichterwerbstätigkeit, Kind im Vorschulalter, Schüler, Student, allgemeiner und beruf-licher Ausbildungsabschluss, Quellen des Lebensunterhalts sowie Angaben zur gesetzlichen Rentenversicherung, zur Pflegeversicherung und zur Höhe des Individual- und Haushaltsnetto-einkommens enthalten. Im jährlichen Ergänzungsprogramm werden u. a. Fragen zur Berufsbio-grafie erhoben, die Angaben zur derzeitigen und vorangegangenen Erwerbstätigkeit beinhalten sowie Aus- und Fortbildungsaktivitäten abbilden. Im Rahmen der vierjährigen Zusatzprogramme werden beispielsweise Angaben zur Mobilität in Beruf und Ausbildung (z. B. zur Entfernung zwischen Arbeits- und Wohnort), zur Wohnsituation, zur Krankenversicherung sowie zur Ge-sundheit und Behinderteneigenschaft erhoben.

Für die Gesundheitsberichterstattung an Hochschulen sind dort Daten zur Hochschulstruktur und Bildungsbeteiligung zu finden (von 1989 bis 1994 im Zweijahres- und seit 1994 im Einjahres-rhythmus). Daten gibt es bundesweit zu Hochschulen insgesamt, Bildungsabschlüssen,

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Studie-Referenzstudien | Seite 3

renden, Erstsemestern (hochschul- oder fachbezogen), bestandenen Prüfungen, Habilitationen, Personal an Hochschulen (geschlechtsspezifisch stratifiziert). Zum Thema Gesundheit finden sich Angaben zu Krankheitskosten (nach Krankheitsklassen, Alter und Geschlecht stratifiziert) sowie Angaben zu Rauchgewohnheiten und Körpermaßen (Größe, Gewicht).

Verfügbarkeit

Die Statistiken zu den Teilbereichen der Befragungen sind im Internet zu finden

(www.destatis.de) und können für die Jahre 1989, 1991, 1993, 1995, 1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2001 und 2002 als "scientific use files" angefordert werden.

Sozioökonomisches Panel (SOEP)

Das Sozioökonomische Panel ist eine repräsentative Wiederholungsbefragung privater Haushalte in Deutschland. Entwicklung und Durchführung erfolgt durch eine Serviceeinrichtung für For-schung der Leibniz-Gemeinschaft (WGL) mit Sitz am Deutschen Institut für Wirtschaftsfor-schung (DIW). Die Feldarbeit führt TNS Infratest durch. Finanziert werden die Erhebungen seit 1990 als Projekt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), ab 2000 zusätzlich durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Im jährlichen Rhythmus werden seit 1984 Personen und Familien befragt. Seit Beginn sind zum einen Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit aus den alten Bundesländern sowie Einwohner mit anderer Staatsangehörigkeit (Ausländer) in der längsschnittlichen Befragung enthalten. Be-gonnen wurde mit insgesamt 12.245 Personen aus 5.921 Haushalten; in der 21. Welle (2004) sind davon noch 6.809 Personen in der Stichprobe enthalten. 1990 kamen aus den neuen Bundes-ländern 2.179 Haushalte mit 4.453 Personen dazu, 2004 beteiligten sich erneut 3.435 Probanden aus dieser Teilstichprobe. Weiterhin wurde eine Stichprobe von Zuwanderern (1994/1995), eine Auffrischungsstichprobe (1998, Probanden aus allen Teilstichproben), eine Innovationsstichpro-be (2000, Probanden aus allen TeilstichproInnovationsstichpro-ben) und eine StichproInnovationsstichpro-be von Haushalten mit hohen Einkommen (2002) in die fortlaufenden Erhebungen integriert.

Die Stichprobenziehung erfolgt über ein zweifach gestuftes Zufallsverfahren. Im ersten Schritt werden aus einer Grundgesamtheit von Sample Points der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Marktforschungsinstitute (Stand 1982) 582 Erhebungsorte gezogen, woraufhin der Interviewer jede siebte Adresse ausgehend von einem zufälligen Startpunkt aus einer Adressenliste auswäh-len.

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Primäreres Ziel ist die Erfassung aktueller Lebensbedingungen in Deutschland ("Leben in Deutschland") sowie deren Veränderung über die Zeit. Darüber hinaus werden die jährlichen Befragungen um verschiedene Informationsbereiche erweitert. Befragt werden alle Personen eines Haushaltes, die älter als 16 Jahre sind.

Informationsbereiche

Die Befragung erfolgt mit Hilfe eines Interviewers (face-to-face), mittlerweile computerunter-stützt. Fokussiert werden Inhaltsbereiche wie Bildung, Sozialkapital und Freizeit, Arbeitsmarkt und Erwerbstätigkeit sowie Gesundheit. Dieser beinhaltet Items zur Zufriedenheit mit der eige-nen Gesundheit, zum Gesundheitszustand (erfasst mittels Selbsteinschätzung), zur Zahl der Arzt-besuche und Krankenhausaufenthalte im letzten Jahr und zur Veränderung des Gesundheitszu-standes im letzten Jahr.

Verfügbarkeit

Ausführliche Dokumentationen über die bisherigen Erhebungswellen und deren Ergebnisse so-wie detaillierte Beschreibungen der Stichproben und ihrer Entwicklung finden sich auf den Web-sites des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Des Weiteren kann online auf die Daten zugegriffen werden. Komplette Datensätze werden vom Deutschen Institut für Wirtschaftsfor-schung, Forschungseinrichtungen und Universitäten zur Verfügung gestellt.

Die Sozialberichterstattung des Deutschen Studentenwerks (einschließlich EURO Student Report)

Die Sozialerhebungen des Deutschen Studentenwerks (DSW) werden seit 1951 an Studierenden deutscher Hochschulen in einem Abstand von zwei bis vier Jahren durchgeführt. Finanziert wur-den die Erhebungen zunächst mit Mitteln des Bundesministeriums des Innern und später des Bildungsministeriums (Schäferbarthold, 2001). Seit 1982 beauftragt das Deutsche Studenten-werk das Hochschulinformationssystem (HIS) mit der Durchführung der Erhebungen. Die ersten Erhebungen waren Vollerhebungen (1951-1968/69), seit 1973 erfolgt eine Auswahl, bei der ab 1991 alle Hochschulen des Bundesgebietes1 die Grundgesamtheit für die Ziehung der Stichprobe bilden (Middendorff, 2003). Die Hochschulen werden gebeten, eine Zufallsstichprobe aus ihren Studierenden zu ziehen; in der 17. Sozialerhebung (2003) beispielsweise sollte jeder 32.

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rende, sofern dieser entweder deutsch ist oder als so genannter Bildungsinländer gilt, einbezogen werden. In den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts sank die Beteiligung der Studierenden kontinuierlich und ereichte 2000 mit einer Beteiligungsquote von 27% ihren Tiefpunkt (vgl. Abbildung 1). Daraufhin wurde der Umfang des Fragebogens reduziert, das Layout stark überar-beitet und die Wichtigkeit der Umfrage in einem beigelegten Informationsblatt betont, um die Motivation der Studierenden zu erhöhen. Die Beteiligungsquote konnte durch diesen Maßnah-menkatalog auf 41.6 Prozent in der 17. Sozialerhebung gesteigert werden.

Abbildung 1: Stichproben der Sozialerhebungen des Deutschen Studentenwerks 1951 – 2000

215.891 15.737 21.589 18.756 22.713 20.490 27.535 119.728 157.374 219.306 103.720 108.374 21.931 23.205 17.034 19.059 26.525 20.533 21.424 12.573 0 50.000 100.000 150.000 200.000 250.000 Jahr e 1951 1953 1956 1959 1963 1968/ 68 1973 1976 1979 1982 1985 1988 1991 1994 1997 2000 2003 Vollerhebung Quotenstichprobe Datenquelle: Middendorff (2003)

Ziel der Erhebung ist seit den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts die Erfassung der sozialen und wirtschaftlichen Lebensbedingungen der Studierenden. Zu den klassischen Themen der So-zialerhebung kamen in den letzten zehn Jahren vermehrt Themen der Gesundheitsberichterstat-tung hinzu, aber auch Fragenkomplexe zu aktuellen bildungspolitischen Anliegen wie etwa der Umgang mit neuen Medien. Der Hauptbericht konzentriert sich auf die Kernthemen und soll übersichtlich und kompakt über diese informieren. Spezifische Fragestellungen zu Kernthemen oder Sonderthemen werden in Sonderberichten vertieft. Der zu gesundheitsbezogenen Themen angekündigte Sonderbericht ist bislang nicht erschienen.

Auf europäischer Ebene wird im Euro Student Report eine Zusammenführung der einzelnen na-tionalen Erfassungssysteme mit vergleichbaren Inhalten angestrebt (Schnitzler, 2003). Organi-siert wird dies unter dem Dach des European Council for Student Affairs (ECStA) für die

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Kon-Referenzstudien | Seite 6

zeption ist auch hier das Hochschulinformationssystem verantwortlich und wird finanziell unter-stützt von der Europäischen Gemeinschaft und den jeweils zuständigen nationalen Ministerien. Ziel der Bemühungen ist die Abbildung sozialer Ungleichheiten und deren mögliche Folgen für die Bildung im internationalen Vergleich. Im Jahre 1997 versuchten erstmals vier Mitgliedslän-der ihre Daten zusammenzuführen, im Jahre 2000 waren es bereits neun europäische Mitglieds-länder, die Beiträge dazu geleistet haben, seit 2003/2004 sind dreizehn Staaten beteiligt2. Für die Auswertung werden Gemeinsamkeiten in den verschiedenen nationalen Erhebungen zusammen-gefasst, Indikatoren für verschiedene Merkmale entwickelt bzw. vereinheitlicht oder Daten ag-gregiert. Nationale Eigenheiten sollen gewahrt, die wichtigsten Ausschnitte der Sozialstruktur in einem europäischen Bildungsraum hingegen vergleichbar werden.

Informationsbereiche

Seit Beginn der siebziger Jahre stehen im Mittelpunkt des Interesses der Sozialberichterstattung des Deutschen Studentenwerkes vor allem Daten, welche die Grundlage für hochschul- und so-zialpolitisches Handeln von Bund und Ländern bilden sollen3. Mit Hilfe der Informationen sollen z. B. die Auswirkungen der Bafög-Reform der Bundesregierung (April 2001) oder die Entschei-dungen zur Vereinheitlichung der Studienabschlüsse (Bologna-Prozess) evaluiert werden.

Herzstück der Untersuchungen sind Fragen zum familiären Hintergrund, zu den Schulabschlüs-sen, zur Wohnsituation, zu den Finanzierungsquellen einschließlich eigener Erwerbstätigkeit sowie zum Studium. Diese Fragen sind vier Kernthemen zugeordnet: Hochschulzugang, Struk-turmerkmale des Studiums, soziale und wirtschaftliche Lage und soziodemografische Merkmale. Gesundheitsbezogene Themen werden am Rande behandelt. Auf Grund der Verwobenheit von sozialer Situation und Gesundheitsoptionen sind vor allem im Kernbereich der Erhebung Fragen nach dem Zeitaufwand für das Studium, den studienbegleitenden Erwerbstätigkeiten, dem Bera-tungs- und Informationsbedarf (z. B. zur Krankenversicherung) und dem Lebensunterhalt bzw. der Finanzierung des Studiums von Interesse. Im Informationsbereich Gesundheit und soziale Dienste wird explizit nach gesundheitlichen Beeinträchtigungen, dem Ernährungsverhalten, Sport und Bewegung, Behinderungen, chronischen Krankheiten sowie der psychosozialen Lage gefragt. In der 16. Sozialberichterstattung wurden Fragen zu Ernährung und gesundheitlicher

2 Am ersten Euro Student Report 1997 waren Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien beteiligt, 2000 kamen Belgien (Flandern),

Belgien (Wallonien), Finnland, Irland und die Niederlande hinzu (Schnitzler, 2003). An dem aktuellen Bericht beteiligen sich Öster-reich, Finnland, FrankÖster-reich, Deutschland, Irland, Italien, die Niederlande, Lettland, Portugal, Spanien und Großbritannien. Die Konzep-tion zieht ein "offenes Club-System" vor, so dass allen Mitgliedsländern der Einstieg in das Projekt unter Einhaltung der Datenkonventi-onen ermöglicht wird.

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Beeinträchtigung im Studium gestellt. Für die 17. Sozialerhebung (2003) wurde der Fragenkata-log gekürzt (s. o.) und fokussiert wieder stärker die Kernthemen. Zukünftig sollen Themen des Bereiches Gesundheit und soziale Dienste nur in jeder zweiten oder dritten Befragung erhoben werden, in der 17. Erhebung wurden Fragen zum Themenkomplex Ernährung und Mensaver-pflegung gestellt.

Im Euro Student Report werden diese Daten verdichtet eingespeist. Das Informationsspektrum sowie die Informationstiefe ist dadurch reduziert mit der Konsequenz, dass nicht mehr alle rele-vanten sozialen Phänomene abgebildet werden, wie dies etwa in den Sozialerhebungen des Stu-dentenwerkes angestrebt wird (Schnitzler, 2003). Die Informationsbereiche des Euro Student Report liefern allerdings immer noch zuverlässige Hinweise auf soziale Unterschiede bei den Studierenden. Abgebildet werden u. a. demografische Charakteristika der Studierenden, die sozi-ale Zusammensetzung der Studentenschaft, Finanzierungsmodelle des Lebensunterhaltes, die Arbeitsbelastung durch das Studium und studienbegleitende Erwerbsarbeit, sowie Daten zum Wohnen und zur Verpflegung. Mit den Kernthemen der Sozialerhebung sind diese Teilbereiche fast deckungsgleich (s. o.). Die demografischen Angaben enthalten Hinweise auf gesundheitliche Beeinträchtigungen, auch der Bereich Arbeitsbelastung besitzt Relevanz für die Gesundheitsbe-richterstattung. Weitere Daten zur gesundheitlichen Situation von Studierenden sind in den vor-liegenden Berichten nicht enthalten.

Verfügbarkeit

Der komplette Bericht der 15., 16. und 17. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks, sowie der Fragebogen zur 17. Erhebung sind im Internet verfügbar (www.sozialerhebung.de), die 18. Sozialerhebung wird derzeit durchgeführt. Die Sonderhefte sind über HIS zu beziehen. Auch der Euro Student Report (2000 und 2005) ist im Internet veröffentlicht

(http://www.his.de/Abt2/Auslandsstudium/Eurostudent/index.htm).

Studiensituation und studentische Orientierungen

Seit dem Wintersemester 1982/83 findet im Abstand von zwei bis drei Jahren die Langzeitstudie über die "Studiensituation und studentische Orientierungen" an Universitäten und Fachhochschu-len statt. Mittlerweile liegen neun Befragungen für die alten und fünf Befragungen für die neuen

3 Auftraggeber der Sozialberichterstattung ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

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Bundesländer vor. Konzeptualisiert, entwickelt und durchgeführt werden diese Studierendensur-veys von der Arbeitsgruppe Hochschulforschung an der Universität Koblenz, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMFB). Der Fragebogen richtet sich an deut-sche Studierende4 und soll über diese repräsentative Befunde und Aussagen ermöglichen. Der Studierendensurvey ist als Ergänzung zur Sozialberichterstattung des Deutschen Studentenwer-kes konzipiert. Eine Parallele zur Sozialberichterstattung ist die sinkende Beteiligungsbereit-schaft der Studierenden in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts (vgl. Abbildung 2), wofür auch hier vor allem die Länge des Fragebogens (20 Seiten mit 130 Fragen) verantwort-lich gemacht wurde. Zudem wird gemutmaßt, dass die Fragen zur gesellschaftverantwort-lichpolitischen Orientierung (z. B. politische und demokratische Einstellung) auf wenig Akzeptanz bei den Stu-dierenden stießen, da diese nicht mit der eigentlichen Studiensituation im Zusammenhang ste-hen. Daher wurde der Fragebogen zum 8. Studierendensurvey gekürzt (16 Seiten, 100 Fragen). Der Bereich der gesellschaftspolitischen Orientierung ist nun wesentlich gekürzt.

Abbildung 2: Stichproben des Studierendensurvey Wintersemester 1982/83 – 2000/01

8.461 8.130 7.817 10.038 8.812 9.852 9.975 7.271 9.240 0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000 1982/ 83 1984/ 85 1986/8 7 1989 /90 1992 /93 1994/ 95 1997/ 98 2000/ 01 2003 /200 4 Früheres Bundesgebiet Alte und Neue Länder Datenquelle: Simeaner, Röhl & Bargel (2001)

Aus der Grundgesamtheit der deutschen Universitäten, Fachhochschulen und Gesamthochschu-len wurde eine Stichprobe an HochschuGesamthochschu-len definiert. Die HochschuGesamthochschu-len sollten entweder eine Universität, eine Technische Universität, eine Gesamthochschule oder eine größere

4 Der Ausschluss ausländischer Studierender wird mit der unterschiedlichen Situation und den unterschiedlichen Sprachkenntnissen

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schule sein5. Um eine bundesweite Streuung zu sichern, sollten Hochschulen aus allen Bundes-ländern beteiligt werden. Die Studienfächer Ingenieurwesen, Wirtschaftswissenschaften und Sozialwesen mussten an den auszuwählenden Hochschulen repräsentiert sein. Nach diesen Krite-rien wurden für den 9. Studierendensurvey (2003/2004) 17 Universitäten, eine Gesamthochschu-le und 9 FachhochschuGesamthochschu-len ausgewählt6. Die zu befragenden Studierenden werden von den Hoch-schulen zufällig ausgewählt. Im Wintersemester 2003/2004 haben 36.4 Prozent der ausgewählten Studierenden ihren Fragebogen zurückgesandt, was eine Stichprobe von 9.975 Studierenden er-gab. Der Repräsentativitätsanspruch insgesamt basiert auf der Ähnlichkeit von Merkmalen (z. B. Geschlecht, Fächerbelegung, Altersverteilung) zwischen der Stichprobe und vergleichbaren Da-ten der Hochschulstatistik.

Informationsbereiche

Der Studierendensurvey ist, wie bereits erwähnt, als Ergänzung zu der Sozialberichterstattung des Deutschen Studentenwerkes gedacht und fokussiert die Studiensituation, die Motive und Verhaltensweisen der Studierenden sowie deren studienbezogene, berufliche und politische Ori-entierung. Ähnlich wie bei der Sozialberichterstattung gibt es Kernthemen, welche über die neun bzw. fünf Messzeitpunkte konsistent sind und Möglichkeiten zur Integration aktueller Fragestel-lungen bieten. Der Studierendensurvey hat zwölf Kernthemen (vgl. Tabelle 1) mit einer Schwer-punktbildung auf der Beurteilung der Studienverhältnisse und Lehrangebote an den Hochschu-len. Dies soll auch dem Zweck der Evaluation der Lehrsituation und Studienqualität dienen.

Tabelle 1. Übersicht über die Themen des Studierendensurveys

Grundgerüst der Themen des Studierendensurveys

[1] Hochschulzugang, Studienmotive und Erwartungen [2] Studienstrategien, Studienverlauf und Qualifizierungen [3] Studienintensität, Zeitaufwand und Studiendauer [4] Studienanforderungen, Regelungen und Prüfungen [5] Kontakte, soziales Klima und Beratung

[6] Situation der Lehre und Studienqualität

[7] Studentische Lebensformen und soziale Situation [8] Schwierigkeiten, Beeinträchtigung und Belastungen [9] Hochschulpolitik und studentische Vertretung [10] Berufliche Orientierung und Arbeitsmarkt

[11] Politische Beteiligung und gesellschaftliche Vorstellungen [12] Demographische und bildungsbiographische Daten

Quelle: Bargel, Ramm & Multrus (2003)

5 Ausgeschlossen wurden Spezialhochschulen, Fachhochschulen der Verwaltung und private Hochschulen.

6 Beim 8. Studierendensurvey waren 12 Universitäten, 1 Gesamthochschule und 9 Fachhochschulen vertreten. Es beteiligten sich 8.130

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Von gesundheitswissenschaftlichem Interesse sind vor allem die Themengebiete zum sozialen Klima (Anonymität) sowie zu Schwierigkeiten, Beeinträchtigungen und Belastungen. Im erstge-nannten Themenbereich werden Fragen zur wahrgenommenen Belastung der Studierenden durch die Anonymität an der Hochschule gestellt, die Konkurrenz zwischen den Studierenden themati-siert und die Zufriedenheit mit den Kontakten zu den Mitstudierenden und den Dozenten bzw. Dozentinnen erfragt. Im Bereich Schwierigkeiten, Beeinträchtigungen und Belastungen wurden im 7. Studierendensurvey beispielsweise Fragen zum Studienaufwand in Semesterwochenstun-den, deren Einhaltung, zum Anforderungsniveau oder zur Arbeitsintensität gestellt. Im Hauptbe-richt des 8. und 9. Studienrendensurveys werden zu diesem Themenbereich keine Ergebnisse vorgestellt. Insgesamt ist die Anzahl der für die Gesundheitsberichterstattung relevanten Fragen gering, die Erhebungsziele sind vor allem bildungspolitischer Natur.

Verfügbarkeit

Die Berichterstattung über die Befunde des Studierendensurveys gliedert sich in einen Hauptbe-richt, einen Datenalmanach und Fachmonografien. Der 7. , 8. und 9. Hauptbericht der Langzeit-befragung zur Studiensituation und studentischen Orientierung ist kostenlos verfügbar über die Website der Arbeitsgruppe Hochschulinformationen der Universität Koblenz ( http://www.uni-konstanz.de/FuF/SozWiss/fg-soz/ag-hoc/Studierendensurvey/). Gleiches gilt für den Datenalma-nach, der in tabellarischer Form die Befunde über alle Erhebungszeiträume darstellt. Die Fach-monografien sind auf der Webseite ausgelistet, aber nur teilweise verfügbar.

1.2 Datenquellen zum Gesundheitsstatus und -verhalten

Gesundheitsberichterstattung des Bundes

Die Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE) verknüpft vorhandene Datenquellen mit dem Ziel ein Bild der subjektiven Gesundheit, Morbidität und Mortalität, das Gesundheitsverhal-ten sowie die Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen zu zeichnen. Das Statistische Bun-desamt kooperiert bei dieser Aufgabe mit dem Robert Koch Institut (RKI) in Berlin. Seit 1999 ist die Gesundheitsberichterstattung des Bundes Routineaufgabe. 1998 wurde der Gesundheitsba-sisbericht für die Bundesrepublik Deutschland veröffentlicht, der 2005 aktualisiert wurde. Schwerpunktthemen werden in Einzelberichten behandelt. Darüber hinaus wurde das Portal

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www.gbe-bund.de geschaffen, das die Erstellung interaktiver Grafiken und Tabellen zu eigenen Fragestellungen7 ermöglicht.

Die wesentlichen Aussagen zum Gesundheitsverhalten basieren auf dem Bundesgesundheitssur-vey, einer querschnittlichen, wohnbevölkerungsbezogenen repräsentativen Befragung von 7.124 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren und einer Beteiligungsrate von 61.4 % (Bellach, Knopf & Thefeld, 1998). Zur Stichprobenziehung wurden zunächst 120 Untersuchungspunkte ausge-wählt, die sicherstellen sollten, dass die Regionalstruktur Deutschlands hinsichtlich Bundeslän-der und Gemeindegrößenklassen abgebildet werden kann. In größeren Städten entsprechen die Untersuchungspunkte zufällig ausgewählten Wahlbezirken. In allen Untersuchungspunkten wur-de aus wur-der Listenpopulation wur-des Einwohnermelwur-deregisters eine Zufallsauswahl an Adressen ge-zogen. In den oben erwähnten Spezialberichten werden spezifische Themen fokussiert, zu denen Daten entweder an der gesamten Stichprobe oder einem Teil der Stichprobe erhoben wurden. So waren Bestandteil des Bundesgesundheitssurveys auch Fragen zu den Rauchgewohnheiten und zur körperlichen Aktivität, die jeweils in Spezialberichten ausgewertet werden. An einer zufällig ausgewählten Unterstichprobe mit 4.030 Teilnehmern wurde der Ernährungssurvey durchge-führt. In der relevanten Altersgruppe der 18-24 Jährigen nahmen 205 Männer und 253 Frauen teil. Um Abweichungen der Stichprobe von der Bruttostichprobe auszugleichen (z. B. Anteil der Geschlechter) wurden die Daten für die Auswertung gewichtet. Mit den Personen wurde ein Er-nährungsinterview, unterstützt durch das Computerprogramm DISHES 98 (Diet Interview Soft-ware for Health Examination Studies), geführt. Diese Methode ist eine retrospektive Ernäh-rungserhebung (Bezugszeitraum sind die letzten vier Wochen). Die jeweilige Person rekon-struiert den täglichen Ablauf der Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten, erfasst wird die jeweilige Nahrungsaufnahme pro Mahlzeit. Auf diese Informationen greift auch der Spezialbericht Alko-hol zurück.

Informationsbereiche

Die Gesundheitsberichterstattung behandelt die Bereiche Rahmenbedingungen des Gesund-heitswesens, gesundheitliche Lage, Gesundheitsverhalten und -gefährdungen, Krankheiten, Res-sourcen der Gesundheitsversorgung, Leistungen und Inanspruchnahme des Gesundheitswesens sowie Gesundheitsausgaben und Finanzierung des Gesundheitswesens. Aus dem Gesundheitsbe-richt für die Bundesrepublik Deutschland und den verschiedenen SpezialbeGesundheitsbe-richten sind Daten

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zum Gesundheitszustand und -verhalten von den Studierenden altersähnlichen Vergleichsgrup-pen zu entnehmen, da auch hier der Status (Studierender) nicht erhoben wurde. Vergleichsdaten gibt es für die folgenden Informationsbereiche: Morbidität und Mortalität, subjektiver Gesund-heitszustand und Beschwerden sowie zu den Gesundheitsverhaltensbereichen Ernährung, Kon-sum von Tabak, Alkohol, illegale Drogen und körperliche Aktivität (life-style).

Im Bericht zum Bundesgesundheitssurvey zum Thema »Rauchen« finden sich Angaben über die Anteile an Nierauchern, Exrauchern sowie Rauchern. Für die letztgenannten wird die Anzahl an Zigaretten, das Jahr des Konsumbeginns sowie Abstinenzversuche berichtet. Des weiteren ent-hält der Bericht Trendanalysen von 1990/92 bis zum Bundesgesundheitssurvey 1998. Das kör-perliche Aktivitätsniveau wurde mit Hilfe von 24-Stunden-Erinnerungsprotokollen jeweils für die Werktage und für das Wochenende erfragt (Bundesgesundheitssurvey: Körperliche Aktivi-tät). Die Kategorien des Erinnerungsprotokolls sind

• Schlafen, Sitzen,

• leichte Tätigkeit (Kochen, Spazieren gehen, Einkaufen, Körperpflege),

• mittelschwere Tätigkeit (Joggen, Renovieren, Radfahren, Schwimmen, Bauarbeit) und • anstrengende Tätigkeiten (Lastentragen, schwere Gartenarbeit, Holzhacken, Leistungssport,

Ballsport),

wobei immer Beispiele angeführt werden zur leichteren Einordnung der jeweiligen Tätigkeit. Gefragt wurde darüber hinaus nach den durchschnittlichen sportlichen Aktivitäten oder anderen, vergleichbar anstrengenden Tätigkeiten. Die Ergebnisse werden differenziert nach Altersgrup-pen, Werk- und Wochenendtag sowie Geschlecht.

Der an einer Unterstichprobe erhobene Bundesgesundheitssurvey: "Ernährung" stellt Daten zu den Nährstoffmengen bereit, die mit Hilfe des Bundeslebensmittelschlüssels (BLS, Version II.3)

aus den Antworten der Probanden gewonnen werden. Aus den Angaben über die täglichen Mahlzeiten und Zwischenmalzeiten wird die Nahrungsaufnahme pro Mahlzeit bzw. Zwischen-malzeit errechnet. Im Hauptbericht zum Ernährungssurvey ("Was essen wir heute?") werden die Energieanteile der Makronährstoffe (Fett, Protein, Kohlenhydrate und Alkohol), die tägliche Aufnahme an Energie und Makronährstoffen, Vitaminen und Mineralien sowie die Einnahme der wichtigsten Lebensmittelgruppen (z. B. Brot, Getreide, Kuchen, Süßwaren) berichtet. Die Ergebnisse werden in Beziehung gesetzt zu den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und nach verschiedenen Merkmalen gruppiert (Geschlecht oder Alter) darge-stellt. Im Bundesgesundheitssurvey: "Alkohol" werden die Angaben zum Alkoholkonsum in die durchschnittlichen Alkoholkonsummengen transferiert. Berichtet werden die Menge des

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tägli-Referenzstudien | Seite 13

chen Alkoholkonsums, Einhaltung der Grenzwerte für den Alkoholkonsum, Zusammenhänge zwischen Alkoholkonsum und Rauchen sowie dem BMI. Alle Ergebnisse werden getrennt nach Ost und West, Geschlecht und sozioökonomischen Status berichtet. Zusätzlich werden die Kos-ten alkoholassoziierter KrankheiKos-ten geschätzt.

Verfügbarkeit

Die wesentlichen Daten der Gesundheitsberichterstattung des Bundes sind im Internet zu finden (www.gbe-bund.de) und sind in Abhängigkeit von den zu Grunde liegenden Erhebungen Befra-gungen zu einem oder mehreren Zeitpunkten. Als »public use files« sind diese über das Robert-Koch-Institut zugänglich. Die Spezialberichte sind kostenlos über das RKI oder Bundesministe-rium für Gesundheit und soziale Sicherung (BMGS) zu erhalten. Über die Homepage des Thie-me Verlages sind auch Artikel des vergriffenen Sonderheftes der Zeitschrift "Das Gesundheits-wesen: Schwerpunkt zum Bundesgesundheitssurvey 1998" verfügbar.

Gesundheitsberichterstattung bei Studierenden in den USA

Anders als in Europa ist die Gesundheitsberichterstattung an den Hochschulen in den USA ge-prägt durch starke Heterogenität, die vor allem dem Fehlen einer Sozialversicherungspflicht für die Studierenden und Mitarbeiter und der Vielzahl von unabhängigen und privaten Hochschulen geschuldet ist (vgl. Faller, 2005). Die einzelnen Hochschulen haben eigene Gesundheitseinrich-tungen, die "Student Health Services" oder "Mental Health Services", die vor allem primäre Hochschulziele wie etwa die Leistungsfähigkeit von Studierenden sichern sollen. Diese Einrich-tungen sind meistens Initiatoren hochschulinterner Gesundheitsbefragungen; die Evaluation der Arbeit dieser Einrichtungen ist ein wichtiges Anliegen. Initiativen zur Vernetzung oder zu lan-desweiten Erhebungen gehen entweder von Regierungseinrichtungen oder non-profit Organisati-onen aus. Es gibt staatlich geförderte Untersuchungen, die einer speziellen Fragestellungen nach-gehen und mit deren Durchführung eine Universität beauftragt wird z. B. zum Alkohol- und Drogengebrauch von Studierenden (Hingson, Heeren, Zakocs, Kopstein & Wechsler, 2002; O´Malley & Johnston, 2002). Beispiel für eine landesweite Erhebung ist der National College Health Risk Behavior Survey des Centers for Disease Control and Prevention (CDC), die bisher nur einmal im Jahre 1995 mit einer Stichprobe von knapp 5.000 Studierenden durchgeführt wur-de (CDC, 1997). Die meisten Gesundheitseinrichtungen wur-der Hochschulen (über 900) sind Mit-glieder der American College Health Association (ACHA), einer gemeinnnützigen Organisation zur Beratung zu Qualitätsstandards, Organisation und Management der

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Gesundheitseinrichtun-Referenzstudien | Seite 14

gen an Hochschulen. Diese Organisation bietet ein Erhebungsinstrument für eine einheitliche Gesundheitsberichterstattung an Hochschulen an: das National College Health Assessment (American College Health Association - National College Health Assessment, 2003; National Institute on Alcohol Abuse und Alcoholism, 2002). Dieses will die Gesundheit von Studierenden erfassen und stellt ein Angebot an die Hochschulen für ihre Berichterstattung dar. Die Daten der einzelnen Untersuchungen an den partizipierenden Hochschulen werden sowohl hochschulbezo-gen ausgewertet und rückgemeldet als auch in eine Datenbank der American College Health As-sociation eingetragen, um so einen landesweiten Überblick zu gewinnen. Seit dem Frühling 2000 wurde die Erhebung neunmal durchgeführt mit einer Teilnehmerzahl von 160.024 Studierenden, zuletzt im Frühjahr 2004 mit über 47.202 teilnehmenden Studierenden. Insgesamt haben sich 274 Colleges8 und Universitäten beteiligt. Die Inhaltsbereiche dieses Instrumentes, das auf be-reits etablierten Instrumenten fußt, werden exemplarisch berichtet (für eine ausführliche Über-sicht American College Health Association - National College Health Assessment, 2005). Fo-kussiert werden vor allem US bezogene Themen, die in deutschen und europäischen Befragun-gen nicht berücksichtigt oder anders konzeptualisiert werden (z. B. binge drinking).

Informationsbereiche

In den USA zielt die Gesundheitsberichterstattung der Hochschulen vor allem auf gesundheitli-ches Risikoverhalten ab. Im National College Health Assessment werden Fragen zum Alkohol-, Tabak-, und Drogenkonsum, zum Sexualverhalten, zu Gewicht, Ernährung und sportlicher Er-tüchtigung, sowie allgemein zur mentalen und körperlichen Gesundheit gestellt. Gewalt, Unfall-prävention und persönliche Sicherheit sind weitere Themen.

Die Fragen zum Drogengebrauch beinhalten auch Konsumfolgen. Beispiele im National College Health Assessment sind Fragen zu einem getrübten Erinnerungsvermögen, bereuten Handlungen, ungeschütztem Sexualverkehr oder Verletzungen. Anders als in den europäischen Untersuchun-gen wird im Themenblock Sexualverhalten nicht nur der ungeschützte Verkehr fokussiert, son-dern darüber hinaus auch Fragen gestellt zu sexuellem Missbrauch und Übergriffen (beispiels-weise sexuelle Berührungen, verbale Drohungen oder Penetration). Außerdem wird nach den sexuellen Praktiken und der Anzahl der sexuellen Partner im letzten Jahr gefragt. Ein weiterer Informationsbereich sind Hindernisse im Studium und mögliche Beeinträchtigungen der

8 Hier zeigt sich eine weitere Schwierigkeit der amerikanischen Berichterstattung, welche nicht trennt zwischen Schülern in höheren

Klassen (College) und Studierenden, vielmehr werden oft Altersgruppen, etwa von 18-25, untersucht, in welche dann nach deutschem Verständnis Schüler und Studierende fallen.

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Referenzstudien | Seite 15

leistung. Die Bandbreite der Antwortmöglichkeiten reicht hier von Erkältungen über Schwanger-schaft bis hin zum Tod nahestehender Menschen.

Verfügbarkeit

Eine Übersicht über die Untersuchung, einschließlich Teilnehmern, Instrument und Ergebnissen für das National College Health Assessment ist auf der Webseite der American College Health Association (ACHA; www.acha.org) zu finden, detaillierte Darstellungen sind den Mitgliedern vorbehalten.

Nationale Verzehrstudie (NVS)

Das Bundesministerium für Forschung und Technologie hat im Rahmen des Programms For-schung und Entwicklung im Dienste der Gesundheit ein Erhebungsinstrument für eine nationale Verzehrstudie entwickelt; durchgeführt wurde die Befragung durch die Gesellschaft für Konsum, Markt- und Absatzforschung (1985-1988). Primäres Ziel dieser Erhebung, welche in dieser Grö-ße die erste ihrer Art ist, ist das Ermitteln der Lebensmittel- und Nährstoffzufuhr in Bevölke-rungsgruppen (altes Bundesgebiet plus West-Berlin).

Die Grundgesamtheit für dieses Vorhaben bilden alle Privathaushalte des Erhebungsraums. Zur Ziehung der Stichprobe wurde ein mehrstufiges, geschichtetes Verfahren gewählt. Insgesamt haben 24.632 Personen an der Befragung teilgenommen, von 23.209 Personen liegen Daten vor. Als Erhebungsinstrumente wurden zum einen ein Strukturfragebogen "Essen, Trinken und Akti-vitäten der Bundesbürger" eingesetzt und zum anderen ein Verzehrprotokoll, welches von den Teilnehmern über sieben Tage auszufüllen war. In einem Subsample (N= 2.006) wurde die "Ver-bundstudie Ernährungserhebung und Risikofaktorenanalytik" (VERA-Studie) durchgeführt, in der mittels Blut- und Urinproben der Versorgungsgrad mit verschiedenen Nährstoffen und ernäh-rungsabhängigen biochemischen Faktoren ermittelt wurde.

Die Arbeitsgruppe NVS II wurde vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) 2004 beauftragt, eine neue Verzehrstudie zu konzipieren. Die Feldphase für die NVS II begann am 3. November 2005, die Befragungen werden durch das Marktforschungsinstitut TNS Healthcare durchgeführt. Die letzten Interviews werden im No-vember 2006 geführt. Auf Länderebene erscheinen regionale Verzehrstudien z. B. die bayerische oder sächsische Verzehrstudie (für eine Übersicht Gedrich & Oltersdorf, 2001).

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Informationsbereiche

Das Hauptziel der Befragung ist – wie oben erwähnt – die Lebensmittel- und Nährstoffzufuhr in der Bevölkerung abzubilden. Verzehrhäufigkeiten von Lebensmitteln (allgemein und für 24 Le-bensmittelgruppen), die tägliche Lebensmittelaufnahme, die tägliche Nährstoffzufuhr und Nähr-stoffdichte werden (berechnet mit dem BLS, Version I modif.) nach soziodemographischen Va-riablen getrennt berichtet (Kübler, Anders & Heeschen, 1995). Zusätzlich kann man der Vielzahl der Publikationen (siehe unten) noch Daten über das Gesundheits- und Ernährungsbewusstsein (gesundheitsorientierte Einstellungen, Ernährungswissen, wahrgenommene Risikofaktoren), über klinische Messwerte (VERA-Studie) und Angaben über den BMI entnehmen (z. B. Forschung im Dienste der Gesundheit, 1991).

Verfügbarkeit

Die Ergebnisse der NVS liegen nur als Printversionen vor. Die Ergebnisse sind abgedruckt in der Schriftenreihe zum Programm der Bundesregierung Forschung und Entwicklung im Dienste der Gesundheit; eine eigene Schriftenreihe (VERA – Schriftenreihe) wurde zu diesem Zweck kreiert, (Wissenschaftlicher Fachverlag Niederkleen). In dieser Reihe wird umfassend über alle Daten und Fragestellungen berichtet. Die Daten der nationalen Verzehrstudie für die Teilnehmer sind als »public use file« verfügbar, der für den Zeitraum ab 1994 über die Justus-Liebig-Universität Gießen auf CD-ROM zu beziehen ist.

Ernährungsberichte

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE; www.dge.de) veröffentlicht seit 1969 perio-disch Ernährungsberichte, seit 1972 alle vier Jahre. Der aktuelle Bericht wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) durchge-führt, die Berichte davor im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und des Bundesmi-nisteriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Im Mittelpunkt des Interesses stehen Fra-gen zu Ernährungstrends und zu VeränderunFra-gen des Ernährungsverhaltens. Die Deutsche Gesell-schaft für Ernährung verknüpft Datenquellen um Trend- sowie Querschnittsanalysen durchfüh-ren zu können.

Zentral für die Ernährungsberichte sind vor allem zwei Datenquellen: die Agrarstatistik und die Einkommens- und Verbrauchsstichproben (EVS). Die Agrarstatistik liefert Angaben über den gesamtwirtschaftlichen Lebensmittelverbrauch der Bevölkerung pro Kopf und Jahr, welche aus

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Referenzstudien | Seite 17

den statistischen Arbeiten des BVEL entnommen werden. Diese Statistik gibt es seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, sie wird jährlich im Jahrbuch Ernährung, Landwirtschaft und Forsten veröffentlicht. Die Daten gelten als gering valide, da nur Angaben über die von den Verbrauchern erworbenen Lebensmittelmengen gemacht werden, nicht aber über die tatsächli-chen Verzehrmengen. Aus diesen Daten wird der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch be-stimmt, mögliche subgruppenspezifische Variationen des Verbrauchs werden nicht abgebildet. Die Daten der Einkommens- und Verbrauchsstichproben sollen diese Schwäche ausgleichen, letztgenannte ist eine vom Statistischen Bundesamt alle fünf Jahre durchgeführte Haushaltsbud-geterhebung. Private Haushalte werden für einen Zeitraum von drei Monaten um Angabe ihrer Einnahmen und Ausgaben gebeten. Berichtet werden Daten für den Konsum von 100 Lebensmit-telgruppen, Konsum und Verzehr werden gleichgesetzt. Die Einkaufsmengen werden in Ver-zehrgrößen umgerechnet, aus denen werden wiederum haushalts- sowie personenbezogene Men-genangaben berechnet. Der Außer-Haus Verzehr wird ebenfalls geschätzt. Die letzte EVS wurde im Jahre 2003 durchgeführt, allerdings stehen für die wissenschaftliche Untersuchung erst die Daten aus dem Jahre 1998 (vorletzte Erhebung) zur Verfügung, die auch im Ernährungsbericht 2004 (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V., 2004) genutzt werden.

Aufgrund der Kombination der Datenquellen können zum Teil auch altersstratifizierte Angaben zu einzelnen Informationsbereichen gemacht werden. Zusätzlich zu der Agrarstatistik und der EVS werden, wenn vorhanden, auch Daten aus Verzehrstudien einbezogen, im Ernährungsbe-richt 2000 (Deutsche Gesellschaft für Ernährung, 2000) zum Beispiel die Verzehrerhebung "Er-nährungsverhalten außer Haus" (EVA), im Ernährungsbericht 2004 die "2. Bayerische Verzehr-studie". Der Ernährungsbericht 2004 benutzt des Weiteren die Zeitbudgeterhebung des Statisti-schen Bundesamtes Wiesbaden (StBA) von 1991/92 sowie 2001/02. Die Auswahl der Daten-quelle variiert mit den Fragestellungen.

Informationsbereiche

Ernährungstrends sollen entdeckt, Unterschiede im Ernährungsverhalten zwischen verschiedenen Gruppen identifiziert, aber auch die Mortalität ernährungsassoziierter chronischer Krankheiten9 bestimmt werden. Durch die Förderung des BMGS und des BMVEL sollen Aktionsfelder für

9 Unter ernährungsbedingten Krankheiten werden Krankheiten verstanden, bei denen die Ernährung bzw. das Ernährungsverhalten als

alleinige Ursache oder als einer von mehreren Faktoren im Rahmen einer multifaktoriellen Krankheitsgenese anzusehen ist. Nicht be-rücksichtigt werden Einflüsse durch spezielle Diäten oder Infektionskrankheiten, welche durch Lebensmittel übertragen werden (z. B. Salmonellose).

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zukünftige Präventionsmaßnahmen erkannt und gesundheitsrelevante Veränderungen im Ernäh-rungsverhalten prognostiziert werden. Der Abgleich der aktuellen Ernährung der Bevölkerung mit den Empfehlungen der DGE ermöglicht die Identifizierung potentieller Problembereiche. Für diese zentralen Fragestellungen werden Trendanalysen durchgeführt, basierend auf den Daten der Agrarstatistik; für die Querschnittsanalysen wird auf die oben angesprochenen Datenquellen zurückgegriffen.

In den Querschnittsanalysen wird der mittlere tägliche Verzehr einer Vielzahl von Lebensmittel-gruppen (z. B. Fleisch, Eier, Milch, Südfrüchte, Schokolade, Kaffee) nach Geschlecht, Alter und Bundesgebiet (altes oder neues) berichtet. Mittlere Verzehrmengen ausgewählter Lebensmittel werden im Ländervergleich bestimmt. Mit Hilfe des BLS werden Daten auch auf der Nährstoff-ebene berichtet. Unter Benutzung der EVS werden Angaben über den Lebensmittelverbrauch für tierische und pflanzliche Lebensmittel, Obst und Gemüse oder die Nährstoffversorgung (z. B. Energie, Proteine, Fett) bestimmt. Diese Angaben werden auf der Grundlage der Empfehlungen der DGE und der Weltgesundheitsorganisation (WHO, 2003) bewertet. Weitere Informationsbe-reiche sind das Zeitbudget, Mahlzeitenmuster und Ernährungsstile10 sowie die Mortalität ernäh-rungsassoziierter chronischer Krankheiten11 (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bösartige Tu-more). Referiert werden darüber hinaus Daten, die über die Gesundheitsberichterstattung hinaus-gehen und sich mit Risiken in der Ernährung (z. B. Rückständen von Pflanzenschutzmitteln), dem Vitamin- und Mineraliengehalt pflanzlicher Lebensmittel oder den Einflussfaktoren der Darmflora durch die Ernährung beschäftigen.

In Trendanalysen, deren Datenbasis die Agrarstatistik bildet, wird die Entwicklung des

Verbrauchs verschiedener landwirtschaftlicher Erzeugnisse (beispielsweise Getreideerzeugnisse, Kartoffeln, Gemüse, Frischmilcherzeugnisse) seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts abgebil-det. Auf Nährstoffebene werden im Ernährungsbericht 2004 mit Hilfe der EVSs von 1988, 1993 und 1998 unter Benutzung des BLS die Entwicklungen für die allgemeine Energiezufuhr, sowie für die Makronährstoffe Proteine, Fette, Kohlenhydrate und Alkohol abgebildet. Die Angaben werden differenziert dargestellt z. B. nach dem Anteil ungesättigter Fettsäuren, von Ballaststof-fen, Vitaminen oder Spurenelementen.

10 Daten gewonnen aus der Zeitbudgeterhebung des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden von 1991/92 und 2001/02

11 Daten werden den entsprechenden Berichten der WHO, der Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD) und des

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Verfügbarkeit

Der Ernährungsbericht 2000 und 2004 steht als elektronische Ressource auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (http://www.dge.de/) zur Verfügung. Zusätzlich gibt es dort eine Vielzahl unterschiedlicher Publikationen zu speziellen Fragestellungen im Rahmen der Ernährungsberichte.

Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland

Seit 1973 führt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in regelmäßigen Ab-ständen Repräsentativerhebungen zur Drogenaffinität in der Altersgruppe der 12 bis 25 Jährigen durch. Bisher gab es zehn Wiederholungen der Befragung, davon vier nach der Wiedervereini-gung beider deutschen Staaten. Im Zentrum der Untersuchungen stehen illegale Drogen, der Al-kohol- und Zigarettenkonsum Jungendlicher und junger Erwachsener. Die Stichprobenziehung erfolgt mittels computergenerierter Telefonnummern (random digital dialing), wobei im ange-wählten Haushalt per Zufall eine Person aus der Zielpopulation befragt wurde. Die Daten werden durch ein computerunterstütztes Telefoninterview (CATI) erhoben. An der letzten Befragung im Jahre 2004 nahmen 3.000 Personen teil (2.000 aus den alten und 1.000 aus den neuen Bundes-ländern), denen Fragen zu illegalen Drogen gestellt wurden. Dieselben Jugendlichen und jungen Erwachsenen beantworteten auch Fragen zu den Themen Alkohol und Rauchen. Konzipiert wer-den die Erhebungen von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, welche auch die Daten auswertet. Unterstützt bei der Datenerhebung, Auswertung und den statistischen Analysen wird die BZgA dabei von der Forsa – Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analyse mbH. Von besonderer Wichtigkeit für die Gesundheitsberichterstattung an Hochschulen sind die Angaben für die Gruppe der 20 bis 25 Jährigen.

Informationsbereiche

Berichtet werden Indikatoren, welche die gegenwärtige Situation des Drogenkonsums einer Al-tersgruppe abbilden. Es werden Angaben zum Angebot an illegalen Drogen, zur Lebenszeit-Prävalenz, zur 12-Monats-Prävalenz und zum gegenwärtigen, regelmäßigen Konsum berichtet. Der Drogengebrauch wird im Zeitverlauf von 1973 bis 2004 dargestellt. Darüber hinaus werden Wissen, Verhaltensweisen und Einstellungen (Einstellungen gegen das Experimentieren, Einstel-lungen die den Konsum begünstigen wie VorstelEinstel-lungen über die Wirkungen illegaler Drogen) zum Konsum illegaler Drogen, Informationen über Beschaffungsmöglichkeiten und Angebot

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illegaler Drogen sowie die Beeinflussung des Drogengebrauchs durch den Konsum von Alkohol und Zigaretten erfragt.

Zum Rauchverhalten werden Indikatoren des Tabakkonsums, die Lebenszeit-Prävalenz und die Raucherquote erfragt. Zusätzlich werden zur Feststellung von Trends Quoten an Nierauchern und Rauchern in Zeitreihen dokumentiert. Die Veränderungsmotivation bei Rauchern und der Einfluss von Schule, Familie und Freundesgruppen auf das Konsumverhalten werden berichtet.

In ganz ähnlicher Weise wird auch der Themenbereich Alkohol abgehandelt. Es wird die Kon-sumhäufigkeit verschiedener alkoholhaltiger Getränke berichtet, die Lebenszeitprävalenz für den Alkohlkonsum, die 12-Monats-Prävalenz und die 30-Tage-Prävalenz. Hinzu kommen Fragen zum regelmäßigen Konsum, speziell zum Konsum von Alkopos (alkoholhaltigen Mixgetränken). Zusätzlich wird die Menge des konsumierten reinen Alkohols (Q-F-Index) geschätzt. Der

Schwellenwert zur Abgrenzung eines intensiven Alkoholkonsums ist auf 120g Alkohol pro Wo-che festgesetzt. Auch hier werden Trendanalysen unter anderem für den regelmäßigen Konsum alkoholischer Getränke und riskantes Trinken durchgeführt, bei dem ein Alkoholrausch in Kauf genommen wird. Indikatoren hierfür sind zum einen die Häufigkeit episodischen starken Alko-holtrinkens (binge drinking) und Erfahrungen eines Alkoholrausches. Abschließend werden Mo-tive und Anlässe zum Alkoholkonsum sowie Veränderungsabsichten erfragt.

Verfügbarkeit

Die Erhebungen zur Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland werden in drei getrennten Berichten zu den Themen Rauchen, Alkohol und illegale Drogen publiziert. Die Berichte stehen auf der Webseite der BZgA (www.bzga.de) zur Verfügung.

Repräsentativerhebung zum Gebrauch psychoaktiver Substanzen bei Erwachsenen in Deutschland

Die Repräsentativerhebung zum Gebrauch psychoaktiver Substanzen bei Erwachsenen wird seit den 80ern periodisch im Abstand von zwei bis fünf Jahren im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit durchgeführt12. Die zentrale Fragestellung lautet: Wie viele Bundesbürger kon-sumieren welche psychoaktiven Substanzen, wie häufig und mit welchen Folgen? Die Studie wird seit 1990 deutschlandweit durchgeführt und wurde im Zuge dieser Entwicklung gründlich

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überarbeitet und den wissenschaftlichen Standards angepasst (z. B. Berechnung des Q-F-Index). Seit 1997 wird das internationale Diagnostikinstrument zur Klassifikation psychischer Störungen (DSM-IV) auch zur Erfassung von Missbrauch und Abhängigkeit eingesetzt. Die Grundgesamt-heit der Studie sind alle in Privathaushalten lebenden Personen, wobei im Jahre 2000 die Alters-gruppe der 18 bis 5913 Jährigen die Zielpopulation bildete. Die Teilnehmer/innen werden auf der Basis des Einwohnermelderegisters in einem zweistufigen Verfahren ausgewählt und erhalten einen Fragebogen mit 120 Fragen. Am Ende werden die Daten so gewichtet, dass die gemeinsa-me Verteilung von Alter und Geschlecht mit der demografischen Struktur der Grundgesamtheit der Bundesbürger im entsprechenden Alter übereinstimmt. Im Jahre 2000 nahmen an der Unter-suchung 8.139 Personen (West: 6.632; Ost: 1.430) teil.

Abbildung 3: Die Stichprobengrößen über die sieben Repräsentativerhebungen des IFT 21.632 8.020 4.455 10.240 5.501 8.139 7.833 0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 1980 1986 1990 1992 1995 1997 2000 Alte Bundesländer Alte und Neue Länder Neue Länder Quelle: Kraus & Augustin (2001)

Informationsbereiche

Die Repräsentativerhebung zum Gebrauch psychoaktiver Substanzen bei Erwachsenen ist als Ergänzung zur Drogenaffinitätsstudie der BZgA konzipiert worden, die sich auf präventive Ge-sichtspunkte der Entwicklungen des Drogenkonsums und Einstiegsprozesse konzentriert. Die Repräsentativerhebung hingegen thematisiert Prävalenzschätzungen und Folgen des 12 Die Befragungen fanden in den Jahren 1980, 1986, 1990, 1992, 1995, 1997 und 2000 statt. In den Jahren 1980 und 1986 wurde die

Befragung in der damalige BRD durchgeführt, seit 1990 auch deutschlandweit.

13 In den Befragungen von 1980 reichte das Alter der Teilnehmerinnen von 12-24, in den Befragungen von 1986 bis 1992 war das Alter

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konsums. Der Bericht bietet Detailinformationen über den Gebrauch von Alkohol, Nikotin, Can-nabis sowie anderen illegalen Drogen und psychotropen Medikamenten. Die Daten werden auf-geschlüsselt nach Altersgruppen, Geschlecht sowie Bundesland (alte und neue) berichtet. Für Cannabis, Alkohol und Nikotin werden die Konsummengen berichtet (Frequenz-Menge-Index). Ähnlich wie in der Studie der BZgA werden auch hier Angaben zur Änderungsbereitschaft von Rauchern, Einstellungen zum Alkoholkonsum und typische Trinksituationen erfasst.

Verfügbarkeit

Der Bericht für das Jahr 2000 ist auf der Webseite des Instituts für Therapieforschung in Mün-chen (www.ift.de) kostenlos zu beziehen, weitere aktuelle Publikationen rund um die Erhebung sind auch dort zu finden, frühere Berichte sind in der Zeitschrift "Sucht" veröffentlicht worden.

Studien zum Alkoholkonsum von amerikanischen Studierenden

Der übermäßige Konsum von Alkohol unter Studierenden ist in der Gesundheitsberichtserstat-tung in Amerika zunehmend in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Schätzungen zufolge sterben jedes Jahr 1.400 Studierende an den Folgen des Alkoholkonsums (Hingson et al., 2002). Vor allem das "binge drinking" ist mittlerweile fester Bestandteil des studentischen Lebens (National Institute on Alcohol Abuse und Alcoholism, 2002). Das National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism (NIAAA) hat eine Task Force für die Prävention eingerichtet, eine Viel-zahl an Publikationen und Studien beschäftigen sich mit dem Thema (für einen Überblick: Gold-man, Boyd & Faden, 2002). Beispiele für größere Erhebungen sind die „College Alcohol Study“ (CAS) der Harvard School of Public Health, „Monitoring the Future“ von der University of Mi-chigan oder der "CORE Alcohol and Drug Use Survey" bzw. der Southern Illinois University (vgl. O´Malley & Johnston, 2002).

Grundgesamtheit der Befragungen sind die 14 Millionen jungen Erwachsenen an über 4.000 Ein-richtungen der höheren Bildung in Amerika. Die Stichprobenziehungen unterscheiden sich stark zwischen den einzelnen Studien. Befragungen im Auftrage von Regierungsorganisationen ziehen meist eine Stichprobe aus den Einrichtungen und anschließend wird eine Quote von Studieren-den für die jeweilige Universität oder das College festgelegt (Downdall & Wechsler, 2002). Al-lerdings wird die Mehrzahl der Untersuchungen nur an einzelnen Universitäten durchgeführt und die Daten anschließend für das landesweite Monitoring zusammengefasst (Downdall & Wechs-ler, 2002).

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Informationsbereiche

Berichtet werden ähnlich wie in den deutschen und europäischen Studien Prävalenzraten, Trend-analyse, Trinkgewohnheiten, Konsummengen und Einstellungen. Diese werden getrennt nach Geschlecht oder Ethnien berichtet. Erhoben werden darüber hinaus Persönlichkeitsvariablen (z. B. Neurotizismus, Extraversion), die im Zusammenhang mit Alkoholkonsum diskutiert wer-den sowie Einflüsse des Alkoholkonsums auf die Studienleistungen. Des Weiteren werwer-den ver-schieden Auswirkungen des Konsums auf die Risikobereitschaft (z. B. riskantes Autofahren, ungeschützter Sexualverkehr) sowie Gewalttaten (z. B. Vergewaltigungen) erhoben.

Verfügbarkeit

Die Webseite der Task Force zur Prävention von Alkoholkonsum an Colleges und Universitäten der NIAAA (www.collegedrinkingprevention.gov) stellt eine Vielzahl von Zeitungsartikeln, In-formationen und Berichten zum Thema bereit, allerdings sind die Daten nicht direkt einsehbar.

Sexual- und Verhütungsverhalten 16- bis 24jähriger Jugendlicher und junger Erwach-sener

Zum Sexual- und Verhütungsverhalten 16- bis 24jähriger Jugendlicher und junger Erwachsener wurden bisher drei Folgeuntersuchungen (1991, 1994 und 1996) durchgeführt, wobei die letzten beiden Befragungen von der BZgA im Auftrag der BMFT konzipiert wurden. Die Erhebungen haben sich über die Zeit inhaltlich entwickelt und verändert, die gemeinsame Schnittmenge ist weiterhin groß geblieben. Grundgesamtheit sind alle Jungendlichen und Erwachsenen deutscher Herkunft im Alter zwischen 16 und 24 Jahren. Im Jahre 1996 wurde die Auswahl der Zielperso-nen mittels Quotenverfahren durchgeführt, hierfür wurden die Daten des Statistischen Bundes-amtes benutzt. Auf dieser Grundlage werden Quoten für Männer und Frauen zwischen 16 und 24 Jahren in den einzelnen Bundesländern und Ortsgrößenklassen berechnet. Nicht dokumentiert ist die Erreichbarkeit der Zielpersonen sowie die Akzeptanz des Fragebogens. Die Repräsentativität wird mittels eines Vergleiches der Stichprobe mit der Grundgesamtheit überprüft: Ost-West-Verteilung, Verteilung nach Bundesland, Alter, Geschlecht und Gemeindegröße. An der letzten Studie 1996 nahmen an der Erstbefragung 1.223 teil, an einer Wiederholungsbefragung im glei-chen Jahr davon nochmals 260 Personen. Die Befragung beginnt und endet mit einem Interview, der mittlere Teil mit intimeren Fragen ist zum Selbstausfüllen.

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Informationsbereiche

Die einzelnen Ergebnisse werden für Subgruppen getrennt dargestellt (Ost vs. West, Geschlecht, Alter). Im Bereich der Sexualbiografie werden die sexuelle Orientierung (z. B. homo- oder hete-rosexuell), die Beziehungsformen (Partner/in mit oder ohne sexuelle Beziehungen, kein/e Part-ner/in aber sexuelle Beziehungen), die Beziehungsdauer und Altersunterschiede in der Partner-schaft, Koituserfahrungen, die Anzahl an Koituspartnern sowie Wünsche an eine Partnerschaft erhoben. Im Themenbereich Sexualität und Verhütung geht es um den Informationsgrad der Teilnehmer über Partnerschaft, Sexualität und Verhütung, Schwangerschaft, verschiedene Ver-hütungsmethoden sowie deren Anwendung. Des Weiteren wird das Wissen über den Einfluss gesetzlicher Regelungen auf die Schwangerschaftsverhütung, etwa die Finanzierung von Verhü-tungsmitteln, Einstellung gegenüber Nebenwirkungen der Antibabypille, Einstellungen zum Schwangerschaftsabbruch, Kenntnisse über die gesetzlichen Regelungen zum Schwanger-schaftsabbruch und die Gewohnheit des Umganges mit dem Kondom erfragt.

Mit Hilfe der Theorie des geplanten Verhaltens (Ajzen, 1985) wird die Vorhersagbarkeit von Pillen- und Kondombenutzungsabsichten berechnet. Strukturmodelle stellen die durch das Mo-dell definierten Einflusspfade auf die Kondombenutzungsintention dar, durch die Wiederho-lungsbefragung war möglich zu prüfen, ob die Variablen zur Vorhersage des Verhaltens (Einstel-lung, subjektive Norm, Verhaltenskontrolle und Intention) auch tatsächlich das selbstberichtete Verhalten zu einem zweiten Messzeitpunkt vorhersagen konnten.

Verfügbarkeit

Die Berichte können über die Webseite der BZgA als Druckversion oder als elektronische Res-source bestellt werden.

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Literatur

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http://www.his.de/Service/Publikationen/Kia/pdf/Kia/kia200305.pdf

Simeaner, H., Röhl, T. & Bargel, T. (2001). Datenalmanach Studierendensurvey 1983-2001. Studiensituation und Studierende and Universitäten und Fachhochschulen. Konstanz: Arbeitsgruppe Hochschulforschung.

World Health Organisation (WHO). (2003). Diet, nutrition, and the prevention of chronic dis-eases: Report of a joint WHO/FAO expert consultation (WHO Technical report Series. Vol. 916). Geneva/Switzerland WHO.

(30)

Instrumentenhandbuch / Seite 1

Gusy, Burkhard, Kappes, Andreas, Chwallek, Katharina & Scheffer, Simone

2008

Gesundheit bei Studierenden

(31)

Instrumentenhandbuch / Seite 2

Inhalt des Instrumentenhandbuchs ...3

1. Subjektive Gesundheit ...5

1.1. Seelische Gesundheit ...5 1.2. Habituelles Wohlbefinden ...9 1.3. Instrument zur Erfassung körperlicher Beschwerden...11 1.4. Zusammenfassende Darstellung der Einzelitems zur subjektiven Gesundheit ...13

2. Personale Ressourcen...20

2.1. Selbstwirksamkeit...20 2.2. Gesundheitsbezogene Kontrollüberzeugungen ...23 2.3. Selbstwertgefühl ...26 2.4. Soziale Unterstützung...28

3. Studienbezogene Belastungen und Ressourcen ...33

4. Gesundheitsverhalten ...41

4.1. Erfassung des Trinkverhaltens alkoholischer Getränke ...41 4.2. Tabakkonsum...53 4.3. Körperliche Bewegung / sportliche Aktivität ...55 4.4. Ernährung ...60

5. Biografische Daten ...66

5.1. Finanzielle Situation ...66 5.2. Alter, Nationalität und sozialer Hintergrund ...67 5.3. Bildungsherkunft ...68 5.4. Ortspräferenz und Wohnsituation...69 5.5. Studium und Hochschulzugangsberechtigung...70

(32)

Instrumentenhandbuch / Seite 3

Inhalt des Instrumentenhandbuchs

Im Folgenden wird das in der Erhebung „Gesundheitszustand und –verhalten von Erstsemestern an der Freien Universität Berlin“ genutzte Instrument vorgestellt (vgl. Tabelle 1). Die Darstel-lung erfolgt in thematisch zusammengefassten Blöcken und folgt damit nicht der Anordnung der Fragen im Erhebungsbogen:

• Gesundheit (körperliche Beschwerden, seelische Gesundheit und habituelles Wohlbefinden) • Personale Ressourcen (Selbstwirksamkeit, Selbstwert, gesundheitsbezogene

Kontrollüberzeu-gungen, soziale Unterstützung)

• Anforderungen und Ressourcen im Studium (Bewertung von Ereignissen und Situationen im Studienalltag)

• gesundheitsbezogene Verhaltensweisen (Substanzkonsum, Ernährung und sportliche Aktivität sowie Medikamenteneinnahme und Arztbesuche)

• biografische Merkmale (Bildungsherkunft, sozialer Status, Finanzierung des Studiums, Merkmale der aktuellen Lebenssituation).

Bei den eingesetzten Fragen bzw. Instrumenten handelt es sich zum Teil um bereits etablierte Messinstrumente sowie Eigenkonstruktionen der Forschergruppe. Um die Vergleichbarkeit mit Referenzstichproben herzustellen, wurden bei vergleichbarer Bedeutung Einzelfragen im Wort-laut und im Antwortformat an andere Erhebungen angeglichen.

Neben inhaltlichen Erwägungen bei der Auswahl von Skalen anderer Autoren wurden folgende Mindestanforderungen formuliert: Die Verfahren sollten in deutscher Sprache vorliegen und in diesem Sprachraum bereits erprobt sein (1), testtheoretische Gütekriterien sollten berichtet wer-den, die eine Abschätzung der psychometrischen Qualität des Instruments erlauben (Reliabilität, Validität) (2) und Norm- oder Vergleichswerte ähnlicher Gruppen sollten dokumentiert sein (3) (Häcker, Leutner & Amelang, 1998).

Die anschließende Beschreibung folgt der Systematik: Nennung der Autoren, Beschreibung des (theoretischen) Hintergrunds des jeweiligen Instrumentes, Angaben zum Testaufbau und der Testentwicklung, Überblick über Fragen und Antwortformate, Deskription der faktoriellen Struktur und Reliabilität sowie eine abschließende Bewertung des jeweiligen Instrumentes. Die faktorielle Validität wurde bei angenommener eindimensionaler Struktur mit orthogonaler Rota-tion (Hauptkomponentenanalyse), bei mehrdimensionalen Skalen, bei denen von korrelierten Faktoren ausgegangen wurde, mittels schiefwinkeliger Rotation und Hauptachsenanalyse ge-prüft. Anschließend wurden jeweils die internen Konsistenzen (Cronbachs Alpha) berechnet. Bei Einzelitems werden jeweils deskriptive Kennwerte (Mittelwert, Standardabweichung, Schiefe

(33)

Instrumentenhandbuch / Seite 4

und Exzess) berichtet, ein Teil der Ergebnisse wird mit Resultaten aus anderen Studien kontras-tiert.

Tabelle 1: Überblick über die eingesetzten Instrumente

Inhaltsbereich Instrument /Autoren Einzelitems

Item-zahl1

FB-Seite

subjektive Gesundheit:

seelische Gesundheit Auszug aus dem Trierer Persönlichkeitsfragebogen (Becker, 1989)

19 2 habituelles Wohlbefinden Marburger Fragebogen zum habituellen Wohlbefinden

(Basler, 1999) 7 5/6

körperliche Beschwerden Fragebogen zur Erfassung des Gesundheitsverhaltens

(Dlu-gosch & Krieger, 1995) 6 6

Körpergewicht /-grösse 2 8

Körperliche Beeinträchtigung 1 6

Inanspruchnahme ärztlicher Behandlung 1 6

Medikamentenkonsum 1 6

Ressourcen

Selbstwirksamkeit Instrument zur Erfassung allgemeiner Selbstwirksam-keitserwartung (SWE)

(Schwarzer, 1992)

10 7 gesundheitliche

Kontrollüberzeu-gung Fragebogen zur Erfassung gesundheitsbezogener Kontroll-überzeugungen – Kurzversion (FEGK-K) (Ferring & Filipp, 1989)

10 7 soziale Unterstützung Berliner Social-Support Skalen (BSSS) in Ausschnitten

(Schwarzer & Scholz, 2003) 15 7/8

Selbstwert Selbstwertskala (Bachmann, Berta, Eggli & Hornung, 1999)

4 2 Belastungen & Ressourcen

Studienbezogene Belastungen und

Ressourcen eigene Entwicklung 27 1/2

Gesundheitsverhalten

Alkohol Konstruktion verschiedener Subskalen zum Alkoholkon-sum; handlungsleitend war die Operationalisierung der Dimensionen des sozialkognitiven Modells gesundheitsbe-zogenen Verhaltens von Schwarzer (2004)

38 4-5

Tabakkonsum Fragen zum Konsumverhalten 2 5

Bewegung modifizierte Version des Fragebogens zur Erhebung von Sportstadien

(Fuchs, 2001)

16 8 Ernährung Fragen zu Nahrungsmittelpräferenzen, zum

Ernährungs-verhalten sowie zur Bewertung der eigenen Ernährung (Eigenkonstruktion) 50 3 Biografische Daten Bildungsherkunft 3 Hochschulzugangsberechtigung 2 1 Studienstatus 4 1

Latenz zwischen Hochschulreife und Studienaufnahme 3 1

Lebens-/Wohnform 3 7/8

verfügbare finanzielle Mittel 11

eigene Kinder / Geschwister 3 9

Nationalität 1 9

1 In Klammern werden die Anzahl der Items im Fragebogen angegeben; darunter dann die Zahl der in der Endversion enthaltenen

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