• Keine Ergebnisse gefunden

Dieser Graph hat 3 Zusammenhangskomponenten

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "Dieser Graph hat 3 Zusammenhangskomponenten"

Copied!
20
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

1 Graphentheorie

WirwerdenGraphenundgraphentheoretischeKonzeptealsModellierungvonthe-

oretisch undpraktisch relevantenFragestellungen (speziell algorithmischen)ken-

nenlernen.

Im Mittelpunkt steht die Frage der eÆzienten algorithmischen Losbarkeit ver-

schiedenerProbleme unter VerwendunggeeigneterDatenstrukturen.

1.1 Grundlegende Begrie

1.1.1 Denition und Darstellung von Graphen

EinGraphbeschreibtBeziehungen(einebinareRelation)zwischendenElementen

einerMengevon Objekten. Die Objektewerdenals KnotendesGraphenbezeich-

net;bestehtzwischenzweiKnoteneineBeziehung, sosagen wir,dasseszwischen

ihneneine Kante gibt.

Denition Ein endlicher ungerichteter Graph G ist ein Paar (V;E) bestehend

auseinerendlichenKnotenmengeV undeinerKantenmengeEvonKnotenpaaren

e=fu;vg, mitu;v2V.

ImGegensatzdazuistendlichergerichteterGraphGisteinPaar(V;E)bestehend

aus einer endlichen Knotenmenge V und einer Kantenmenge E von geordneten

Knotenpaarene=(u;v),mitu;v2V.

Man beachte, dass fur eine ungerichtete Kante gilt fu;vg = fv;ug, wahrend im

gerichteten Fall(u;v)6=(v;u).

Eine Kantevon einem Knoten zu sich selbst wird als Schleife (loop) bezeichnet.

Meistens werden wir schleifenloseGraphen betrachten und zusatzlich auch auss-

chlieen, dass es zwischen einem Knotenpaar mehrere Kanten gibt (dann waren

die Kanten durch eine Multimenge zu beschreiben). Solche Graphen ohne loops

undMehrfachkantenheienschlicht (simple).

Wiewerden Graphendargestellt?

1. Graphische Darstellung: Die Knoten werden als Punkte (meistens in der

Ebene) gezeichnet, die Kanten als ungerichtete bzw. gerichtete Strecken,

(2)

EsgibtvielfaltigeandereDarstellungsformenmitdemZiel,Graphen\schon"

zu zeichnen; diesist Gegenstandeines aktuellenForschungsgebietes der In-

formatik: dem Graph Drawing.

2. Adjazenzliste: EinKnoten v ist adjazent (benachbart) zu einem Knoten u,

wenneseine Kante von u nach v gibt.

Wir beschreiben denGraphen, in dem wir fur jeden Knoten alle seine ad-

jazentenKnotenineinerListe (alsDatenstruktur)zusammenfassen.

3. Adjazenzmatrix: WirnummerierendieKnotenausV mit1bisnundbilden

einenn{Matrix A. Der Eintrag A

i;j

ist 1 wenneseine Kantevon inach

j gibtund0 sonst.

Manbeachte,dassungerichteteGraphenimmereinesymmetrischeAdjazenz-

matrixhaben.

Fur die Behandlung algorithmischer Probleme sind in den allermeisten Fallen

Adjazenzlisten die Datenstruktur der Wahl, weil sie die wahre Groe (d.h., den

Speicherbedarf) eines Graphen (Anzahl der Kanten + Knoten) widerspiegeln,

wahrendAdjazenzmatrizen perDenition jVj 2

Eintrage haben.

1.1.2 Beispiele fur graphentheoretische Aufgabenstellungen

WirwollenbeispielhafteinigegraphentheoretischeundgraphenalgorithmischeAuf-

gabenskizzieren,diedieEntwicklungderGraphentheoriestarkbeeinussthaben.

1. Das4-Farben-Problem: ManstellesichdieWeltmiteinerbeliebigenpolitis-

chen Landkarte vor. Wir denieren einen Graphen,indem wir jedem Land

einen Knoten zuordnenundzwei Knotenmit einerKante verbinden,wenn

sie einen gemeinsamen Grenzabschnitt haben. Wie viele Farben braucht

man, umdie Lander so einzufarben, dass benachbarte Landerverschiedene

Farben haben. Appel und Haken (1978) haben (mit Computerhilfe, 1200

CPU-Stunden) \bewiesen", dass vier Farben immerausreichen! Einen Be-

weis vollig ohneComputergibt esbis heutenicht.

2. WelcheGraphentretenalsEcken-Kanten-GerustvonPolyedernauf? Polyeder

sindSchnittmengenvonHalbraumenimR 3

,mandenkeanWurfeloderPris-

men.

3. Eulersche Graphen: Man entscheide fur Graphen, ob man die Kanten so

durchlaufenkann,dass manjedeKantegenaueinmalbenutztundmanam

Schluss wieder am Startknoten steht. Der Ausgangspunkt fur diese Frage

wardasvon Euler1736 geloste sogenannteKonigsberger Bruckenproblem.

(3)

kann, dass man jeden Knoten genau einmal besucht bis man zum Aus-

gangsknotenzuruckkehrt. WahrendmanfurdasvorherigeEntscheidungspro-

blemeineeÆzientealgorithmischeLosungkennt,istdieseshieralgorithmisch

schwer(NP-vollstandig).

5. TravellingSalespersonProblem(TSP):OfthatmanesmitbewertetenGra-

phenzutun,dasheitKantenund/oderKnotenhabenzusatzlicheInforma-

tionenwieGewichte,Langen,Farben etc.

Ein Beispiel ist das TSP. Wir haben n Stadte gegeben als Punkte in der

Ebene. Fur jedesPaar(u;v) von Stadten kennt mandieKosten, umvon u

nachvzukommen. ManentwerfefurdenHandelsreisendeneinegeschlossene

Tour, die alle Stadte besucht und minimale Gesamtkosten hat. Auch dies

istein algorithmischschweres (NP{vollstandiges)Problem.

6. PlanareGraphen: WelcheGraphenlassensichsoinderEbenezeichnen,dass

sichKanten nicht schneiden, also sich hochstens inKnoten beruhren? Wie

kann man sie charakterisieren und algorithmisch schnell erkennen? Dazu

lieferteKuratowski1931einewunderschoneCharakterisierungplanarerGra-

phen durch verbotene Teilgraphen. Interessanterweise kann man planare

Graphen immer sokreuzungsfrei zeichnen, dass die Kanten sogar Strecken

sind(Fary,1948).

7. Netzwerke: Welchen Graphen sollte man der Architektur eines Rechner-

netzes zu Grunde legen, wenn die Kanten beschrankte Kapazitat haben,

aber trotzdem schneller Informationsaustausch gewahrleistet werden soll?

(Wurfelarchitekturen,Buttery{Netzwerke u.a.)

(4)

1.1.3 Denitionen und wichtige Graphen

Seiim folgendenG=(V;E) ein schlichterungerichteter Graph.

Denition: Der Grad eines Knoten v in einem ungerichteten Graphen ist die

Anzahldeg

G

(v) seinerNachbarn.

IneinemgerichtetenGraphenbezeichnetindeg

G

(v)dieAnzahlderinvankommenden

Kanten, derIngrad; wahrend outdeg

G

(v) die Anzahlder in v startenden Kanten

angibt.

EsgiltderfolgendeSachverhalt, auch alsHandschlag-Lemma bekannt.

Satz: Fureinen ungerichteten Graphen G=(V;E) haben wir

X

v2V deg

G

(v)=2jEj

DerSatz hateineinfachesaberuberraschendes Korollar.

Korollar: In jedem ungerichteten Graphen ist dieAnzahlder Knotenmitunge-

rademGradgerade.

Beweis: Die Summe aller Knotengrade is gerade. Die Teilsumme der geraden

Knotengradeistauchgerade,alsoistderRest,dieSummederungeradenKnoten-

grade,auchgerade. Dasheit dieserRestmusseinegerade AnzahlvonSumman-

denhaben.

Denition: Ein Graph G 0

= (V 0

;E 0

) ist Untergraph von G = (V;E), falls

V 0

V und E 0

E ist. G 0

heit induzierter Untergraph, falls auerdem gilt

E 0

=E\ffu;vgju;v 2V 0

g.

Denition: Zwei GraphenG=(V;E) undG 0

=(V 0

;E;) heienisomorph, wenn

eseine Bijektion:V !V 0

gibt mitderEigenschaft8u;v2V :fu;vg2E ()

f(u);(v)g 2E 0

.

(5)

schwer, fureingeschrankte Klassen,wie z.B.dieplanaren Graphenkennt man ef-

ziente Algorithmen.

Esgibt verschiedene Operationen, die aus Graphen neue Graphen erzeugen, wie

Vereinigung aberauch zum BeispieldieKomplementbildung.

Denition: G c

= (V;E c

) ist das Komplement von G = (V;E) falls fur jedes

u;v2V gilt,dass fu;vg2E genaudannwennfu;vg62E c

.

WirlernenimFolgendeneinigewichtige,weilzumindestensinderTheoriehaug

auftretende Graphenkennen.

1. DervollstandigeGraphK

n

,n1einenaturlicheZahl,bestehtausnKnoten

undallen moglichen n

2

Kanten.

JederGraphistnaturlichUntergrapheines vollstandigenGraphen.

2. Der vollstandige bipartite Graph K

n;m

, mit n;m 1, besteht aus n+m

Knoten undallen nm Kanten, die jeweils einen der n Knoten miteinem

derm Knotenverbinden.

Untergrapheneines vollstandigenbipartitenGraphen heienbipartit.

3. DerHyperw urfelQ

n

hatalsKnotenalle0-1-FolgenderLangen, zweiFolgen

werden durch eine Kante verbunden, wenn sie sich genau an einer Stelle

unterscheiden,also Hamming{Abstand 1haben.

DerQ

n hat2

n

Knotenundn2 n 1

Kanten,wassofort ausdemHandschlag{

Lemmafolgt.

4. DerWegP

n

,n0besteht ausn+1Knotenv

1

;:::;v

n+1

unddennKanten

fv

i

;v

i+1

g fur1in.

5. DerKreis C

n

,n3,entsteht ausdemWeg P

n 1

durch dasHinzufugender

Kantefv

1

;v

n g.

6. EinGraphheit k-regular,wennalleKnotendenGradk haben.

Alle Kreise sindalso 2{regular, der K

n

ist (n 1){regular und der Q

n ist

n{regular.

7. Baume, wie wir sie schon in Inf A zur Genuge kennen gelernt haben, sind

dieinderInformatik amhaugstenauftretendenGraphen.

(6)

Denition: Seien u und v Knoten ineinem ungerichteten Graphen G=(V;E).

Wirsagen,dassv von u erreichbar ist,wennesinG einenWegals Untergraphen

gibt,deru mitv verbindet.

Erreichbarkeit ist eine binare Relation uberder Knotenmenge V. Oensichtlich

ist dieseRelationeine



Aquivalenzrelation,dennsie ist:

reexiv: u ist mitsich selbst verbunden(durch denP

0 );

symmetrisch: derWeg, deru mitv verbindet,verbindet auch v mitu;

transitiv: seien u;v;w Knoten und u = u

1

;:::;u

k

= v die Knoten eines

Weges von u nach v sowie v = v

1

;:::;v

l

=w die Knoten eines Weges von

v nach w. Sei i der kleinste Index mit u

i 2 fu

1

;:::;u

k g\fv

1

;:::;v

l g.

Wir haben u

i

= v

j

furein 1 j l unddie Knoten u

1

;:::u

i

;v

j+1

;:::;v

l

deniereneinen Weg von u nach w.

Die Erreichbarkeitsrelationzerlegt also dieKnotenmenge V in



Aquivalenzklassen

V

1

;:::;V

k

. Die von diesen Mengen induzierten Untergraphen heienZusammen-

hangskomponenten desGraphenG.

Denition: Ein ungerichteter Graph heit zusammenhangend, wenn er genau

eineZusammenhangskomponente hat.

Beispiel:

Dieser Graph hat 3 Zusammenhangskomponenten

(7)

u und v in einergemeinsamen Zusammenhangskomponentevon G, so denieren

wir ihren Abstand d(u;v) als Lange (Anzahl der Kanten) eines kurzesten Weges

von unach v.

Gehorensie zu verschiedenenKomponenten,sosetzenwir d(u;v)=1.

Der Durchmesser D(G) des Graphen ist deniert als das Maximum uber alle

paarweisenAbstandezwischenKnoten.

Beispiel:

u v

w

x

d(u,w)=2 , d(u,v)=3 , D(G)=3

1.3 Charakterisierung bipartiter Graphen

EserweistsichinvielenFallenalsnutzlich,mehrereaquivalenteCharakterisierun-

gen ein und derselben Graphklasse zu haben. Im Falle der bipartiten Graphen,

diewiralsUntergraphen dervollstandigenbipartitenGrapheneingefuhrthatten,

liefertdiesder folgendeSatz.

Satz: EinGraphistgenaudannbipartit,wennalleinihmalsUntergraphenthal-

tenenKreisegerade Lange haben.

Beweis: Zunachstuberlegtmansich,dasswirdenGraphenalszusammenhangend

voraussetzenkonnen, ansonstenfuhrtman denfolgendenBeweisfurjedeZusam-

menhangskomponente.

SeiG=(V;E)bipartit,dasheit,V =A[BmitA\B =;undKantenverlaufen

nur zwischenKnoten aus A undKnoten aus B. Sei des weiteren C ein Kreis in

G. C benutzt abwechselndKnotenausA undB undhatsomit gerade Lange.

Wir zeigen die andere Richtung. Wir xieren einen beliebigen Knoten u 2 V.

(8)

A=fv2Vjd(u;v) gerade g;B =V nA

Zuzeigen,esgibtkeineKantenzwischenKnotenausA(bzw. ausB). Wirfuhren

einenindirektenBeweis.

Wir nehmen an, es gibt eine Kante fv;wg;v;w 2 B (fur A analog) und nden

einenWiderspruchzurAnnahme, dass alleKreise geradeLangehaben.

Wir betrachten kurzeste Wege von u zu v und zu w. Diese Wege haben gleiche

Lange! (wegenderKantezwischenv undw)Sei xderletzte gemeinsameKnoten

aufbeidenWegen. DannbildendiebeidenWegabschnittevonxnachvbzw. nach

wzusammenmitder Kantefv;wg einen KreisungeraderLange.

Man beachte, dass der Satz insbesondere gilt fur Graphen, die gar keine Kreise

besitzen, alsoBaume undWalder.

1.4 Baume und ihre Charakterisierung

Denition: EinzusammenhangenderungerichteterGraphisteinBaum, wenner

keinen Kreisenthalt.

Einungerichteter Graph,dessenZusammenhangskomponentenBaumesind,heit

Wald.

Beispiel:

Baumbeispiele

Denition: SeiG=(V;E) ungerichtetundzusammenhangendmitjVj=n. Ein

Untergraph T auf allen n Knoten, der ein Baum ist, heit aufspannender Baum

von G.

AnalogdeniertmanaufspannendeWalderfurnichtzusammenhangendeGraphen.

Beobachtung: JederzusammenhangendeGraphhateinenaufspannendenBaum,

dieseristabernureindeutig,wennderGraphselbsteinBaumist. DannistT der

Graphselbst.

(9)

(1)G=(V;E) istein Baum.

(2)JezweiKnotensinddurch genaueinen Weg verbunden.

(3)Gist zusammenhangendundesgilt: jEj=jVj 1.

Beweis:

(1))(2)und(2))(1)sindeinfache indirekteSchlusse.

Wirzeigen(1))(3):

ZunachsthatjederBaumKnotenvomGrad1,diesenenntmanBlatter. Dassieht

man wie folgt. Seien u

1

;u

2

;:::;u

i

die Knoten eines langsten Weges in G. Alle

Nachbarn von u

1

liegen auf diesem Weg, sonstware er nicht langster Weg. Nur

u

2

kann Nachbarsein, sonstgabe eseinen Kreis.

Wirentfernenu

1

unddieKantefu

1

;u

2

gausGunderhalteneinenzusammenhan-

genden Restgraphen G 0

. Dieser hat genaueinen Knoten undeine Kanteweniger

alsG. Wennwirdiesiterieren,bleibtzumSchlussgenaueinKnotenohneKanten



ubrig. AlsojEj=jVj 1.

(3))(1):

Sei T = (V;E 0

) aufspannender Baum von G, damit jVj jE 0

j = 1. Aber nach

Vorraussetzung gilt auch jVj jEj = 1. Allerdings ist E 0

E und die einzige

Moglichkeit hierfurist E =E 0

.

(10)

2. Grundlegende graphentheoretische Algorithmen

Neben der Untersuchung struktureller Eigenschaften von Graphklassen ist es fur

praktische Anwendungen eine zentrale Aufgabe, moglichst eÆziente algorithmi-

sche Losungen zu nden zur Bestimmung graphentheoretischer Parameter und

Eigenschaften.

WiebestimmtmandenAbstandzwischenKnoteneinesGraphen,wietestetman,

ob erzusammenhangend istundwelche Datenstruktureneignensichdafur?

2.1 Graphdurchmustern: Breitensuche und Tiefensuche

ImFolgendenwollenwirGraphensystematischvoneinemStartknotenausdurch-

mustern, dasheit,alleKnotenundKanten`anschauen'.

Sei G = (V;E) ein ungerichteter (oder gerichteter) Graph gegeben durch seine

Adjazenzlistendarstellung.

2.1.1 Breitensuche BFS

Die Breitensuche (breadthrst search) startet ins2V. Wirschauen unszuerst

alle Nachbarn von s an, danach die Nachbarn der Nachbarn usw. bis wir alle

KnotenundKantenerreicht haben.

Wirgeben denKnoten`Farben', diesesymbolisierenihrenaktuellen Zustand:

wei: Knotenwurdenochnicht gesehen; zuBeginn sindalleKnoten wei

grau: Knoten wurde schon gesehen, wir mussenaber noch uberpr ufen, ob

ernoch weie Nachbarnhat

schwarz: Knotenisterledigt,KnotenselbstundalleseineNachbarnwurden

gesehen.

Die noch zuuntersuchenden Knotenwerden ineinerWarteschlange Qverwaltet.

Knoten,derenFarbevon weinach grauwechselt, werdenansEndederSchlange

eingefugt. Die Schlange wird vom Kopf her abgearbeitet. Ist die Schlange leer,

sindallevon serreichbarenKnotenerledigt.

Mit BFS kann der Abstand d[u] = d(s;u) eines erreichbaren Knotens u von s

(11)

WegenvonszuallenerreichbarenKnotenaufgebaut. Dieseristdadurchbeschrie-

ben, dass man fur jeden Knoten einen Zeiger [u] auf den Vorgangerknoten auf

einem kurzesten Weg von snach u aufrechterhalt. Istdieser noch nicht bekannt

oder existiert gar nicht, so ist der Zeiger auf NIL gesetzt. Will man fur einen

Knotenu amSchlussnichtnurdenVorganger [u] sonderndenganzenkurzesten

Weg von s nach u, so iteriert man einfach die Vorgangerabfrage bis man bei s

landet.

Breitensuche BFS(G;s):

01 forjedeEcke u2V(G)nfsg

02 doFarbe[u] wei

03 d[u] 1

04 [u] NIL

05 Farbe[s] grau

06 d[s] 0

07 [s] NIL

08 Q fsg

09 whileQ6=;

10 dou Kopf[Q]

11 for jedenNachbarnv2 Adj[u]

12 do ifFarbe[v]=wei

13 then Farbe[v] grau

14 d[v] d[u]+1

15 [v] u

16 Setzev ansEndevon Q

17 Entferne Kopf ausQ

18 Farbe[u] =schwarz

DieKomplexitatdesBFS{AlgorithmusistoensichtlichO(jVj+jEj). Manbeachte,

dass der konstruierte Baum kurzester Wege von der Reihenfolge der Knoten in

den Adjazenzlisten abhangt, der Abstand der Knoten naturlich nicht. Fur ein

und denselben Graphen kann es sogar in Abhangigkeit von diesen Reihenfolgen

mehrerenichtisomorpheKurzeste{Wege{Baume geben,siehe2.



Ubungszettel.

(12)

2.1.2 Tiefensuche DFS

DieIdeederTiefensuche(depthrstsearch)isteinfach. HateinKnoten,denman

besucht, mehrere unentdeckte Nachbarn, so geht man zum ersten Nachbarn und

von dortindie`Tiefe' zu einemnoch unentdecktenNachbarn desNachbarn, falls

esihngibt. Dasmachtmanrekursiv,bismannichtmehrindieTiefegehenkann.

Danngeht mansolangezuruck,biswiedereineKanteindieTiefegeht,bzw. alles

Erreichbarebesucht wurde.

DieFarben habenwiederdieselbeBedeutungwiebeimBFS,ebensodie{Zeiger,

die die entstehende Baumstruktur implizit speichern. Der DFS berechnet nicht

dieAbstandevom Startknoten.

Man kann aber jedem Knoten ein Zeitintervall zuordnen, indem er `aktiv' ist,

was fur verschiedene Anwendungen interessant ist. Dazu lat man eine globale

Uhrmitlaufen,undmerkt sichfurjedenKnotenu denZeitpunktd[u], bei demu

entdecktwirdunddenZeitpunktf[u],beidemu erledigtist, daderAlgorithmus

alles inder `Tiefe' unter u gesehen hat. Daher gilt fur beliebige zwei Knoten im

Graphen,dassentwedereinesderZeitintervallevollimanderenenthaltenist,oder

beide disjunktsind.

Die geeignete Datenstruktur, um DFS zu implementieren, ist ein stack (Keller-

speicher).

Ist der Graph in Adjazenzlistenform gegeben, so lauft DFS ebenfalls in Zeit

O(jVj+jEj).

WiebeimBFS hangen dieentstehenden DFS{Baumevonder Reihenfolgeinden

Adjazenzlistenab.

DFS(G)

01 forjedeEcke u2 V(G)

02 doFarbe[u] wei

03 [u] NIL

04 Zeit 0

05 forjedeEcke u2V(G)

06 do if Farbe[u] =wei

07 DFS-visit(u)

(13)

01 Farbe[u] grau

02 d[u] Zeit Zeit+1

03 forjedeEcke v2Adj[u]

04 do if Farbe[v]= wei

05 then[v]=u

06 DFS-visit(v)

07 Farbe[u] =schwarz

08 f[u] Zeit Zeit+1

DerStackisteine Datenstruktur,diedasLIFO{Prinzip(last{in{rst{out um-

setzt. Das heit, die zu speichernden Daten (hier die grau werdenden Knoten)

sindlinear angeordnet und man kann ein neuen Eintrag nur als \oberstes" Ele-

ment indenStackeinfugen(miteinerpush{Operation) bzw. dasobersteElement

entfernen (mit einer pop{Operation, also beim DFS wenn der Knoten schwarz

wird). Als weitere Funktionalitat bietet ein Stack dieAbfrage nach seinerGroe

(size{Operation), die Boolesche Anfrage isEmpty und die Ausgabe des obersten

Eintrages(top{Operation,ohnedenEintragzu entfernen).

Wirwerden verschiedene Realisierungen einerStack{Datenstruktur noch kennen

lernenundinJava implementieren.

MankanndieKanteneinesGraphennachihrerRollebeieinerDFS{Durchmusterung

klassizieren. Wirunterscheiden:

Tree-Kanten(T{Kanten): von grauen nachweienKnoten

Back{Kanten (B{Kanten): von grau nach grau

Forward{Kanten (F{Kanten): von grau nach schwarz und zwar von Vor-

fahrenzu Nachkommen imDFS{Baum

Cross{Kanten(C{Kanten): allerestlichenGraphkanten

ImfolgendenBeispielsinddieZeitintervalleunddieKantenklassikationillus-

triert:

(14)

1 | 12 8 | 11 13 | 16

9 | 10

14 | 15 5 | 6

3 | 4 2 | 7

T

T

B F

C

T C

T C

C

C

T

C d(u) f(u)

DFS−Suche, Zeitintervalle der Knoten und Kantenklassifikation T

Gerichtete azyklische Graphen:

Gerichtete azyklische Graphen (dag's) sind gerichtete Graphen ohne gerichtete

Kreise. Diese spielenin derInformatik an verschiedenster Stelle eine Rolle, zum

Beispielbei Vererbungshierarchienin Java. Oderman stellesicheine Menge von

Jobsvordielinearzuordnensind. DabeigibtesEinschrankungenderart,dassein

Job avoreinem anderen Job b bearbeitet werden mu. Gesucht ist eine lineare

Ordnung(einetopologische Sortierung),die alledieseConstraintsberucksichtigt.

Denition: EinetopologischeSortierungeinesgerichtetenGraphenisteineNum-

merierung seiner Knoten derart, dass aus (u;v) 2 E folgt u v in der Num-

merierung.

OensichtlichmussdergerichteteGrapheindagsein,umeinetopologischeSortierung

zuzulassen. Das esdannaberimmergeht,uberlegt man sichwiefolgt.

Fakt: EingerichteterGraphisteindaggenaudann,wenneinDFS{Durchmustern

keine Back{Kanten produziert.

Basierend auf dieser Einsicht kann man topologisches Sortieren wie folgt real-

isieren: FuhreeinDFS furdendag durch;wennimmereinKnotenschwarz wird,

gibihnaus.

Behauptung: Dies ergibteintopologisch invers sortierte Knotenfolge.

Beweis: Zu zeigen, wenn (u;v) 2 E, dann ist f(v) f(u). Wir betrachten

denMoment, wenndie Kante (u;v) vom DFS untersucht wird. Zu diesem Zeit-

punkt ist u grau. v kann nicht grausein wegen obigen Fakts. Alsobestehennur

(15)

sichtlich f(v) kleinerals f(u), dennKnotendie unteru liegen,sind\eher" fertig

alsu.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Ein Graph heißt bipartit, wenn es eine Partitio- nierung seiner Knotenmenge in zwei stabile Mengen

  Dieser Knoten erzeugt in jedem Frame eine Transformation, die dafür sorgt, daß die lokale z-Achse zum aktuellen Viewpoint zeigt..   axisOfRotation wird im

  Felder mit einem Namen zzz, die den Access-Type exposedField haben, haben implizit den Namen zzz_changed, wenn sie als Ausgabe-Feld verwendet werden, und den Namen set_zzz,

Technische Universität München, Fakultät für Medizin, Klinik und Poliklinik für Derma- tologie und

Für die Beurteilung von abweichenden Situationen wird angenommen, dass sich die Störwirkung in Abhängigkeit der Anzahl Stop & Go Ereignisse verändert. Bei einer minimal

Wenngleich das Konzept quattromodaler Knoten einen gewissen Interpretationsspielraum lässt – so werden etwa die Pipeline, Normal- und Breitspur sowie die Binnen- und

Computer-gestützte Programme für das Ge- wichtsmanagmeent seien zwar weniger wirk- sam als persönliche Interventionen, aber auf jeden FAll besser als nichts und auch ange- sichts

Und wenn ich das tue, möchte ich auch nicht Toleranz in Anspruch nehmen müssen - Toleranz würde ja nur bedeuten, dass ich zwar schon was und womöglich begründet dagegen habe,