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JEB Junge Eltern und Beruf im SkF

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Academic year: 2022

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JEB | Junge Eltern und Beruf im SkF

Gesamtbericht 01.11.2014 – 31.10.2016

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Inhalt

1. Einleitung……..……….………2

2.

Grundlagen von JEB – Junge Eltern und Beruf……….……….3

3. Klientenbezogene statistische Daten………...………....5

4. Die inhaltliche Ausgestaltung……….……….…….………...……..9

4.1 Die Beratung, Begleitung und Qualifizierung 4.1.1 Die Aktivierungsphase 4.1.2 Die Stabilisierungsphase 4.1.3 Die Sicherungsphase 4.2 Die Netzwerkarbeit/Schnittstellenarbeit 4.3 Die Lobbyarbeit/Öffentlichkeitsarbeit

5. Die Ausbildung………..……….….16

6. Ehrenamtliches Engagement………..17

7. Landesprojekt Meine Chance – Teilzeitberufsausbildung mit dem SkF in Bayern….17 8. Qualitätsmanagement……….…17

9. Problemlagen……….………..18

10. Der Abschluss………..……….19

Junge Eltern und Beruf im SkF

Träger: Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Würzburg

Finanziert durch: Bundesagentur für Arbeit – Würzburg, Caritasverband für die Diözese Würzburg, Jobcenter Landkreis Würzburg, Jobcenter Stadt Würzburg, Stadt und Landkreis Würzburg

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1. Einleitung

Zum 31.10.2016 endete die vierte Maßnahmenlaufzeit von JEB – Junge Eltern und Beruf. Mit JEB ermöglichen die Agentur für Arbeit Würzburg, das Jobcenter Landkreis Würzburg und das Jobcenter Stadt Würzburg jungen Müttern und Vätern eine gezielte Unterstützungsleistung auf dem Weg zur Ausbildungsaufnahme und unter bestimmten Voraussetzungen – nicht als zählende Teilnehmerinnen - bis zu einem Jahr in der Ausbildung. Neben den bereits genannten Auftraggebern beteiligen sich der Caritasverband für die Diözese Würzburg, der Landkreis Würzburg und die Stadt Würzburg an der Finanzierung der Maßnahme. Die Erweiterung des Angebotes, bei Bedarf bis zum Abschluss der Berufsausbildung (oder auch bis zur Aufnahme einer Arbeitsstelle) , finanziert der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Würzburg momentan über Spendengelder und Eigenleistungen.

Auch in diesem Berichtszeitraum gelang es 100% der jungen Mütter, die nach intensiver Auseinandersetzung und Schaffung möglichst stabiler Rahmenbedingungen eine Ausbildung/Qualifizierung anstrebten, diese auch zu erhalten. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass 59% der jungen Mütter über einen Abschluss der Mittelschule/qualifizierten Abschluss der Mittelschule verfügen. 47% von ihnen haben bereits eine oder mehrere Qualifikationen/Ausbildungen vor ihrer Mutterschaft abgebrochen. Mit der noch hinzu kommenden Verantwortung für eigene Kinder zählen sie bei Ausbildungsbetrieben zu den „wenig attraktiven Azubis“. Die Ausbildungsplatzsuche erfordert von den jungen Müttern eine hohe Motivation, eine hohe Frustrationstoleranz, ein gutes Durchhaltevermögen und in einigen Fällen auch den Abschied vom „Traumberuf“.

Dass das Ziel junger Mütter „ich möchte langfristig meinen Lebensunterhalt weitestgehend selbst sichern“ durch eine Ausbildung erreicht werden kann, zeigen drei junge Mütter, mit denen JEB bis zur Aufnahme einer Arbeit im Anschluss an den Ausbildungsabschluss in Kontakt stand. Sie sichern ihren Lebensunterhalt seit September 2016 ohne ergänzende Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes nach dem SGB II.

Auch die dreizehn jungen Mütter, die sich während der ersten Monate bei JEB gegen eine Qualifizierung/Ausbildung entschieden, sind mit dem Wunsch nach beruflicher Weiterentwicklung angetreten. Nicht immer lassen sich individuelle und strukturelle Rahmenbedingungen schaffen, die eine Ausbildung ermöglichen. Hier braucht es Alternativen, um auch Ihnen eine gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen.

Spätestens vier Wochen nach dem Ende der Maßnahme ist ein Gesamtbericht über die Durchführung der Maßnahme und deren Ergebnisse sowie ggf. auftretende Problemlagen vorzulegen.

Dieser vorliegende Gesamtbericht gliedert sich in verschiedene Bereiche. Benannt werden zu Beginn die Grundlagen von JEB. Veranschaulicht wird der Bericht durch statistische Daten und Beispiele aus der Praxis. Die statistischen Daten stimmen nicht mit den Daten der Auftraggeber überein. Zählende Teilnehmerinnen für die Auftraggeber sind die jungen Mütter in der Aktivierungsphase, also bis zur Ausbildungsaufnahme. Um jedoch den Bedarf auch während der Ausbildung sichtbar zu machen, wurden die Grafiken um die jungen Mütter in der Ausbildung ergänzt.

Bei der gewünschten Nennung auftretender Problemlagen im Gesamtbericht greife ich auf den im Februar 2014 an Frau Landtagspräsidentin Barbara Stamm geschriebenen Brief zurück. Hier wurden die unterschiedlichen (auch heute noch gültigen) Problemlagen benannt. Sie lud darauf hin zu einem Runden Tisch auf regionaler Ebene ein.

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2. Grundlagen von JEB – Junge Eltern und Beruf

Entnommen aus den Vergabeunterlagen Auftraggeber

Agentur für Arbeit – Würzburg, Jobcenter Landkreis Würzburg, Jobcenter Stadt Würzburg.

Auftragnehmer

Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Würzburg.

Rechtliche Grundlage

Coaching „Junger Eltern und Beruf“ nach § 16 Abs. 1 Zweites Buch Sozialgesetzbuch i.V. mit § 45 Abs.

1 S. 1 Nr. 1,3 und 5 Drittes Buch Sozialgesetzbuch.

Laufzeit

01.11.2014 – 31.10.2016 Zielsetzung

JEB – Junge Eltern und Beruf unterstützt junge Mütter/Väter bei der Vereinbarkeit von Kind und Ausbildung. Durch ein passgenaues auf den Einzelfall ausgerichtetes Unterstützungsangebot werden junge Eltern mit der Verantwortung für ihr Kind an eine ausbildungsfördernde Qualifizierungsmaßnahme, eine Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) oder eine reguläre Ausbildung herangeführt und beim Übergang begleitet. Integrations - und Vermittlungshemmnisse werden abgebaut.

Zielgruppe

Junge Mütter/Väter, die eine Qualifizierungsmaßnahme/Berufsausbildung in Teil zeit oder Vollzeit planen und Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes nach dem Zweiten Sozialgesetzbuch erhalten oder bei der Agentur für Arbeit ausbildungs- oder arbeitssuchend gemeldet sind oder Arbeitslosengeld I beziehen.

Das Angebot richtet sich primär an junge Eltern unter 25 Jahren

 die die allgemeine Schulpflicht erfüllt haben

 über keine berufliche Erstausbildung verfügen

 die eine Grundmotivation zur Teilnahme und Durchführung einer Qualifizierungsmaßnahme/Ausbildung besitzen

 Integrations- und Vermittlungshemmnisse sowie die Notwendigkeit der Stabilisierung ergeben/verstärken sich auf Grund ungünstiger struktureller Rahmenbedingungen und einem kaum vorhandenen sozialen und familiären Netzwerk

Zuweisung

Die Zuweisung erfolgt durch den Auftraggeber. Entsteht ein Erstkontakt mit JEB – Junge Eltern und Beruf ohne vorherige Verweisung des Bedarfsträgers, so kann nachträglich eine Zuweisung durch den Bedarfsträger erfolgen. Die Entscheidung über die Teilnehme eines/einer Interessent/in trifft die jeweilige Fachkraft in Absprache mit „JEB – Junge Eltern und Beruf“.

Platzbelegung

Zwölf Teilnehmer/innen aufgeteilt: sechs Teilnehmer/innen vom Jobcenter der Stadt Würzburg, vier Teilnehmer/innen vom Jobcenter des Landkreises Würzburg und zwei Teilnehme r/innen von der Agentur für Arbeit Würzburg. Gezählt werden ausschließlich die Teilnehmer/innen der Aktivierungsphase. Teilnehmer/innen der Stabilisierungsphase (erstes Ausbildungsjahr) oder der Sicherungsphase (ab dem zweiten Ausbildungsjahr bis zum erfolgreichen Ausbildungsabschluss) haben bei der Platzbelegung keine Relevanz.

Personal

Zwei Sozialpädagoginnen mit gesamt 38,5 Stunden.

Bernadette Dick mit 28,5 Std./Woche und Christina Zauner mit 10,0 Std./Woche. Frau Zauner ist ebenfalls mit 25 Std./Woche Mitarbeiterin der Katholischen Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen im SkF. Diese Besetzung verstärkt die inhaltliche Schnittste lle und ist ein Merkmal der bewussten internen Vernetzung.

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4 Zuweisungsdauer

Die Teilnahmedauer ist in zwei Phasen unterteilt. Wie bereits erwähnt, zählen bei der Platzbelegung ausschließlich die Teilnehmer/innen der Aktivierungsphase.

a.) Aktivierungsphase:

Eine Teilnahmedauer von 6 Monaten ist grundgelegt. In begründeten Fällen kann die individuelle Teilnahmedauer durch den Bedarfsträger bis zu einer Gesamtdauer von 12 Monaten verlängert werden.

b.)Stabilisierungsphase:

Hat der/die Teilnehmer/in eine Ausbildungsplatzzusage erhalten und sind die hierfür notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen oder mit dem Beginn einer Ausbildung, wird über die Aktivierungsphase hinaus eine weitere Teilnahme in Form einer Stabilisierungsphase von 6 Monaten ermöglicht. In begründeten Fällen kann die Gesamtdauer der Stabilisierung auf 12 Monate verlängert werden.

Die individuelle Zuweisungsdauer endet spätestens mit dem Ablauf der Stabilisierungsphase, dem Abbruch der Maßnahme durch den/die Teilnehmer/in oder dem jeweiligen Auftraggeber oder mit Aufnahme einer beruflichen/berufsvorbereitenden Qualifizierungsmaßnahme, sofern diese weitere sozialpädagogische Unterstützungsangebote erhält.

Ergänzend zu den vorgegebenen Phasen der Vergabeunterlagen bietet JEB - finanziert aus Eigenmittel und Spenden - bei Bedarf eine weitere Phase:

c.) Sicherungsphase:

Sie beginnt nach Beendigung der Stabilisierungsphase und endet spätestens beim erfolgreichen Abschluss der Ausbildung/Qualifizierung oder nach Aufnahme einer Ausbildung.

Zeitlicher Umfang

Erwartet wird eine regelmäßige Kontaktdichte (face to face Beratung, Gruppenarbeit) von mindestens 120 Minuten in der Woche und sie sollte auf zwei Tage verteilt sein.

Die Kontaktdichte innerhalb der Stabilisierungsphase nach Aufnahme einer Ausbildung orientiert sich am individuellen Bedarf.

Kinderbetreuung

Zur Teilnahme an der Maßnahme muss die Kinderbetreuung gesichert sein. Konnte die Kinderbetreuung im Vorfeld nicht organisiert werden, so unterstützt JEB – Junge Eltern und Beruf bei der Suche nach einer geeigneten Kinderbetreuung.

Methodischer Ansatz

Die Maßnahme basiert auf der Grundlage des Casemanagement. Im Sinne von JEB bedeutet dies ein Agieren in drei verschiedenen Bereichen: Beratung/Begleitung/Qualifizierung, Netzwerkarbeit/Schnittstellenarbeit, Lobbyarbeit/Öffentlichkeitsarbeit.

Dokumentation

Die Dokumentation erfolgt in dem für jede/jeden Teilnehmer/in bestehenden Teilnehmer/i nnen- Ordner. Dokumentiert werden die wöchentlichen Anwesenheitszeiten, die Inhalte der Kontakte mit dem/der Teilnehmer/in und der für die Zielbearbeitung notwendigen Institutionen/Behörden. Die Dokumentation der Gesamtentwicklung erfolgt im Rahmen der Förderplanung und Fortschreibung der konkreten monatlichen Förderplanung. Darüber hinaus ist in den Vergabeunterlagen der Bundesagentur für Arbeit das Berichtswesen festgelegt und die jeweilige Fachkraft der Auftraggeber erhält verschiedene Unterlagen.

Qualitätsmanagement

Aufbauend auf dem QM-Handbuch DACH, in dem der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Würzburg abteilungsübergreifend zentrale Prozesse und dazugehörige Dokumente festgelegt hat, sind im QM- Handbuch ABTEILUNG – JEB spezifisch für die Abteilung JEB – Junge Eltern und Beruf wesentliche Prozesse und Hilfsmittel eingepflegt. Seit dem 08.10.2014 ist der SkF e.V. Würzburg zugelassener Träger nach dem Recht der Arbeitsförderung.

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3. Klientenbezogene statistische Daten

In dem Zeitraum vom 01.11.2014 – 31.10.2016 wurden insgesamt siebenundsiebzig junge Mütter beraten und begleitet. Sechsundzwanzig dieser jungen Mütter nutzten das Angebot in Form einer einmaligen Beratung. Sie informierten sich schwerpunktmäßig über die verschiedenen Ausbildungsberufe, über die Teilzeitberufsausbildung, über den Aufbau einer Ausbildung, was es für ihren Alltag mit Kindern bedeuten würde und welche Bedingungen an die Teilnahme bei JEB - Junge Eltern und Beruf geknüpft sind.

Sechsunddreißig der siebenundsiebzig jungen Mütter entschieden sich für eine Aufnahme in das Unterstützungsangebot.

Fünfzehn der siebenundsiebzig jungen Mütter wurden aus der dritten Maßnahmenlaufzeit übernommen. Zehn von ihnen befanden sich bereits in Ausbildung und fünf junge Mütter wurden im September/Oktober 2014 mit dem Ziel der Ausbildungsaufnahme im Sommer 2015 aufgenommen.

Auch in diesem Berichtszeitraum wurde JEB ausschließlich von jungen Müttern genutzt.

77  junge Mütter davon 26 aus einmaligen Beratungen, 36 Aufnahmen in JEB und

15 Übernahmen aus der dritten Projektlaufzeit.

Die folgende Statistik setzt sich zusammen aus den fünfzehn Teilnehmerinnen aus der dritten Maßnahmenlaufzeit und den sechsunddreißig aufgenommenen Teilnehmerinnen ab 11/2014.

Vermittlung

Das Informationsgespräch der sechsunddreißig jungen Mütter, die sich für die Aufnahme bei JEB -Junge Eltern und Beruf entschieden, wurden zu 51%

(26) durch die Auftraggeber vermittelt.

18% (9) der jungen Mütter erfuhren von JEB – Junge Eltern und Beruf z.B. über das Internet, über Freundinnen, die bereits Teilnehmerinnen bei JEB waren, über andere Dienste oder ihnen war das Angebot bekannt, da sie sich zur langfristigen Perspektivbildung bereits während einer früheren Projektlaufzeit bei JEB – Junge Eltern und Beruf beraten ließen. Eine junge Mutter erfuhr von JEB über die KSB (Katholische Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen im SkF).

Auf Grund der Schnittstellenarbeit wird die KSB extra in der Statistik aufgenommen.

Wie bereits genannt, wurden 29% (15) der jungen Mütter aus der dritten Projektlaufzeit (01.11.2012 – 31.10.2014) - entweder mit dem Ziel der Ausbildungsaufnahme im Sommer 2015 oder im Rahmen der Stabilisierung/Sicherung - übernommen.

26; 51%

9; 18%

15; 29%

1; 2%

Auftraggeber

Andere

Aus der Phase 3 übernommen KSB

Abb. 1 Vermittlung Aufnahme durch

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6 Die Platzbelegung

Die Platzbelegung der Teilnehmerinnen verteilte sich in den vergangenen zwei Jahren folgendermaßen:

01 23 45 67 89 1011 1213 1415 1617 1819 2021 2223 2425 26

Nov 14 Dez 14 Jan 15 Feb 15 Mrz 15 Apr 15 Mai 15 Jun 15 Jul 15 Aug 15 Sep 15 Okt 15 Nov 15 Dez 15 Jan 16 Feb 16 Mrz 16 Apr 16 Mai 16 Jun 16 Jul 16 Aug 16 Sep 16 Okt 16

Sicherungsphase Stabilisierungsphase Aktivierungsphase

Abb. 2 Platzbelegung/Auslastung

Genauere Erläuterungen zu den verschiedenen Phasen finden Sie unter Punkt 2. Grundlagen oder unter Punkt 4. Inhaltliche Arbeit

Staatsangehörigkeit

78% (40) der Teilnehmerinnen von JEB besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit, zum Teil mit Migrationshintergrund. 22% (11) der begleiteten Mütter besitzen eine andere Staatsangehörigkeit:

- die rumänische Staatsangehörigkeit, - die kenianische Staatsangehörigkeit, - die marokkanische Staatsangehörigkeit - die brasilianische Staatsangehörigkeit - die russische Staatsangehörigkeit, - die ukrainische Staatsangehörigkeit, - die polnische Staatsangehörigkeit, - die griechische Staatsangehörigkeit, - die thailändische Staatsangehörigkeit

Entscheidend für die Berufswahl der jungen Mütter ausländischer Herkunft ist selten der in Deutschland anerkannte Schulabschluss sondern das Niveau der Deutschkenntnisse.

Neben den elf jungen Müttern informierten sich auch in der vierten Laufzeit vermehrt junge Mütter ausländischer Herkunft mit geringen Deutschkenntnissen bei JEB über eine Ausbildung. Ein Bedarf nach Qualifizierung/Ausbildung und langfristig eine Teilhabe am Arbeitsmarkt ist sichtbar.

40; 78%

11; 22%

Deutsche

Staatsangehörigkeit

Andere Staatsangehörigkeit

Abb. 3: Staatsangehörigkeit

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7 Existenzsicherung vor Aufnahme einer Qualifizierungsmaßnahme/Berufsausbildung

88% (45) der begleiteten Mütter bezogen vor Aufnahme einer Qualifizierungsmaßnahme/Ausbildung Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes nach dem Sozialgesetzbuch Zweites Buch (SGB II).

12% (6) der begleiteten Mütter bezogen keine Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes nach SGB II.

Alter der Frauen

Das Angebot richtet sich primär an die Altersgruppe der unter 25jährigen jungen Eltern. Die Anfragen bei JEB zeigen, dass der Wunsch nach einer qualifizierten Ausbildung mit entsprechender Unterstützung auch bei über 25jährigen jungen Müttern besteht. Dies wurde von den Auftraggeber aufgegriffen und in begründeten Einzelfällen stimmten die Auftraggeber einer Zuweisung zu.

Wohnort der Frauen

Das Einzugsgebiet von JEB ist auf die Stadt und den Landkreis Würzburg festgelegt. In den ersten sechs Jahren wurde JEB fast hälftig von jungen Müttern aus der Stadt Würzburg und dem Landkreis Würzburg genutzt.

Im aktuellen Berichtszeitraum wurde das Angebot schwerpunktmäßig von jungen Müttern aus der Stadt Würzburg genutzt.

Wohnsituation

Die folgende Tabelle enthält ausschließlich Angaben über die Wohnform. Aussagen über mögliche Unterstützungsleistungen durch Eltern und Partner lassen sich hieraus nicht ableiten. Erfahrungen zeigen, dass die jungen in einer Partnerschaft lebenden Mütter nur in seltenen Fällen auf di e Unterstützung des Partners zurückgreifen können. Die Bereitschaft der jungen Väter, evtl. ihre eigene Arbeitssituation zu verändern und eine stärkere Verantwortung für die Kinderbetreuung in den relevanten Zeitfenstern zu übernehmen, ist gering.

8; 16%

24; 47%

19; 37%

18 - 21 Jahre 22 - 25 Jahre über 25 Jahre

Abb. 5: Alter der Frauen

33; 65%

18; 35%

Stadt Würzburg

Landkreis Würzburg

Abb. 6: Wohnort der Frauen

(9)

8 Die Wohnsituation lässt sich in folgende Kategorien einteilen:

Mutter und Kind/er leben alleine im Haushalt 32 67%

Mutter Und Kind/er leben mit dem Kindsvater/Partner in einem Haushalt 14 27%

Mutter und Kind/er leben bei der Herkunftsfamilie der Mutter 4 9%

Mutter und Kind/er leben in einer Jugendhilfeeinrichtung 1 2%

Erworbener Schulabschluss der Frauen

Der erworbene Schulabschluss stellt bei der Berufswahl die entscheidenden Weichen.

Die Statistik zeigt, dass 59% (30) der jungen Mütter den Abschluss der Mittelschule erwarben, 28%

(14) dieser Mütter verfügten über einen qualifizierten Abschluss der Mittelschule. Berufe wie z.B. Fachverkäuferin im Lebensmittelhand- werk, Verkäuferin, Friseurin, zahnmedizinische Fachangestellte, Floristin oder Kinderpflegerin standen damit zur Auswahl. 37% (16) der jungen Mütter erwarben den Abschluss der Mittleren Reife oder Fachhochschulreife, was das Spektrum der Berufswahl erweiterte.

Drei der fünf jungen Mütter mit Hochschulreife erhielten in Deutschland die Anerkennung ihrer Hochschulreife (Mütter ausländischer Herkunft)anerkannt.

Kinderbetreuung

Wie in den Grundlagen bereits benannt, sollte die Kinderbetreuung bei Teilnahme an JEB - Junge Eltern und Beruf gesichert sein. Dies war einerseits auf Grund der vorgegebenen Anwesenheitspflichten notwendig.

Andererseits war die Qualifizierung und die Ausbildungsplatzsuche – oft mit Praktika verbunden – sehr zeitintensiv.

Konnte die Kinderbetreuung im Vorfeld nicht organisiert werden, so unterstützte JEB – Junge Eltern und Beruf bei der Suche nach einer geeigneten Kinderbetreuung.

Hier fand eine gute Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Jugend und Familie der Stadt Würzburg – Fachabteilung Kinder- tagesbetreuung – Kindertagespflege und dem Amt für Jugend und Familie des Landkreises Würzburg - Tagespflegevermittlung statt. Eine kurzfristige Sicherung der Kinderbetreuung durch einen Kindergarten oder eine Kin derkrippe war aufgrund der dort bestehenden langen Wartezeiten nicht möglich.

38; 84%

7; 16%

Ja Nein

Abb. 8: Kinderbetreuung gesichert bei der Aufnahme 1; 2%

16; 31%

14; 28%

14; 27%

5; 10% 1; 2%

Ohne Abschluss Abschluss der Mittelschule QualifizierterAbschluss der Mittelschule

Mittlerer Schulabschluss Fachhochschulreife/Hochsc hulreife

Schulabschluss kann nicht nachgewiesen werden Abb. 7: Schulabschluss der Frauen

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9 Angaben zu den Kindern

29; 45%

28; 43%

8; 12%

0 - 3 Jahre 3 - 6 Jahre über 6 Jahre

Abb. 10: Alter der Kinder

Die Abb. 10 zeigt, dass sich 45% (29) der jungen Mütter schon vor Vollendung des dritten Lebensjahres ihres Kinder/ihrer Kinder mit ihrer beruflichen Zukunft auseinandersetzten .

43; 84%

5; 10%

2; 4%1; 2%

1 Kind 2 Kinder 3. Kinder 4. Kinder

Abb. 9 : Anzahl der Kinder

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4. Die inhaltlichen Schwerpunkte von JEB – Junge Eltern und Beruf

Die Ausgestaltung der inhaltlichen Arbeit ist in den Vergabeunterlagen der Bundesagentur für Arbeit festgelegt und basiert auf vorgegebenen Richtlinien. Innerhalb der vorgegebenen Richtlinien ist ein gewisser Spielraum ermöglicht, um bereits gewonnene Erfahrungen der vergangenen Jahre in Teilen zu berücksichtigen.

Die inhaltliche Arbeit von JEB setzt sich, wie auch in den vergangenen Projektlaufzeiten aus drei Bausteinen zusammen:

 Beratung/Begleitung/Qualifizierung

 Netzwerkarbeit/Schnittstellenarbeit

 Lobbyarbeit/Öffentlichkeitsarbeit 4.1 Beratung/Begleitung/Qualifizierung

Die Arbeit von JEB gliedert sich in eine Aktivierungsphase (Unterstützung bis zur Ausbildungsaufnahme) und in eine Stabilisierungsphase (Unterstützung bis zu einem Jahr in der Ausbildung). Im Anschluss an die Stabilisierungsphase erweitert der SkF e.V. Würzburg das Angebot um die Sicherungsphase (bei Bedarf bis zum Ausbildungsabschluss).

Vor Aufnahme in die Aktivierungsphase wurde mit einen Informationsgespräch begonnen. Es diente zur Entscheidungsfindung. Im Anschluss entschieden die Interessentin, die jeweilige Fachkraft des Auftraggebers und die Mitarbeiterin von JEB gemeinsam über eine Aufnahme bei JEB. Bei nicht ganz eindeutigen Fällen benötigte es ein hohes Engagement von JEB, Müttern eine Chance auf die Aufnahme und somit auf den Weg in eine Ausbildung zu ermöglichen.

4.1.1 Die Aktivierungsphase

Wie in den Vergabeunterlagen festgelegt, war eine Teilnahmedauer von sechs Monaten grundgelegt.

In begründeten Fällen konnte die individuelle Teilnahmedauer durch den Auftraggeber bis zu einer Gesamtdauer von zwölf Monaten verlängert werden. Vorgegeben wurde in dieser Phase eine regelmäßige Kontaktdichte von mindestens zwei Stunden in der Woche und diese sollte auf zwei Tage verteilt sein. Die Erfahrung zeigte, dass einerseits die Kontaktdichte je nach den zu bearbeitenden Themen bis zu acht Stunden in der Woche betrug. Andererseits gab es Zeiten, in denen die vorgegebene Kontaktdichte nicht notwendig erschien.

Neben den Teilnahmetagen bei JEB absolvierten die Teilnehmerinnen, je nach Notwendigkeiten, Praktika in verschiedenen Berufsfeldern.

Die Aktivierungsphase startete mit einer Einstiegsphase. In Form einer ausführlichen Anamnese wurden neben einer Motivationsabklärung vorhandene individuelle Ressourcen/Potentiale und (strukturelle und persönliche) Problemlagen methodisch erfasst. Die Ergebnisse bildeten die Grundlage für die gemeinsame Planung des Aktivierungsprozesses, welcher im „ Förderplan“ festgehalten wurde. Hieraus wurden mit der Teilnehmerin erste Ziele und die notwendigen Schritte für jeweils einen

Bild 1: Computerschulung

Monat im „Förderplan – konkret“ vereinbart. Die ermittelten Themen und Aufgabenstellungen wurden im Rahmen der Möglichkeiten der Teilnehmerin im Anschluss ganzheitlich bearbeitet. Diese ersten Teilschritte gestalten sich individuell und passgenau. So konnte in manchen Fällen unmittelbar mit der Vorbereitung von Bewerbungsunterlagen und Praktika begonnen werden. In anderen Fällen musste z.B. erst einmal die finanzielle Situation stabilisiert werden, die Trennung

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11 vom Partner und/oder ein Wohnungsumzug standen im Vordergrund. Der jeweilige

Unterstützungsbedarf bestimmt die Häufigkeit der teilzunehmenden Stunden in der Woche.

Der „Förderplan – konkret“ wurde monatlich reflektiert, die Zufriedenheit bei JEB erfragt und im kooperativen Prozess mit der Teilnehmerin fortgeschrieben.

Die Aktivierungsphase war aufgeteilt in intensive sozialpädagogische Einzelfallhilfe, die Gruppenarbeit basierend auf einem Modulsystem und in begleitetes und selbstständiges Erproben.

Themen der sozialpädagogischen Einzelfallhilfe waren:

- Anamnese, Zielvereinbarungen, Reflexionen, Fortschreibung der Zielvereinbarung - Berufsorientierung (in Zusammenarbeit mit zuständigen Stellen)

- Erstellen der individuellen Bewerbungsunterlagen

- Unterstützung bei der Suche nach einer geeigneten Kinderbetreuung - Begleitung bei Behördengängen oder zu Netzwerkpartnern

- Schuldenregulierung/aktuelle Existenzsicherung - Wohnungssuche

- Unterstützung beim Aufbau verlässlicher Beziehungsstrukturen

- Paarproblematiken z.B. durch geringe Unterstützungsbereitschaft des Partners - Gespräche mit den Eltern junger Mütter bezüglich der Antragsstellung und

weiterer Unterstützungsbereitschaften - Psychische Belastbarkeit

- Erziehungsproblematiken

- Reflexion des eigenständigen und selbstständigen Erproben

- Vorbereiten der Anträge zur Existenzsicherung bei Aufnahme einer Ausbildung

Je nach Intensität der Thematik wurden weitere Stellen, wie z.B. die Berufsberatung der Agentur für Arbeit – Würzburg, die Schuldnerberatung, die Katholische Beratungsstelle für Schwanger- schaftsfragen im SkF oder die Frauenberatungsstelle im SkF hinzu gezogen.

Im Rahmen der Gruppenarbeit wurden übergreifende Themen bearbeitet. Von November 2014 – August 2015 fanden verschiedene Angebote statt. Die Gruppenarbeit von November 2015 – August 2016 fand reduziert statt. Dies lässt sich darin begründen, dass die komplexen Problemlagen der jungen Mütter in dem zweiten Jahr eine intensive Einzelarbeit erforderten. Auf Wunsch von Teilnehmerinnen wurde im Berichtzeitraum das Auffrischen von Grundwissen besonders in Mathematik und die

Bild 2: Assessmentübung Vermittlung von Computerkenntnissen aufgenommen. Weiterhin

ermöglichten Spendengelder für JEB eine Typberatung (Bewerbungsmanagement) für die jungen Mütter.

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12 Themen der Gruppenarbeit waren:

- Erkennen eigener Stärken, Fähigkeiten und Interessen - Stärken der Kommunikations-, Konflikt- und Kritikfähigkeit - Bewerbungsmanagement

- Umgang mit Belastung - Typberatung

- Haushaltsbuch führen/Umgang mit vorhandenen finanziellen Ressourcen - Auffrischen Grundwissen Mathematik

- Grundkurs in der Arbeit am Computer - Power Point Präsentation/Referat halten - Assessment

- Lebenswegplanung

Unter begleitetem und selbstständigem Erproben wurden die „Hausaufgaben“ verstanden. Inhalte waren hier z.B. Weiterarbeit an der Ausformulierung des Anschreibens, Vorbereiten von Anträgen, Anwenden des Erlernten. Da nur wenige der jungen Mütter einen Computer/Laptop besitzen, verlagerte sich die Erstellung der Bewerbungsunterlagen auf die Zeiten bei JEB.

Die Aktivierungsphase endet in der Regel mit der Aufnahme einer Ausbildung. Neben einer Abschlussreflexion füllen die Teilnehmerinnen anonym einen Feedbackbogen aus. Die Auswertung der Feedbackbögen wird in der Klausurtagung vorgenommen.

Die im Rahmen der Begutachtung zur Systemförderung eingebrachte Idee des Auditors Herr Nitsche, Teile unserer Feedbackbögen für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen, habe ich im Folgenden aufgegriffen:

1. Auf die Fragen nach „Persönliche Anmerkungen“ kamen folgende Antworten:

- Besten Dank für die Hilfe, Herzlichkeit und Verständnis!

- Ich war mehr als zufrieden, dass ich meine Stunden bei JEB allein mit meiner Beraterin verbringen konnte und sie für alles so offen war.

- Sie waren sehr lieb und sehr freundlich. Bleiben Sie, wie Sie sind!

- Nettes Team, kompetent und verständnisvoll!

- Ich fand es gut und würde es immer wieder machen.

- Danke für die liebe Unterstützung und Betreuung.

- Weiter so wie es ist und nicht verändern.

2. Auf die Frage „Welche Verbesserungsvorschläge hast Du“ kamen folgende Antworten.

- Keine. Es hat alles wunderbar gepasst.

- Keine.

- Alles war und ist super.

- Ich war zu kurz da, um das zu beurteilen.

3. Auf die Frage: „entsprachen die behandelten Themen Deinen Vorstellungen“ antworteten alle mit „JA“.

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13 4.1.2 Die Stabilisierungsphase

Nach Beendigung der Aktivierungsphase wurde die Unterstützung im Rahmen einer Stabilisierungsphase von sechs Monaten ermöglicht. In begründeten Einzelfällen konnte die Gesamtdauer der Stabilisierung auf zwölf Monate verlängert werden. Die Stabilisierungsphase bei Aufnahme z.B. einer Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung oder einer beruflichen Rehabilitation ist im Rahmen der vorgegebenen Richtlinien nicht möglich. Da jedoch die Themen identisch sind mit den Themen bei der Aufnahme einer Ausbildung auf dem ersten Ausbildungsmarkt, wurden auch diese jungen Mütter von JEB begleitet.

Themen der Stabilisierung waren:

- Existenzsicherung bei Aufnahme einer Ausbildung

- Unterstützung beim Bewältigen der neuen Situation (z.B. Mehrfachbelastung, auftretende Paarthemen, Einfinden in Arbeitsbedingungen, Auszug aus der elterlichen Wohnung)

- Überprüfen/Anpassen von Rahmenbedingungen (z.B. Nachbesserung im Bereich Kinderbetreuung)

- Reflexionen

Wie in den vergangenen Jahren, so zeigte sich auch in dieser Projektlaufzeit, dass eine Stabilisierung in den meisten Fällen von den jungen Müttern gewünscht wurde.

Die Kontaktdichte innerhalb der Stabilisierungsphase orientierte sich am individuellen Bedarf. Sie war zu Beginn jeweils auf Grund oben genannter Punkte sehr intensiv (mehrmals wöchentlich). Nach dieser für die jungen Mütter oft schwierigen Übergangszeit von ca. drei/vier Monaten fand im Anschluss bis zur Beendigung der Stabilisierungsphase – sofern keine krisenhaften Situationen vorlagen - ein monatlicher Kontakt statt. Dieser fand statt in Form von einem Hausbesuch, einem Telefonat oder einer Sims.

4.1.3. Sicherungsphase

Auch mit dem Übergang ins zweite/dritte Ausbildungsjahr standen in dieser Phase das Stellen von Anträgen und die Sicherung der Existenz wieder einmal für ca. drei Monate erneut im Vordergrund.

Anschließend bestand für die jungen Mütter weiterhin die Gelegenheit, sich bei zum Ausbildungsabbruch führenden Anliegen an JEB zu wenden. So. z.B. Frau A. (Name geändert). Der Vater ihres gemeinsamen Kindes, welcher das Kind ab und zu vom Kindergarten abholte, entschied, die alleinige Sorge für das Kind einzuklagen und das Kind zu sich zu nehmen. JEB hatte darauf hin mit der jungen Mutter (beim abendlichen Hausbesuch, da sie tagsüber in der Ausbildung ist) das weitere Vorgehen besprochen, mit ihr einen Anwalt gesucht usw. Frau L. (Name geändert) zog mit ihrem Kind im zweiten Ausbildungsjahr in ihre erste eigene Wohnung. Damit änderte sich ihre Existenzsicherung und sie musste neue Anträge stellen. Vom Jobcenter erhielt sie damals nur die Aussage, dass sie nun nicht mehr für sie zuständig sind. Auch mit ihr wurden im Rahmen von abendlichen Hausbesuchen alle Anträge zur Existenzsicherung vorbereitet und verschickt.

Während der Sicherungsphase fand die Kontaktaufnahme schwerpunktmäßig durch die jungen Mütter statt. Sie meldeten sich, wenn sie Fragen haben, Unterstützung benötigten oder wenn sie über einen Abbruch der Ausbildung nachdachten. Die im Vorfeld aufgebaute vertrauensvolle Beziehung erleichterte den jungen Müttern die Kontaktaufnahme.

Ab Mai 2016 nutzen zwei der jungen Mütter JEB, um eine Arbeitsstelle im Anschluss an die bald abgeschlossene Ausbildung zu finden. Beide Mütter haben mittlerweile mit einer Arbeit begonnen.

Sie müssen keine Leistungen mehr zur Sicherung des Lebensunterhaltes nach dem SGB II beantragen.

Das folgende Schaubild gibt einen Überblick über die Nutzung der verschiedenen Phasen.

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14 Von den siebzehn jungen Müttern, die

ausschließlich die Aktivierungsphase nutzten, haben sich vierzehn Frauen in den ersten Wochen gegen eine Ausbildungs-aufnahme entschieden und für drei Frauen reichte die Aktivierungsphase aus. Eine junge Mutter wurde ausschließlich in der Stabilisierungsphase begleitet. Sie kam ca. zwei Wochen nach Aufnahme ihrer Ausbildung zu JEB und wurde bei der Existenzsicherung im Übergang in Ausbildung unterstützt. Von den neunzehn jungen Müttern, die sich aktuell noch in der Begleitung befinden, lassen sich fünf Frauen der Aktivierungsphase, acht Frauen der Stabilisierungsphase und sechs Frauen der Sicherungsphase zuordnen.

4.2. Netzwerkarbeit/Schnittstellenarbeit

Mit dem Ziel, jungen Müttern/Vätern einen gleichberechtigten Zugang zu Ausbildung zu ermöglichen, Abläufe zu optimieren, Hürden abzubauen und Synergieeffekte zu nutzen, ist Netzwerkarbeit – fallbezogen und auch fallübergreifend – unbedingte Voraussetzung und ein Erfolgskriterium. Wie bereits im letzten Gesamtbericht erwähnt, wurde zum November 2012 trotz positiver Erfahrungen die Zusammenarbeit mit bestimmten Netzwerkpartnern auf Grund von Richtlinienveränderungen eingeschränkt.

Schwerpunktmäßig fand im Berichtszeitraum eine Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit im Bereich der Berufsberatung und im Bereich der Existenzsicherung (Berufsausbildungsbeihilfe) im Übergang zur Ausbildung statt, mit dem Jobcenter der Stadt Würzburg und dem Landkreis Würzburg im Bereich des Fallmanagement und ebenfalls der Existenzsicherung, mit dem Fachbe reich Jugend und Familie der Stadt Würzburg – Fachabteilung

Kindertagespflege und mit möglichen Ausbildungsbetrieben statt.

JEB nimmt regelmäßig an dem Fachforum der Arbeitsgemeinschaft katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfe und der Jugendsozialarbeit teil.

Der Zusammenarbeit mit der Katholischen Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen im SkF (KSB)kommt im Bereich der gemeinsamen Lobbyarbeit und der gemeinsamen

Fallbearbeitung eine besondere Rolle zu. Bild 3: Einweihung der Räume der KSB und von JEB durch Bischof Dr. Friedhelm Hoffmann

Das dort bestehende Angebot der Beratung und Begleitung vor, während und nach der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr des Kindes erweiterte JEB – Junge Eltern und Beruf nahtlos um eine konzentrierte und langfristige Unterstützung rund um das Thema Ausbildung. Seit 06/2015 befinden sich die Räume von JEB in der Beratungsstelle der KSB.

Synergieeffekte konnten z.B. in der gemeinsamen Fallbearbeitung neun junger Mütter genutzt werden. So z.B. bei der Existenzsicherung, im Rahmen der Schreibabyberatung oder in der Unterstützung bei der Verarbeitung einer Todgeburt.

17; 33%

8; 16%

1; 2%

6; 12%

19; 37%

Ausschließlich Aktivierungsphase Aktivierungs- und Stabilisierungsphase Ausschließlich Stabilisierung

Aktiviertungs-Stabilieiserungs- und Sicherungsphase Noch in Begleitung

Abb. 11: Phasen der Begleitung

(16)

15 4.3. Lobbyarbeit/Öffentlichkeitsarbeit

Trotz geringer zeitlicher Ressourcen blieb auch der dritte Baustein, die kontinuierliche Lobby - und Öffentlichkeitsarbeit, im Berichtszeitraum weiterhin Bestandteil der Arbeit von JEB – Junge Eltern und Beruf. Zum Abbau strukturell ungünstiger Rahmenbedingungen bei der Vereinbarkeit von Kind und Ausbildung, zur Wahrnehmung junger (alleinerziehender) Mütter als qualifizierte und zuverlässige Fachkräfte, zur Erweiterung des Bekanntheitsgrades der Teilzeitberufsausbildung und zum Aufzeigen der Notwendigkeit einer Unterstützungsleistung von der Suche nach einer Ausbildung bis zum Ausbildungsabschluss fanden verschiedene Aktionen und Gespräche mit Verantwortlichen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung statt. Auch in vielen Telefonaten mit Ausbildungsbetrieben informierte und warb JEB für die Teilzeitberufsausbildung.

Folgende Aktivitäten fanden statt - 12/2014 Artikel im Jahresbericht SkF e.V. Würzburg

- 11/2015, 11/2016 Vorstellung JEB vor StudentInnen der Sozialen Arbeit - 02/2015 Teilnahme am Runden Tisch „Teilzeitberufsausbildung in Bayern“,

geladen von der Landtagspräsidentin Frau Barbara Stamm - 03/2015, 12/2015, 03/2016 Artikel im SkF- Info

- 03/2015 Teilnahme an der Infobörse „Rund um Beruf und Familie“ vom Jobcenter Stadt Würzburg

- 07/2015, Artikel in der MAIN POST „Junge Mütter als Azubis: "Viel Potenzial für Betriebe" SkF-Projekt „Junge Eltern und Beruf“ ermöglicht Müttern Voll- oder Teilzeitausbildungen

- 10/2015 Artikel in Heft „Neue Gespräche“, Herausgeber Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung e.V.

- 12/2015 Artikel auf der Homepage des Caritasverbandes für die Diözese Würzburg

- 12/2014, 12/2015 Teilnahme an der Weihnachtswunschbaumaktion Würzburg - 10/2016 Besuch „Tag der Berufsschulen“

(17)

16

5. Die Ausbildung

Einundfünfzig junge Mütter wurden im Berichtszeitraum über einen längeren Zeitraum unterstützt.

Dreizehn Teilnehmerinnen (25%) entscheiden sich gegen eine Ausbildung. Die Gründe waren vielfältig: Zeitpunkt der Ausbildungsaufnahme als verfrüht erlebt und Entscheidung für die Fortführung der Elternzeit, Entscheidung für einen Job als ihrer Situation passender angesehen und verstärktes Hervortreten psychischer/körperlicher Erkrankungen.

Zweiunddreißig Teilnehmerinnen entschieden sich für eine Ausbildungsaufnahme/Aufnahme einer Qualifizierung. Mit einer dieser zweiunddreißig Teilnehmerin wurde die Aufnahme einer Qualifizierungs- maßnahme ausschließlich vorbereitet.

Eine weitere Teilnehmerin bewarb sich parallel zur Ausbildungsplatzsuche für einen Job und erhielt dort eine Zusage.

Von den zweiunddreißig jungen Müttern haben drei von Ihnen die Ausbildung innerhalb der ersten beiden Monate nach Ausbildungsaufnahme in der Stabilisierungsphase die Ausbildung beendet. Eine vierte junge Mutter hat die Ausbildung auf Grund einer Schwangerschaft im zweiten Ausbil dungsjahr unterbrochen.

Vierundzwanzig der einundfünfzig jungen Mütter (47%) haben als Jugendliche nach ihrem erworbenen Schulabschluss mit Ausbildungen begonnen und diese aus unterschiedlichen Gründen abgebrochen.

Das letzte Schaubild gibt einen Einblick in die Form der aufgenommenen Ausbildung/Qualifizierung der zweiunddreißig jungen Mütter.

Folgende Ausbildungsberuf wurden von den Frauen gewähl t:

- die medizinisch-technische Laborassistentin

- die Hauswirtschafterin

- die Kauffrau für Büromanagement - die Kinderpflegerin

- die Verkäuferin

- die medizinische Fachangestellte - die zahnmedizinische Fachangestellte - die Pflegefachhelferin

- die Fachinformatikerin

- die kaufmännische Assistentin - die Steuerfachangestellte - die Kosmetikerin

31; 61%

1; 2%

13; 25%

1; 2%

5; 10%

In

Ausbildung/Qualifizierungsmaßnah me vermittelt

Ausschließlich Aufnahme Ausbildung/Qualifizierungsmaßnah me vorbereitet

Gegen

Ausbildungsaufnahme/Qualifizierun g entschieden

Job aufgenommmen

Planung einer Ausbildung im September 2017

Abb. 12 Entscheidung für/gegen Ausbildung

1; 3%

3; 10%

3; 9%

8; 25%

12; 38%

2; 6%

1; 3%

1; 3% 1; 3% Rehaausbildung

BaE-TZ-Berufsausbildung TZ-Berufsausbildung VZ-Berufsausbildung Schulische Ausbildung Berufliche Weiterbildung BOS

Qualifizierungsmaßnahme berufsbezogenen Sprachkurs Abb. 13 : Form der Ausbildung

(18)

17

6. Ehrenamtliches Engagement

Über die Leistungen von JEB hinaus war es einigen der jungen Mütter in Ausbildung ein Anliegen, Unterstützung in der Nachbereitung des schulischen Lernstoffes zu erhalten.

Mit Hilfe der von der Caritas für die Diözese Würzburg und dem SkF e.V. Würzburg eingerichteten Ehrenamtsseite im Internet konnte es JEB gelingen, zwei ehrenamtliche Frauen zu gewinnen. Damit die jungen Mütter die Nachhilfe in ihren Alltag mit Ausbildung und Kind einbauen können, ist von den Ehrenamtlichen eine hohe Flexibilität gefordert.

7. Meine Chance – Teilzeitberufsausbildung mit dem SkF in Bayern

Um über die Grenzen von Unterfranken hinaus die Belange in Sachen „Ausbildung mit Kind“ zu transportieren und für die Verbesserung der Zugangsvoraussetzungen junger Mütter in Ausbildung einzutreten, konnte JEB den SkF Landesverband Bayern e.V. als Mitstrei terin gewinnen.

Die Steuerungsgruppe „Teilzeitberufsausbildung in Bayern befördern“ wurde gebildet und sie bewirkte, dass die Thematik von wichtigen Sozialpartnern aufgenommen wurde. Auf deren Initiative fand im Juni 2013 (3. Projektlaufzeit) ein erstes Expertengespräch statt, zu dem die Bundesagentur für Arbeit – Regionaldirektion Bayern mit dem SkF Landesverband Bayern e.V. einlud.

Vier Arbeitsgruppen gingen daraus hervor, die sich gezielt um die Bearbeitung der für die Ausbildung mit Kind wichtigen Themen kümmern.

Auf Grundlage von JEB startete der Sozialdienst katholischer Frauen Landesverband Bayern e.V. zum Frühjahr 2015 an den Modellstandorten Aschaffenburg, Rosenheim und Nürnberg ein vergleichbares Projekt zur Unterstützung von Teilzeitauszubildenden mit dem Namen „Meine Chance – Teilzeitberufsausbildung mit dem SkF in Bayern“.

Gefördert wird das Projekt zunächst bis Ende 2016 vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration und evaluiert vom Forschungsinstitut der Katholischen Stiftungsfach- hochschule München. Das Konzept basiert auf der Grundidee von JEB, junge Mütter bei der Ausbildungsplatzsuche und auch während der Ausbildung zu unterstützen (Konzept von JEB von 2008 – 2012).

Bild 4.: Schulung der StandortkollegInnen

Die Arbeit der drei Modellstandorte wird koordiniert vom SkF Landesverband. Als Fachreferentin auf Honorarbasis übernahm Frau Dick die Schulung der drei Standortkolleginnen, nahm an den fünfmal jährlich stattfindenden Standorttreffen teil und stand als Fachberaterin für konkrete Praxisfragen zur Verfügung. Aktuell laufen die Verhandlungen für die Verlängerung des Projektes.

8. Qualitätsmanagement

Wie bereits in den Grundlagen benannt, setzt sich das Qualitätsmanagement aus einem QM- Handbuch DACH und einem QM-Handbuch ABTEILUNG zusammen. Jährlich finden interne Audits statt. Auditiert wurde bei JEB der Themenkomplex „Brandschutz“ und „die Aufnahme bei JEB“.

Darüber hinaus fand im September 2015 und September 2016 die jährliche Systembegutachtung statt

(19)

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9. Problemlagen

Seit bestehen von JEB benennt JEB die Problemlagen/Knackpunkte junger Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie/Kind und Ausbildung. Gleichzeitig setzt JEB sich ein für ein verlässliches Unterstützungsangebot von der Idee der Ausbildung bis zum Abschluss der Ausbildung/Eintritt in das Berufsleben. Dabei betont JEB die Notwendigkeit der Nutzung eines für die Thematik Ausbildung mit Kind notwendigen Netzwerkes.

Da durch viele intensive Gespräche und Auseinandersetzungen die Problemlagen bereits bekannt und in Berichten beschrieben sind, möchte ich sie nur stickpunktartig nennen:

- Sicherung einer passgenauen Kinderbetreuung.

- Komplexe Mischfinanzierung bei der Aufnahme einer Ausbildung/Qualifizierung.

- Geringes Angebot an Teilzeitausbildungsstellen. Besonders für junge Mütter mit dem Abschluss der Mittelschule/qualifiziertem Abschluss der Mittelschule gestaltet sich die Suche sehr

schwierig. Gleichfalls schwierig gestaltet sich die Ausbildungsplatz für junge Mütter ausländischer Herkunft, die trotz anerkannter Hochschulreife auf Grund fehlender Deutschkenntnisse wenig e Chancen auf dem Ausbildungsmarkt erhalten.

- Eingeschränkte Nutzung von möglichen Netzwerkpartnern.

- Finanzierung und Umsetzung eines ganzheitlichen und individuell am jeweiligen Bedarf ausgerichtetes Unterstützungsangebotes bis zum Abschluss der Ausbildung und Übergang ins Berufsleben. Siehe hierzu das folgende Schaubild:

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19

10. Abschluss

Was eine eigenständige Lebensführung für junge Mütter nach Abschluss der Ausbildung bedeutet, verdeutlichen zwei Interviews. Beide Frauen erhielten vor Aufnahme ihrer Ausbildung Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes nach dem SGB II.

„Vielleicht können wir uns ja bald eine bessere Wohnung leisten“, dies ist einer der Wünsche, den die neunjährige Mara (Name geändert) äußert, jetzt, nachdem ihre Mutter Daryna S. (Name geändert) ihre Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten erfolgreich abgeschlos sen hat und Mitte September bei ihrer neuen Arbeitsstelle begann.

Daryna S. kam 2005 als Asylbewerberin aus der Ukraine, lebte im Asylbewerberheim, lernte dort ihren damaligen Freund kennen, sie gründeten eine Familie und teilten sich ein Zimmer im Heim. Die Beziehung hielt nicht lange und Daryna S. trägt seit dem die alleinige Verantwortung für ihr Kind.

2008 erhielt sie eine Arbeitserlaubnis und nachdem sie für ihre Tochter einen Kindergartenplatz erhielt, verdiente sie etwas Geld durch verschiedene Jobs in der Gastronomie. Ab 2013 ermöglichten Gesetzesänderungen die Aufnahme einer dualen Ausbildung auch mit dem Status „Duldung“. Daryna S. ergriff diese Chance und nutze ab März 2013 das Angebot JEB – Junge Eltern und Beruf, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Bereits im Asylbewerberheim betätigte sie sich ehrenamtlich als Übersetzerin für Menschen ausländischer Herkunft besonders bei Arztbesuchen, nahm an Gesundheitskursen teil und fungierte als Muliplikatorin, ihr Berufswunsch: medizinische Fachangestellte. Fünfundzwanzig Bewerbungen hat die junge Mutter geschrieben, Ende Juni 2013 erhielt sie dann eine Zusage von ihrem zukünftigen Ausbildungsbetrieb. Daryna S. wollte die Ausbildung in Vollzeit absolvieren, sie wollte „möglichst wenig Geld vom Staat“. Möglich war ihr dies, da ihr Kind im Anschluss an die Schule einen Hort besuchte, welcher die Betreuung bis 18 Uhr sicherstellte. Ihr Arbeitstag endete um 17.30 Uhr, so dass sie im Anschluss ihr Kind abholen konnte.

Bernadette D.: Warum war es dir damals wichtig, dich durch eine Ausbildung zu qualifizieren?

Daryna S.: Ich wollte einen guten Beruf erlernen, ich wollte langfristig für mich selbst sorgen, am sozialen Leben teilnehmen und ich habe mir große Sorgen um die Zukunft meiner Tochter und mir gemacht.

Bernadette D.: Was waren für dich die größten Herausforderungen während der Ausbildung?

Daryna S.: Der ständige Zeitdruck, die Sorge, dass ich nicht rechtzeitig aus der Praxis komme, um mein Kind vom Hort abzuholen, die Ämtergänge, die Klärungen mit meinem Aufenthaltstitel und das meine Tochter sich öfter beschwerte, dass ich so wenig Zeit für sie habe. Ich musste oft abends noch für die Berufsschule lernen. Dann sind wir auch noch umgezogen in eine kleine Wohnung.

Da ihr Ausbildungsbetrieb keine Azubis übernimmt, hat die junge Mutter ab Juni 2016 JEB genutzt, um sich eine Arbeitsstelle zu suchen. Ende Juli hatte sie bereits eine Zusage.

Bernadette D.: Innerhalb kurzer Zeit hast du eine Stelle gefunden. Was bedeutet dies für dich?

Daryna S.: Ich verspreche mir davon eine bessere Lebensqualität, wie meine Tochter hoffe ich, dass wir uns nun eine bessere Wohnung leisten können und wenn ich meinen Lebensunterhalt selbst verdiene, so wirkt sich das langfristig positiv auf unseren Aufenthaltstitel aus.

Teilzeitberufsausbildung - Modell zur Vereinbarkeit von Kind und Ausbildung

Auch Sonja K. (Name geändert), ebenfalls alleinerziehend, blickt auf den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung. Sie hat sich in zweieinhalb Jahren im Rahmen einer Teilzeitberufsausbildung (25 Std./Woche) zur Kauffrau für Büromanagement ausbilden lassen und wurde anschließend von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen. Auch sie musste eine Vielzahl an Bewerbungen schreiben. Im

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20 Frühjahr 2013 kontaktierte eine Firma JEB, im Angebot eine Teilzeitausbildungsstelle. Beim Probetag

überzeugte Sonja K. und begann kurze Zeit später mit der Ausbildung. Sonja K. wurde mit 16 Jahren schwanger. Als ihr Kind zwei Jahr alt war, holte sie ihr Fachabitur nach. Den Berufswunsch hat sie ihrer damals aktuellen Lebenssituation angepasst. Ihr Schulabschluss ermöglichte ihr die Verkürzung der Ausbildung auf zwei Jahre. Da sie die Ausbildung mit 25 Std./Woche absolvierte, wurde diese um ein halbes Jahr verlängert.

Mit den 25 Stunden innerhalb einer Woche ist sie ei ne Ausnahme. In der Regel absolvieren die jungen Mütter ihre duale Ausbildung mit einer 30-Stundenwoche im Rahmen der regulären Ausbildungszeit.

Bernadette D.: Warum war es dir wichtig, die Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren?

Sonja K.: Wegen meiner Tochter, ich brauche Zeit, um mich um sie zu kümmern. Ich bin alleine für sie verantwortlich

Bernadette D.: Was war für dich schwierig in der Ausbildung?

Sonja K.: In der Firma war alles toll. Ungünstig war, dass in der Berufsschule keine Flexibilität möglich war. Im zweiten Lehrjahr hatte ich wöchentlich zwei volle Tage Schule. Bei einer Arbeitszeit von 25 Stunden in der Woche blieben mir dann nur noch 9 Stunden in der Firma. Einer Befreiung von Schulstunden hat die Berufsschule nicht zugestimmt.

Bernadette D.: Was bedeutet es für dich, nun „richtig“ zu arbeiten?

Sonja K.: Es bedeutet mir sehr viel, ich fühle mich nun selbstständig und ich bin selbst für mich verantwortlich, ich bin endlich raus aus dem Antragsdschungel. Es fühlt sich einfach gut an.

Die Finanzierung des Projektes JEB – Junge Eltern und Beruf konnte auch für die kommenden zwei Jahre bis zum 31.10.2018 durch die Bundesagentur für Arbeit – Agentur für Arbeit Würzburg, den Caritasverband für die Diözese Würzburg, das Jobcenter Landkreis Würzburg, das Jobcenter Stadt Würzburg, die Stadt Würzburg und den Landkreis Würzburg sicher gestellt werden.

Ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit und die Offenheit beteiligter Institutionen.

Weiterhin bedanke ich mich bei den Personen, die sich auf den unterschiedlichsten Ebenen für ein Gelingen der Projektidee eingesetzt haben. Besondere Unterstützung erhielt das Projekt auch vom Vorstand, der Geschäftsführung und der Bereichsleitung des SkF e.V. Würzburg.

Dezember 2016 Bernadette Dick

(22)

Kontaktdaten

Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Würzburg

| info@skf-wue.de

Stand Nov. 2016 Geschäftsstelle |

97082 Würzburg, Wilhelm-Dahl-Straße 19, Tel. 0931/41904-0, Fax 0931/416435

Vorstand |

Dr. Anke Klaus, Vorsitzende | Ulrike Lang, stellv. Vorsitzende | Edeltraud Barth | Sigrid Maroske | Ruth Reinfurt, Spenden | vorstand@skf-wue.de

Geistlicher Berater |

Pfarrer Werner Vollmuth

Geschäftsführer |

Wolfgang Meixner, Tel. 0931/41904-20 | meixner.wolfgang@skf-wue.de

Stellvertreterin |

Gabriele Geis, 0931/41904-23 | geis.gabriele@skf-wue.de

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit |

Claudia Jaspers, Tel. 0931/41904-28 | jaspers.claudia@skf-wue.de

EWS | Elisabeth-Weber-Schule

im SkF Förderzentrum, Förderschwerpunkt emotional-soziale Entwicklung [ÜBBZ]

97082 Würzburg, Friedrichstraße 28, Tel. 0931/45008-0, Fax 0931/45008-18 | ews@skf-wue.de

Außenstelle Heilpäd. Tagesstätte & Elisabeth-Weber-Schule, 97288 Theilheim, Bachstraße 18, Tel. 09303/9800313

FBS | Frauenberatungsstelle

im SkF mit den Fachdiensten: BTV | Betreuungsverein / FB | Frauenberatung / STRAFF | Straffälligenhilfe für Frauen

97072 Würzburg, Huttenstraße 29 B, Tel. 0931/45007-0, Fax -19 | fbs@skf-wue.de

FH | Frauenhaus

im SkF Tel. 0931/4500777, Fax 0931/45007-76 | fh@skf-wue.de

HPS | Heilpädagogisches Seminar

im SkF (Fachakademie für Heilpädagogik) [ÜBBZ]

97082 Würzburg, Frankfurter Straße 24, Tel. 0931/41904-71, Fax. 0931/41904-77 | hps@skf-wue.de

HPT | Heilpädagogische Tagestätte

im SkF [ÜBBZ] 97082 Würzburg, Friedrichstraße 28, Tel. 0931/45008-86 | hpt@skf-wue.de

IFS | Interdisziplinäre Frühförderstelle

im SkF

Würzburg Stadt und Land

(in Koop. mit der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Stadt und Landkreis Würzburg e.V. und dem Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte e.V. Würzburg-Heuchelhof)

97080 Würzburg, Berliner PLatz 11, Tel. 0931/98081-11 | ff@fruehfoerderung-wuerzburg.de

JEB | Junge Eltern und Beruf

im SkF 97070 Würzburg, Augustinerstr. 3, Tel. 0931-46079510 | jeb@skf-wue.de

JUFA | Kinder- und Jugendfarm e.V.

im SkF (in Koop. mit dem Verein Kinder- & Jugendfarm e.V. und der Stadt Würzburg) 97082 Würzburg, Leistengrund, Tel. 0931/76399 | info@kinder-und-jugendfarm.de

JUZ | Jugendzentrum Zellerau

im SkF (in Koop. mit der Pfarrei Heiligkreuz und der Stadt Würzburg) 97082 Würzburg, Sedanstraße 11,Tel. 0931/42370 | juz.zellerau@gmx.de

KSB | Katholische Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen

im SkF mit Standorten in 97070 Würzburg, Augustinerstraße 3, Tel. 0931/13811, Fax 0931/13809 | ksb.wue@skf-wue.de

97318 Kitzingen, Moltkestraße 10, Tel 09321/4683, Fax 09321/927910 | ksb.kt@skf-wue.de 97816 Lohr, Kirchplatz 8, Tel. 09352/7544, Fax 09352/508485 | ksb.lohr@skf-wue.de

MKE | Mutter/Vater-Kind-Einrichtung

im SkF 97082 Würzburg, Moltkestraße 10, Tel. 0931/465525-10, Fax -14 | mke@skf-wue.de [ÜBBZ]

PTB | Psychotherapeutischer Beratungsdienst

im SkF (Eltern-, Jugendlichen- und Erziehungsberatung EB) [ÜBBZ]

97082 Würzburg, Frankfurter Straße 24, Tel. 0931/41904-61 | ptb@skf-wue.de

Außenstelle in 97199 Ochsenfurt, Kellereistraße 8, Tel. 09331/804570 (AB), Fax 09331-804572

Außenstelle in 97232 Giebelstadt, Obere Kirchgasse 6, Tel. 09334/993242

Nebenstelle AEB | Aufsuchende Erziehungsberatung im Stadtteil Zellerau 97082 Würzburg, Frankfurter Straße 32a, Tel. 0931/43775 | aeb@skf-wue.de

Familienstützpunkt Giebelstad Obere Kirchgasse 6, 97232 Giebelstadt, Tel. 09334/9700440 | 0151/17996324 | fsp@skf-wue.de

Familienstützpunkt Würzburg Frankfurter Str. 32a, 97082 Würzburg, Tel. 0931/43775 | fsp@skf-wue.de

SPFH | Sozialpädagogische Familienhilfe

im SkF [ÜBBZ] 97082 Würzburg, Frankfurter Straße 32a, Tel. 0931/451913 | spfh@skf-wue.de [ÜBBZ]

SPIELI | Kinderzentrum Zellerau

im SkF 97082 Würzburg, Dr.-Maria-Probst-Str. 11, Tel. 0931/42663 | spieli@skf-wue.de

THSJ | Therapeutisches Heim Sankt Joseph

im SkF [ÜBBZ]

97082 Würzburg, Wilhelm-Dahl-Straße 19, Tel. 0931/41904-31, Fax 0931/416435 | thsj@skf-wue.de

TOA | Täter-Opfer-Ausgleich

im SkF (Außergerichtliche Konfliktregelung), Tel. 0931/7842062, Fax 0931/416435 | toa@skf-wue.de

VVM | Vereinsvormundschaften

im SkF (für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge) vvm@skf-wue.de

WHG | Wohnverbund Haus Gertrud

im SkF für psychisch kranke Menschen | whg@skf-wue.de mit den Modulen

LZW | Langzeitwohnheim Haus Gertrud / WOG | Wohngruppe im Haus Gertrud97070 Würzburg, Pleicherpfarrgasse 11, Tel. 0931/18180

KHB | Kleinheim Bärengasse 97070 Würzburg, Bärengasse 11 a, Tel. 0931/3537700

ABW | Ambulant Betreutes Wohnen / BHP | Bürgerhaus Pleich 97070 Würzburg, Pleicherschulgasse 3, Tel. 0931/18180 | buergerhaus.pleich@skf-wuVVe.de

Die mit [ÜBBZ] gekennzeichneten Einrichtungen bilden innerhalb des SkF den Jugendhilfeverbund Überregionales Beratungs- und Behandlungszentrum ÜBBZ Würzburg

Referenzen

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