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Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft Würzburg e.v.

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Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft Würzburg e.V.

jakobus-franken.de/pilgerwege/franken-und-sueddeutschland/eschlkam-nach-donauwoerth- ostbayerischer-jakobsweg.html

Von der tschechischen Grenze bei Eschlkam über Regensburg, Eichstätt nach

Donauwörth zum Anschluß an den Jakobsweg von Bayerisch Schwaben in Richtung Bodensee

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Stand: 09.01.2016

Die Fränkische St. Jakobusgesellschaft Würzburg e. V. hat 2004 ein weiteres Teilstück des Jakobsweges ausgehend vom tschechisch/ bayerischen Grenzübergang bei Vseruby/

Eschlkam über Regensburg, Kelheim, Eichstätt nach Donauwörth wieder belebt und so eine Lücke im Netz der Jakobswege durch Süddeutschland geschlossen. Die Strecke liegt geographisch gesehen genau auf der Luftlinie Prag – Regensburg – Augsburg –

Bodensee.

Sie wird von den deutschen Jakobusgesellschaften zu den sog. Premiumwegen durch Deutschland gezählt.

Die Route mündet in Donauwörth in den Jakobsweg von Bayerisch Schwaben, welcher von Oettingen am Nördlinger Ries herkommend über Augsburg nach Lindau verläuft, der wiederum den Ostbayerischen Jakobsweg an den sog. Schwabenweg durch die Schweiz anbindet. Historisch gesehen folgt der Weg zunächst den uralten Verbindungswegen zwischen Böhmen und Bayern im Bereich der Further - Chamer Senke. Er durchquert den nördlichen Teil des Bayerischen Waldes und erreicht die Donau bei Regensburg, einem der bedeutendsten religiösen, politischen und wirtschaftlichen Zentren des Mittelalters mit einem der ersten sicheren Donauübergänge in Gestalt der im 12. Jh.

errichteten Steinernen Brücke. Das etwa zur selben Zeit durch irische Benediktiner gegründete Schottenkloster St. Jakob widmete sich besonders der Betreuung der Pilger nach Jerusalem, Rom und Santiago. Im Katharinenspital am Fuß der Steinernen Brücke wurde noch im 15. Jh. mit Hilfe einer Spende eine Pilgerherberge errichtet. Ab

Regensburg folgt die Route dem Lauf der Donau flußaufwärts. Sie durchquert den weltberühmten Donaudurchbruch zwischen Kelheim und Kloster Weltenburg. In ihrem weiteren Verlauf benützt sie sodann bequeme Forststraßen durch die großen Wälder des Nordufers, um nach Eichstätt, einem weiteren bedeutenden religiösen Zentrum mit großer Vergangenheit zu gelangen. Auf weiten Strecken folgt man hierbei schnurgerade entweder den Resten des Obergermanisch - Rätischen Limes oder den Trassen der begleitenden Römerstraßen. In Eichstätt wendet sich der Weg nach Süden über die Hochflächen des Fränkisch-Schwäbischen Jura, um bei Donauwörth etwa auf Höhe der Lechmündung das Donautal endgültig nach Süden in Richtung Augsburg zu verlassen.

Für eilige Jakobspilger wurde parallel zum Ostbayerischen Jakobsweg für Fußpilger auch eine Wegvariante für Radfahrer ausgeschildert. Sie hält sich aus praktischen Gründen an die Radwanderwege der Region, ist jedoch so geführt, daß sie ebenfalls die Stätten religiöser Verehrung sowie solche von überregionaler historischer, kultureller und touristischer Bedeutung berührt.

Am 16.07.2004 wurden die beiden neuen Wege in St. Jakob zu Regensburg durch HH Bischof Gerhard Ludwig Müller und am 25.07.2004 durch HH Bischof Walter Mixa im Hohen Dom zu Eichstätt gesegnet und damit eröffnet. Am 26. 07. 2014 wurde in

Eschlkam das 10-jährige Bestehen in Anwesenheit des HH Bischofs Frantisek Radkovsky der Diözese Plzen ( Pilsen ), des HH Generalvikars Michael Fuchs der Diözese

Regensburg, dem Bayr. Staatsminister Herrn Helmut Brunner und zahlreicher weiterer

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Ehrengäste gefeiert.

Der Ostbayerische Jakobsweg hat eine Gesamtlänge von etwa 273 km, davon entfallen 122 km auf die Strecke von der tschechischen Grenze bis Regensburg und 151 km auf die Strecke von Regensburg bis Donauwörth.

Beide Routen sind durchgängig mit dem offiziellen Symbol des Jakobsweges markiert und ausgeschildert (stilisierte gelbe Jakobsmuschel auf blauem Grund; Schloß der Jakobsmuschel zeigt jeweils die Richtung an).

Da die Fußpilgerroute von der Grenze ab bis Regensburg den " Kötztinger Weg " des Bayerischen Wald - Vereins (BWV) respektive des Waldvereins Regensburg e. V. benutzt, können dessen Markierung, der grüne Pfeil auf weißem Grund, zusätzlich bei der Wegfindung behilflich sein.

Ab Konzell bis Schiederhof verläuft darüber hinaus auch der neue "

Goldsteig " - Wanderweg auf derselben Route. Der

Europafernwanderweg E8 ist ab Rattenberg sogar bis nach

Haderfleck am westlichen Ende des Donaudurchbruches bei Kelheim Begleiter des Ostbayerischen Jakobsweges.

Ab Kelheim bildet der "Ostbayerische Jakobsweg" die neue

Hauptwanderroute durch den südlichen Teil des Naturpark' Altmühltal. Er ist daher derart markiert, daß er in beiden Richtungen begangen werden kann. Um Irrtümer und Verwechslungen zu vermeiden, wurde für die Gegenrichtung ( Donauwörth - Kelheim ) ein eigenes Markierungssymbol entwickelt, das durch eine inverse Farbgestaltung gekennzeichnet ist.

Der Ostbayerische Jakobsweg ist zusammen mit der tschechischen Südroute Prag - Grenze bei Vseruby/ Eschlkam ( beide sowohl als Fuß- als auch als Radstrecke ) in dem 2006 erschienenen Pilgerführer des Tyrolia - Verlages/ Innsbruck umfassend beschrieben:

Hans J. Kolbinger, Auf dem Jakobsweg von Prag über Regensburg und Eichstätt bis Donauwörth ( der Ostbayerische Jakobsweg und die tschechische Südvariante ),

ISBN-13: 978-3-7022-2728-9. In dem Führer sind auch Kartenausschnitte im Maßstab

1: 100.000 enthalten. Jedoch unvermeidlich beginnen einige der darin enthaltenen Informationen zu veralten. Daher sind bezogen auf die dort beschriebene Route neuere Wegänderungen im

Folgenden durch " Achtung! Routenänderung " deutlich gekennzeichnet. Die Markierungen auf den veralteten Streckenabschnitten werden zukünftig nicht mehr gepflegt und werden mit der Zeit verschwinden..

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Die aktuellen Streckenverläufe sind auch diversen topographischen und touristischen Wanderkarten der Region im Maßstab 1:50.000 zu entnehmen.

Die Pilgerroute für Radfahrer läßt sich ebenfalls in zwei Abschnitte aufteilen: Die Teilstrecke von der tschechischen Grenze bis nach Regensburg hat eine Länge von 100 km, die Teilstrecke von Regensburg nach Donauwörth auf dem Donauradweg ist 148 km lang, womit sich eine Gesamtstrecke von etwa 250 km ergibt.

Es wurde begonnen, die ursprüngliche Markierung durch ein neues, deutlicheres System zu ersetzen, welches den Kriterien des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs entspricht.

Auch das Radwegenetz ist in diversen Kartenwerken und Spezialbeschreibungen der Tourismusverbände durchgehend dokumentiert.

1. Grenzübergang Tschechien/ Bayern in Vseruby - Eschlkam ( 8 km )

Unmittelbar nach der Grenze biegt man links ab, überquert den Chambbach und wendet sich sofort wieder nach rechts, um dem Tal des Baches linksseitig zu folgen. Später durchquert man die

Ortschaft Seugenhof. Achtung! Vor Erreichen der nächsten Ortschaft Stachesried biegt man nach scharf rechts in den Talgrund ab,

überschreitet erneut den Chamb und überquert den folgenden Hügel hinüber nach Grossaign. Danach kommt Eschlkam.

Etwa 1 km nach dem Grenzübergang (mit "Jakobsstein") passiert man die neu errichtete Jakobuskapelle des Schützenvereins Seugenhof e.V..

Der Markt Eschlkam ist eine der ältesten Ansiedlungen des Grenzgebietes, mit kath. Pfarrkirche St. Jakobus d.Ä., gelegen in einer ehemaligen

Kirchenburg; Pilgerstempel, traditioneller Jakobimarkt; bis Furth i.

W. mit Bahn und weiter mit Bus erreichbar.

2. Eschlkam - Neukirchen b. Hl. Blut ( 7 km )

Man verläßt E. nach Süden, durchquert den kleinen Ort Leming, das Haselbachtal und erreicht entlang des " Brünst " genannten Höhenzuges schließlich Neukirchen b. Hl. Blut.

In Leming hat der Schreiner Josef Wollinger für die Jakobspilger seinen persönlichen Jakobsbrunnen, einen Rastplatz mit Trinkwasser-Anschluß und Sitzbank, errichtet.

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Neukirchen ist gelegen an einer alten Handelsstraße nach Böhmen. Im nördlichen Bereich der Hauptstraße liegt die kath. Wallfahrts- und Pfarrkirche zum Hl. Blut mit Franziskanerkloster und - kirche ( blühende überregionale

Wallfahrt nicht nur aus dem Umland bis zur Donau, sondern auch aus dem auf tschechischer Seite liegenden Chodenland um Domazlice).

Ein Teil der Klostergebäude wird durch das " Haus zur Aussaat - Grenzüberschreitendes Wallfahrts-, Begegnungs- und

Umweltbildungszentrum beim Franziskanerkloster Neukirchen b.Hl.Blut " belegt. Nach Voranmeldung ist dort Übernachtung möglich. Am Marktplatz steht vor dem Wallfahrtsmuseum ein von der Marktgemeinde gestifteter " Jakobswegstein ".

3. Neukirchen b. Hl. Blut - Bad Kötzting ( 19 km )

Man überschreitet nun den quer voraus liegenden Hohen Bogen bei der Diensthütte Hohen Bogen ( 950 m ) und geht dann

hinunter nach Watzlsteg. Dort überquert man das Flüßchen Weißer Regen. Von da geht es weiter über den Markt

Grafenwiesen nach Bad Kötzting.

" Achtung! Routenänderung ": In Grafenwiesen wird nicht mehr nach rechts abgebogen, um erneut den Weißen Regen zu

überschreiten, sondern auf neu markierter Route nach links bergauf der Weg nach Sperlhammer gesucht. Erst dort wird nun der Weiße Regen in den Außenbezirken von Bad Kötzting

erreicht.

Bad K. ist Mittelzentrum mit großer lokaler Tradition, auch bekannt durch den "

Kötztinger Pfingstritt " - einer Bittprozession zu Pferd, seit 1412 nachweisbar.

4. Bad Kötzting - Weissenregen - Konzell ( 21 km )

Man verläßt Bad K. nach SW durch den Kurpark. Erstes Ziel ist die auf der Höhe in Weissenregen thronende Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt aus dem 18. Jh. mit immer noch lebendiger Marienwallfahrt; sehenswerte

"Fischerkanzel ".

Danach folgt die Umgehung des Blaibachsees, in der Folge der Anstieg zu den Ortschaften Heitzelsberg, Voggenzell und Moosbach. Vor M. wird ein bedeutendes geologisches Naturdenkmal, der aus Quarz bestehende, " Pfahl ",

überschritten. Nach Durchquerung des Sandbach - Tales biegt man vor Pareszell rechts ab, um - etwas verwachsen - über den

Waldschopf des Schwarzbichels hinweg schließlich die Burgruine Neurandsberg zu

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erreichen. Auf der gegenüber liegenden Talseite sieht man bereits das nächste Ziel, die Marktgemeinde Rattenberg. Von dort geht es hinunter ins Perlbachtal und wieder bergauf/ bergab über den Hochberg hinüber nach Streifenau und Konzell.

5. Konzell - Stallwang ( 10 km )

" Achtung! Routenänderung ": Am Ortsausgang von Konzell wird die Fahrstraße nach Denkzell nicht mehr länger begangen, sondern stattdessen die neue, als Premium- Wanderweg zertifizierte Trasse des " Goldsteig " genutzt. Damit bleiben " Ostbayerischer Jakobsweg ", " Kötztinger Weg ", Europafernwanderweg E8 und " Goldsteig " bis hinter Schiederhof zusammen auf einer Route. Sie wurde neu markiert.

Nächstes Ziel ist also der Ort Denkzell (1995 schönstes Dorf Deutschlands ). Dahinter taucht man wieder in größere Waldgebiete ein und übersteigt den Gallner, einen

Vorwaldberg mit schöner Aussicht. Beim Abstieg hinunter nach Stallwang kommt man an dem pittoresken Gallnerhof ( alter Bauernhof und Kirchlein St Sixtus ) vorbei. Wenn man aus dem Wald heraustretend den Weiler Stubenhof erreicht, bleibt man auf der

Fahrstraße bis in den Markt Stallwang. Der neue " Goldsteig " hingegen umgeht ab Stubenhof den Ort !.

6. Stallwang - Pilgramsberg ( 5 km )

Man verläßt S. auf der Ortsverbindungsstraße nach Maiszell in Richtung NW. Gleich nach der Hochbrücke der B20 biegt man zuerst links, dann sofort wieder nach rechts in den Wald ab, um den Weiler Pfahlhaus zu erreichen. Dort trifft man wieder auf die

Markierung des " Goldsteig ", der Stallwang großräumig umgangen hat. Hinter

Haunkenzell ( mglw. Übernachtungsmöglichkeit) beginnt ein steiler und direkter Aufstieg auf dem alten Kreuzweg hinauf zur Wallfahrtskirche von Pilgramsberg ( vielbesuchte Wallfahrtskirche St. Ursula - eindrucksvolle Fernsicht bis nach Straubing / St. Jakob; mglw.

ebenfalls kleine Übernachtungsmöglichkeit).

7. Pilgramsberg - Wörth a. d. Donau ( 22 km )

Von P. aus geht es abwechslungsreich durch zumeist bewaldete Vorwaldhügel nach W, bis man auf einer Rodungsinsel den Weiler Kragenroth erreicht.

" Achtung! Routenänderung ": Dort geht es neuerdings nicht mehr links ab ( alte Route ), sondern nach rechts, um nach Utzenzell zu gelangen. Am Ortsausgang von U. biegt man von der Fahrstraße nach Wiesenfelden scharf links und dann sofort wieder scharf rechts ab ( Feldweg ! Strommasten !), um nach einigen Richtungswechseln über die Hügel und freies Feld den Markt Wiesenfelden zu erreichen. W. durchquert man über die Seebrücke im Ortszentrum und folgt weiter scharf links der flacher werdenden

Wegstrecke zum Gasthof Schiederhof. Dort taucht man wieder in ein großes Waldgebiet ein, wo man im Tal des Perlbaches auf das Einzelgehöft Hubmühle trifft. Hier weicht die "

Goldsteig " - Markierung ab. Man bleibt jedoch wie bisher auf dem kürzeren Weg rechts

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hinauf zum Weiler Hub. Der Weg führt dort hintereinander zuerst direkt durch zwei Gehöfte hindurch ( gestattet ! ), sodann hinunter in das Wellerbach - Tal und hinaus nach Wörth.

Wörth a. d. Donau ist eine kleine Stadt am Rande der Donauebene. In der kath.

Pfarrkirche St. Petrus findet man den Pilgerstempel. Die Stadt wird überrragt von dem ehemals regensburgisch - fürstbischöflichen Schloss. Man findet dort alles, was der Pilger braucht.

8. Wörth a. d. Donau - Donaustauf - Regensburg ( 30 km )

Auf dieser Strecke verläuft als fünfter Weitwanderweg auch der " Oberpfalzweg " - weißer Strich auf gelbem Grund des Oberpfälzer Wald - Vereins e. V. )

Nach Überschreiten der Lerchenhaube sind weitere Zwischenstationen die Orte Wiesent, Ettersdorf und Bach, von wo aus man den Fürstlich - Thurn und Taxis'schen Tiergarten durchquert ( im Tiergarten keine Markierungen ! ). Dann folgt das Gasthaus

Hammermühle und schließlich der Markt Donaustauf. Man nähert sich Regensburg von Osten her durch die Vororte Tegernheim und Schwabelweis. Als Fernziel kann man sich an den Domtürmen orientieren.

Donaustauf: Bevor man den Markt D. erreicht, kommt man an dem klassizisistischen Nationaldenkmal Walhalla sowie der Wallfahrtskirche St. Salvator mit spätgot. Fresken vorbei. Der Markt selbst wird überragt von einer eindrucksvollen Burgruine.

9. Durchquerung von Regensburg

Überquerung der Donau von Stadtamhof aus über die Steinerne Brücke und weiter durch die Altstadt am dominanten Dom vorbei zur ehem. Reichsabtei der Benediktiner St. Emmeram und zum ehem. Schottenkloster St. Jakob mit hochroman. Kirche ( jetzt bischöfl. Pristerseminar St. Wolfgang und St. Jakob; dort Pilgerstempel); Verlassen der Altstadt durch das Jakobstor auf der Prüfeninger Straße in Richtung Prüfening; auf der Sinzinger Eisenbahnbrücke Querung der Donau und Weiterweg nach Sinzing

Die prosperierende Großstadt Regensburg wurde 179 n. Chr. durch die Römer gegründet. Die ehemals Freie Reichsstadt war im Mittelalter eine der wichtigsten

Metropolen nördlich der Alpen. Die im 12. Jh. errichtete Steinerne Brücke war einer der ersten festen Donauübergänge, die im Laufe der Jahrhunderte sicher auch von vielen Pilgern begangen wurde. Weitgehend unzerstört wurde der mittelalterliche Stadtkern mit Stadtamhof 2006 durch die UNESCO in deren Weltkulturerbeliste aufgenommen. Die Stadt beherbergt mehrere global agierende Industriebetriebe, eine große Universität sowie mehrere Hochschulen. Es gibt zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten, u. a. nahe am Weg im Spitalgarten, evtl. im Kolpinghaus oder in der JHB.

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10. Regensburg - Kelheim ( 25 km )

Durch diese Wegführung über Sinzing, anschließend dann zumeist als Waldstrecke über die Dörfer Bergmatting, Saxberg, Schneckenbach und Frauenhäusl, wird der große Donaubogen von Bad Abbach nach Kelheim vermieden.

Eine etwas längere Variante ist möglich ab Frauenhäusl über Kelheimwinzer (Jakobspatrozinium), Abzweig ist ausgeschildert.

Kelheim ist typische Gründung der frühen Wittelsbacher an der Mündung der Altmühl in die Donau; Hafen des Rhein-Main-Donau - Kanals; die Kirche des Vorortes Kelheimwinzer trägt Jakobuspatrozinium; die Region weist bedeutende Zeugnisse keltischer Besiedlung auf;

Befreiungshalle auf dem Michelberg als Denkmal für die napoleonischen Befreiungskriege.

11. Kelheim - NSG " Weltenburger Enge " ( ugs. "

Donaudurchbruch " ) - Kloster Weltenburg - Altmannstein ( 21 km );

ab Haderfleck auch Limeswanderweg " L " des Naturparks Altmühltal

Sich selbst erklärend führt der Weg zunächst die Donau aufwärts durch das NSG "

Weltenburger Enge ".

Die am anderen Ufer gelegene Benediktinerabtei Weltenburg ist leicht erreichbar entweder durch Überfahrt über die Donau mit der Zille ( Anlandestelle markiert ) oder etwas weiter

flußaufwärts mit der Autofähre Weltenburg - Stausacker.

Die Abtei liegt in landschaftlich einzigartiger Lage auf der Schotterterrasse am Eingang des Donaudurchbruches - das

älteste der bayr. Urklöster, gegr. um 617, berühmte Klosterkirche St. Georg und Martin der Gebr. Asam; schöner Biergarten im Klosterhof; Übernachtung möglich im Gästehaus bei Voranmeldung

Aus Gründen der Wegesicherheit wurde der Weg von Stausacker nach Haderfleck vom Donauufer weg auf einen zu überquerenden Hügelsporns rückverlegt.

" Achtung! Routenänderung ": Beim Abstieg nach Haderfleck wird kurz vor Erreichen des Weilers neuerdings ein Hohlweg im Wald fast weglos am rechten Rand einer Waldwiese umgangen. Leicht zu finden!

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Nach Haderfleck geht es zunächst direkt entlang der Donau, dann scharf rechts ab auf die Höhe, wo die sog. Hadrianssäule an der Staatsstraße Kelheim - Hienheim steht. Sie erinnert an den Anfang des " Obergermanisch - Rätischer Limes " ( 2005 aufgenommen in die Weltkulturerbeliste der UNESCO ). Man passiert einen rekonstruierten

Holzwachturm und folgt den teilweise sichtbaren Relikten auf mehreren km Wegstrecke bis fast nach Altmannstein.

A. ist ein malerischer Markt mit Burgruine; Geburtsort des berühmten Rokoko- Bildhauers (Franz) Ignaz Günther; Jakobsweg-Stele vor der Pfarrkirche Hl. Kreuz;

Pilgerstempel

12. Altmannstein - Bettbrunn - Stammham ( 21 km )

Aus A. heraus geht es zunächst nach SW wieder hinauf zu den Relikten des Limes, dann weiter immer durch den Wald nach Tettenagger.

Vor Tettenagger an der B 299 entlang gekennzeichnete Abzweigung nach Mindelstetten - viel besuchter Heimatort der Hl. Anna Schäfer; ( danach Rückkehr zum Jakobsweg bei

Oberoffendorf (gesamte Mehrstrecke 3,3 km).

Von T. geht es weiter nach Westen über offenes Land nach Oberoffendorf. Dort tritt man in Richtung W schließlich in das große Waldgebiet des Köschinger Forstes ein, den man auf Forstwegen in gesamter Breite von O nach W durchquert. Nach Verlassen des großen Waldgebietes läuft man wieder über freies Feld auf den Kirchturm von

Stammham zu. Er markiert die weit und breit einzige Möglichkeit zur Unterquerung der BAB München - Nürnberg.

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Bettbrunn ist die einzige Zwischenstation inmitten des Köschinger Forstes; mit spätbarocker kath. Pfarr- und Wallfahrtskirche St.Salvator - die älteste bezeugte Hostienwallfahrt Bayerns.

Der Kunstverein Kösching hat im Köschinger Forst mehrere Installationen zur Pilgerschaft nach Santiago angelegt:

13. Stammham - Böhmfeld - Pfünz - Eichstätt ( 27 km ) S. verläßt man nach Westen über den Nachbarort Westerhofen.

Erneut durchquert man von O nach W ein Waldgebiet und etwa in dessen Mitte die Staatsstraße Schnelldorf - Wettstetten. Vor Böhmfeld verläuft der Jakobsweg für mehrere km auf der alten Römerstraße, welche die Kastelle Kösching und Pfünz im

Hinterland des Obergermanisch - Rätischen Limes verband.

Nach Böhmfeld geht der Weg für mehrere km am Grunde des Katzentales, eines geologisch und biologisch interessanten Trockentales des Fränkischen Jura.

Aus dem Katzental abzweigend Möglichkeit eines Abstechers in Richtung WSW nach Hofstetten, danach auf direktem Weg Rückkehr zum Jakobsweg in Richtung Pfünz.

Der Markt Pfünz liegt an einem römischen Straßenstern, an dem ehemals fünf Römerstraßen aufeinandertrafen. Das

ehemalige Kohortenkastell lag auf einem Höhensporn über dem Ort und wurde teilrekonstruiert.

Ab Pfünz führt der Weg entlang der Altmühl; bei Pietenfeld a. d.

Leithen Wechsel der Flußseite; bei Erreichen des

Innenstadtbereiches von Eichstätt kath. Kapuzinerkirche Hl.

Kreuz und zum Hl. Grab, dann weiter zum Dombezirk.

14. Durchquerung von Eichstätt

Das Kloster Hl. Kreuz und zum Hl. Grab ist eine Filialgründung des Schottenklosters St.

Jakob in Regensburg. Im südlichen Querhaus der heute zum Kapuzinerkloster

gehörenden Kirche befindet sich eine ( verkleinerte ) Nachbildung des Hl. Grabes von Jerusalem aus dem 12. Jh., im Mittelalter Wallfahrtsziel.

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Der Angelsachse Willibald gründete 741 an der Stelle des heutigen E. ein Benediktinerkloster, das schon 744/45 durch den Hl. Bonifatius zum Bischofssitz erhoben wurde. Ab dem 14.

Jh. entwickelte sich E. zum Fürstbistum bei weitgehend geregelter Selbstverwaltung der Bürgerschaft. 1806 fiel es an Bayern. Es beheimatet heute mit der Katholischen Universität

Eichstätt - Ingolstadt ( KU ) die einzige katholische Universität Deutschlands.

Der Dom St. Salvator, U. L. Frau und St. Willibald ist ein

eindrucksvolles Stilkonglomerat mit Bauteilen aus Romanik, Gotik, Renaissance und Barock; bedeutende Nebenräume; bedeutender barocker Dombezirk; im Domschatz Fingerreliquiar des Hl. Jakobus d. Jüngeren.

Die Benediktinerinnenabtei St. Walburg, ist noch heute ein

vielbesuchtes Wallfahrtsziel - barocke Kirche mit Gruftkapelle der Hl. Walburga. Als besonderer Ort für eine Übernachtung bietet sich das Gästehaus der Abtei an.

Auf der Willibaldsburg das Jura - Museum mit paläontologischen und archäologischen Exponaten von überregionaler Bedeutung. ( Archaeopteryx ! ).

Bei der Frauenbergkapelle ( Pilgerstempel ) auf dem Berg über der Stadt künstlerisch gestaltete Wegmarke des Jakobsweges.

15. Eichstätt - Bergen - Rennertshofen ( 27 km );

bis Bergen auch Main - Donau - Fernwanderweg "M/D" diverser Albvereine in Richtung Süden)

Man verläßt die Stadt nach SW über die Frauenbergkapelle auf dem Berg. Weiter geht es immer in Richtung Süden fast auschließlich flach durch Wald, halbwegs zwischen

Eichstätt und Bergen liegt das ehemalige bischöfl. Gut Moritzbrunn.

In Bergen steht dominierend die kath. Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Kreuz des ehem.

Benediktinerinnen - Klosters, ein ursprünglich als romanische Hallenkirche angelegter imposanter Bau, nach Wiederherstellung in der Gotik geprägt durch die Umbauten des Spätbarock; außen an den Chorapsiden zahlreiche roman. Kopfkonsolen; dreischiffige romanische Krypta mit Kreuzpartikelreliquiar.

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Hinter Bergen folgt zunächst in Richtung SW die Überschreitung des Hainbergs; dann erreicht man der Ort Mauern, danach der Markt Rennertshofen. Mglw. muß man sich in den Orten der näheren Umgebung ( Hatzenhofen, Bertoldsheim ) um eine

Übernachtungsmöglichkeit umsehen.

16. Rennertshofen - Schweinspoint - Kaisheim - Donauwörth ( 30 km )

Der Weg führt am westlichen Ortsrand von R. von der Staatsstraße nach Bertoldsheim rechts abbiegend immer weiter nach Westen zunächst auf die Höhe hinauf und dann immer entlang einer Stromtrasse über Neuhausen bis nach Schweinspoint. Von dort geht es auf Forststraßen durch das große Waldgebiet des Daitinger Forstes nach Buchdorf.

" Achtung! Routenänderung ": Bei Erreichen der Ortsverbindungsstraße Buchdorf - Daiting benützt man nicht länger die Umgehung des Marktes Buchdorf im Osten über freies Feld, sondern die direkte Orts - Durchquerung; danach geht es weiter auf der alten Route.

Man erreicht schließlich Kaisheim und geht weiter durch den Donauwörther Stadtwald zur Donauwörther Parkstadt und endlich hinunter in das Stadtzentrum von Donauwörth.

In Kaisheim trifft man auf die riesige Klosterkirche Mariä Himmelfahrt der ehem.

Zisterzienserabtei im Stil der Zisterziensergotik mit reichhaltiger barocker Ausstattung und einem kolossalen Hochaltar

Bei der Stadt Donauwörth befand sich seit dem Mittelalter ein wichtiger Donauübergang, an dem sich die beduetenden Fernstraßen Augsburg - Nürnberg und Regensburg - Ulm kreuzten. Ab 1301 hatte die Stadt den Status einer Freien Reichsstadt. 1714 kam sie an Bayern. Nach schweren Kriegszerstörungen ist sie heute ein prosperierender

Industriestandort. Neben der spätgot. Stadtpfarrkirche zu Unserer Lieben Frau stellt das ehem. Benediktinerkloster Hl. Kreuz mit ihrer barocken Kirche ein weiteres religiöses Zentrum dar.

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17. In Donauwörth Anschluß an die Route des Jakobsweges von Bayerisch Schwaben in Richtung Augsburg

A. Übersicht:

Für eilige Jakobspilger wurde parallel zum Ostbayerischen Jakobsweg für Fußpilger auch eine Wegvariante für Radfahrer ausgeschildert. Sie hält sich aus praktischen Gründen an die Radwanderwege der Region, ist jedoch so geführt, daß sie ebenfalls die Stätten religiöser Verehrung sowie solche von überregionaler historischer, kultureller und touristischer Bedeutung berührt.

Diese Route überquert ebenfalls am Grenzübergang Vseruby/ Eschlkam die tschechisch/

bayerische Grenze. Sie ist von da an durchgängig bis Donauwörth sowohl mit der jeweiligen offiziellen Radweg-Beschilderung versehen.

als auch zusätzlich mit Jakobusweg-Symbolen gekennzeichnet.

Aufgrund der guten touristischen Infrastruktur findet der Radpilger entlang des gesamten Weges in hinreichender Dichte Raststätten, Biergärten, Gasthäuser, Gäste- und Privatpensionen sowie Hotels.

B. Routenbeschreibung:

1. Grenzübergang Vseruby/ Eschlkam - Cham ( 34 km )

Der Zubringer ((grenzüberschreitender Radrundweg 2014) zum Chambtal-Radweg führt von der Grenze direkt nach Eschlkam und weiter nach Furth im Wald.

Von E. kann auf der Staatsstraße in Richtung Stachesried auch der Umweg über den

Wallfahrtsort Neukirchen b. Hl. Blut gewählt werden. Ein separater Zubringer führt von dort auf 8 km langer Route zurück an das westliche Ortsende von Eschlkam. beim

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Radwegeknotenpunkt Freybachstraße / Eschlkamer Hauptstraße.

" Achtung! RoutenänderungAchtung! Routenänderung ": In beiden Fällen bleibt man am Ortsausgang von Eschlkam beim Radwegeknotenpunkt am Freybach abweichend von der alten Route unten im Tal des Freybaches, fährt vorbei an dessen Mündung in den Chamb und weiter zu dem Drachensee genannten neuen Hochwasserrückhaltebecken, welches man auf seiner Nordseite umfährt. 3 km vor Furth i. W. erreicht man den Damm der Talsperre Seuchau und schließlich die Stadt selbst.

Furth im Wald verläßt man über die Burg- und die Grabitzerstr., bevor die Radwegtrasse, eingebettet zwischen Chamb und Oberpfalzbahn auf dem zumeist ebenen und

landschaftlich sehr ansprechenden Chambtal-Radweg entlang des Nordufers des

Flüßchens Chamb in Richtung Cham führt. Nachdem man Arnschwang durchfahren hat, lohnt es sich, im Bioreservat um das Natur- und Kulturzentrum " Alte Mühle " bei

Nößwartling ( LBV - Landesbund für Vogelschutz ) sein Augenmerk besonders auf die seltene Pflanzen- und Vogelwelt zu lenken. Man fährt weiter an Weiding vorbei, unterquert die Bundesstraße 20, durchfährt Kothmaißling und kommt zum Radwegeknotenpunkt Kammerdorf.

Etwas abseits am südlichen Talrand liegt Chammünster, die einstige Urpfarrei des Oberen Bayerischen Waldes. Die beiden Chorflankentürme der frühgotischen

dreischiffigen Pseudobasilika Maria Himmelfahrt sind unübersehbar An der Nordostecke des Friedhofes befindet sich eines der wenigen erhaltenen Beinhäuser ( Karner ).

Bei Kammerdorf mündet der Chamb in den Regen - Fluß. Von nun an fährt man auf dem Regentalweg weiter. Nach ca. 5 km erreicht man den Radpavillon Stadellohe, den

Endpunkt des Chambtalradweges, und danach die Kreisstadt Cham.

Cham liegt geschützt in einer engen Schleife des Flusses Regen.

Sie bildet das Zentrum des sog. Chamer Beckens, durch das sich schon seit der Zeit der Merowinger eine wichtige Heer–

und Handelsstraße von Regensburg nach Prag zog. Schon im 10. Jh. wurde zum Schutz der Straße eine Reichsburg gebaut.

Cham bildete anfänglich eine eigene Markgrafschaft, fiel jedoch bereits 1204 an die Wittelsbacher. Die Stadt wurde immer wieder durch kriegerische Ereignisse und mehrere Großbrände verwüstet, zum letzten Mal durch schwere Bombardierungen am Ende des zweiten Weltkrieges. Von der Stadtbefestigung haben sich zwei markante Türme, das " Biertor " und der "

Straubinger Turm ", erhalten.

Die dominante kath. Stadtpfarrkirche aus dem Barock ist dem Hl. Jakobus d.Ä. geweiht.

Ihr umfangreiches Freskenprogramm von Vater und Sohn Gebhard aus Regensburg von 1750 schildert das Leben unseres Pilgerheiligen.

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2. Cham - Regensburg ( 66 km )

Von Cham aus benützt der Jakobsweg für Radfahrer zunächst den Regental - Radweg bis nach Reichenbach und sodann ab Wald den Falkensteiner - Radweg.

Zwischen Cham und Pösing durchquert man das größte Naturschutzgebiet der Oberpfalz, die sog. Regental - Aue. Es ist ein um die Rötelseeweiher und den

Lettenweiher gelegenes, großes Wiesenbrütergebiet von überregionaler Bedeutung. Es sollte selbstverständlich sein, sich bei dessen Durchquerung angemessen zu verhalten, die seltene Pflanzen- und Tierwelt zu schützen und ihren absoluten Vorrang zu respektieren.

Hinter Roding muß in Auf- und Abfahrt ein steiler Hügelsporn überwunden werden. Am Anstieg liegt die viel besuchte barocke Wallfahrtskirche U.L.Frau von Heilbrünnl

(Heilbrunnen vor dem Altarraum, Votivtafelsammlung). Vorsicht bei der folgenden Abfahrt!

Zwei kunsthistorisch und religiös bedeutende Kleinodien folgen als nächstes. Zuerst das ehemalige Zisterzienserkloster Walderbach mit seiner frühromanischen Kirche St.

Nikolaus und St. Maria, einem der Hauptwerke der Romanik in Bayern aus dem letzten Drittel des 12. Jhs.. Es stellt eine der raren, für die Oberpfalz typischen romanischen Hallenkirchen dar. Das Gewölbe ist das älteste Kreuzrippengewölbe in Bayern, zudem geschmückt mit den wieder freigelegten originalen Gewölbemalereinen der Zeit.

Gegenüberliegend auf dem südlichen Regenufer liegt auf halber Höhe festungsgleich das ehemalige

Benediktinerkloster Reichenbach, einstmals eines der bedeutendsten Klöster der Oberpfalz. Die Kirche Maria Himmelfahrt stammt ebenfalls aus dem 12. Jh. , das Innere ist jedoch durchgreifend barockisiert. Das

Reichenbacher Gnadenbild ist auch heute noch Ziel einer lokalen Wallfahrtstradition. Heute betreiben in dem

Komplex die Barmherzigen Brüder des Hl. Johannes von Gott eine große Heil- und Pflegeanstalt.

Bei Reichenbach wendet sich die Route nach Süden und folgt der Verbindungsstrecke hinauf zum Falkensteiner - Radweg. Diese Strecke stellt wohl den anstrengendsten Teil der gesamten Radroute dar. Denn sie führt über etwa 5 km in stetiger Steigung auf die das Regental begrenzende Höhe hinauf zu dem kleinen Ort Wald. Dort erreicht man den Falkensteiner-Radweg, der auf einer aufgelassenen Bahnstrecke direkt und bequem immer bergab nach Regensburg führt.

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Wer diesen Anstieg scheut, kann einen Umweg von etwa 10 km in Kauf nehmend ab Reichenbach auf dem Regental - Radweg bleiben und über Stefling, Marienthal und Regenstauf (Kirche mit Jakobuspatrozinium) ebenfalls nach Regensburg gelangen.

Ab Regensburg gibt es zwei Möglichkeiten der Routenwahl: Die Hauptroute auf dem Donauradweg oder eine Variante, die näher am Weg für Fußpilger verläuft, der " Via Raetica " genannte Radweg durch den ruhigeren Naturpark Altmühltal:

3. Regensburg - Kelheim - Kloster Weltenburg ( 43 km )

Gleich dem Fußpilger gelangt auch der Radpilger auf seinem Weiterweg nach dem Verlassen der Regensburger Altstadt im westlichen Stadtteil Prüfening an den Fuß der Sinzinger Eisenbahnbrücke. Während hier jedoch der eine die Brücke überschreitet, um seinen Weg auf der anderen, der nördlichen Seite des Donautales fortzusetzen, bleibt der Radpilger weiter auf dem Südufer der Donau. Denn der Donauradweg führt unter der Brücke hindurch und nutzt erst die Fußgängerbrücke vor Bad Abbach, um den Fluß zu queren. Kurz vor Kelheim fährt man in Kelheimwinzer an der alten St. Jakobs - Kirche vorbei, deren Vorplatz zu einem Radfahrer - Rastplatz mit Trinkwasserbrunnen und Jakobusstatue umgestaltet wurde.

4. Kloster Weltenburg - Ingolstadt ( 47 km ) Von Kelheim aus führt der Donauradweg auf dem Südufer des Flusses etwas mühsam auf das

Hochplateau, welches von der Donau durchschnitten wird ( " Donaudurchbruch " ) und weiter auf teils unbefestigten Waldwegen nach Dorf Weltenburg ( insges. etwa 6 km ). Für diese Strecke mit ihrer nicht ganz risikolosen Abfahrt gibt es eine gute Alternative - man durchfährt den Donaudurchbruch von der

Schiffslände in Kelheim aus bis nach Kloster Weltenburg mit dem Schiff. Ab Weltenburg führt der Donauradweg zunächst moderat hügelig über Bad Gögging in die flachen Donauauen bei Neustadt a. d. Donau. Zwischen

Neustadt und Ingolstadt reihen sich an der Donau einige Kraftwerke und Raffinerien auf, die von entscheidender Bedeutung für die Energieversorgung Bayerns wurden und der Region starke wirtschaftliche Impulse verliehen.

Ab Neustadt nutzt der Donauradweg die Donaudämme entlang des Nordufers und kehrt in Vohburg, der kleinen, nichtsdestoweniger im Hochmittelalter für die bayerischen Geschichte wichtigen Stadt, auf das Südufer zurück. Der Radweg führt direkt an dem modernen Gaskraftwerk Irsching vorbei, dessen GuD - Blöcke mit einem Wirkungsgrad

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von ca. 60 % zu den effizientesten der Welt gehören. Auf Großmehring zu, das schon im Einzugsbereich von Ingolstadt liegt, kehrt man rechtzeitig wieder auf das Nordufer zurück.

Fährt man in das Zentrum der prosperierenden Großstadt Ingolstadt, kommt man am Neuen Schloß vorbei, dem Musterbeispiel einer gotischen Fürstenburg, welche heute das Bayerische Armeemuseum beherbergt. Ingolstadt spielte in der bayerischen Geschichte immer eine bedeutende Rolle. 1472 wurde hier die erste Universität in Bayern gegründet (1800 wurde diese nach Landshut und 1826 nach München verlegt ). 1989 wurde

Ingolstadt mit der Gründung einer wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (WFI - Ingolstadt School of Management ) durch die KU Eichstätt - Ingolstadt erneut

Universitätsstadt. 1539 wurde die Stadt zur Landesfestung erklärt und in den folgenden Jahrhunderten immer von Neuem massiv befestigt. Umfangreiche Reste sind noch erhalten.

Die bedeutendste unter den Kirchen ist die heutige Stadtpfarrkirche " Zur Schönen unserer Lieben Frauen ". An dem in Ziegelbauweise errichteten Münster wurde ab 1425 für etwa 100 Jahre gebaut. Es sollte gleichzeitig

bürgerliche Stadtpfarrkirche und fürstlicher Repräsentationsbau sein, eine für seine Zeit fortschrittliche, aber eigenwillige

architektonische Lösung: dreischiffige

Staffelhalle von großen Ausmaßen, alle Wände

stark durchfenstert, Kapellenumgangschor, Zweiturmfassade mit übereck gestellten Türmen ( was es sonst nirgendwo gibt ). Von hoher Qualität sind auch die Innendekoration und die

Innenausstattung: U. a. etwa die doppelten Rippengewölbe in den Langhauskapellen, der Hochaltar mit einem Altarblatt des Münchner Renaissance - Malers Hans Mielich und in der dritten, nördlichen Langhauskapelle - der Kapelle der Dreimal Wunderbaren Mutter - das immer noch verehrte Gnadenbild, eine Kopie nach dem Maria- Schnee-Bild in Rom.

Bedeutend und sehenswert sind auch die Pfarrkirche St. Moritz mit Pfeifturm sowie der Kath. Bürgersaal St. Maria-de-Victoria von 1732 - 36, dekoriert mit Stuck- und

Freskoarbeiten der Brüder Egid Quirin und Cosmas Damian Asam.

Seit 1985 ist Ingolstadt wieder Hauptsitz des Automobilbauers Audi AG mit gegenwärtig etwa 45.000 Mitarbeitern am Standort und einem Konzernumsatz im Bereich von 55 Mrd. Euro.

5. Ingolstadt - Neuburg a. d. Donau - Donauwörth ( 60 km )

Man kann Ingolstadt für den Weiterweg durch das historische Kreuztor, die Jahnstraße

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und entlang der Schloßlände zur Glacisbrücke verlassen. Auf dieser Brücke wechselt man wieder auf das Südufer des Flusses. Der Radweg führt auf seinen Dämmen weiter durch die Donauauen nach Weichering. Schließlich umfährt man das leider nicht

zugängliche Jagdschloß Grünau der Fürsten von Pfalz - Neuburg ( eine weitgehend ungestörte Kombination aus Spätgotik und Frührenaissance mit den bedeutendsten profanen Renaissance - Fresken Bayerns ) und kehrt rechts ab zur Donau zurück.

Man erreicht die Stadt Neuburg a. d. Donau am

Englischen Garten vorbei und fährt dabei direkt auf die beherrschend auf einem Felssockel plazierte (

besichtigungswerte ) Prunkresidenz des Fürsten Ottheinrich von der Pfalz zu.

Dieser führte in seinen Landen 1542 die Reformation ein, bald darauf sogar den noch strikteren Calvinismus.

Da die Schloßkapelle ( mit Fresken des Salzburgers Hans Boxberger - " die Bayerische Sixtina " ) um diese Zeit fertiggestellt wurde, wurde sie zum ersten rein evangelischen Kirchenraum der Welt.

In Neuburg überquert man erneut die Donau, fährt durch die Stepperg - Neuburger Talenge, einen weiteren

" kleinen Donaudurchbruch " durch den Fränkisch- Schwäbischen Jura und weiter nach Stepperg, Rennertshofen, Bertoldsheim, Marxheim und Schloß Leitheim. Auf dieser letzten Etappe muß man einige nicht unbeachtliche Steigungen über die Juraausläufer überwinden, bekommt die erstrampelten Höhenmeter jedoch immer wieder bei der folgenden Abfahrt zurück. Danach geht es flach bis zum Ziel in Donauwörth weiter.

C. Variante: Regensburg - Eining / Hienheim - Eichstätt - Rennertshofen - Donauwörth ( 115 km )

Näher am Ostbayerischen Jakobsweg für Fußpilger verläuft diese nicht mit den Symbolen des Jakobsweges markierte Variante für Radpilger. Sie nutzt zunächst die Nordroute der " Via Raetica " genannten Radstrecke. Man verläßt den Donau - Radweg bei Eining ( sehenswert das Kohorten-Kastell Abusina ), setzt per Fähre über die Donau nach Hienheim über und steuert als nächstes den Markt Altmannstein an. Von dort geht es weiter nach Denkendorf, wo man die BAB München – Nürnberg unterquert.

Schließlich erreicht man in Kipfenberg das Tal der Altmühl, dem man flußaufwärts bis Pfünz folgt. Hier wechselt man für wenige km auf den lokalen Radweg nach Eichstätt über. Von Eichstätt geht es auf dem " Urdonautal - Radweg " im landschaftlich

eindrucksvollen Urstromtal der Donau nach Rennertshofen, wo die Route wieder auf den Donautal - Radweg trifft, der schließlich nach Donauwörth führt.

D. Weiterfahrt Donauwörth - Augsburg - Bodensee

Um das Fernziel Bodensee zu erreichen, benützt der Radpilger am besten ab

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Donauwörth den Radweg "Romantische Straße", der über Augsburg nach Landsberg am Lech (und weiter in Richtung Allgäu) verläuft. Von Landsberg hat man mehrere Optionen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, um schließlich nach Lindau zu gelangen.

Fränkische St. Jakobusgesellschaft Würzburg e. V.

- Bestellung von Pilgerpässen ist über die Gesellschaft möglich - Pilgerberatung

http://www.ultreia.cz/uvod/ultreia-os/ultreia-deutsch/

Tschechische Pilgervereinigung http://www.vier-tuerme-verlag.de/

Der Verlag der Mönche von Münsterschwarzach, früher Manfred Zentgraf, Versandbuchhandel

Der Spezialist für den Jakobspilger

Tourismusverband Ostbayern e. V., Regensburg Marktgemeinde Eschlkam

Neukirchen b. Hl. Blut

grenzüberschreitendes Wallfahrts- und Begegnungszentrum Stadt Cham

Bayerischer Wald – Verein e. V. , Zwiesel Regensburger Waldverein e. V.

Stadt Regensburg

Tourismusverband im Landkreis Kelheim e. V.

Infozentrum Naturpark Altmühltal, Eichstätt Stadt Eichstätt

Stadt Donauwörth

Jakobusweg in Bayerisch Schwaben

http://www.jakobuspilgergemeinschaft-augsburg.de/

Beschreibung auf tschechisch

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Für den Abschnitt Schwandorf – Altdorf hat der Landkreis Amberg-Sulzbach eine

umfangreiche und kostenlose Broschüre erstellt, die unter tourist@amberg-sulzbach.de bestellt werden kann. Der Führer wird dann mit der Post zugeschickt.

Weitere Infos (mit dem Downloadlink zur Broschüre) unter http://www.amberg- sulzbacher-land.de/Jakobsweg.html

Referenzen

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