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von Versicherungsunternehmen – Analyse der Risikoberichte

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Lehrstuhl für BWL, insb. Controlling - MK

5. Workshop der GOR-Arbeitsgruppe "Finanzwirtschaft und Finanzinstitutionen", St. Gallen, 29.04.2005

Risikoberichterstattung

von Versicherungsunternehmen – Analyse der Risikoberichte

im Zeitablauf

Westfälische Wilhelms-Universität Münster Lehrstuhl für BWL, insb. Controlling

Dipl.-Math. Mirko Kraft/Dipl.-Kffr. Alexandra Nolte

Risikoberichterstattung Universität Münster

Agenda

1. Grundlagen des Risikomanagements und der Risikoberichterstattung 2. Risikokomponenten der Risikolage

von Versicherungsunternehmen

3. Ergebnisse einer empirische Untersuchung der externen

Risikoberichterstattung von Versicherungsunternehmen

4. Fazit und Thesen

(2)

Lehrstuhl für BWL, insb. Controlling - MK

Agenda

1. Grundlagen des Risikomanagements und der Risikoberichterstattung 2. Risikokomponenten der Risikolage

von Versicherungsunternehmen

3. Ergebnisse einer empirische Untersuchung der externen Risikoberichterstattung von Versicherungsunternehmen 4. Fazit und Thesen

Risikoberichterstattung Universität Münster

Keine einheitliche Definition und Systematik des Risikobegriffs in der Betriebswirtschaftslehre

Quelle: in Anlehnung an Lück, W. [2000], S. 315.

Risikoverständnis i. S. d. KonTraG

Risiko

Spekulatives Risiko (Risiko aus unternehmerischem Handeln) Reines Risiko

(Schadengefahr)

Risiko i. w. S.

(Chance) Risiko i. e. S.

(Verlustgefahr)

§§ 289, 315 HGB n. F.

(3)

Lehrstuhl für BWL, insb. Controlling - MK

Risikomanagement als Maßnahmen

innerhalb des Risikomanagementprozesses

Risiko- identifikation

Risikoanalyse/

-bewertung

Risiko- steuerung

Risiko- kontrolle Prozessüberwachung

Risikoberichterstattung i. w. S.

Quelle: in Anlehnung an Reichmann, T. [2001], S. 610.

Risikoberichterstattung Universität Münster

Risikoberichterstattung als Teilaufgabe eines

Risikocontrolling und speziell der Vermittlung der Risikolage

• Risikoberichterstattung:

– Risikoberichterstattung i. w. S.

= adressatenspezifische Kommunikation der Dokumentation des Risikomanagementprozesses

– Risikoberichterstattung i. e. S.

= Abbildung und Kommunikation der Risikolage

• Risikolage:

– zusammenfassende, verdichtete (Gesamt-)Risikosituation des Unternehmens, die insbesondere durch geeignete Risikoaggregation und Risikopositionierung gewonnen wurde.

(4)

Lehrstuhl für BWL, insb. Controlling - MK

Solvabilitätsanforderungen zur Darstellung der aufsichts- rechtlichen Risikolage von Versicherungsunternehmen

• Überschuldungsrisiko:

In Schadenfällen können die versprochenen Versicherungsleistungen gegenüber den Versicherungsnehmern nicht mehr vollständig erbracht werden.

• Hilfsgrößen für die Risikolage:

– Prämieneinnahmen

– Aufwendungen für Versicherungsfälle

• Soll-Solvabilität:

Prozentsatz eines Beitrags- bzw. Schadenindexes

• Ist-Solvabilität:

tatsächlich verfügbare haftende Eigenmittel

Risikoberichterstattung Universität Münster

3. Säule von Solvency II wird zu deutlich erhöhten Berichterstattungspflichten führen

Solvency II

Finanzielle Anforderungen

• vt. Rückstellungen

• Deckungs- vorschriften

• Eigenkapital- vorschriften

• Kohärenz der Vor- schriften zwischen den Sektoren

Qualitative Anforderungen

• Aufsichtsrechtliches Überprüfungsverfahren

• Anlehnung an die Empfehlungen des Sharma-Reports

Publizität und Transparenz

• Betonung der Marktdisziplin

• Berichterstattungs- pflichten

(5)

Lehrstuhl für BWL, insb. Controlling - MK

Agenda

1. Grundlagen des Risikomanagements und der Risikoberichterstattung

2. Risikokomponenten der Risikolage von Versicherungsunternehmen

3. Ergebnisse einer empirische Untersuchung der externen Risikoberichterstattung von Versicherungsunternehmen 4. Fazit und Thesen

Risikoberichterstattung Universität Münster

Realistische Modellierung des Risikos von Versicherungsunternehmen keineswegs trivial

• Insolvenzrisiko

X = π– S + I – K mit X = Unternehmenserfolg π = Prämien

S = Schäden

I = Kapitalanlageerfolg K = Betriebskosten

und K sind deterministisch, S und I sind zufallsabhängig)

P(- X > U) ≤ ε mit U = Sicherheitskapital

ε = Sicherheitsniveau 0 Gewinn

f(x)

Verlust -U

Ruinwahrscheinlichkeit ε

ein- vs. mehrperiodig?

bilanziell/liquiditätsorientiert?

diskret vs. stetig?

(6)

Lehrstuhl für BWL, insb. Controlling - MK

Kategorisierung der Risiken von Versicherungsunternehmen

Risikokategorisierung (DRS 5-20)

versicherungs- technische

Risiken

Kapitalanlage- risiken

operationale Risiken

sonstige Risiken Risiken aus

dem Ausfall von Forderungen

SVU: Schaden-/Unfallversicherung LVU: Lebens- und Krankenversicherung

Reserve-

risiko (SVU) Storno-

risiko (LVU) Prämien-/Scha-

denrisiko (SVU) Kfz-Versicherung

biometrisches Risiko (LVU)

Zinsgarantie- risiko (LVU)

Projekt- und Prozessrisiken

IT-Risiken

Personal- risiken

Vertriebs- risiken

rechtliche Risiken Bonitäts-

risiko Marktpreis-

risiko

Liquiditäts- risiko Asbestschäden

Langlebigkeit

vorzeitige Kündigung

Garantieverzinsung

Zins, Aktien, Währung

Schuldnerausfall

Schadenleistungen Rückversicherung

betriebliche Risiken

Risikoberichterstattung Universität Münster

Beispiel für Risikointerdependenzen in Versicherungsunternehmen

• die Risikokategorien beinhalten auch abhängige Risiken, z. B.

Versicherungs- technische Risiken f. e. R.

Kapitalanlage- risiken Großschaden

Börsenkrise

Risiken aus dem Ausfall von RV-Forderungen

Großschaden Ausfall/Bonitäts-

verschlechterung Rückversicherungs- unternehmen

f. e. R. = für eigene Rechnung (netto nach Rückversicherung) RV = Rückversicherung

(7)

Lehrstuhl für BWL, insb. Controlling - MK

Modellierung der Risikolage (Sharma-Report)

Risikoberichterstattung Universität Münster

Agenda

1. Grundlagen des Risikomanagements und der Risikoberichterstattung 2. Risikokomponenten der Risikolage

von Versicherungsunternehmen

3. Ergebnisse einer empirische Untersuchung der externen

Risikoberichterstattung von Versicherungsunternehmen

4. Fazit und Thesen

(8)

Lehrstuhl für BWL, insb. Controlling - MK

Bisherige Untersuchungen zur Risikoberichterstattung (Auswahl)

Nutzen wird überbe- wertet, Schwächen der Standards

- Analyse der Anreize und

der Standards zur Risikoberichterstattung Dobler, M.

keine Umsetzungs- lücke, aber Über- einstimmungslücke, Unternehmensgröße Qualitätsfaktor Befragung (N = 44/34)

externe Risikoberichte 1999 - 2002 (N ≈100, DAX 100)

Einflussfaktorenanalyse risikoorientierte

Unternehmenspublizität, RDScores

Vielmeyer, U.

Umfangserhöhung, formale Verbesse- rung, inhaltl. Defizite externe Risikoberichte

1999 - 2001 (N = 83, DAX 100)

inhaltsanalytischer Zeitvergleich Kajüter, P./

Winkler, C.

Anspruch ≠ Wirklichkeit wg.

Nichtbeachtung von Anforderungen externe Risikoberichte

2000 (N = 117, DAX 100, NEMAX 50)

Befragung zu Risikokultur 2001 (N = 50)

„House of Risk Reporting“,

„Comprehensive Risk Reporting System“

Bungartz, O.

zentrale Ergebnisse Untersuchungsdesign

empirisch Untersuchungsdesign

konzeptionell Autor(en)

Risikoberichterstattung Universität Münster

Grundlagen der externen Risikoberichterstattung von Versicherungsunternehmen

• handelsrechtliche

– Lageberichterstattung nach §341 a HGB für Versicherungsunternehmen - größen- und rechtsformunabhängig - nach den für große

Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften verpflichtend – evtl. internationale Rechnungslegungsnormen (IFRS/US-GAAP)

• berufsständische

– IDW RS HFA 1

(IDW Rechnungslegungsstandard: Aufstellung des Lageberichts)

faktische Bindungswirkung für den Prüfer

• Standards des Deutschen Standardisierungsrat (DSR)

– DRS 5 (Risikoberichterstattung) und DRS 5-20 (Risikoberichterstattung von Versicherungsunternehmen) für Konzernabschlüsse

Konkretisierung der GoL

• aufsichtsrechtliche

– insbesondere Solvabilitätsvorschriften

(9)

Lehrstuhl für BWL, insb. Controlling - MK

Methodisches Vorgehen bei der Untersuchung der externen Risikoberichterstattung von Versicherungsunternehmen

• Untersuchungsdesign:

– vergleichende (qualitative) Inhaltsanalyse der Risikoberichte (als Teil der Lageberichte) in den Geschäftsberichten der Versicherungsunternehmen im Zeitraum von 1999 bis 2003

• Stichprobe (→ Anhang):

– Teilerhebung (Grundgesamtheit: 251 Schaden-/Unfallversicherungs- unternehmen, 119 Lebensversicherungsunternehmen): bewusste Auswahl von 22 Erstversicherungsunternehmen nach sachrelevanten Merkmalen (Leben-/Sachversicherer, groß/klein, privat/öffentlich, AG/VVaG/öff.- rechtl., börsennotiert)

• Untersuchungsfokus:

– Entwicklungstendenzen bei der Abbildung und Kommunikation der Risikolage in den externen Risikoberichten

– keine Aggregation zu Gesamtscores auf Unternehmensebene

Risikoberichterstattung Universität Münster

Forschungsfrage nach Veränderungen der

Risikoberichterstattung gemäß GoL im Zeitablauf

Forschungsfrage

formale Anforderungen

inhaltliche Anforderungen

Stellung/

Bezeichnung Umfang

versicherungs- technische

Risiken

Risiken aus dem Ausfall von

Forderungen

Kapitalanlage- risiken

operationale Risiken Prozess/

Organisation Umfang Risikomanagement

Risiken zusammenfassende

Darstellung Prüfung durch den Abschlussprüfer

sonstige Risiken

(10)

Lehrstuhl für BWL, insb. Controlling - MK

Deutliche Steigerung des absoluten und relativen Umfangs der Risikoberichterstattung an der Lageberichterstattung

• Ursache: geänderte Einschätzung bzgl. eines adäquaten Umfangs der Darstellung der Risikolage?

absoluter Umfang des Risikoberichts

1,3 1,5

2,1

2,7 2,8

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5

1999 2000 2001 2002 2003

durchschnittliche Seitenzahl

relativer Umfang des Risikoberichts (Anteil am Lagebericht)

13,3% 15,5%

18,9%

22,5% 23,2%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

1999 2000 2001 2002 2003

durchschnittlicher Anteil

Risikoberichterstattung Universität Münster

Zunehmende Risikokategorisierung (nach dem DRS 5-20)

• Ursache: geänderte Einschätzung bzgl. der Strukturierung der Risikolage?

5%

32%

50% 48%

14%

27%

27%

19%

24%

9%

5%

14%

62%

45%

27% 18% 19%

32%

23%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

1999 2000 2001 2002 2003

Anteil der Versicherungsunternehmen keine Kategorien

andere Kategorien modifizierte

DRS 5-20 Kategorien

DRS 5-20 Kategorien

(11)

Lehrstuhl für BWL, insb. Controlling - MK

Anzahl der genannten Risiken deutlich gestiegen

Risikokategorisierung

Reserve- risiko (SVU)

0 9 18 45 36

Storno- risiko (LVU)

0 0 27 55 50

Projekt- und Prozessrisiken 24 32 41 45 52 Prämien-/Scha-

denrisiko (SVU) 100 100 100 100 100

biometrisches Risiko (LVU) 70 73 91 100 100

IT-Risiken 62 55 64 77 86

Zinsgarantie- risiko (LVU) 10 27 55 73 70

Personal- risiken 33 36 41 59 52

Vertriebs- risiken 10 9 23 27 19

rechtliche Risiken

0 0 14 27 48

Bonitäts- risiko 43 59 82 90 91

Marktpreis- risiko 100 100 100 100 100

Liquiditäts- risiko 5 18 59 68 67

versicherungs- technische

Risiken

Kapitalanlage- risiken

operationale Risiken

sonstige Risiken

57 55 41 50 38

Risiken aus dem Ausfall von

Forderungen

0 14 36 55 48

1999 2000 2001 2002 2003 Angaben in %

Markierung:

grün:Anteil der Unternehmen 2003 höher als 1999 gelb:gleicher Anteil der Unternehmen 1999 und 2003 rot:Anteil der Unternehmen 2003 niedriger als 1999

Risikoberichterstattung Universität Münster

Weitere Risikoberichtsanforderungen nach dem DRS 5-20, insb. Risikoquantifizierungen werden nur unzureichend erfüllt

1

3

5 5

1

1

11 10

7 6 5

0%

20%

40%

60%

80%

100%

1999 2000 2001 2002 2003

keine Angabe

Quantitative Angabe, tabellarische Aufbereitung für einen Zeitraum unter 10 Jahren

Quantitative Angabe, tabellarische Aufbereitung für einen 10 Jahres- Zeitraum

Angabe der Schadenquoten (DRS 5-20, Tz. 24 a)

Prämien wand Schadenauf te

Schadenquo =

bilanzielle Kennzahl für das vt. Risiko (von SVU)

(12)

Lehrstuhl für BWL, insb. Controlling - MK

Über Szenarioanalysen (z. B. Stresstests) wird immer noch nur selten berichtet

• analoges Bild für Quantifizierung 1 % Zinsänderung

2

4 3

1 3

1

1 3

3

21 21 19

14 12

0%

20%

40%

60%

80%

100%

1999 2000 2001 2002 2003

Quantifizierung 20 % Kursverlust Aktien (Stresstest nach DRS 5-20, Tz. 31 b) keine Angabe

Nennung der Auswirkungen eines 20- prozentigen Kursverlustes auf den Zeitwert der Aktien

Quantifizierung der Auswirkungen eines 20-prozentigen Kursverlustes auf den Zeitwert der Aktien (Tabelle)

Quantifizierung der Auswirkungen eines mehr als 20-prozentigen Kursverlustes und weiterer Kursszenarien

auf den Zeitwert der Aktien (Tabelle)

Risikoberichterstattung Universität Münster

Zunehmende Berichterstattung über das

Risikomanagementsystem (Prozess/Organisation)

Beschreibung des Risikomanagementsystems

73%

86%

67%

95% 95%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

1999 2000 2001 2002 2003

Anteil Versicherungsunternehmen

Umfang der Beschreibung des Risikomanagementsystems

6,0 6,9 6,8

7,2

8,3

0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0

1999 2000 2001 2002 2003

durchschnittliche Satzzahl

(13)

Lehrstuhl für BWL, insb. Controlling - MK

Positive Beurteilung der Risikolage durch die Unternehmen

• die zusammenfassende Darstellung am Ende der Risikoberichte beinhaltet mit einer Ausnahme (vgl. Mannheimer Konzern 2002) eine uneingeschränkte Aussage über den gesicherten Fortbestand des Unternehmen

• die Grundlagen für diese positiven Einschätzungen (Annahmen?) sind teilweise nicht erkennbar

15

19 20

18 18

6 1

3 2 3 3

0%

20%

40%

60%

80%

100%

1999 2000 2001 2002 2003

keine Angabe

Fortbestand ist unter Einschränkung gesichert

Fortbestand ist gesichert

Fortbestand nicht gesichert (keine Nennung!)

Risikoberichterstattung Universität Münster

Kritikpunkte an der Risikoberichterstattung von Versicherungsunternehmen

• fehlende relative Risikopositionierungen/-quantifizierungen

– z. B. Veränderungen zum Vorjahr

• mangelnde Berücksichtigung von Risikokonzentrationen und Risikointerdependenzen

– u. a. Asset-Liability-Mismatching-Risiko

• keine Chancenberichterstattung

• Wesentlichkeit als Voraussetzung

– Ausnutzung von Ermessensspielräumen

(14)

Lehrstuhl für BWL, insb. Controlling - MK

Mögliche Ursachen der Defizite der externen

Risikoberichterstattung von Versicherungsunternehmen

• Schwächen der Risikomanagementsysteme bei

Versicherungsunternehmen (vgl. Capgemini-Studie [2004])?

• spieltheoretische Überlegungen (vgl. Dobler, M. [2004])

– Teilausweis- und Nichtausweisgleichgewichte,

z. B. wegen Publizitätskosten

• Fortsetzung der Defizite der internen Risikoberichterstattung?

• Grenzen der Modellierbarkeit?

Risikoberichterstattung Universität Münster

Agenda

1. Grundlagen des Risikomanagements und der Risikoberichterstattung 2. Risikokomponenten der Risikolage

von Versicherungsunternehmen

3. Ergebnisse einer empirischen Studie zur externen

Risikoberichterstattung von Versicherungsunternehmen

4. Fazit und Thesen

(15)

Lehrstuhl für BWL, insb. Controlling - MK

Die Risikoberichterstattung von Versicherungsunternehmen ist insgesamt noch verbesserungsbedürftig

• trotz Verbesserungen besteht weiterhin Potenzial zur Steigerung der Qualität der externen Risikoberichterstattung von Versicherungsunter- nehmen, insbesondere weil Quantifizierungen fehlen, die die z. T. eher vagen und mehrdeutigen verbalen Aussagen konkretisieren könnten

• die Ergebnisse dieser branchenspezifischen Untersuchung bestätigen die bisherigen Untersuchungen zur Risikoberichterstattung

• da der Kern des Versicherungsgeschäftes den Umgang mit Risiken beinhaltet, überrascht der (durchschnittliche) Stand der Qualität der Risikoberichterstattung von Versicherungsunternehmen

Risikoberichterstattung Universität Münster

Thesen zur Risikoberichterstattung von Versicherungsunternehmen

1. Die Risikomanagementsysteme in Versicherungsunternehmen sind weiter zu verbessern, um eine adäquate (interne) Abbildung der Risikolage zu gewährleisten.

2. Die Vorschriften zur Risikoberichterstattung von Versicherungs- unternehmen müssen konkretisiert, harmonisiert (Solvency II) und „kontrolliert“ werden.

3. Ziel der Risikoberichterstattung als Teilaufgabe des Risikocontrolling muss die Schaffung von „Risikotransparenz“ z. B. durch

– Risikohierarchisierung, – Risikoquantifizierung und – Visualisierung

sein, um die Kommunikation der Risikolage zu verbessern.

Hoffnung: frühzeitiges Erkennen von und Reagieren auf Krisen

(16)

Lehrstuhl für BWL, insb. Controlling - MK

Literaturquellen

Bungartz, O.[2003], Risk Reporting - Anspruch, Wirklichkeit und Systematik einer umfassenden Risikoberichterstattung deutscher Unternehmen, Sternenfels 2003, zugl.:

München, Techn. Univ., Diss., 2003.

Dobler, M.[2004], Risikoberichterstattung – Eine ökonomische Analyse, Frankfurt 2004, zugl.: München, Univ., Diss., 2004.

Früh, W.[2004], Inhaltsanalyse, 5. Aufl., Konstanz 2004.

Kajüter, P./ Winkler, C.[2003], Die Risikoberichterstattung der DAX 100-Unternehmen im Zeitvergleich – Ergebnisse einer empirischen Untersuchung, in: KoR, 3. Jg., Heft 5, Mai 2003, S. 217 - 228.

Mayring, P.[2003], Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken, 8. Aufl., Weinheim 2003.

Reichmann, T.[2001], Controlling mit Kennzahlen und Managementberichten, 6. Aufl., München 2001.

Lück, W.[2000], Managementrisiken, in: Dörner, D./Horváth, P./Kagermann, H. (Hrsg.):

Praxis des Risikomanagements, S. 311 - 343.

Vielmeyer, U.[2004], Risikoorientierte Unternehmenspublizität: Theorie und Empirie, Frankfurt 2004, zugl.: Leipzig, Handelshochschule, Diss., 2003.

Weber, J./Weißenberger, B. E./Liekweg, A.[1999], Risk Tracking and Reporting - Unter- nehmerisches Chancen- und Risikomanagement nach dem KonTraG, Vallendar 1999.

Risikoberichterstattung Universität Münster

Kontaktdaten

• Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Controlling Dipl.-Math. Mirko Kraft

Universitätsstr. 14-16 48143 Münster

Tel.: 0251/83-22737 Fax: 0251/83-22018

E-Mail: 11mikr@wiwi.uni-muenster.de

Web: www.wiwi.uni-muenster.de/ctrl

(17)

Lehrstuhl für BWL, insb. Controlling - MK

Anhang: Stichprobe

Schaden- und Unfallversicherungsunternehmen

gebuchte Bruttobei- träge 2002

[Mio. €] privat

Rechts-

form börsen- notiert

AXA Versicherung AG 2.667 x AG x

R + V Allgemeine Versicherung AG 2.055 x AG -

Württembergische Versicherung Aktiengesellschaft 1.471 x AG - HUK-COBURG Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse

kraftfahrender Beamter Deutschlands a.G. in Coburg 1.437 x VVaG - LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G. 1.293 x VVaG - HDI Haftpflichtverband der Deutschen Industrie

Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit 1.073 x VVaG - Westfälische Provinzial Versicherung Aktiengesellschaft 896 - AG - Itzehoer Versicherung / BrandgiIde von 1691

Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit 195 x VVaG - WGV - Schwäbische Allgemeine Versicherung

Aktiengesellschaft 165 x AG -

CiV Versicherung Aktiengesellschaft 127 x AG -

Oldenburgische Landesbrandkasse 120 - ö. A. -

Risikoberichterstattung Universität Münster

1 Indirekt börsennotiert als Tochtergesellschaft der börsennotierten Ergo Versicherungsgruppe AG, die wiederum mehrheitlich der börsennotierten Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG gehört.

2 Die Mannheimer Lebensversicherung AG wird nur in den Jahren 2000 bis 2002 berücksichtigt, weil1999 kein Lagebericht auf Einzelunternehmensbasis erstellt wurde., Im Sommer 2003 musste die Mannheimer Lebensversicherung AG auf Verlangen der BaFin ihr Neugeschäft einstellen und ihre Bestände auf die Protektor Lebensversicherungs-AG – eine Auffanggesellschaft der deutschen Versicherungsbranche – übertragen. Die Gesellschaft wurde aufgelöst, sodass für das Jahr 2003 ebenfalls kein Risikobericht zu berücksichtigen war.

3 Indirekt börsennotiert als 100 %ige-Tochtergesellschaft der börsennotierten Mannheimer AG Holding (bis 2002).

Lebensversicherungsunternehmen

gebuchte Bruttobei- träge 2002

[Mio. €] privat Rechts-

form börsen- notiert

Allianz Lebensversicherungs-AG 9.648 x AG x

Hamburg-Mannheimer Versicherungs-AG 2.975 x AG (x)1 DEUTSCHER HEROLD Lebensversicherung AG 2.737 x AG - Debeka Lebensversicherungsverein a.G. 1.867 x VVaG - Bayern-Versicherung Lebensversicherung AG 1.638 - AG - ALTE LEIPZIGER Lebensversicherung a.G. 1.146 x VVaG - SV Sparkassen-Versicherung Lebensversicherung

Baden-Württemberg AG 1.069 - AG -

Mannheimer Lebensversicherung Aktiengesellschaft2 344 x AG (x)3 Barmenia Lebensversicherung a.G. 175 x VVaG - uniVersa Lebensversicherung a.G. 110 x VVaG - Concordia Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft 100 x AG -

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