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Archiv "Differenzialdiagnose der rezidivierenden Polyposis nasi: Das Analgetika-Asthma-Syndrom: Schlusswort" (21.03.2008)

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Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 1221. März 2008 221

M E D I Z I N

Schlusswort

Für die Diskussionsbeiträge zum Thema Analgetika- Asthma-Syndrom möchten wir uns ganz herzlich be- danken. Herr Schmidt weist auf die Möglichkeit der Erfassung der Eosinophilen in Geweben und Blut über den histozytochemischen Nachweis des Enzyms Phenoloxidase hin. Der Nachweis könnte die Beteili- gung der eosinophilen Granulozyten an zytotoxischen oder antikörperbildenden Reaktionen, auch im Zu- sammenhang mit Arzneimitteln ermöglichen. Wir danken für diesen Hinweis. Bisher sind jedoch in der Literatur trotz zahlreicher Untersuchungen keine Im- munreaktionen auf zellulärer oder serologischer Basis beim Analgetika-Asthma-Syndrom festgestellt wor- den. Spezifische IgE- oder IgG-Antikörper wurden nicht nachgewiesen. Die bisher bekannten pathophy- siologischen Faktoren beinhalten Polymorphismen von Schlüsselenzymen der Leukotriensynthese und der Cysteinyl-Leukotrien-Rezeptoren (1). Unter der Cyclooxygenasehemmung durch nicht-steroidale An- tirheumatika kommt es dann zur Überproduktion der Cysteinyl-Leukotriene (2), deren ungünstige Wirkung sich durch die vermehrte Schleimhautempfindlichkeit besonders nachteilig auswirkt. Die Anhäufung der Eo- sinophilen im Gewebe bedeutet nicht nur eine ver- mehrte Produktion der Cysteinyl-Leukotriene, viel- mehr kommt es auch zu einer vermehrten Bildung chemotaktischer Faktoren und einer Verzögerung der Apoptose, was wesentlich zur Polypenbildung und der Rezidivneigung der Polypen beiträgt. Tatsächlich kommt also den Eosinophilen eine zentrale Bedeu- tung im Krankheitsgeschehen zu (3).

Die von Frick vorgelegten Erfahrungen zur Elek- troakupunktur nach Voll erlauben uns leider noch kei-

ne Empfehlung, die in unserem Artikel vorgestellte Vorgehensweise zu verändern. Auch haben wir in der Literatur keine weitergehenden Daten dazu finden können. Bei einer Medline-Recherche (19. 12. 2007;

Stichwörter: „electroacupuncture“ und „asthma“) fand sich kein Artikel, der sich mit dem Analgetika-Asth- ma-Syndrom befasste. Die von Frick vorgestellten Zahlen zur Reaktion auf ASS sollten mit dem derzeiti- gen diagnostischen Standard (Provokationstestung) verglichen werden. Ob darüber hinaus die destruktive Interferenz einen der adaptiven Desaktivierung ver- gleichbaren Effekt hat, wäre in einer prospektiven Stu- die zu untersuchen.

DOI: 10.3238/arztebl.2008.0221

LITERATUR

1. Cowburn AS, Sladek K, Soja J et al.: Overexpression of leukotriene C4 synthase in bronchial biopsies from patients with aspirin-intole- rant asthma. J Clin Invest 1998; 101: 834.

2. Antczak A, Montuschi P, Kharitonov S et al.: Increased exhaled cy- steinyl-leukotrienes and 8-isoprostane in aspirin-induced asthma.

Am J Respir Crit Care Med 2002; 166: 301.

3. Szczeklik A: Aspirin-induced asthma: an update and novel findings.

In: Dahlén, SE et al. (Hrsg.): Advances in prostaglandin, thromboxa- ne and leukotriene research. New York: Raven Press Ltd 1994;

227–40.

Prof. Dr. med. Winfried J. Randerath Institut für Pneumologie an der Universität Witten/Herdecke Klinik für Pneumologie und Allergologie Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin Krankenhaus Bethanien

Aufderhöher Straße 169–175 42699 Solingen

Interessenkonflikt

Prof. Randerath ist Mitglied des National Advisory Board-MSD. Damit verbunden sind Vortragstätigkeit und Reisekostenübernahme.

REFERIERT

Neue Partydroge: 1-Benzylpiperazin

Mit dem üblichen Drogenscreening nicht erfasst werden „pep pills“, die derzeit in London en vogue sind und zu Krampfanfällen führen können.

Das Uraltmedikament 1-Benzylpiperazin, ein Antihelmintikum, ähnelt in seiner chemischen Struktur den Amphetaminen und ist legal erhältlich.

Es soll eine Ecstasy-ähnliche Wirkung aufweisen, führt jedoch, wie die Autoren betonen, zu Krampfanfällen mit Tachykardie, hypertonen Blut- druckwerten und weiten Pupillen. 1-Benzylpiperazin wurde in den 1950er-Jahren als Wurmmittel für die Veterinärmedizin entwickelt und kann über das Internet erworben werden. Laut Hersteller sind in Neusee-

land über 20 Millionen Pillen verbraucht worden, ohne dass es zu Gesundheitsschäden gekommen sei. Anderen Berichten zufolge erlitten von 80 Personen, die Piperazin eingenommen hatten, 15 innerhalb von acht Stunden nach Tabletteneinnahme einen zerebralen Krampfanfall.

Ferner wurden eine Verlängerung der QT-Zeit und eine Hyponatriämie beobachtet.

In dem vorgestellten Intoxikationsfall eines jungen Mädchens, das in einer Disco kollabierte und einen zehnminütigen Krampfanfall entwickelt hatte, war der Nachweis von 1-Benzylpiperazin bei negativem Drogen- test im Urin mittels Gaschromatografie geführt worden. w Wood DM et al.: Collapse, reported seizure – and an unexpected pill. Lancet 2007; 369: 1490.

E-Mail: David.wood@gstt.Nhs.Uk

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