• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Diabetes mellitus: Spezielle Lebensmittel sind entbehrlich" (20.06.2008)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Diabetes mellitus: Spezielle Lebensmittel sind entbehrlich" (20.06.2008)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A1364 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 25⏐⏐20. Juni 2008

A K T U E L L

CONTERGANSKANDAL

Geschädigte fordern mehr Geld

Als einen ersten Schritt in die richti- ge Richtung bewerten Experten die zum 1. Juli 2008 geplante Verdopp- lung der Renten für Contergange- schädigte. Eine angemessene Ent- schädigung der Opfer werde da- durch aber nicht erreicht. Darin stimmten die Fachleute bei einer öf- fentlichen Anhörung des Familien- ausschusses des Bundestages über- ein. Anlass für die Sachverständi- genbefragung war ein Antrag der Koalitionsfraktionen von CDU/

CSU und SPD. Darin fordern sie die Regierung auf zu überprüfen, ob man mit der Rentenerhöhung der besonderen Lebenssituation der Contergangeschädigten gerecht wer- de. Die Fraktion von Bündnis 90/

Die Grünen spricht sich in einem ei- genen Antrag dafür aus, den genau- en Hilfebedarf der Geschädigten wissenschaftlich zu ermitteln. Zu- dem solle die Regierung auf die Contergan-Herstellerfirma Grünen- thal einwirken, sich an der Renten- erhöhung zu beteiligen.

Auf die gesundheitlichen Spät- folgen der Contergankatastrophe wies der Orthopäde Dr. med. Jürgen Graf hin. Wer ohne Arme geboren sei und sämtliche Tätigkeiten mit den Füßen erledigen müsse, über- laste zwangsläufig Hüftgelenke und Wirbelsäule. Die schmerzhaften Folgen stellten sich oft zwischen dem 40. und dem 50. Lebensjahr ein. Auch der Altersforscher Prof.

Dr. phil. Andreas Kruse von der Universität Heidelberg stellte klar, dass die chronischen Schmerzen bei Contergangeschädigten im höheren Lebensalter eine typische Folge schwerster Arthrosen seien. SR

Diabetikern wurde lange empfoh- len, Zucker in der Nahrung streng zu kontrollieren oder auf Lebens- mittel mit Zuckeraustauschstoffen,

zum Beispiel Fructose, zurückzu- greifen. Neuere Studien zeigten, dass solche Diäten nicht erforder- lich seien, berichtet das Bundesin- stitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin. Da Diabetes keine reine

„Zuckerkrankheit“ sei, sondern auch mit Störungen des Protein- und Fett-

stoffwechsels einhergehe, benötig- ten Diabetiker vielmehr individuel- le Ernährungspläne.

Neben normalen Blutzuckerwer- ten sind optimierte Blutfettwerte, normaler Blutdruck und normales Körpergewicht Ziele der Diabetes- therapie. Diese lassen sich vor al- lem durch eine ballaststoff- und vi- taminreiche Ernährung erreichen.

Diabetiker sollten fettarme Milch- produkte bevorzugen und zum Ko- chen Öle statt Butter verwenden.

Ihre Nahrung sollte nicht zu viel Kochsalz enthalten, Alkohol sollten sie nur maßvoll konsumieren. Spe- zielle, „für Diabetiker geeignete“

und als solche gekennzeichnete Le- bensmittel sind dagegen entbehr- lich. „Vielmehr sollte eine einheitli- che und erweiterte Nährwertkenn- zeichnung auf verpackten Lebens- mitteln Diabetikern die Auswahl er- leichtern“, so Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR. zyl Der Deutsche Bundestag fürchtet ein

Ausufern der gesundheitspolitischen Kompetenzen der Europäischen Union (EU). Dies geht aus einem Be- schluss des Parlaments bei Stimm- enthaltung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 3. Juni hervor.

Darin heißt es: Der Deutsche Bun- destag „spricht sich gegen die er- kennbare Absicht der Europäischen Kommission aus, [. . .] einen schlei- chenden Weg zur Harmonisierung der Gesundheitssysteme in der Eu- ropäischen Union zu beschreiten.“

Die Abgeordneten sprechen sich zwar grundsätzlich für eine enge Zusammenarbeit zwischen den EU- Ländern – beispielsweise bei der grenzüberschreitenden Infektions- bekämpfung oder im Kampf gegen einen ungesunden Lebenswandel der EU-Bürger – aus. Das Ansinnen der Europäischen Kommission, künftig gesundheitspolitische Prio- ritäten zu setzen oder Leitlinien und Empfehlungen zu formulieren, geht

den Mitgliedern des Bundestages allerdings zu weit.

Genau dies aber ist Inhalt der

„EU-Gesundheitsstrategie“. Auf ih- rem Treffen in Luxemburg Anfang Juni hatten die EU-Gesundheitsmi- nister sich darauf verständigt, auf der Grundlage dieser von der Kommission vorgeschlagenen Stra- tegie ihre gesundheitspolitische Zu- sammenarbeit zu verstärken. Auch das Bundesgesundheitsministerium sprach sich nicht grundsätzlich ge- gen ein strukturiertes Vorgehen in der europäischen Gesundheitspoli- tik aus.

Die Kommission leitet ihren An- spruch für ein stärkeres gesund- heitspolitisches Engagement aus dem neuen EU-Vertrag von Lissa- bon ab. Dieses – bislang noch nicht von allen EU-Ländern ratifizierte Regelwerk – billigt der Behörde die Kompetenz zu, die Reform der me- dizinischen Versorgung in den EU- Ländern indirekt zu steuern. ps

DIABETES MELLITUS

Spezielle Lebensmittel sind entbehrlich

Ein individueller Ernährungsplan ist für eine optimale Diabetesbehand- lung wichtig.

Foto:dpa Foto:dpa

EU-GESUNDHEITSSYSTEME

Bundestag gegen Vereinheitlichung

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Nur wenige Studien schlossen Kinder unter 12 Jah- ren oder Erwachsene über 65 Jahre ein, was vermutlich darauf zurück zuführen ist, dass Diabetes Typ 1 hier weniger prävalent

Saxagliptin (Onglyza ® ) ist bei Typ-2-Diabetes zugelassen als Monotherapie, wenn durch Diät und körperliche Aktivität keine ausreichende Kontrolle der Glykämie erreicht wird, sowie

Eine Empfehlung für Patienten lautet, den Diabetes am Arbeitsplatz nicht zu verschweigen und Kollegen über die Erkrankung zu informieren, sodass diese bei einer Hypo -

Weitere Symptome sind eine Dysplasie der Nierentubuli ähnlich wie bei der genetisch bedingten re- nal-tubulären Dysgenesie, die im Fall einer sartanbedingten Störung zu

United Kingdom Prospective Diabetes Study Group: Intensive blood-glucose control with sulphonylureas or insulin compared with conventional treatment and risk of complications

In reducing microalbuminuria or clinical proteinuria, certain angiotensin converting enzyme (ACE) inhibi- tors have been more effective than other antihyperten- sive

In der Tat sorgen bei dem im Oktober 2004 gegründeten Forum mittlerweile eine Steuerungs- und eine Koordinierungs- einheit sowie Arbeitsgruppen für die Bereiche Prävention,

Im Zusammenhang mit für einen Diabetes bedeutsamen Hautverän- derungen sind Alterationen an der Mundschleimhaut weniger hinweis- trächtig, wenn man von einer Xe- rostomie, einem