BERICHTE
<ursweiteroildung Allgemeinmedizin
Gruppenarbeit ein voller Erfolg
Gruppenarbeit statt Frontalun- terricht empfehlen die Autoren des
„Kursbuches Allgemeinmedizin"
(1). Die Bedeutung von kollegialem Gespräch und Gruppenarbeit solle in der ärztlichen Weiterbildung ver- mittelt werden. Hierfür sei Frontal- unterricht ungeeignet.
Diese Idee griff die Ärztekam- mer Westfalen-Lippe auf und ver- anstaltete gemeinsam mit der Bun- desärztekammer und der Univer- sität Witten/Herdecke vom 28. Mai bis zum 5. Juni 1994 erstmalig eine Kursweiterbildung nach der Metho- de des problemorientierten Ler- nens (POL) (2, 3, 4, 5).
Beim POL arbeiten sieben bis zwölf Kursteilnehmer in Kleingrup- pen zusammen Unter der Anlei- tung eines Moderators diskutieren sie Fallbeispiele und suchen ge- meinsam eine Problemlösung. Die Vorteile dieser Methode liegen auf der Hand: Das eigene Wissen wird aktiviert, und es kommt zu einem regen Erfahrungsaustausch unter Kollegen. Außerdem kommen In- teraktion und Kommunikation sol- cher Gruppenarbeit der hausärztli- chen Praxis viel näher als Frontal- unterricht.
Die Vorbereitung und Durch- führung des Weiterbildungskurses erfolgte als Kooperation der Aka- demie für ärztliche Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe, des Studiendekanates der Universität Witten/Herdecke und des Dezerna- tes Fortbildung der Bundesärzte- kammer. In mehreren Sitzungen wurden Referenten, Moderatoren und Organisatoren durch die Mitar- beiter des Studiendekanates in Theorie und Praxis des POL trai- niert. Die Referenten stellten für je- de Gruppensitzung je zwei Fallbe- richte aus der allgemeinärztlichen Praxis mit passender Literatur zu- sammen Für die Kursteilnehmer wurden daraus Fallbeschreibungen
und für die Moderatoren Manuale erarbeitet.
Bei der Kursweiterbildung tra- ten dann an die Stelle der sonst üb- lichen Frontalvorlesungen pro- blembeschreibende Einführungs- vorlesungen, Falldiskussionen in Kleingruppen sowie problemorien- tierte Patientenvorstellungen in der Modifikation nach Weed (6).
Die Resonanz auf die neue Form der Weiterbildung war sehr positiv. Auf einem bundeseinheitli- chen Fragebogen zur Bewertung von Weiterbildungsmaßnahmen be- werteten die Teilnehmer den Kurs deutlich besser als Kurse nach her- kömmlichem Muster — 78,7 Prozent gaben an, viel bis sehr viel gelernt zu haben (auf einer Weiterbildung nach konventionellem Muster mit Exper- tenvortrag und Plenardiskussion wa- ren dies nur 49,4 Prozent). 77 von 95 Befragten bewerteten die Gruppen- arbeit als gut. Ein Großteil der Teil- nehmer erklärte sich spontan bereit, auch in den Heimatorten die Koope- ration in Qualitätszirkeln fortführen zu wollen. EB
Literatur:
1. Bundesärztekammer und Deutsche Gesell- schaft für Allgemeinmedizin (Hrsg.), Kurs- buch Allgemeinmedizin, Teil 1: Lehr- und Lernziele für die theoretischen Weiterbil- dungskurse im Fach Allgemeinmedizin.
Bundesärztekammer, Köln 1994
2. Norman GR (1988): Problem-solving skills, solving problems and problem-based lear- ning. Med Educat 22: 279 - 286
3. Schmidt HG, Dauphinee WD, Patel VL (1987): Comparing the effects of problem- based and conventional curricula in an in- ternational sample. J Med Educat 62: 305 - 315
4. Universität Witten/Herdecke (Hrsg): Pro- blemorientiertes Lernen an der Medizini- schen Fakultät der Universität Witten/Her- decke: Wegweiser für Studierende, März 1994
5. Universität Witten/Herdecke (Hrsg): Pro- blemorientiertes Lernen an der Medizini- schen Fakultät der Universität Witten/Her- decke: Leitfaden für Tutoren, 2. Aufl., Fe- bruar 1994
6. Universität Witten/Herdecke (Hrsg): Kurs- buch für die klinische Ausbildung der Me- dizinischen Fakultät der Universität Wit- ten/Herdecke, 1993
A-2312 (32) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 36, 9. September 1994
THEMEN DER ZEITZusammensetzung: 1 Retardtablette Munobal 2,5 enthält 2,5 mg Felodipin. 1 Retardtablette Munobal enthält 5 mg Felodipin. 1 Retardtablet- te Munobal 10 enthält 10 mg Felodipin. An- wendungsgebiet: Behandlung des Bluthoch- drucks. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber Felodipin; Schlaganfall innerhalb des letzten halben Jahres; Herz-Kreislauf-Schock;
höhergradige Aortenldappen- und Mitralstenose;
hypertrophische obstruktive Kardiomyopathie;
instabile Angina pectoris; akuter Myokardinfarkt (innerhalb von 8 Wochen); atrioventrikuläre Überleitungsstörungen 2. und
3.
Grades; schwe- re Niereninsuffizienz (GFR <30 ml/min, Kreati- nin >1,8 mg/dl); schwere Leberfunktionsstörun- gen; Kinder; Schwangerschaft (vor Behandlung auszuschließen). Hinweis: Vorsicht bei ausge- prägt niedrigem Blutdruck, erhöhter Herzschlag- folge (über 120 Schläge pro min), dekompensier- ter Herzinsuffizienz.Nebenwirkungen: Flush,
Wärmegefühl, Kopfschmerzen, Ohrensausen; in Einzelfällen Schwindel, Müdigkeit, Unruhe, Pal- pitationen, Hautreaktionen, Juckreiz, Parästhesi- en in Armen und Beinen, Muskelzittern, Ge- lenkschmerz, Magen-Darm-Beschwerden (z.B.Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall), hypotone Kreislaufreaktion, Erektionsstörungen, Gewichtszunahme, Schweißausbrüche, Tachy- kardie, Dyspnoe, selten Pruritis, Urticaria, Exantheme, in Einzelfällen exfoliative Dermati- tis, Angio-Odem; gelegentlich Knöchelödeme;
selten ausgeprägte Blutdrucksenkung mit Ta- chykardie, die unter Umständen eine myokardia- le Ischämie zur Folge haben kann; selten Schmerzen im Bereich der Brust (unter Umstän- den Angina-pectoris-artige Beschwerden); äu- ßerst selten bei Patienten mit ausgeprägter Gin- givitis/Parodontitis leichte Zunahme der Zahn- fleischschwellung möglich (diese kann durch sorgfältige Mundhygiene verhindert oder rück- gängig gemacht werden); in Einzelfällen Leber- funktionsstörungen (Anstieg der Transamina- sen). In Einzelfällen Gynäkomastie, hypertensive Krise nach plötzlichem Absetzen des Arzneimit- tels. Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschi- nen kann beeinträchtigt werden (dies gilt in ver- stärktem Maße bei Behandlungsbeginn, bei Präparatewechsel und im Zusammenwirken mit Alkohol). Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Verstärkung des blutdrucksenkenden Effekts durch andere blutdrucksenkende Arznei- mittel sowie trizyklische Antidepressiva; erhöhte Plasmaspiegel bei gleichzeitiger Einnahme von Cimetidin oder Erythromycin: Patienten sorgfäl- tig beobachten; Dosiserhöhung erforderlich bei gleichzeitiger Gabe enzyminduzierender Medi- kamente wie Carbamazepin, Phenytoin, Barbitu- rate. Wirkungsweise: Blutdrucksenkend durch Erweiterung der peripheren Widerstandsgefäße.
Dosierung: Therapiebeginn grundsätzlich mit 1 x täglich 1 Tablette Munobal (5 mg Felodipin);
insbesondere bei älteren Patienten empfiehlt es sich, die Therapie einschleichend mit 1 x täglich 1 Tablette Munobal 2,5 (2,5 mg Felodipin) zu beginnen. Evtl. Dosiserhöhung auf 1 x täglich 1 Tablette Munobal 10 (10 mg Felodipin). Bei nicht ausreichender Blutdrucksenkung zusätzli- che Gabe eines weiteren Antihypertensivums.
Besonders bei älteren Patienten mit leichten und mittelschweren Leberfunktionsstörungen (Child A und B) Dosissteigerung nur unter kritischer Abwägung von Wirkung und Nebenwirkung.
Die Munobal Tabletten sollen morgens einge- nommen und ganz geschluckt, also weder zer- kaut noch geteilt werden. Handelsformen und Preise: Munobal 2,5: NI: 20 Tabletten DM 27,52; N2: 50 Tabletten DM 61,73;
N3: 100
Ta- bletten DM 113,70. Munobal: N1: 20 Tabletten DM 38,61; N2: 50 Tabletten DM 86,57; N3:100 Tabletten DM 159,48. Munobal 10: N1: 20 Tabletten DM 54,14; N2: 50 Tabletten DM 121,43; N3: 100 Tabletten DM
223,69; jeweils
Krankenhauspackung. Stand: Juli 1994Hoechst Aktiengesellschaft, 65926 Frankfurt/M.
Hoechst
LI 125412 a