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Archiv "Offene Immobilienfonds: Liquidität zehrt an den Erträgen" (04.04.2003)

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die konjunkturbedingt rück- läufige Nachfrage insbeson- dere aus Indien überkompen- siert hatten, laufen in den nächsten Monaten aus. Zu- dem ist auch das Stillhalteab- kommen der Zentralbanken nur noch bis 2004 befristet. Es erscheint nicht sicher, ob sich die Länder mit den größten Goldreserven in Anbetracht des gestiegenen Goldpreises zum Abschluss eines Verlän- gerungsvertrags bereit erklä- ren werden.

Sollte sich jedoch heraus- stellen, dass der heutige Gold- preis wegen der fundamen- talen Fakten überhöht ist, droht ein schneller Verfall, denn marktregulierende Kom- ponenten, wie etwa an den Wertpapierbörsen,gibt es beim Gold kaum. Allenfalls die Goldproduzenten haben die Möglichkeit, mit einer zurück- genommenen Förderung auf einen möglichen Preisverfall zu reagieren. Im Übrigen un- terscheidet sich die aktuelle Goldhausse grundlegend von früheren Entwicklungen: Frü- her war vorrangig die hohe Inflationsrate preistreibend, heute spielt die Geldentwer- tung keine Rolle.

Alte Analystenregel

Die Anlage in Gold ist – das haben die vergangenen bei- den Jahre gezeigt – eine Mög- lichkeit, die in bestimmten Phasen interessant sein kann.

Zudem kann es als wertvolle Absicherung gesehen wer- den, wenn der Weltfrieden ge- fährdet ist. Andererseits soll- ten Anleger auch nicht über- treiben: Wer jetzt – wie von manchen Goldfans vorge- schlagen – beträchtliche Tei- le seines Vermögens in der Hoffnung auf eine Fortset- zung der Hausse in Gold oder auch Goldminenaktien um- schichtet, geht beträchtliche Risiken ein.

Es läuft alles auf die alte Analystenregel hinaus, nach der Gold und vergleichbare Sachwerte zwischen fünf und zehn Prozent des Vermögens ausmachen sollten – nicht we- niger, aber auch keinesfalls

mehr. Peter Jobst

V A R I A

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 144. April 2003 AA941

D

ie deutschen offenen Im- mobilienfonds haben im letzten Jahr 15 Milliar- den Euro von den Anlegern eingesammelt – ein neuer Re- kord. Allein im Januar 2003 flossen den offenen Immobi- lienfonds weitere 3,4 Milliar- den Euro zu. Die Anleger su- chen nach den herben Verlu- sten am Aktienmarkt nach Fluchtburgen für ihr Geld.

Die offenen Immobilien- fonds bieten sich dabei als Schutzschilde gegen Kursver- luste geradezu an. Denn nie gab es in der 50-jährigen Ge- schichte der deutschen offe- nen Immobilienfonds in ei- nem Jahr eine negative Per- formance. Die derzeit so ge- fürchtete Volatilität findet bei den offenen Immobilienfonds nur im positiven Bereich statt. Das heißt, die Wertzu- wächse sind je nach Konjunk- tursituation mal höher oder niedriger, unter dem Strich aber immer positiv.

Allerdings hat die große Beliebtheit der offenen Im- mobilienfonds in der derzeiti- gen Börsensituation auch ihre Kehrseite. Die Fondsmanager werden geradezu mit Anle- gergeldern überschüttet. So schnell, wie die Mittel herein- kommen, können sie nicht in Immobilien investiert werden.

Aber für kurzfristige Geldan- lagen gibt es nur Minizinsen.

Die Verzinsung der liquiden Anlagen ist deutlich niedriger als die aus den Immobilienin- vestment erzielbaren Rendi- ten. Prof. Dr.Will Alda,Vorsit- zender der Geschäftsführung der Deka Immobilien Invest- ment, die drei offene Immobi- lienfonds verwaltet, verdeut- lichte dieses Problem für das vergangene Geschäftsjahr (per

30. September 2002) am Bei- spiel des Deka-Immobilien- Fonds (Anlageschwerpunkt Deutschland): Die Liquiditäts- rendite des Fonds betrug im letzten Geschäftjahr nur noch 3,5 Prozent, nach 5,1 Prozent im Jahr zuvor. Dagegen konn- te aus den Immobilien eine Rendite von 4,5 Prozent er- zielt werden. Unter dem Strich blieb nur noch ein Wertzu- wachs von 3,9 Prozent. Ähn- lich sieht das bei anderen offe- nen Immobilienfonds aus.

Mittlerweile hat sich die Si- tuation noch verschärft, weil die Zinsen weltweit ein histori- sches Tiefstniveau erreicht ha- ben. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen in den USA ist auf 3,82 Prozent gefallen – das ist das niedrigste Niveau seit 45 Jahren. Die Rendite für Bundesanleihen strebt ihrem Nachkriegstiefstand von 3,63 Prozent zu. Aber so viel kön- nen die offenen Immobilien- fonds nicht einmal erzielen. Sie können ihre freien Liquiditäts- reserven nur kurzfristig anle- gen, weil das Geld jederzeit für Immobilienkäufe und eventu- elle Anteilsrücknahmen ver- fügbar sein muss. Für diese Gelder gibt es derzeit kaum mehr als 2,5 Prozent.

Liquiditätssteuerung nur selten möglich

Solange die Börsenkurse im Keller sind, ist nicht damit zu rechnen, dass der Geldstrom in die offenen Immobilien- fonds abebbt. Deka-Immobi- lien-Fondsmanager Alda hält es durchaus für möglich, dass im Gesamtjahr 2003 noch ein- mal wie 2002 rund 15 Milliar- den Euro den offenen Immo- bilienfonds zufließen.

Dabei haben die offenen Immobilienfonds nur wenige Möglichkeiten, den Mittelzu- fluss zu bremsen. Nur ein Fonds, der InterSelect der WestInvest (einer Beteiligung der Westdeutschen Landes- bank) steuert den Geldzu- fluss entsprechend dem An- kauf der Projekte. Der Ver- trieb – die Sparkassen – erhal- ten dann wieder neue Kontin- gente, die sie ihren Kunden anbieten können, wenn eine Immobilie erworben werden konnte. Außerhalb dieser Kontingente erhalten die Spar- kassen keine Provisionen. Sie verkaufen dann andere im Sparkassenbereich angebote- nen Fonds, wie die von Al- da gemanagten Produkte der Deka. Für den InterSelect und die Anleger zahlt sich die Mittelsteuerung aus. Mit ei- nem Plus von 6,1 Prozent er- zielte der Fonds 2002 den zweithöchsten Wertzuwachs unter den offenen Immobili- enfonds – übertroffen nur von einem neuen jungen Fonds, der aufgrund der noch höheren Investitionsquote Startvorteile hat und in dieser Hinsicht mit dem InterSelect nicht zu vergleichen ist.

Die Liquiditätssteuerung à la InterSelect gilt in der Bran- che aber nicht als Königsweg, um der Geldflut Herr zu wer- den. Bärbel Schomberg, die Geschäftsführerin der Com- merz Grundbesitz-Investment zieht diese Strategie für ihr Haus nicht in Erwägung. „Wir können den Mittelzufluss nicht wie einen Wasserhahn auf- oder zudrehen“, meint die Fondsmanagerin. Der Vertrieb erwarte, dass wir ihm jederzeit Anteile zur Verfügung stellen, wenn die Nachfrage dafür vor- handen sei.

Aber nicht nur die Liqui- dität zehrt an den Erträgen der offenen Immobilienfonds.

Auch die Immobilienrendite steht aufgrund der konjunk- turellen Entwicklung unter Druck. Anleger sollten da- her insgesamt mit einer schwächeren Wertentwicklung rechnen als in den letzten Jahren. Das bedeutet über- wiegend eine Vier vor dem

Komma. Armin Löwe

Offene Immobilienfonds

Liquidität zehrt an den Erträgen

Bei sinkenden Aktienkursen investieren viele Anle-

ger in offene Immobilienfonds. Die Gesellschaften

können die Mittel kaum schnell genug verwenden.

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