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Archiv "Weltärztebund fordert bessere Ausbildung" (05.12.1984)

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DEUTSCHES

~ZTEBLATT KURZBERICHTE

@) Als einen "Eigenbeitrag" der Zahnärzte zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen empfiehlt eine weitere Entschließung, den Bewertungsmaßstab unter Wah- rung der Kostenneutralität umzu- strukturieren. Nachdrücklich wi- derspricht die Vertreterversamm- lung der Kassenzahnärzte Bestre- bungen der Krankenkassen, die Einzelleistungsvergütung einzu- schränken oder sogar ganz zu be- seitigen. Falls einzelne "überbe-

w~rtete" Zahnersatzleistungen herabgestuft werden, sollten die dadurch freiwerdenden Mittel zur Verbesserung der Prophylaxelei- stungen und zur Zahnerhaltung eingesetzt werden.

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Als eine Kostendämpfungs- maßnahme par excellence be- zeichnet die Kassenärztliche Bun- desvereinigung die Herausnahme der Goldbezuschussung aus der kassenzahnärztlichen Versor- gung. Die Ersparnis der Kranken- kassen würde pro Jahr minde- stens eine halbe Milliarde DM (!) betragen.

...,. Würden die empfohlenen Re- formmaßnahmen ohne Abstriche auf gesetzlicher und vertraglicher Basis realisiert, so könnten die Krankenkassen nach Schätzun- gen von KZBV-Chef Dr. Zedelmai- er fünf bis zehn Prozent der Aus-

gaben einsparen. HC

DR. FLEISS' LETZTE B L Ü T E N L E S E - - - ,

Pan-Slawismus?

T. G. Masaryk (1850 bis 1937), Professor der Philosophie und Gründer des tschechoslowakischen Staates, war 1891 bis 1907 Mitglied des Wiener Reichsrates (sein Vater war Stallknecht, und die Mutter war eine deutsche Köchin). Unter seiner Mitwirkung wurde 1908 in Prag der Kongreß aller Slawen einberufen. Als am stürmischsten die russische Delegation begrüßt wurde, weigerte sich als einziger Masaryk, am Kongreß teilzunehmen. Aus seiner Begründung: " ... Rußland soll unser Retter und Beschützer sein? Ihr habt kein Vertrauen zur Regierung und Polizei des eige- nen Landes, ja ihr verabscheut mit Recht jedes Polizeiregime der ganzen Welt. Und der russischen Polizei und Regierung wollt ihr euch blindlings in die Arme werfen? Allein in diesem Jahr hat der Zar über 1800 Todesurteile unterzeichnet. Es wird sehr viel über Rußland phantasiert. Ich bin dort gewesen und habe es gründlich studiert. Ich liebe das russische Volk, aber ich hege tiefes Miß- trauen gegenüber seinen politischen Beherrschern ... Es mag sein, daß die Revolution dort eines Tages ihr Ziel erreicht. Aber der gewaltsame Sturz eines despotischen Absolutismus ist noch keine Voraussetzung für die Errichtung von Freiheit und Demo- kratie, wenn man nicht zuvor ein Volk geistig und sittlich dazu er- zogen hat. Ich setze nicht auf die russische Karte."

Dr. med. Bernhard Fleiß, der der Redaktion seit fast 25 Jahren ver- bunden war, ist am 13. November gestorben. Er ist 80 Jahre alt ge- worden. Die Redaktion hat mit ihm nicht nur ihren ältesten ständi- gen Mitarbeiter, sondern auch einen anregenden und klugen Ge- sprächspartner verloren. Seine Beiträge, so auch die "Blütenle-

sen" - die erste erschien in Heft 27 vom 5. Juli 1973- entstanden

zuletzt unter schwierigen Umständen; ihm .nußte nämlich die Li- teratur, aus der er schöpfte, schließlich vorgelesen werden, weil ihn das Augenlicht verließ. Somit haben auch seine Angehörigen zur Rubrik "Blütenlese", die sehr vielen Lesern lieb geworden ist und die heute geschlossen wird, beigetragen. - Dr. Bernhard Fleiß lehnte es immer ab, "gewürdigt" zu werden. Wer ihn kannte,

weiß ohnehin, was er an ihm hatte. NJ

3644 (24) Heft 49 vom 5. Dezember 1984 81. Jahrgang Ausgabe A

Weltärztebund fordert bessere Ausbildung

Anders als bei den meisten Gene- ralversammlungen des Weltärzte- bundes stand bei der Jahresver- sammlung 1984 Ende Oktober in Singapur die wissenschaftliche Sitzung mit einem allerdings eher gesundheitspolitischen Thema im Vordergrund -darüber ist schon berichtet worden (DÄ 46, Seite 3397).

Aus der eigentlichen Versamm- lung ist vor allem ein Diskussions- punkt noch nachzutragen: Mit großer Mehrheit hat es der Welt- ärztebund abgelehnt, einer Steue- rung der Arztzahlen nach dem Be- darf des jeweiligen Landes das Wort zu reden. Dafür waren vor al- lem rechtliche Gründe maßge- bend: Eine Steuerung nach dem Bedarf wäre in verschiedenen Ländern gesetz- oder sogar ver- fassungswidrig - letzteres in der Bundesrepublik Deutschland. ln den USA wäre das Kartellrecht verletzt, und die Annahme einer solchen Entschließung hätte den steuerfreien Status des Weltärzte- bundes am Sitz seiner Vereinsre- gister-Eintragung gefährdet.

...,. Statt dessen legte die Delega- tion der American Medical Asso- ciation einen Text vor, der die Be- tonung auf die Qualität der Ausbil- dung legt und fordert, daß nicht mehr Studenten zugelassen wer~

den, als Möglichkeiten für eine hochqualifizierte Ausbildung vor- handen sind. Die Fakultäten müß- ten dies objektiv und eigenverant- wortlich bestimmen.

Die ursprünglich erwartete Dis- kussion über künstliche Befruch- tung fand nicht statt: Die Entwick- lung auf diesem Gebiet geht im Augenblick so schnell vor sich, daß ein vorbereitetes, wenn auch noch immer vorläufiges Doku- ment zu den ethischen Proble- men der neuen Fertilitäts-Techni- ken schon überholt war. bt

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