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HannibaL kommt: Neues Studienmodell bringt mehr Praxis in die Medizinerausbildung

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Medizinische Hochschule Hannover Oktober/November 5/2003

Neues Studienmodell bringt

mehr Praxis in die Medizinerausbildung

HannibaL kommt

(2)

Schnee, Lawinen, steile Pfade – für Hannibal waren die Alpen ein unbekanntes, schwer überwindbares Hindernis auf dem Weg zur Eroberung des römischen Imperiums. In der M H H

steht HannibaL ebenfalls für einen mutigen Schritt: Ein Stu- dienmodell, das praktisches Lernen in den Vordergrund der medizinischen Ausbildung stellt. Ab Seite 10 gibt unsere Titel- geschichte Antworten auf Fragen zum neuen Lernkonzept.

Wieso, weshalb, warum: Fragen zu stellen, darin sind die Kleinen ganz groß. Für Jungen und Mädchen im Alter zwi- schen acht und zwölf Jahren öffnet die KinderUniHannover (KUH) ihre Pforten am 28. Oktober 2003 erstmals in der

M H H. Mehr dazu lesen Sie auf Seite 18.

Herz, Lunge, Organverpflanzung – vor 20 Jahren wagten

M H H-Ärzte erstmals eine Herztransplantation. Damals nahm die M H H diesen riskanten Eingriff bundesweit als zweite

Klinik vor. Das Jubiläum nutzte die Hochschule, um auf den Mangel an Spenderorganen hinzuweisen (Seite 22).

Begleiten, trösten, zuhören: Diesen Aufgaben widmen sich die Seelsorgerinnen und Seelsorger in der M H H. In unserer neuen Serie »Einblick« begleiten wir sechs Stunden lang Menschen, die in der M H H arbeiten. Den Auftakt macht der Artikel über den Alltag von Seelsorgerin Monika Rudolph.

Schlager, Balladen und Comedy – das »Kulturpflaster« ist ein Projekt, das drei Studentinnen der Evangelischen Fach- hochschule Hannover (EFH) initiiert haben. Sie wollen mehr Lebensfreude zu den Patienten bringen. Über das erste Konzert lesen Sie auf Seite 49.

Wenn Sie Wissenswertes über die M H H weitergeben wollen, rufen Sie mich an unter Telefon: (0511) 532-4046.

Kristina Weidelhofer

Editorial mhhInfo Oktober/November 2003

Über die Alpen

(3)

3 Editorial Aktuelles

6 Das Präsidium informiert 7 Interner Arbeitsmarkt

Kurzmeldungen

8 Präsidium baut Controlling aus 9 Kurzmeldungen

Titel

10 HannibaL kommt –

die mhhhat eine neue Studienordnung Studium, Lehre und Weiterbildung 18 KinderUniHannover (KUH)

19 Erfolgreiches MD/PhD-Aufbaustudium Intensivkursus Innere Medizin

20 Nachwuchswissenschaftler in Lindau Kurzmeldungen

21 Indische Ärzte besuchten mhh-Fortbildung

10Titel

Herausgeber:

Das Präsidium der Medizinischen Hochschule Hannover (mhh) Der Inhalt namentlich gekennzeichneter Beiträge unterliegt nicht der Verantwortung der Herausgeber und der Redaktion. Abdruck honorarfrei.

Redaktion:

Dr. Arnd Schweitzer (as), verantwortlich Kristina Weidelhofer (ina)

Bettina Dunker (dr) Ursula Lappe (la) Eva Satzke (sz)

Gestaltung, Satz und Reinzeichnung:

QART Büro für Gestaltung Stresemannstraße 375, 22761 Hamburg Telefon: (040) 412 613-11

www.qart.de

Anzeigen:

Bredehöft & Wittwer

Agentur für Werbung und Kommunikation Asternstraße 15, 90451 Nürnberg Telefon: (0911) 64 38 528 Fax: (0911) 64 38 529 E-Mail: info@betw.de www.betw.de

Druck:

Sponholtz Druckerei GmbH & Co. Betriebs KG Carl-Zeiss-Straße 18, 30966 Hemmingen Telefon: (0511) 47 32 06-0

www.sponholtz-druck.de E-Mail: info@sponholtz-druck.de Gedruckt auf 100-prozentigem Recycling-Papier

Fotos:

Martin Schlüter (15), Christoph David (16), Jens Seidel, Pressestelle der Universität Hannover (18), Bettina Dunker (31).

Alle anderen Fotos privat oder von Kristina

Weidelhofer, Presse- und Öffentlichkeits- arbeit der mhh. Titel:Elefant im Zoo Hannover

Anschrift der Redaktion:

Medizinische Hochschule Hannover Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Dr. Arnd Schweitzer, Kristina Weidelhofer Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover Telefon: (0511) 532-4046, Fax: (0511) 532-3852 Weidelhofer.Kristina@mh-hannover.de Das nächste mhhInfo erscheint voraussicht- lich Mitte Dezember 2003.

Redaktionsschluss ist der 3. November 2003 ISSN 1619-201X

Impressum

(4)

8Controlling 25Schlaflabor 29Sommerfest 49Kulturpflaster

Klinik

22 Jubiläum – 20 Jahre Herztransplantation in der mhh Interview Burkhard Tapp

24 Bypass minimal invasiv 25 Schlaflabor in der mhh

26 Einblick … in den Alltag der Seelsorge

28 Sommerfest der Abteilung Transfusionsmedizin 29 Sommerfest des Zentrums Psychologische Medizin 30 Neuer Behandlungsraum für Brachytherapie 31 Replantation

Spezialrollstuhl für Kinderstation 66b

32 Krankenhaus-Seelsorge erstellt neues Leitbild 33 Verbessertes SAP-Verwaltungsprogramm

Gesundheitstipp Forschung 34 Drittmittel

Geld für Rheumaforschung

35 mhh-Studie prüft palliativ-medizinische Versorgung 36 Schwerverletzten-Studie

Literatur

37 Auch Genies können irren

Landarzt Dr. Hartmut v. Dernsdorff Bücher von mhh-Autoren

Veranstaltungen und Termine

38 Vorschau auf Kongresse, Symposien und Tagungen 41 Wir stellen uns vor: Schule in der Kinderklinik

Emma H

42 EKH-Bundestagung

43 Neuer Frauenförderplan verabschiedet Namen und Nachrichten

44 Personalien 45 Fundsachen

46 Ehrungen, Auszeichnungen, in Gremien gewählt 48 Dienstjubiläen

Vermischtes 49 Kulturpflaster

Alumni-Fotoalbum

50 Spenden für Knochenmark-Transplantation Hilfe für kranke Kinder

Inhalt mhhInfo Oktober/November 2003

(5)

Besetzung der Positionen des Präsidenten/Vorstand für Forschung und Lehre sowie des Vizepräsidenten/

Vorstand für Krankenversorgung

Die Amtszeiten der beiden Vorstandsmitglieder für Forschung und Lehre, Professor Dr. Horst v. der Hardt, und für Krankenversorgung, Professor Dr. Reinhard Dengler, enden nach den Regelungen der Humanmedizin-Verordnung am 31. März 2004. Beide Positionen wurden daher zwischen- zeitlich zur Besetzung ausgeschrieben; Bewerbungsschluss ist jeweils der 31. Oktober.

Für das Auswahlverfahren wurden zwei Findungskom- missionen eingesetzt, die nach Ablauf der Bewerbungsfrist Vorschläge zur Besetzung der beiden Positionen vorbereiten sollen. Die Findungskommission für die Nachfolge des Präsi- denten setzt sich gemäß Niedersächsischem Hochschulgesetz (NHG) aus sieben Vertretern des Senats und den sieben Mitgliedern des Hochschulrates zusammen. Die Findungs- kommission für die Nachfolge des Vizepräsidenten/Vorstand Krankenversorgung ist folgendermaßen aufgebaut: die stimm- berechtigten Mitglieder der Klinikkonferenz, drei vom Senat benannte Vertreter und drei Vertreter des Hochschulrats.

Beiden Findungskommissionen gehören neben den stimm- berechtigten auch Mitglieder mit beratender Stimme an, darunter die Frauenbeauftragte der M H H und ein Vertreter des niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK).

Die Empfehlung der Findungskommission für die Nach- folge des Präsidenten geht entsprechend den Bestimmungen des NHG an den Senat. Dieser gibt seinen Vorschlag an das MWK, das den Präsidenten schließlich bestellt. Für die Nach- folge des Vorstandes Krankenversorgung unterbreitet die Hochschule nach der geltenden Humanmedizin-Verordnung einen durch die Findungskommission erarbeiteten Vorschlag an das MWK. Die Bestellung erfolgt wie bei dem Präsidenten durch das Ministerium.

Berufungsangelegenheiten

Kommissarische Leitung N europathologie

Zum 1. Oktober 2003 wechselte Professor Dr. Dr. Gerhard Franz Walter als neu gewählter Rektor zur Medizinischen Universität Graz, Österreich. Das Präsidium bestellte Pro- fessor Dr. Hans-Heinrich Kreipe für die Zeit vom 1. Oktober 2003 bis zum 30. September 2004 zum kommissarischen Leiter der Abteilung Neuropathologie.

Kommissarische Leitung N eurochirurgie

Ebenfalls auf Beschluss des Präsidiums wurde Professor. Dr.

Matthias Zumkeller bis zum 31. März 2004 weiterhin mit der kommissarischen Leitung der Abteilung Neurochirurgie betraut.

Kommissarische Leitung Pneumologie

Dr. Jost Niedermeyer bleibt bis zum 31. Dezember 2003 kommissarischer Leiter der Abteilung Pneumologie.

Vollversammlung der klinischen Abteilungsleitungen Die wirtschaftliche Situation der M H H, insbesondere die Aus- wirkungen der DRGs sowie ein Ausblick auf die Kosten-/

Erlössituation durch die Gesundheitsreform-Gesetzgebung auf das Jahr 2004 werden Gegenstand einer Vollversamm- lung des Präsidiums mit den Leitungen der klinischen Abtei- lungen am 10. November 2003 sein. Außerdem stehen die Dienstplan-Gestaltungen auf dem Programm – mit Blick auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofes zum Bereit- schaftsdienst sowie im Hinblick auf den Wegfall der AiP ab Oktober 2004.

Kontakt:

Almuth Plumeier Referentin des Präsidiums OE 9010

E-Mail: Plumeier.Almuth@mh-hannover.de

Das Präsidium informiert

Professor Dr. Horst v. der Hardt Präsident, Präsidiumsmitglied für Forschung und Lehre Professor Dr. Reinhard Dengler Präsidiumsmitglied für Krankenversorgung

Dipl.-Ök. Holger Baumann Präsidiumsmitglied für Wirtschaftsführung und Administration

(6)

Aktuelles mhhInfo Oktober/November 2003

Broschüre und Flyer informieren über die mhh

(ina) Mehr Informationen über die mhh, zwei verschiedene Formate: Erstmals gibt eine Hochglanzbroschüre ausführliche Informationen über Lehre, Krankenversorgung und Forschung in der mhh. Darin stellen sich auch sämtliche Abteilungen auf je einer Doppelseite vor. Eine neu aufgelegte Kurzinformation gibt eine Über- sicht über die Hochschule, informiert über klinische und Forschungs-Schwerpunkte, über Studienangebote und vermittelt Kontaktadres- sen. Beide Informationsbroschüren erhalten Sie gern in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Neue Räume für

die Zentrale Textverarbeitung

(ina) Nach mehr als zehn Jahren ist die Zentrale Textverarbeitung (ZTV) der mhhaus dem

»Et Cetera«-Gebäude auf das Hochschulgelände zurückgekehrt. Die Büros befinden sich seit dem 1. August 2003 im Haus D, Ebene 2. Mit dem Umzug ging auch eine technische Um- stellung einher: Die ZTV arbeitet bereits mit einigen klinischen Bereichen digital zusammen.

Diese Neuerung baut die ZTV weiter aus.

Für die tatkräftige Unterstützung im Rahmen des Umzugs bedankt sich die ZTV herzlich bei allen beteiligten Mitarbeiterinnen und Mit- arbeitern der mhh.

Jahresball der Mediziner

(ina) Tanzvergnügen am 15. November 2003:

Den Jahresball für Medizinerinnen und Medizi- ner organisieren nach einjähriger Pause wieder Studierende der mhh. Die Schirmherrschaft hat mhh-Präsident Professor Dr. Horst v. der Hardt übernommen. Im Kuppelsaal des Hanno- ver Congress Centrums (HCC) wird der Tanz um 20 Uhr zu Musik der Band Rossiny´s eröff- net. Ab 19 Uhr empfängt Klavierspieler Henrik Cordes die Gäste mit Jazz-Pop-Stücken, zur Begrüßung gibt es ein Glas Sekt. Beim Abend- programm tritt unter anderem die Cheer- leading-Gruppe »Flying Devils« auf.

Die Karten kosten 25 Euro, ermäßigt sind sie für 20 Euro zu haben. Seit dem 1. Oktober 2003 läuft der Vorverkauf in der Buchhand- lung Lehmanns in der Ladenpassage der mhh und im Internet unter www.mhh-ball.de.

Raucherzonen in der mhhbleiben bestehen (ina) Auch weiterhin wird es in der mhhkein generelles Rauchverbot geben. Eine vom Präsi- dium veranlasste Umfrage zu diesem Thema zeigte, dass nur 43 Prozent der Befragten für ein rauchfreies Krankenhaus sind. Die Mehr- heit von 51 Prozent tritt aber dafür ein, dass die ausgewiesenen Raucherzonen bestehen bleiben. Nur dort soll das Rauchen weiterhin erlaubt sein.

Kurzmeldungen

Interner Arbeitsmarkt

Stellenausschreibungen stehen ab November 2003 im Intranet

Qualifizierte M H H-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter am für sie optimal geeigneten Arbeitsplatz – bislang war dies oft eine Wunschvorstellung, wenn es zu Umstrukturierungen oder Stellenabbau innerhalb verschiedener Abteilungen kam. Oft fehlte es dem Personalmanagement an der Information, wer innerhalb der M H H die besten Voraussetzungen für eine neu zu besetzende Stelle mitbringt. Dies soll ab November 2003 anders werden: Die Stabsstelle Personalentwicklung hat ge- meinsam mit dem Personalrat und dem Personalmanagement einen so genannten internen Arbeitsmarkt (IAM) entwickelt.

Dort sollen alle Informationen über frei werdende Arbeits- plätze innerhalb der M H H gesammelt werden. Auch Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter, die eine neue Herausforderung suchen, können sich registrieren lassen. Der IAM steht grundsätzlich allen Beschäftigten zur Verfügung. Sowohl

M H H-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, die aus eigener Initiative einen Wechsel anstreben, als auch diejenigen, die von betrieblichen Umstrukturierungen betroffen sind, wer- den vom IAM unterstützt.

Zukünftig werden alle Arbeitsplätze, für die ein Aus- schreibungsverfahren vorgesehen ist, zunächst beim internen Arbeitsmarkt erfasst. Mit Hilfe des IAM wird die Hochschule in der Lage sein, die am besten qualifizierte Person für eine intern zu besetzende Stelle vorzuschlagen. Die Auswahlent- scheidung liegt nach wie vor bei den Abteilungsleitungen und Projektleitungen.

Sie finden den IAM ab November 2003 im Intranet unter dem Stichwort »Personal«. Wenn Sie eine Kurzbewerbung (Bewerberprofil) persönlich abgeben möchten oder Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Christel Vedder-Stute, Telefon: (0511) 532-5817.

Michael Speckesser

Neu:Interne Jobsuche leichtgemacht übers Intranet

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(as) Kräfte bündeln und die Finanzströme innerhalb der Hochschule transparent machen – das ist das Ziel des Projektes »Organisatorisches Controllingkonzept«, das das

M H H-Präsidium im August 2003 ins Leben gerufen hat. Mit Hilfe der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewater- houseCoopers (PwC) sollen die vielfältigen Controlling- Aktivitäten in der M H H durch eine zentrale Stabsabteilung zusammengeführt und durch dezentrale Controllingstellen ergänzt werden. Projektleiter sind Diplom-Ökonom Holger Baumann, M H H-Präsidiumsmitglied für das Ressort Wirt- schaftsführung und Administration, sowie Diplom-Kaufmann und -Gesundheitswissenschaftler Jochen Richter von PwC.

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) unterstützt das Vorhaben einmalig mit 40.000 Euro. »Hilfe zur Selbsthilfe«, nannte MWK-Staats- sekretär Dr. Josef Lange diese Summe bei seinem Besuch in der Hochschule am 29. August 2003. »Die M H Hhat seit 1999

einen Verlustvortrag von 14,5 Millionen Euro aufgehäuft.«

Doch dies sei nicht das einzige Problem – Risiken seien auch die unklare Finanzierung im Gesundheitswesen, die Abrech- nung nach DRGs oder die angespannte Finanzsituation des Landes. Hinzu komme die Inbetriebnahme der Frauenklinik und des Transplantations-Forschungszentrums sowie die Auf- lösung des Vertrages mit der Region Hannover zum Klinikum Hannover Oststadt. Eines machte der Staatssekretär klar:

Das Ziel des Landes ist es, bis zum Jahr 2007 einen verfas- sungskonformen Haushalt vorzulegen. Deshalb werde es – anders als in der Vergangenheit üblich – keine Nachfinanzie- rung von defizitären Einrichtungen geben.

Ein erster Schritt sei es nun, mit Hilfe eines zentralen und dezentralen Controllings Transparenz nach innen und außen zu schaffen. Dr. Lange sagte: »Ein verlässliches, einheitliches und differenziertes Berichtswesen ist dringend notwendig – nur damit sind Präsidium und die Abteilungsleitungen in der Lage, sich schnell über den aktuellen Stand zu informieren, zu planen und zu steuern.« Die M H Hhabe hier als Institution eine Gesamtverantwortung, die Kosten in den Griff zu be- kommen. Holger Baumann stellte das derzeitige Hauptpro- blem vor: »In der M H H gibt es viele Controlling-Einheiten wie das Finanzcontrolling, das akademische Controlling, das Personal- und das Medizin-Controlling. Hinzu kommen Controller in den einzelnen Abteilungen.« Dies verwirrende System führe dazu, dass es keine Übersicht über die tatsäch- liche Situation gebe.

Abhilfe soll eine zentrale, beim Präsidium angesiedelte Stabsabteilung »Controlling« schaffen – sie wird alle Con- trollingaufgaben wie die Jahresplanung und die monatlichen Plan-Ist-Vergleiche für die M H H einheitlich koordinieren.

Sie stellt sicher, dass alle Klinik- und Institutsleitungen regelmäßig mit den wichtigsten Informationen versorgt werden. Sie plant die strategischen Schwerpunkte, bündelt die Informationen und bildet fachlich weiter. Gleichzeitig

Präsidium baut Controlling aus

Wissenschaftsministerium unterstützt mhhbei ehrgeizigem Projekt

Die Projektphasen bis Anfang 2004 Phase 1 (bis Mitte Oktober 2003) Mobilisierung und Analyse

(derzeitiges Controlling erfassen, detailliertes Anforderungs- profil bzw. Aufgaben und Organisation des künftigen Controllings erstellen)

Phase 2 (bis Ende November 2003) Konzeption

(Soll-Organisation des Controllings konzipieren, einheitliches Berichtswesen definieren, wichtige Steuerungsparameter identifizieren)

Phase 3 (bis Anfang 2004) Umsetzung

(Neue Controlling-Organisation aufbauen, Instrumentarium effektiv und zeitnah einführen)

Auf dem Weg zum effektiven Controlling

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stellt sie die fachlichen Vorgaben, beispielsweise, was genau in den Berichten enthalten sein soll. Neue dezentrale Con- trolling-Einheiten übernehmen pro Abteilung oder Zentrum dann das operative Geschäft, kommunizieren mit der zen- tralen Stabsabteilung und beraten die jeweilige Abteilungs- leitung in kaufmännischen Fragen.

Jochen Richter von PwC stellte klar, dass das Controlling keine Entscheidungen treffe, sondern lediglich die dafür not- wendige Transparenz schaffe. Monatliche Berichte stellen Ist und Soll dar und helfen, rasch entscheiden zu können, wenn Kosten aus dem Ruder laufen. Er verwies darauf, dass das Projekt nur Erfolg haben kann, wenn in den Kliniken und Instituten eine Änderungs- und Lernbereitschaft vorliegt und die Transparenz wirklich gewollt ist: »Wenn dies gelingt, kann die M H H auf Dauer Verluste vermeiden und eine hohe Qualität der Leistungen weiterhin sicherstellen.«

Aktuelles mhhInfo Oktober/November 2003

Ansprechpartner bei Lebenskrisen (ina) Kompetente Hilfe bei Krisen, die mit Selbstmordgedanken einhergehen oder mit der Bewältigung von Selbstmord im Kollegenkreis, bieten mhh-Ärzte des Zentrums Psychologische Medizin an. Ansprechpartner sind:

Privatdozent Dr. Detlef Dietrich Telefon: (0511) 532-6749 oder -6559 Privatdozent Dr. Horst Haltenhof Telefon: (0511) 532-6618 oder -6616 Professor Dr. Gerhard Schmid-Ott Telefon: (0511) 532-2633 oder -6569 Darüber hinaus sind die diensthabenden Ärztinnen und Ärzte der psychiatrischen Abteilungen in Notfällen jederzeit unter Pieper 74-2101 zu erreichen.

Trauergottesdienst für Eltern

(ina) Einen Trauergottesdienst für verwaiste Eltern richten das evangelische und das katho- lische Klinikpfarramt der mhhgemeinsam aus.

Am Sonnabend, 22. November 2003, beginnt der ökumenische Gottesdienst um 15 Uhr im Andachtsraum der mhh. Eingeladen sind alle, deren Kinder im vergangenen Jahr in der Hochschule verstorben sind.

Kunst im Andachtsraum

(ina) Eine Ausstellung mit Kunstwerken aus der beschäftigungstherapeutischen Werkstatt des Vereins zur Förderung seelisch Behinderter zeigen das evangelische und das katholische Klinikpfarramt in der Zeit vom 28. Oktober bis zum 23. November 2003 im mhh-Andachts- raum. Die Vernissage beginnt am 2. November 2003, um 14 Uhr im Andachtsraum.

mhh-Kita lädt zum Weihnachts-Basar ein (ina) Zu einem Weihnachts-Basar mit Kaffee und Kuchen laden die Mitarbeiterinnen der mhh-Kita für Mittwoch, 26. November 2003, in der Zeit von 9 bis 17.30 Uhr in die Laden- passage der mhhein. Erzieherinnen und Eltern verkaufen dort Selbstgebasteltes. Unter an- derem können Besucherinnen und Besucher winterliche Fensterbilder, Sterne für den Tan- nenbaum, Teelichter und Geschenke-Anhänger erstehen. Der Erlös des Basars kommt der Umgestaltung des Kita-Außengeländes zugute.

mhh-Kita nimmt 350 Euro ein

(ina) Beim zweiten Secondhand-Basar der mhh- Kita am Sonnabend, 30. August 2003, kamen 200 Schnäppchenjäger in die Krankenpflege- schule am Stadtfelddamm 66. Insgesamt nahm die Kindertagesstätte 350 Euro ein. Dank die- ses selbsterwirtschafteten Bonus kann nun die Planung für das neue Kita-Außengelände in Auftrag gegeben werden. Ilka Maserkopf, Leite- rin der mhh-Kita, zeigte sich zufrieden: »Auch im März kommenden Jahres werden wir wieder einen Secondhand-Basar organisieren.«

Kurzmeldungen

Kontakt:

Holger Baumann Telefon: (0511) 532-6034

E-Mail: Baumann.Holger@mh-hannover.de Jochen Richter, PricewaterhouseCoopers Telefon: (0541) 3304-218

E-Mail: Jochen.Richter@de.pwc.com

(9)

Die mhhhat ein neues Studienmodell. Damit soll der praktische Anteil in der Mediziner-Ausbildung erhöht werden: Künftig werden die Studierenden bereits ab dem dritten Studienjahr in die Arbeit auf den Stationen mit eingebunden

HannibaL kommt

(10)

(ina) Visiten, Operationen, Behandlungen in den Polikli- niken – dieser Klinikalltag ist künftig ohne Studierende nicht mehr denkbar. Sie stehen regelmäßig am Krankenbett, schau- en so oft wie möglich bei Operationen zu und sind dabei, wenn Patientinnen und Patienten in der M H H von ausgebil- deten Ärztinnen und Ärzten untersucht werden. Den Anstoß dafür gibt die neue Studienordnung namens HannibaL. Diese Abkürzung steht für Hannovers integrierter, berufsorien- tierter und adaptiver Lehrplan – ein Studienmodell, von Studierenden initiiert, erarbeitet von der Studienkommission und vom Senat am 17. September 2003 beschlossen.

Benannt ist das Lernkonzept nach dem gleichnamigen, aus Karthago stammenden Feldherrn: Im Jahr 218 vor Christus

brach Hannibal mit 38.000 Fußsoldaten, 8.000 Reitern und 37 Elefanten im zweiten punischen Krieg zu einem waghalsi- gen Unternehmen auf: Von Spanien kommend wollte er Rom erobern, dabei überquerte er die Alpen.

»Die M H H greift damit ihre ursprüngliche Konzeption einer Reformuniversität wieder auf«, sagte Professor Dr. Horst v. der Hardt bei der Präsentation des neuen Studienmodells vor Journalisten am 9. Oktober 2003. Als 1971 das Zentral- klinikum fertig gestellt worden war, gab es auf jeder Station noch ein Studentenzimmer – die angehenden Mediziner soll- ten den Beruf nach dem »Learning-by-doing«-Prinzip erlernen.

Doch mit dem raschen Anstieg der Studierendenzahlen geriet die ursprüngliche Idee in Vergessenheit. Nun ist sie wieder da.

Titel mhhInfo Oktober/November 2003

Mittendrin im Klinikalltag

Die mhhsetzt mit der neuen Studienordnung das um, was sie schon immer machen wollte: praxisorientiertes Lernen

(as) Vier wesentliche Merkmale des Curriculums sind: Unterricht in Form von Modulen, Aufteilung der rund 300 Studierenden eines Jahrgangs in drei Gruppen, mehr Interdisziplinarität und Praxisbezug in der klinischen Ausbildung sowie die Möglichkeit rascher Optimierungen.

Module:Die klinische Ausbildung in den einzelnen Fächern wird in Blöcken von ein bis zehn Wochen abgehalten. Dies erlaubt den Studierenden, sich in der Zeit ausschließlich mit dem jeweiligen Fach zu beschäftigen. Die Hochschullehrerinnen und -lehrer können den für wichtig erachteten Stoff selbst auswählen und innovative Wege für dessen Vermittlung beschreiten.

Tertiale:Durch die Aufgliederung in drei Gruppen verteilt sich die Zahl der Studierenden besser über das Studienjahr, der Unterricht in Kleingruppen lässt sich in den klinischen Abteilungen besser realisieren. Jedes dieser Tertiale dauert zehn Wochen. Die Aufteilung bedeutet aber auch, dass jedes Modul in jedem Tertial erneut auf dem Lehrplan stehen muss.

Praxisbezug:Im ersten klinischen Studienjahr lernen die Studierenden unter anderem diagnostische Techniken und deren klinische Relevanz im

interdisziplinär gestalteten Block »diagnostische Methoden«. Im zweiten Jahr stehen die meisten klinischen Fächer auf dem Lehrplan. Dabei sollen auch benachbarte theoretische Disziplinen in die Ausbildung integriert werden (zum Beispiel Mikrobiologie und Pharmakologie in das Modul Inne- re Medizin). Im dritten Studienjahr erfolgt vor allem die Integration der vorher unterrichteten Fächer in den Tertialen »Allgemeinmedizin und Public Health« sowie »Differentialdiagnose und -therapie«. Neben einer umfassenden Prüfung der klinischen Fähigkeiten der Studierenden schließt das dritte klinische Jahr eine vorlesungsfreie Zeit von sechs Monaten ein – um zu forschen oder längere Famulaturen (Praktika) im Ausland zu absolvieren.

Weiterentwicklung:Weil jedes Modul in jedem Jahr drei Mal unterrichtet und am Ende evaluiert wird, bietet der Hannoversche Lehrplan künftig die in Deutschland einmalige Möglichkeit, innerhalb eines Jahres kurzfristig Verbesserungsvorschläge in der Lehre aufzugreifen und zu testen. Dabei ist die Evaluation selbstverständlicher Bestandteil des Curriculums, um eine möglichst effiziente Ausbildung und eine möglichst geringe Belastung der in die Ausbildung einbezogenen Patienten sicherzustellen.

Stichwort HannibaL

(11)

Das neue Studienmodell der M H H heißt HannibaL – ein ungewöhnlicher N ame ...

Die ersten Buchstaben von HannibaL stehen natürlich für Hannover. Der zwei- te Teil des Namens beinhaltet die Schlag- worte integriert, berufsorientiert und adaptiv. HannibaL steht aber auch für einen neuen Weg über die »Alpen«, für die unerwartete Lösung eines großen Problems und den Angriff auf etablierte Strukturen in der Lehre. Die Studienkommission der M H H hat diese neue Studienordnung erarbeitet und hegt die Hoffnung, dass nach der »Alpenüberquerung« das Studienmodell seinen er- folgreichen Siegeszug antritt.

Einer der Gründe für HannibaL sind die Anforderungen der neuen Approbationsordnung für die Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten. Was sind deren Z iele?

Die neue Approbationsordnung versucht, eine größere Praxis- nähe und integrierte Ausbildung zu gewährleisten. Kritiker warfen dem Medizinstudium bislang vor, theorielastig zu sein

und wenig berufsbezogen. Um dagegen zu steuern, verän- derte der Gesetzgeber wesentliche Punkte der Approbations- ordnung. Neu sind nun praxisbezogene Blockpraktika und interdisziplinäre Querschnittsbereiche. Besonders wichtig:

Die Ausgestaltung der Lehre und die Prüfungen in den ein- zelnen Fächern wurden an die Hochschule zurückgegeben.

Dies bedeutet auf der einen Seite mehr Gestaltungsfreiheit, aber auch direkte Verantwortung der Hochschule für die Evaluation der Leistungen. Nun besteht die Chance einer profilbildenden Lehre in den einzelnen Hochschulen, die ein unterscheidbares Qualitätsmerkmal der Medizin in Hanno- ver ausmachen kann.

W ie wird die Lehre in der M H H künftig aussehen?

Für die M H Hsind eine Reihe von Veränderungen vorgesehen.

Grundsätzlich gibt es zwei Wege zu einer integrierten, pra- xisbezogenen Ausbildung: Einmal eine komplexe Struktur, bei der die Ausbildungsinhalte zentral erarbeitet und in Semi- naren und Gesprächsgruppen vermittelt werden – diesen Weg sind die Charité in Berlin oder die Medizinische Fakultät in Heidelberg gegangen. In der M H Hhaben wir uns bewusst für

Die mhh reformiert ihr Medizinstudium

Antworten von Professor Dr. Hermann Haller, Studiendekan für Humanmedizin

(12)

ein modulares Programm entschieden: In einer bestimmten Zeiteinheit steht in so genannten Modulen ein bestimmtes Fach im Vordergrund. Innerhalb dieses Moduls werden in Seminaren, Vorlesungen, Kleingruppen am Krankenbett und Lerngruppen die Inhalte des jeweiligen Faches vermittelt.

Direkt am Ende jedes Lehrmoduls steht eine Prüfung.

Wer organisiert die Lehre vor O rt?

In Absprache mit der Studienkommission ist jedes Fach für die Durchführung der Lehre selbst verantwortlich und kann versuchen, die jeweiligen Inhalte möglichst interessant und praxisbezogen zu vermitteln. Die Modularisierung bedeutet nicht nur eine Konzentration der Studentinnen und Studen- ten während dieser Zeit auf ein Fach und die intensive Beschäftigung damit – sie ist auch ein Anreiz für die Abtei- lungen, avancierte Lehre zu betreiben und sich in einen internen Wettbewerb um die besten Lehrveranstaltungen zu begeben.

Ein Problem sind ja die großen Studierendenzahlen ...

Es war von Anfang an klar, dass wir hier für die Appro- bationsordnung neuartige Lösungen finden mussten. Andere Hochschulen haben komplizierte Lösungen mit sehr vielen Kleingruppen gewählt. In der M H H möchten wir den Weg über Tertiale gehen.

Was verbirgt sich hinter den Tertialen?

Wir teilen die Studierenden während der klinischen Ausbil- dung in drei Böcke à jeweils hundert auf. Diese hundert durchlaufen die klinische Ausbildung gemeinsam. Der große Vorteil: Nach dieser Drittelung können die Hochschullehrer eine überschaubare Studentenzahl betreuen, eine bessere per- sönliche Betreuung ist so möglich – auch in Kleingruppen.

Allerdings bedeutet diese Dreiteilung, dass das jeweilige Fach in einem Studienjahr die modularisierte Lehrveranstaltung drei Mal anbieten muss. Dies wird durch eine interne Auftei- lung in Tertiale ermöglicht. Die Tertiale orientieren sich an den Semestern mit einem jeweils zehnwöchigen Tertial vor Weihnachten, einem von Januar bis Anfang März und einem von Mitte April bis Ende Juni. Die verbleibende Zeit für eine Famulatur (Praktikum) oder ähnliche Aktivitäten ist damit gesichert.

W irkt sich das auf die Arbeit der klinischen Abteilungen aus?

Für die klinischen Abteilungen an der M H Hbedeutet das eine große Umstellung. Studierende sind in Zukunft nicht mehr nur während ihrer Kurse einmal im Jahr in der Abteilung anzutreffen, sondern werden Bestandteil des Stationsablaufs.

Die Lehre läuft dann nicht mehr jenseits der täglichen Arbeit ab, sondern die tägliche, medizinische Arbeit muss in die Lehre integriert werden. Wir sollten uns daran gewöhnen, dass in der Regel Tag für Tag die klinische Arbeit auch an zwei oder drei Studierende vermittelt werden muss.

Bedeutet dies den von Ihnen gewünschten Praxisbezug der klinischen Ausbildung?

Unser Konzept stellt zumindest einen Anfang und einen Schritt in die richtige Richtung dar. Dadurch erleben die Stu- dierenden den praktischen Beruf und können das theoretisch vermittelte Wissen sofort umsetzen. Allerdings sind dies nicht die einzigen praxisorientierten Veränderungen. Wir legen außerdem Wert auf ein sehr gut strukturiertes Modul mit

»diagnostischen Methoden«. Dieser so genannte Klopfkursus soll diagnostische Techniken umfassen und deren klinische Relevanz vermitteln. Das Modul ist die Grundlage für eine spätere erfolgreiche klinische Tätigkeit.

Außerdem werden wir in der klinischen Ausbildung zuneh- mend integrative Veranstaltungen anbieten. Die jeweiligen Fächer sollten, soweit nötig und sinnvoll, andere Disziplinen in ihre Ausbildung mit einbeziehen. Im dritten klinischen Jahr soll diese klinisch-praktische Integration in einem Block »kli- nische Syndrome« münden. Hier wird jeweils ein großes kli- nisches Syndrom aus den chirurgischen Fächern, den Neuro- wissenschaften oder der Inneren Medizin ausführlich und praxisorientiert gelehrt. Das – eigentlich selbstverständliche – Ziel unserer neuen Studienordnung sind klinisch geschulte Ärztinnen und Ärzte, die alle notwendigen Inhalte und Fähig- keiten gelernt haben, um Krankheiten erfolgreich zu diagnos- tizieren und Patienten dann optimal zu behandeln. Bislang ist diese Voraussetzung in Deutschland nicht immer gegeben.

Kontakt:

Professor Dr. Hermann Haller Telefon: (0511) 532-6320

E-Mail: nephrologie@mh-hannover.de

Titel mhhInfo Oktober/November 2003

(13)

Herr Feurer, Sie haben maßgebliche Ideen für die neue Studienordnung HannibaL geliefert. Was wollten Sie für die Studierenden erreichen?

Mir war es wichtig, dass die angehenden Medizinerinnen und Mediziner sich im Studium auf ein Fach konzentrieren können, ohne dabei Teilbereiche aus anderen Fächern zu verpassen.

Ich hatte die Idee, das Semester in Tertiale à zehn Wochen ein- zuteilen: Auf diese Weise konnte der Unterricht, zumindest in der Klinik, umstrukturiert werden – von nun an lernen die Studierenden im Blockunterricht, Fach für Fach hintereinander.

Außerdem fand ich, dass der Praxisanteil im Medizinstu- dium noch zu gering war.

Sie haben neun Monate lang als Mitglied der Studienkom- mission etliche Abende für die Entwicklung und Verwirk- lichung des neuen Modells geopfert, diskutiert, gestritten und nach Kompromissen gesucht – hat sich der Aufwand gelohnt?

Auf alle Fälle – dennoch ist die neue Studienordnung, so wie sie im September 2003 vom Senat verabschiedet worden ist, eine Konsenslösung. Was die Vorklinik betrifft, bin ich nicht

ganz zufrieden, in der Klinik stimmt der organisatorische Rahmen – wie die einzelnen Abteilungen das Modell in die Tat umsetzen, bleibt abzuwarten.

Wo könnte denn – Ihrer Meinung nach – noch nachgebessert werden?

Die Vorklinik ist in ihrer Organisationsstruktur bislang nahe- zu unberührt, das hatte ich mir anders vorgestellt: Dort hapert es am praktischen Bezug. Um ein EKG zu lesen, muss man nicht erklären können, wie eine Elektronenstrahlröhre funktioniert. Meiner Meinung nach könnte man problemlos die Hälfte an Physik und Chemie herausstreichen und dafür Fächer wie Physiologie und Anatomie verknüpfen. Studie- rende, die ein Herz präparieren, könnten doch auch gleich lernen, wie dieses Organ funktioniert.

Welche positiven Veränderungen ergeben sich für die Studierenden?

Die Studierenden können dank der neuen Studienordnung ihren Tag besser strukturieren, sie müssen nicht weniger lernen, haben aber nur noch eine Präsenzstudienzeit von

Mehr Praxis am Krankenbett?

Kristina Weidelhofer fragte nach bei Malte Feurer, dem AStA-Referenten für Hochschulpolitik

Innovative Ideen:Medizinstudent Malte Feurer wirkte maßgeblich an der neuen Studienordnung mit

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maximal 30 Stunden pro Woche. Diese Zeit sollen sie mög- lichst am Stück in der M H H verbringen können, ohne große Leerlaufphasen, danach können sie Zuhause in Ruhe weiter- lernen. Wir haben außerdem versucht, den Anteil der Veran- staltungen mit Unterricht am Krankenbett oder bei Patienten deutlich zu erhöhen.

Gibt es auch N achteile?

Ja, beispielsweise ist das erste Semester in diesem Jahr wirk- lich nicht studierbar, zum üblichen Stoff haben die Studien- anfänger jetzt auch noch Biologie – das sprengt den Rahmen des Machbaren. Gerade für Studienanfänger wird die Menge an Lehrstoff kaum zu bewältigen sein. Aber der Senat der

M H H wollte das so. Manche könnten es auch als Problem empfinden, dass die Fächer nun exemplarisch gelehrt werden, theoretisch kann aber das gesamte Fachwissen abgefragt werden, in dieser Hinsicht haben wir die »heilige Kuh«

geschlachtet. Da die Approbationsordnung mehr als 40 Fächer vorsieht, ließ sich das alte Prinzip nicht beibehalten.

Der Nachteil für die Dozenten ist, dass Sie mehr Arbeit mit den Veranstaltungen haben.

Worauf sind Sie besonders stolz?

Mit Hilfe des neuen Studienmodells können wir einige der schweren Nachteile der Approbationsordnung (AppO) kom- pensieren: Die Studierenden erhalten nun freie Zeit für Disser- tationen und Auslandsaufenthalt, haben ein gut strukturiertes Curriculum und erfüllen damit trotzdem die umfangreichen Vorgaben der AppO.

Learning by doing:Professor Dr. Hermann Haller mit Studierenden bei der Visite

(as) Gremien, in denen sich die Zahl der Studierenden und die der Lehrkräfte die Waage halten – diese Änderung sieht das neue nie- dersächsische Hochschulgesetz für die Studienkommissionen vor.

In der mhharbeiteten fünf Studierende und fünf Lehrkräfte mehr als neun Monate eng zusammen, um die neue Studienordnung für Humanmedizin auf den Weg zu bringen. Das Gremium ist keine Senatskommission, seine Mitglieder werden aber vom Senat benannt.

Der Studiendekan ist ebenfalls dabei, darf aber nicht mitstimmen.

Die Aufgaben sind wie folgt verteilt: Der Senat entscheidet über grundsätzliche Fragen zum Studium, die Studienkommission ist für die Organisation und die Kontrolle von Studium und Lehre zustän- dig. Auch für die Zahnmedizin gibt es eine Studienkommission mit insgesamt sechs Mitgliedern: drei Studierende, drei Lehrkräfte.

Die Studienkommissionen

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1 Johanna Mohnsen, 3. Semester:

»Mein Favorit ist Professor Dr. Reinhard Pabst. Er hat so was Väterliches und macht super-tolle Vorlesungen: Sie sind anspruchsvoll, trotzdem komme ich gut mit. Schön ist, dass er dabei auch noch witzig ist und immer lebensnahe Beispiele in seine Vorlesungen einbringt. Davon profitiere ich auch privat.«

2 Wiebke Sommer, 3. Semester:

»Meine Lieblingsdozentin ist Dr. Heike Nave – sie ist total engagiert.

Während ihrer Vorlesung reißt sie mich richtig mit. Dabei ist sie auch noch freundlich und begegnet uns Studierenden auf der gleichen Ebene. Sie vermittelt mir das Gefühl, dass wir zusammen lernen, keiner muss zu ihr hochgucken. Bei ihr macht es einfach Spaß.«

3 Alexander Glahn, 3. Semester:

»Professor Dr. Dirk Berens von Rautenfeld ist mein Lieblingsprofessor, weil er sich besonders für die Studenten einsetzt. Er unternimmt mit uns häufig Fahrten, zum Beispiel in den Zoo oder nach Berlin. Zudem organi- siert er Kontakte zu klinischen Bereichen, um den Vorklinikern einen Ein- blick in ihren zukünftigen Arbeitsplatz zu ermöglichen. Sein Unterricht ist nicht so trocken, sondern locker und anschaulich.«

4 Christian Barthel, 7. Semester:

»Ich halte Professor Dr. Sigurd Lenzen für den nettesten Professor, weil er noch weiß, wie es ist, ein Student zu sein. Bei Problemen ist er für mich der erste Ansprechpartner, da er seinen Studenten gerne hilft. Professor Lenzen ist außerdem jemand, der sich noch so richtig für seine Studie- renden einsetzt.«

5 Mirco Müller, 7. Semester:

»Die besten Vorlesungen hält Professor Dr. Walter Müller. Er bringt Bei- spiele aus dem Leben und vermittelt Wissen auf eine sehr interessante Weise. Schön ist, dass er viel lacht und sehr erfahren ist – insgesamt ist es seine menschliche Art, die mir gefällt.«

6 Anna Nasilowski, 7. Semester:

»Bei meiner Physikumsprüfung hatte ich Professor Dr. Harald Tschernit- schek im Fach Werkstoffkunde, seitdem ist er mein Lieblingsprof – mit sei- ner ruhigen, kompetenten Art hat er mir sehr geholfen, meine Nervosität zu überwinden. Er hat versucht, mein Wissen hervorzulocken – das war sehr fair.«

Von Kristina Weidelhofer, Jarmila Lange und Christoph David

Wer ist Ihr »Lieblingsprof«?

Warum Studierende ihre »Lehrer« mögen – eine nicht-repräsentative Umfrage

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Studium, Lehre und Weiterbildung mhhInfo Oktober/November 2003

(dr/ina) Wo genau sitzt die Seele, wie fliegen Flugzeuge, warum starben die Dinosaurier aus? Eltern haben oft ihre liebe Not, bohrenden Fragen des Nachwuchses gerecht zu werden. Das nehmen nun Experten in die Hand: Ab Ende Oktober 2003 gibt es in Hannover mehr Raum für Kinder- fragen. Fünf hannoversche Hochschulen öffnen ihre Hörsäle für Mädchen und Jungen im Alter von acht bis zwölf Jahren mit der KinderUniHannover (KUH). Bei dieser gemeinsamen Reihe wollen Professorinnen und Professoren den Kindern Spaß am Wissen vermitteln. Bis Mitte Februar 2004 bieten sie spannende, kindgerechte Themen an und geben in 45- minütigen Vorlesungen Antworten auf Fragen wie »Warum besitzen wir Menschen kein dichtes Fell?«, »Warum ist die Milch weiß?« oder »Was ist eigentlich Sprache?«. Die Mäd- chen und Jungen erhalten einen Studierendenausweis, den sie vor jeder Vorlesung abstempeln lassen können – der Wett- kampf um die meisten »Studiennachweise« kann beginnen.

Die Universität Hannover und die Evangelische Fach- hochschule Hannover hatten bereits im Juni 2003 mit dem Tigerenten Club, einer Kindersendung des Südwestrund- funks, eine erste Vorlesungsreihe für Kinder in Hannover angeboten. Das Ergebnis war überwältigend: Schüler und Eltern stürmten die Hörsäle. Dank einiger engagierter M H H- Studierender haben sich jetzt die M H H, die Evangelische Fachhochschule Hannover, die Universität Hannover, die

Fachhochschule Hannover und die Tierärztliche Hochschule Hannover zusammengetan und ein neues Programm ausge- arbeitet. Die Schirmherrschaft hat der niedersächsische Wis- senschaftsminister Lutz Stratmann übernommen.

Bei der Vorlesungsreihe für Acht- bis Zwölfjährige sind Erwachsene nur zugelassen, wenn sie in Begleitung eines Kindes kommen. Die Sitzplätze im Hörsaal sind für die Schülerinnen und Schüler reserviert. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.

kinderuni-hannover.de.

Kontakt:

Bettina Dunker

Telefon: (0511) 532-6773

E-Mail: Dunker.Bettina@mh-hannover.de

Wieso, weshalb, warum?

Fünf Hochschulen starten mit der KinderUniHannover (KUH) eine Vorlesungsreihe für Acht- bis Zwölfjährige

Dienstag, 28. Oktober 2003, 17.15 Uhr:

Professor Dr. Dirk Berens von Rautenfeld:

»Warum besitzen wir Menschen kein dichtes Fell?«, Hörsaal F der mhh, Carl-Neuberg-Straße 1 in Hannover.

Dienstag, 18. November 2003, 17.15 Uhr:

Professorin Dr. Carla Rosendahl:

»Sind arme Kinder öfter krank?«,

Aula der Evangelischen Fachhochschule Hannover, Blumhardtstraße 2 in Hannover.

Dienstag, 9. Dezember 2003, 17.15 Uhr:

Professor Dr. Peter Schlobinski:

»Der Hund bellt, der Löwe brüllt, der Mensch spricht.

Was ist eigentlich Sprache?«,

Audimax der Universität Hannover, Welfengarten 1 in Hannover.

Dienstag, 16. Dezember 2003, 17.15 Uhr:

Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann:

»Wo ist Gott?«,

Hörsaal F der mhh, Carl-Neuberg-Straße 1 in Hannover.

Dienstag, 13. Januar 2004, 17.15 Uhr:

Professor Dr. Hermann Frister:

»Warum ist die Milch weiß?«,

Hauptgebäude der Fachhochschule Hannover, Ricklinger Stadtweg 118 in Hannover.

Dienstag, 3. Februar 2004, 17.15 Uhr:

Professor Dr. Wolfgang Baumgärtner:

»Ein Tier ist krank. Was nun?«,

Hörsaal des Instituts für Pathologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover, Bünteweg 17 in Hannover.

Termine der KinderUniHannover

Raum für Fragen:Die KUH organisiert Vorlesungen für Kinder

(17)

(ina) Facharztprüfung Innere Medizin – für viele Ärztinnen und Ärzte eine der letzten Hürden ihrer Ausbildung. Zur optimalen Vorbereitung veranstaltete Professor Dr. Hermann Haller, Direktor der M H H-Abteilung Nephrologie, in Zu- sammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) zum sechsten Mal einen Intensivkursus vom 8. bis zum 12. September 2003. Die Privatdozenten Dr.

Wilfried Gwinner und Dr. Jörg Radermacher organisierten die Veranstaltung.

Knapp 60 Ärztinnen und Ärzte aus Deutschland und Österreich nahmen daran teil. Unter ihnen waren auch be- reits niedergelassene Fachärzte, die sich weiterbilden wollten:

M H H-Dozentinnen und Dozenten aus verschiedenen Abtei- lungen des Zentrums Innere Medizin vermittelten aktuelles,

internistisches Wissen aus insgesamt 50 Themenbereichen.

»Im Vergleich zum vergangenen Jahr kamen 21 Teilnehmer mehr, darüber haben wir uns sehr gefreut. Wir hatten aber auch Sorgen, ob bei einer solch großen Gruppe ein effektives Lernen möglich ist«, sagte Dr. Gwinner. Doch die angehen- den Fachärzte beurteilten den Kursus sehr positiv, dies ergab die Auswertung der Evaluationsbögen. Als durchschnittliche Note vergaben sie eine 1,9 für die Referenten, gute Noten bekam auch die M H H-Küche, die für die Verpflegung sorgte.

Fazit: 87,5 Prozent würden den Kursus weiterempfehlen.

»Dieser Erfolg ist dem großen Engagement der Dozentinnen und Dozenten zu verdanken, die auf ihrem speziellen Gebiet kompetent und kurzgefasst die wichtigsten Inhalte präsen- tierten«, sagte Professor Dr. Hermann Haller.

Lernen für die letzte Hürde

Erfolgreicher sechster Intensivkursus zur Vorbereitung auf die Facharztprüfung Innere Medizin (as) Seit drei Jahren bietet die M H H ein dreijähriges, interna-

tionales Promotionsprogramm an, in dem Medizinerinnen, Mediziner, Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler Forschungsthemen der molekularen Medizin, insbesondere zu Infektionskrankheiten, der Immunologie, der Entwicklungs- biologie und der Tumorforschung bearbeiten. Pro Jahr stehen 20 Plätze zu Verfügung. Diesmal interessierten sich mehr als 900 Nachwuchsforscher aus aller Welt für das Programm, am Ende gingen 300 Bewerbungen ein. In einem aufwendigen, mehrstufigen Verfahren wurden schließlich vier deutsche und 16 ausländische Studierende ausgewählt. Die Teilnehmer kommen aus Georgien, den Niederlanden, Indien, Indone- sien, Kolumbien, Litauen, Russland, Syrien und Ungarn.

Erstmals erhielten mehr ausländische als deutsche Wissen- schaftler in der M H Heinen solchen Studienplatz. Professor Dr.

Reinhold E. Schmidt, Vorsitzender der MD/PhD-Kommission,

erklärt: »Das Zahlenverhältnis spiegelt leider wider, dass wir in Deutschland dringend hoch qualifizierten medizinischen und naturwissenschaftlichen Nachwuchs für Elitestudiengänge benötigen. Ausländische Studenten sind dank ihrer exzellen- ten Ausbildung der deutschen Konkurrenz oft überlegen.«

Der MD/PhD-Aufbaustudiengang »Molekulare Medizin«

der M H H findet auf Englisch statt. Er vermittelt ein grundle- gendes Methodenverständnis, vertieft naturwissenschaftliche Grundkenntnisse und führt den Nachwuchs an komplexe Forschungsinhalte heran. Abschluss ist der internationale Doktorgrad »Doctor of Philosophy« (PhD) oder »Dr. rer. nat.«

Kontakt:

Dr. Susanne Kruse Telefon: (0511) 532-6011

E-Mail: Kruse.Susanne@mh-hannover.de Internet: www.mh-hannover.de/studium/phd/

Erfolgreiches MD/PhD-Aufbaustudium

300 Bewerbungen auf 20 Plätze – mhhist attraktiv für internationalen Nachwuchs

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Harte Arbeit, Flexibilität und Glück – diese Voraussetzungen müssen bei Wissenschaftlern zusammenkommen, wenn sie den Nobelpreis bekommen wollen. Das erfuhren unter ande- rem Studierende des MD/PhD-Studiengangs und ausgezeich- nete Promoventen der M H H. Insgesamt zwölf Nobelpreis- träger waren vom 30. Juni bis zum 4. Juli 2003 nach Lindau gekommen, um mit etwa 560 jungen Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland zu diskutieren. In diesem Jahr trafen sich zum 18. Mal Nobelpreisträger der Physiologie und Medizin. Darunter war auch Günter Blobel – er erhielt 1999 den Nobelpreis für Medizin für die Entdeckung von Signalen in Proteinen, die Transport und Lokalisierung steuern. Erwin Neher war ebenfalls dabei: Gemeinsam mit Bert Sakmann wurde er 1991 mit dem Nobelpreis für Medizin für den Nach- weis von Ionenkanälen in Zellmembranen ausgezeichnet.

Das Treffen riefen Gustav Parade und Franz Karl Hein 1951 ins Leben, um nach dem Zweiten Weltkrieg den wissenschaft- lichen Austausch mit Nobelpreisträgern zu fördern. Die beiden Lindauer Ärzte fanden in Graf Lennart Bernadotte von der Insel Mainau einen begeisterten Fürsprecher und Förderer für diese Veranstaltung. Seitdem werden ausgewählte Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter als Anerkennung ihrer Leis- tungen nach Lindau eingeladen. Die Auswahl treffen weltweit akademische Institutionen und Stiftungen sowie Vertrauens-

Ratschläge für die Karriere

Nachwuchswissenschaftler der mhhbesuchten Nobelpreisträger-Tagung in Lindau

dozenten an den Universitäten. Von Professor Dr. Reinhard Pabst, dem Vertrauensdozenten der M H H, wurden in diesem Jahr Ferdinand Bahlmann, Julia Freise, Marcel Mala, Anika Meyerholz, Axel Schambach, Sabine von Wasielewski und Veit Erpenbeck für die Teilnahme an der Tagung vorgeschlagen.

Unter anderem stellten die Nobelpreisträger ihre For- schungsgebiete in Fachvorträgen vor, zum Teil mit Ergebnis- sen aus ihren Projekten – untermalt mit weltanschaulichen Kommentaren. Einer der Höhepunkte der Veranstaltung war eine Podiumsdiskussion mit den Nobelpreisträgern Bert Sakmann, Hartmut Michel, Rudolph Marcus, Torsten Wiesel, Werner Arber und Hamilton Smith zum Thema: »Von der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung«. Insbe- sondere die Frage nach dem Umgang mit dem Wissen über das menschliche Genom stand hierbei im Vordergrund. Die Diskussion leiteten Hans Jörnvall, Sten Orrenius und Sten Lindahl von der Nobel-Stiftung Stockholm.

An den Nachmittagen konnte der wissenschaftliche Nach- wuchs in kleineren Gruppen direkt Fragen an die Preisträger stellen. Viele nutzten diese Möglichkeit, um fachspezifische und persönliche Themen anzusprechen oder sogar, um Rat- schläge für den eigenen Karriereweg einzuholen.

Veit Erpenbeck

Studienanfänger: Knapp 77 Prozent Frauen in der mhh

(ina) Bereits zum zweiten Mal hintereinander interessieren sich mehr junge Menschen für den Studiengang Humanmedizin als im Jahr zuvor:

Bei der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) gingen für das Wintersemester 2003/2004 bundesweit 28.663 Bewerbungen ein – soviel wie seit 18 Jahren nicht mehr. Das ist eine Steigerung um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auf einen Studienplatz kommen nun 3,4 Bewerberinnen und Bewerber. Die Folgen: Der Numerus Clausus stieg auf eine Abiturnote von 1,9 an. Deshalb gibt es in diesem Jahr mit 76,8 Prozent besonders viele weibliche Studienanfängerinnen in der Medizin – sie waren besser in der Schule als ihre männlichen Mitstreiter.

Zielgerichtet forschen mit Patentmonitoring

(ina/idw) Ein neues Patentmonitoring-System testen zurzeit die Uni- versitäten in Dresden und Kassel: Mit Hilfe dieses Systems können Hochschulforscherinnen und -forscher ihre eigenen Entwicklungen mit ähnlichen Erfindungen von Mitbewerbern vergleichen. Damit haben deutsche Hochschul-Einrichtungen erstmals die gleichen Vorausset- zungen wie die Industrie – sie können zielgerichtet forschen und ihre Patentrechte erfolgreich durchsetzen. Das Pilotprojekt ist Bestandteil der Verwertungsoffensive des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Weitere Informationen finden Interessierte unter www.patentinformation.de

Kurzmeldungen

(19)

Eine Delegation indischer Radiologen und Kardiologen aus Neu Delhi, Bangalore, Bombay und Chandigarh besuchte einen speziell für sie eingerichteten Kursus über »endovaskuläre Intervention« in der M H H. In der Zeit vom 12. bis 16. Mai 2003 hatten die ausländischen Gäste Gelegenheit, Routine- Eingriffe wie das Wiedereröffnen von Gefäßen an Armen und Beinen, Nierenarterien und Halsschlagadern sowie die Be- handlung von Gefäßfehlbildungen an Armen und Beinen zu beobachten. Darüber hinaus konnten sie über kompliziertere Eingriffe wie das Einpflanzen von ummantelten Gefäßstützen (Stent-Grafts) bei krankhaften Aufweitungen der Hauptschlag- ader (Aortenaneurysmata) und Rissen in der Aortenwand (Aortendissektionen) Erfahrungen sammeln; hierzu zählte auch

die weltweit erstmalig in der M H H durchgeführte Implantation einer Hybrid-Endoprothese – sie kombiniert die Eigenschaften eines Stent-Grafts und einer herkömmlichen Gefäßprothese.

Schon während der »Live-Demonstrationen« und Fortbil- dungsvorträge diskutierten Dozenten der Abteilungen Diag- nostische Radiologie, Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie sowie Kardiologie und Angiologie mit den Besuchern. Die abteilungsübergreifende Gestaltung des Kurses veranschau- lichte die Interdisziplinarität dieser Therapieformen. Die indischen Fachärzte äußerten nach der Veranstaltung den Wunsch, eine akademische Kooperation zwischen der M H H

und verschiedenen Institutionen Indiens aufzubauen.

Ajay Chavan

F achübergreifende Fortbildung

Delegation indischer Ärzte besucht Kursus »endovaskuläre Intervention« in der mhh

Fachübergreifende Fortbildung

Delegation indischer Ärzte besucht Kursus »endovaskuläre Intervention« in der mhh

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Klinik mhhInfo Oktober/November 2003

(as) 20 Jahre ist es her: Am 21. Juli 1983 wagten M H H-Ärzte erstmals eine Herztransplantation. Damit war die M H Hbun- desweit die zweite Klinik, die den riskanten Eingriff vornahm.

Lediglich das Klinikum der Universität München, Großhadern, hatte zuvor bereits mehrere Patienten operiert. Der 46-jährige Stephanus Göppert aus Lindwedel bekam nach mehreren schweren Herzinfarkten und einer Bypass-Operation in Han- nover ein Spenderherz. Ein vielköpfiges Team um Privatdo- zent Dr. Roland Hetzer, dem damaligen Oberarzt der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der M H H, atmete nach dem erfolgreichen, dreistündigen Eingriff erleichtert auf.

Ein Jahr später zog die M H H in einer Pressemitteilung Bilanz: Insgesamt waren 14 Herz-Transplantationen in der Klinik von Professor Dr. Hans Georg Borst erfolgt, zwei Pa- tienten hatten die ersten Wochen nach der Operation nicht überlebt – darunter auch Stephanus Göppert. Neue Medika- mente, die eine Abstoßungsreaktion des fremden Organs verhindern, und verbesserte Transport- und Operationsme- thoden sorgten dafür, dass die Patienten mit dem neuen Herzen immer länger überlebten. Bis heute verpflanzten

M H H-Chirurgen 824 mal ein Herz. Seit 1985 kam auch die Lungen-Transplantation hinzu, die bis heute insgesamt 584 mal erfolgte.

Die niedersächsische Gesundheitsministerin Dr. Ursula von der Leyen sagte: »Die M H Hhat in den vergangenen Jahren auch auf dem Gebiet der Transplantationen hervorragende Arbeit geleistet und vielen Patienten zu einem neuen Leben verholfen. Wir müssen künftig das Thema Transplantation noch stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücken, damit sich mehr Menschen zur Organspende entschließen.«

Eine Erfolgsbilanz zieht auch Professor Dr. Axel Haverich, Direktor der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der M H H. Doch noch immer gilt es, die Situation für Patienten zu ver- bessern. Zwar leben die Betroffenen deutlich länger mit dem verpflanzten Organ (durchschnittlich mehr als fünf Jahre nach einer Lungen-Transplantation, mehr als acht Jahre nach einer Herz-Transplantation), die chronische Abstoßung wird dadurch aber immer mehr zum Problem. Welche Mechanis- men dabei das verpflanzte Organ langfristig zerstören, wird heute in Forschungsprojekten auch in der M H H untersucht.

Jubiläum: 20 Jahre Herz-Transplantation in der mhh

Chirurgen verpflanzten bislang 824 mal ein Herz

Sie bekamen in der mhheine neue Lunge verpflanzt.

Wie geht es Ihnen heute im Vergleich zu der Zeit vor der Transplantation?

Mir geht es heute viel besser. Seit frühester Kind- heit litt ich unter sackartigen Erweiterungen der Lungenbläschen: Als Langzeitfolgen traten Mü- digkeit, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit auf.

Wegen häufiger, akuter Infekte war ich in meiner gesamten Leistungsfähigkeit und Mobilität eingeschränkt: Außerdem musste ich mindestens 16 Stunden am Tag ein Sauerstoffgerät benut- zen, das mir reinen Sauerstoff zuführte, um mein Herz zu entlasten.

Inwieweit beeinträchtigt Ihr Leben mit der Spenderlunge Ihren Alltag?

Im Vergleich zu der Zeit vor dem Eingriff habe ich wenig Belastungen:

Ich bin viel freier in meiner Lebensplanung und kann sogar längere Fahrradtouren problemlos bewältigen. Allerdings muss ich täglich 30 Tabletten zu mir nehmen. Ein Drittel davon ist gegen die Abstoßungs- reaktionen. Für mich ist es sehr erleichternd, dass ich nun keine

Todesängste mehr ausstehen muss. Wenn ich vor der Transplantation unter Atemnot litt, kam immer wieder der Gedanke auf: Was, wenn ich es nicht mehr bis zur Transplantation durchhalte?

Die Statistik sagt, dass etwa 50 Prozent der Patienten fünf Jahre nach einer Organverpflanzung eine chronische Abstoßung erleiden. Haben Sie davor Angst?

Nein, diese Angst kann ich gut verdrängen. Seit 20 Monaten lebe ich mittlerweile mit dem neuen Organ. Außerdem hoffe ich, dass die rasan- te Entwicklung in der Medizin Lösungen mit Hilfe neuer Medikamente schafft. Falls dies nicht der Fall sein sollte, gibt es vielleicht noch die Chance auf eine weitere Spenderlunge.

Würden Sie diesem Eingriff erneut zustimmen?

Ja, ich habe sehr gute Erfahrungen in der mhh gemacht – von den behandelnden Ärzten bis zum menschlichen Umgang in der Transplan- tationsambulanz. Ich fühle mich hier als Patient gut aufgehoben und ernst genommen. Jeder neuer Tag ist für mich wie ein kleines Wunder.

Nachgefragt bei Burkhard Tapp

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Seit Ende 1982Vorbereitungen für Herztransplantationen in der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der mhh(Direktor: Professor Dr. Hans Georg Borst).

21. Juli 1983Die erste Herztransplantation erfolgt unter der Leitung von Privatdozent Dr. Roland Hetzer.

Im ersten Jahr 14 Herztransplantationen, zwei Patienten verstarben in den ersten Wochen nach dem Eingriff.

1985erste Herz-Lungen-Transplantation in der mhh.

1987Dr. Axel Haverich pflanzt einem dreijährigen Kind gleichzeitig Herz und Lungen ein.

1988Verpflanzung eines Lungenflügels.

September 1988Ein Patient erhält zum ersten Mal in Niedersachsen ein künstliches Herz, um die Zeit bis zu einer Organ-Transplantation zu über- brücken. Bundesweit wurde dieses Verfahren bis dahin bei rund 80 Pati- enten angewandt. Es handelt sich um eine mechanisch arbeitende Blut- pumpe, die in den Bauchraum eingesetzt wird und von dort aus den Blut- kreislauf antreibt.

1990Erstmals im mitteleuropäischen Raum die gleichzeitige Transplanta- tion beider Lungenflügel bei einem Patienten.

1. Mai 1996Professor Dr. Axel Haverich wird C4-Professor und Direktor der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der mhh.

1997Bislang wurden 38 Lungen und Herz-Lungen in Kombination ver- pflanzt. 91 Prozent der Patienten überleben nach der Transplantation das erste Jahr und 76 Prozent die ersten fünf Jahre.

1997Professor Haverich diskutiert die Möglichkeiten der Xenotransplan- tation (Übertragung eines Organs von speziell gezüchteten Tieren auf den Menschen) und initiiert Forschungsprojekte hierzu.

1999Teiltransplantationen einer Lunge.

30. Apri1 1999Kombinierte Doppellungen- und Leber-Transplantation bei einem 30-jährigen Mukoviszidose-Kranken – dies war die erste er- folgreiche Operation dieser Art in Deutschland. Privatdozent Dr.

Martin Strüber wird oberärztlicher Leiter des Herz- und Lungen-Trans- plantations-Programms der Klinik.

24. Januar 2003Transplantation von Herz und Lunge bei einem 18 Mona- te alten Kind.

April 2003mhh-Studie untersucht neue Methode der Organtransplanta- tion: Dabei wird die Thymusdrüse vor dem Eingriff bestrahlt, die Abstoßungsreaktion soll damit vermindert werden. Zunächst erste Versuche im Tiermodell.

2003Professor Haverich initiiert Projekte zum »Tissue Engineering«, um im Reagenzglas Gewebe nachzuzüchten. Eines der Ziele: in Zukunft auch ganze Organe nachzubilden.

7. Juni 2003Am 21. bundesweiten Tag der Organspende stellt die nieder- sächsische Gesundheitsministerin Dr. Ursula von der Leyen in der mhhein neues Faltblatt vor, das helfen soll, die Spendebereitschaft in der Bevöl- kerung zu erhöhen.

Weitere Informationen im Internet:

www.dso.de (Deutsche Stiftung Organtransplantation)

www.bdo-ev.de (Bundesverband der Organtransplantierten e. V.) www.mh-hannover.de/kliniken/thg/ (Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der mhh)

Transplantations-Höhepunkte aus der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der mhh

(22)

Klinik mhhInfo Oktober/November 2003

(dr/as) Einen Bypass mit Magneten legen – und das minimal invasiv: Diese neue Bypass-Operationsmethode entwickelten Herzchirurgen der M H H und wendeten sie am 11. Juli 2003 erstmals außerhalb einer klinischen Studie an. Bereits vor zwei Jahren legte ein Team um Privatdozent Dr. Uwe Klima, Abteilung Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der M H H, im Klinikum Hannover Oststadt zum ersten Mal diese so genannte Magnetanastomose, damals allerdings am offenen Herzen. Bypass und Herzkranzgefäß werden dabei von Mini-Magneten zusammengehalten, die lediglich so groß wie Reiskörner sind.

Jetzt gelang es Dr. Klima, diese Operation mit einer weiter- entwickelten Form von Magneten minimal invasiv durchzu- führen, und das am schlagenden Herzen. Vorzugsweise eignet sich diese Methode für Patienten, bei denen vor allem der

»vordere Hauptast« (Ramus interventricularis anterior) be- troffen ist. Bislang erhielten elf Patienten einen solchen

»Magnetbypass«. Durch einen Schnitt von wenigen Zenti- metern unterhalb der linken Brust setzten die Experten die Gefäßverbindung ein. »Der Vorteil des minimal-invasiven Eingriffs: Das Brustbein muss nicht mehr in seiner vollen Länge gespalten werden«, erklärt Dr. Klima den Hauptun- terschied zur Operation am offenen Herzen. »Ein einziges Blutgefäß anzuschließen dauert mit der Nahttechnik zehn Minuten, mit der Magnettechnik nur ein bis zwei Minuten.

Dadurch reduziert sich die gesamte Operationszeit, vor allem aber die kritische Phase, während der das Herzkranzgefäß

nicht durchblutet ist. Der Eingriff ist erheblich schonender für die Patienten«, sagt Dr. Klima.

Und so funktioniert es: Die Gefäße werden durch zwei reiskorngroße, goldbeschichtete, magnetische Ringpaare ver- bunden. In das Bypass-Gefäß wird ein Ring eingeführt, der von außen durch einen zweiten Ring gehalten wird, so dass eine Öffnung für den Anschluss bleibt (Abbildung unten rechts).

Das Gleiche geschieht am Herzkranzgefäß. In einem nächsten Schritt werden die beiden Ringpaare zusammengeführt, die Magneten ziehen sich gegenseitig an und verbinden so die Ge- fäße miteinander. Das Blut kann durch die Öffnung fließen, der Herzmuskel wird wieder mit Sauerstoff versorgt.

Bereits im Juli 2001 hatte das Team um Privatdozent Dr.

Uwe Klima in der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäß- chirurgie am Klinikum Hannover Oststadt (Leiter: Professor Dr. Axel Haverich) einen Patienten mit der damals neuen Magnetanastomose behandelt. Der Mann litt an verkalkten Herzkranzgefäßen. »Damals wurde die neue Magnet-An- schlusstechnik in der M H H weltweit zum ersten Mal durch- geführt«, berichtet Dr. Klima.

Seitdem haben M H H-Ärzte insgesamt 80 Patienten im Kli- nikum Hannover Oststadt einen solchen »Magnetbypass«

eingesetzt, davon bei elf Operationen minimal invasiv. Ärzte können die Magneten am »offenen« Herzen mit oder ohne Herz-Lungenmaschine und nun auch in minimal-invasiver Technik anwenden.

Bypass minimal invasiv – Mini-Magnet statt Faden

mhh-Ärzte operierten im Klinikum Hannover Oststadt Bypass nach neuer Methode

Weiterentwickelt:

Privatdozent Dr. Uwe Klima bei einer Bypass- Operation (links), zwei goldbeschichtete Magneten halten die Gefäße zusammen (unten)

Kontakt:

Privatdozent Dr. Uwe Klima Telefon: (0511) 906-3333 E-Mail: Klima@thg.mh-hannover.de

Referenzen

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