A 1872 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 111|
Heft 43|
24. Oktober 2014ANTIBIOTIKATHERAPIE
Wirkungsvolle Alternative mit
physikalischem Wirkmechanismus
Proteine mit lytischer Aktivität sind in der Lage, pathogene gramnegative und grampositive Bakterien, einschließlich Antibiotika-resistenter Keime zu bekämpfen.
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ie meisten Antibiotika greifen in den Metabolismus von Bakterien ein, was den Erregern eine breite Angriffsfläche für die Ent- wicklung von Resistenzen bietet.Grampositive Bakterien sind heu- te noch am empfindlichsten gegen Antibiotika. Gramnegative Bakterien wie Escherichia coli oder Pseudo - monas (P.) aeruginosa sind durch ei- ne äußere Membran vor dem Angriff von Antibiotika besser geschützt.
Außerdem besitzt P. aeruginosa eine Reihe weiterer effektiver Abwehrme- chanismen, so dass sich multiresis- tente Erregerstämme immer mehr verbreiten. Neue Substanzen, die dieses Resistenzproblem überwinden könnten, sind nicht in Sicht.
Mit der neuen Technologie-Platt- form Artilysin® hat die Lysando AG jetzt eine Alternative zu Antibiotika entwickelt, die auch mit multiresis- tenten Erregern fertig wird. Artilysi- ne sind artifizielle Designerproteine, die sich aus natürlichen Aminosäu- ren zusammensetzen und somit voll-
ständig biologisch abbaubar sind.
Sie enthalten Peptidoglycan-abbau- ende Enzyme mit Membran-pene- trierender Aktivität, die die Zell- wand der Bakterien destabilisieren.
Die Proteine sind spezifisch dafür entwickelt, die Zellwand eines be- stimmten Bakteriums zu durchdrin- gen und zu öffnen, unabhängig da- von ob es resistent ist gegen Antibio- tika oder nicht. Der Wirkmechanis- mus ist rein physikalischer Art. Das Artilysin dockt spezifisch an das Bakterium an und greift die Zell- wand enzymatisch an. Durch das in der Zellwand entstandene Loch tritt aufgrund des hohen Drucks im Zel- linneren die Zytoplasmamembran aus und platzt innerhalb weniger Sekunden, wie Dr. Kristin Hasselt, stellvertretende Forschungsleiterin bei Lysando, ausführte.
Auch persistierende nicht stoff- wechselaktive „ruhende“ Bakterien, die in Gegenwart von Antibiotika problemlos überleben können, wer- den durch Artilysin attackiert. Die-
se ruhenden Bakterien spielen eine wichtige Rolle bei chronischen In- fektionen. Entwickelt wurden bis- her Artilysine gegen P. aeruginosa, Campylobacter und Acinetobacter.
Wie Studien zeigen, wirken die Desginerproteine außerordentlich rasch und gründlich. Beispielsweise konnte Artilysin-175, das sich spe- zifisch gegen P. aeruginosa richtet, die Keime bereits innerhalb von fünf Minuten zu 99,9 Prozent elimi- nieren, so Hasselt. Aktuell forscht Lysando an Lösungsansätzen gegen Gonorrhoe und Mukoviszidose.
Aufgrund des Plattform-Charak- ters der Technologie sind alle mög- lichen Anwendungsgebiete denkbar – von der Medizintechnik und Krankenhaushygiene über die Hu- man- und Veterinärmedizin bis hin zur Landwirtschaft beziehungswei-
se Mast.
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Dr. med. Angelika Bischoff
Quelle: Pressekonferenz „Durchbruch bei der Be- kämpfung multi-resistenter Keime – Wirkungsvolle Alternative zu Antibiotika, Lysando, München
Gegenanzeigen und Warnhin- weise zu Beofenac® (Aceclofe- nac) – Das nichtselektive nichtsteroidale Antirheumatikum Beofenac (Aceclofe- nac, Almirall Hermal) ist Diclofenac strukturell ähnlich und wird auch zu Di- clofenac verstoffwechselt. Der Hersteller weist darauf hin, dass die Therapie mit Aceclofenac ähnlich wie die mit Diclofe- nac und selektiven COX-2-Hemmern mit einem erhöhten Risiko arterieller throm- botischer Ereignisse assoziiert ist. Auf- grund der strukturellen Ähnlichkeit von beider Wirkstoffe und neuerer epidemio- logischer Studien, die ein erhöhtes Risi-
ko für nichttödliche akute Myokardin- farkte zeigen, ist Aceclofenac jetzt kont- raindiziert bei Patienten mit bekannter:
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ischämischer Herzkrankheit●
peripherer Gefäßkrankheit●
zerebrovaskulärer Krankheit●
kongestiver Herzinsuffizienz (NYHA II–IV).Eine Behandlung mit Aceclofenac sollte nur nach sorgfältiger Abwägung eingeleitet werden bei Patienten mit:
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kongestiver Herzinsuffizienz (NYHA I)●
signifikanten Risikofaktoren für Herzkreislaufereignisse (zum BeispielHypertonie, Hyperlidpidämie, Diabetes mellitus, Rauchen)
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zerebrovaskulären Blutungen in der Vorgeschichte.Da sich die kardiovaskulären Risi- ken von Aceclofenac mit der Dosis und der Dauer der Anwendung erhö- hen können, sollte die niedrigste wirksame tägliche Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum ange- wendet werden. Es sollte regelmäßig überprüft werden, ob der Patient noch einer Symptomlinderung bedarf und wie er auf die Therapie an-
spricht. EB