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Bergmilch und Gesundheit

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Academic year: 2022

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(1)

Bergmilch und Gesundheit

Marius Collomb, Robert Sieber, Daniel Wechsler & Ueli Bütikofer

(2)

Juni 2004 / Collomb

Begründung für Verwertung von (Berg)Alp-Milch

• Bestossung von hochalpinen Weiden mit Milchkühen ökologisch sinnvoll

• Beibehaltung typischer artenreicher und reizvoller Landschaften

• Alpenmilchprodukte mit hohem kulinarischen und kulturellen Wert

• Wirtschaftlichkeit nur schwerlich gegeben -->

höhere Wertschätzung eines besonderen Produktes auf dem Lm-Markt erforderlich

nach F.Leiber et al., Schriftenreihe Institut Nutztierwissenschaften ETHZ, 69 (2004)

(3)

Darstellung der chemischen Struktur vom Fett (R

1

, R

2

, R

3

= Fettsäurenreste)

R1

R3 R2

Glyzerin

Zirka 400 verschiedene Fettsäuren sind im Milchfett vorhanden

(4)

ALP / TAL VERSUCH

TAL (600 – 650 m); 45 bis 50 Kühe; 11 Mischmilchen analysiert

BERG (900-1210 m); 4 bis 6 Kuhherden von 10 zu 30 Kühen; 12 Mischmilchen analysiert

ALP (1275-2100 m); 57 bis 88 Kühe: 21 Mischmilchen analysiert

NUR WEIDEFUETTERUNG

(5)

Botanische Diversität in den drei Höhen

0% 50% 100%

TAL Berg ALP

Poaceae Fabaceae Asteraceae Ranunculaceae Rosaceae Plantaginaceae Cyperaceae Apiaceae Lamiaceae

Autres familles

8-10 Pflanzen 60-120 Pflanzen 60-150 Pflanzen

(6)

• GC, 70 FETTSAEUREN (FS), nur 2 Peaks für CLA- Mischungen

• HPLC, 14 CLA

CLA trans / trans

CLA cis / trans, trans / cis

(7)

Gesättigte Fettsäuren und Gesundheit

Lipidhypothese postuliert:

erhöhter Anteil an gesättigten Fettsäuren (Laurin- C12,

Myristin- C14 und Palmitinsäure C16) und Cholesterin in der täglichen Nahrung

Æerhöhte Serumcholesterinkonzentration

Æ kann zu koronaren Herzkrankheiten führen Lipidhypothese sehr in Frage gestellt

Myristinsäure = wichtige Funktion in der Regulierung

verschiedener zellulärer Funktionen

(8)

0 10 20 30 40 50 60 70

TAL BERG ALP

g/ 1 0 0 g Fe tt

SOMMER, WEIDE WINTER; HEU + FUTTERRUEBEN

Σ gesättigter Fettsäuren im Milchfett

(9)

Σ gesättigter Fettsäuren C12 + C14 + C16 im Milchfett

SOMMER, WEIDE

0 10 20 30 40 50 60

TAL BERG ALP

g/100 g Fett

WINTER; HEU + FUTTERRUEBEN

(10)

Trans-Fettsäuren und Gesundheit

Trans-Fettsäuren entstehen bei der Hydrierung von pflanzlichen Ölen und Fetten (z.B. bei der

Margarineherstellung)

Wichtigste t-FS in hydrierten Ölen = trans-Elaidinsäure Verhalten sich im Organismus wie gesättigte Fettsäuren Milchfett enthält auch trans-Fettsäuren, diese sind aber anders zu beurteilen

Wichtigste im Milchfett = trans-Vaccensäure und CLA

(11)

Σ Trans-Fettsäuren

WINTER; HEU + FUTTERRUEBEN SOMMER, WEIDE

036912

TAL BERG ALP

g/100 g Fett

(12)

Ungesättigte Fettsäuren und Gesundheit

ungesättigte Fettsäuren: einfach- (MUFA, z.B. Ölsäure) und

mehrfach-ungesättigte (PUFA, z.B. Linolsäure

= ω6, α-Linolensäure = ω3-Fettsäure) PUFA essentiell

müssen über die Nahrung zugeführt werden

vielfältige physiologische Funktionen: werden in

Prostaglandine, Prostacycline, Thromboxane, Leukotriene umgewandelt

Gesundheitlicher Nutzen:

Herz-Kreislauf

Regulation des Bludrucks Entzündungsneigungen

Entwicklung des Zentralnervensystem

(13)

0 10 20 30 40 50

TAL BERG ALP

g/100g Fett

Σ ungesättigter Fettsäuren (UFA)

SOMMER, WEIDE WINTER; HEU + FUTTERRUEBEN

(14)

Σ einfach-ungesättigter Fettsäuren (MUFA)

SOMMER, WEIDE

0 5 10 15 20 25 30 35

TAL BERG ALP

MUFA g/100 g Fett

WINTER; HEU + FUTTERRUEBEN

(15)

Σ mehrfach-ungesättigter Fettsäuren (PUFA)

WINTER; HEU + FUTTERRUEBEN SOMMER, WEIDE

0 1 2 3 4 5 6 7 8

TAL BERG ALP

PUFA g/100 g Fett

(16)

Linolsäure oder cis 9,cis 12-Octadecadiensäure = ω-6 Fettsäure

<----

∆1

ω

--->

n-1 ---->

COOH

(17)

OMEGA 3 & OMEGA 6 Fettsäuren

SOMMER, WEIDE

0 1 1 2 2 3 3

TAL BERG ALP

g/100 g Fett

OMEGA 3

WINTER; HEU + FUTTERRUEBEN

(18)

Beitrag von Alpkäse zur Versorgung mit ω -3 Fettsäuren

Milchfett Höhe ω-3 Fs Käse (33% Fett)

aus m üM g/100 g Fett mg/100g mg/30 g

Tal 600-650 1,39 460 140

Berg 900-1210 1,49 500 150

Alp 1275-2120 2,09 700 210

Nach DACH-Empfehlungen: Verhältnis ω-6 : ω-3 sollte weniger als 5 : 1 betragen = 2,5 Energie-% ω-6 und 0,5 Energie-% ω-3 Fettsäuren

0,5 En% bei 2200 kcal = 9 g Fett = ungefähr 1200 mg ω-3 Fettsäuren

Nach Hauswirth et al. (Circulation 109, 103, 2004):

Alpkäse aus Gstaad 1,6 % ω-3 Fs der Gesamt-Fs

Cheddar industrieller 0,7

(19)

G P K / 21 J u ni 04 / w w w .alp.ad m in.ch

Konjugierte Linolsäuren, chemische Struktur (englisch:

conjugated linoleic acid) (CLA)

(20)

CLA-Isomeren mit HPLC (14)

trans trans cis trans / trans cis

t6 t8 t7 c9

t7 t9 t8 c10

t8 t10 c9 t11

t9 t11 t10 c12

t10 t12 c11 t13

t11 t13 t11 c13

t12 t14 ct / tc 12,14

(21)

CLA und Gesundheit

• bietet antikarzinogene Wirkung

• verstärkt Immunfunktionen

• reduziert Entzündungen

• reduziert Asthma in Tiermodellen

• reduziert Atherosklerose

• verstärkt Wachstum bei jungen Nagetieren

• reduziert Körperfett

• verstärkt fettfreie Körpermasse

• reduziert Diabetessymptome bei gewissen Modellen

• reduziert Bluthochdruck

(22)

aus Linolsäure des Futters

Linolsäure

(C18:2 cis 9 cis 12)

Isomerisierung im Pansen Konjugierte Linolsäure (CLA)

(C18:2 cis 9 trans 11)

Biohydrierung im Pansen

9 Desaturase in der Milchdrüse

trans-Vaccensäure (C18:1 trans 11)

Ref.: Griinari, Corl, Lacy, Chouinard, Nurmela and Bauman.

J. Nutr. 130, 2285-2291 (2000).

(23)

trans-Vaccensäure (C18:1 trans 11)

0 1 2 3 4 5 6

g /100 g fat

SOMMER, WEIDE WINTER; HEU + FUTTERRUEBEN

(24)

Juni 2004 / Collomb

α-Linolensäure (C18:3 cis 9 cis 12 cis 15)

Isomerisierung im Pansen

C18:3 cis 9 trans 11 cis 15

Biohydrierung im Pansen

trans-Vaccensäure (C18:1 trans 11)

9 Desaturase in der Milchdrüse C18:2 trans 11 cis 15

Biohydrierung im Pansen

CLA C18:2 cis 9 trans 11

Ref.: Wilde and Dawson. Biochem. J. 98, 469-475 (1966); Griinari, Corl, Lacy, Chouinard, Nurmela and Bauman. J. Nutr. 130, 2285-2291 (2000).

(25)

Σ CLA

0 1 2 3

TAL BERG ALP

g/100 g Fett

SOMMER, WEIDE WINTER; HEU + FUTTERRUEBEN C

(26)

Juni 2004 / Collomb

Verschiedene Hypothesen diskutiert:

- unterschiedliches Pflanzenangebot - Höhenlage

- α -Linolensäurezufuhr: niedriger im Alpweidefutter - Energiedefizit Æ Mobilisierung von Körperfett

- Biohydrierung im Pansen durch verringerte Energiezufuhr gehemmt Æ mehr native α -Linolensäure ins Blut

- sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe

Mögliche Ursachen bedürfen weiterer Forschung

nach F.Leiber et al., Schriftenreihe Institut Nutztierwissenschaften ETHZ, 69 (2004)

(27)

0 1 2 3

g /100 g F ett

Rumensäure (CLA C18:2 cis 9 trans 11)

SOMMER, WEIDE WINTER; HEU + FUTTERRUEBEN

(28)

0 1 2 3

TAL BERG ALP HEU&RUEBEN +1KG LEINS. +1.4KGLEINS.

m g /g Fe tt

Höheindikator)

SOMMER, WEIDE

(29)

In Abhängigkeit der Höhe:

Erniedrigung der Konzentration der:

• gesättigten FS

Erhöhung der Konzentration der:

• MUFA

• PUFA

• CLA

• Verhältnis ω3- / ω6-FS

Alle Parameter sind ernährungsphysiologisch +++

Referenzen

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