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(1)

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Hippokrates Verlag Stuttgart 66. Jahrgang, Heft 17

Onkologie

Fehler in der Diabetestherapie - zwangsläufig oder vermeidbar?

S. Magadum

436

Der Einfluß von Beta-Rezeptorenblockern

auf die Blutlipide 438

H. Vollmer

ZFA-Telex Impressum ZFA-Magazin

-8-

-10-

428

Bevor das Serum spricht,

warnt das Symptom!

-5-

Endobronchiale Behandlung von Lungentumoren

G. Engel und H. Lindner

413

Der unbekannte Primärtumor

B, Osterwalder und W. Jungi

417

Schilddrüsenmalignome

H. Scherübl et al.

423

Therapeutische Erfahrungen Medikamentöse Therapie häufiger anorektaler Beschwerden

T. Goltzsche

432

Kongreßberich te

Pathologische Organreaktionen wie:

# Gefäß-Spasmen

# Muskuläre Verspannungen

# Übererregbares Nervensystem 0 Funktionelle Magen-Darm-

Beschwerden

0 Vorzeitige Wehentätigkeit

Die Therapie bei Magnesium- mangei-Erkrankung:

Magnesiocard

der natürliche Calcium-Antagonist

Zusammensetzung; 1 Kapsel/1 lackierte Tablette/1 Amp.l.m. zu 5 ml enthalten: Magnesium- L-aspartat-hydrochlorid 3 H^O 614,8 mg. Magnesiumgehalt: 2,5 mmol« 60,8 mg. 1 Ampulle i.v. zu 10 ml enthält: Magnesium-L-asparlat-hydrochlorid 3 H^O 737,6 mg. Magnesiumgehalt:

3 mmol » 72,9 mg. 5 g Granulat zum Trinken (1 Beutel) enthalten: Magnesium-L-aspar1at- hydrochlorid 3 H,0 1229,6 mg. Magnesiumgehalt: 5 mmol = 121,5 mg. Verdauliche Kohlen­

hydrate 3,1 g. Indikationen: Zur Behandlung des primären und sekundären Magnesium- Mangel-Syndroms, besonders zur Prophylaxe und Therapie der durch Magnesiummangel und Streß bedingten Herzerkrankungen. Bei Magnesium-Mangelzuständen, zum Beispiel infolge Fastenkuren. Hypercholestehnämie, Arteriosklerose, Leberzirrhose. Pankreatitis. Schwan­

gerschaft. Stillzeit, Einnahme östrogenhaltiger Kontrazeptiva, zur Calciumoxalatstein- Prophylaxe. Kontraindikationen: Niereninsuffizienz mit Anurie, Exsikkose, Calcium-Magne- sium-Ammoniumphosphatsteine. Magnesiocard Ampullen sollen nicht angewandt werden bei AV-Block, Myasthenia gravis. Die Injektion von Magnesiocard bei gleichzeitiger Herzglykosid- Therapie ist nur in Fällen von Tachykardie bzw. Tachyarrhythmie angezeigt. Nebenwirkun­

gen: Ampullen: Bradykardie, Überleitungsstörungen, periphere Gefäßerweiterungen. Han­

delsformen und Preise: 25 Kps. DM 10,34; 50 Kps. DM 19,72; 100 Kps. DM 35,51; 25 Tbl.

DM 10,09; 50 Tbl. DM 19,37; 100 Tbl. DM 34,70; 20 Btl. DM 13,46; 50 Btl. DM 30,02; 100 Btl.DM 50,39; 2 Amp. i.m. DM 3,89; 5 Amp, i.m. DM 8,68; 3 Amp. i.v. DM 6,91; 10 Amp. i.v. DM 20,63.

Verla-Pharm, Arzneimittelfabrik, 8132 Tutzing

Kompetenz in der Magnesium-Forschung

(2)

SPARTIOL^

veriangsamt die zu frequente Schla^olge, reguliert

Rhythmusstörungen,

tonisiert die venöse Strombahn.

Frequente

Herzrhythmusstörungen, Tachykardien,

orthostatische Hypotonie.

Zusammensetzung: 100 g enthalten:

Extr. fl. Sarothamnus scoparlus, stand, auf 1 mg Spartein pro ml.

Enth. 45 Vol.-% Alkohol.

Dosierung: 3mal täglich 20-30 Tropfen nach dem Essen in etwas Rüssigkeit.

Handelsformen und Preise incl. MwSt.:

20 ml DM 7,24; 50 ml DM 14,47;

100 ml DM 24,46.

Dr.Gustav Kiein,Arzneipfianzenforschung, 7615 Zeii-Harmersbach/Schwarzwaid

Zwar sind Metastasen entdeckt worden - aber der Primärtumor nicht. ..

Wieviel Diagnostik ist in so einem Fall opti­

mal? Was ist notwen­

dig, welche Maßnah­

men verstärken nur das Leiden während der generell be­

schränkten Über­

lebenszeit?

Die Antworten auf diese Fragen fallen je nach individueller kli­

nischer Situation des Patienten sehr unter­

schiedlich aus.

Der unbekannie Primärtumor Seite 417

Fortgeschrittener Lungentumor: neue palliative Behandlungsmöglichkeiten In jüngerer Zeit haben zwei endobronchiale Behandlungsver­

fahren an Bedeutung gewonnen, die Laserbehandlung und die Afterloadingtherapie. Beide sind primär zur palliativen

Behandlung geeignet, bei der durch Beseitigung einer Ste­

nose eine verbesserte Atemfunktion angestrebt wird.

Endobronchiale Behandlung von Lungentumoren Seite 413

(3)

66.Jahrgang 20.Juni 1990

Zeitschrift für AJlgemeinmedizin Heft n

Genady EngeP und Helmut Lindner^

Endobronchiale Behandlung von Lungentumoren

Zusammenfassung: Endobronchiale Laserbehandlung und Afterloading- Therapie sind primär palliative Behandlungsmaßnahmen. Behandelt werden dabei Bronchusareale, die entweder durch endobronchiale oder peribronchiale Tumorausbreitung verlegt sind.

Daraus leiten sich gewisse Differentialindikationen der Methoden ab: Der rein exophytisch wachsende umschriebene Tumor ist der La­

serbehandlung sehr gut zugänglich und kann akut abgetragen werden.

Problematisch ist die langstreckige infiltrative Stenose, hier ist die Kombination beider Methoden Mittel der Wahl. Die reine Kompres­

sion von außen durch paratracheale und parabronchiale Tumoren ist eine Domäne der Strahlentherapie, wobei hier Afterloading und per­

kutane Therapie kombiniert werden können.

Die endobronchiale Kleinraumbestrahlung mit Iridium 192 high Dose in Kombination mit dem Neodym-YAG-Laser erweist sich auf­

grund unserer Ergebnisse als wichtige therapeutische Ergänzung in der Therapie des fortgeschrittenen Bronchialkarzinoms.

Das Bronchialkarzinom nimmt in den westlichen Industrieländern ständig an Bedeutung zu; es stellt in­

zwischen die häufigste Erkrankung bei Männern dar. Während noch bis 1912 weniger als 4(K) Fälle in der ge­

samten Weltliteratur bekannt waren, sterben zur Zeit in der Bundesrepu­

blik Deutschland jährlich etwa 30(X)() Menschen an dieser Erkran­

kung. In Deutschland hat sich die Zahl der an bösartigen Erkrankun­

gen der Lunge, Bronchien und Luft­

röhre verstorbenen Männer von 1950 bis 1980 vervierfacht, die ent­

sprechende Zahl der Frauen mehr als verdoppelt.

Die Prognose eines Patienten mit Bronchialkarzinom ist im Vergleich zu anderen Malignomen nach wie vor schlecht und hängt im wesent­

lichen von drei Faktoren ab, dem 1. histologischen Typ des Tumors,

dem

2. Grad der Ausbreitung des Tumors (Tumorstadium) und dem

3. Allgemeinzustand des Patienten.

Diese Faktoren müssen durch eine wohlüberlegte Diagnostik möglichst genau erfaßt werden, um die Basis

Aus dem ’Klinikum Ingolstadt, Medizini­

sche Klinik I (Chefarzt: Prof. Dr. med. A.

Wirtzfeld)

und dem ^Institut für Strahlentherapie und radiologische Onkologie (Chefarzt: Prof.

Dr. med. H. Lindner)

Z. Allg. Med. 66, 413-416 (1990). © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1990

(4)

414 Endobronchiale Behandlung von Lungentumoren

Abbildung 1: Neodym-YAG-Laser

für die rationale und effektive The­

rapie zu schaffen.

Therapiemöglichkeiten

Wie bei allen anderen Tumoren ste­

hen zur Verfügung die chirurgische Behandlung, die Chemotherapie und die Strahlentherapie. In jüngster Zeit haben zwei endobronchiale Verfah­

ren Bedeutung erlangt. Diese sind:

- die endobronchiale Laserkoagula­

tion und

- das endobronchiale Afterloading- Verfahren.

Endobronchiale Laserkoagulation

Aufgrund der physikalischen Eigen­

schaften der Laserstrahlen ist es mög­

lich, berührungsfrei und ohne thermi­

sche Energien auf das Tumorgebiet zu strahlen. In der Praxis wird dies mit dem Neodym-YAG-(Yttrium- Aluminium-Granat-)Laser (Abb. 1) durchgeführt. Die Wellenlänge be­

trägt hierbei 1060 nm, die Leistung liegt im Bereich von 10 bis 100 Watt.

Abbildung 2: Effekt des Neodym-YAG-La- sers in Abhängigkeit von der Ausgangslei­

stung und dem Abstand der Lichtleiter­

spitze vom Gewebe

Als Übertragungssystem dienen Ouarzlichtleiterfasern mit einem Durchmesser von etwa 0,8 mm. Die­

ser Lichtleiter ist von einem Teflon­

schlauch umhüllt, durch den gleich­

zeitig Inertgas zur Spülung gepreßt wird. Der Neodym-YAG-Laser be­

sitzt im niedrigen Bereich stark ko­

agulierende Wirkung, im höheren Energiebereich kommt es zur Kar- bonisation und Verdampfung von Gewebe. Dieser Effekt wird bei der Tumorabtragung ausgenützt. In ei­

nem ersten Schritt wird mit niedriger Energie (20 bis 30 Watt) gearbeitet, um so eine Gefäßthrombosierung und Tumorverkleinerung durch Schrumpfung zu erreichen. In einem zweiten Schritt wird das Tumorge­

webe dann durch Karbonisation und Verdampfung vollständig zerstört, wobei Tumorreste sich ohne Blu­

tung mechanisch abtragen lassen (Abb. 2).

Die Ouarzlichtleiterfasern lassen sich sowohl durch die Arbeitskanäle flexibler Bronchoskope als auch durch spezielle Vorrichtungen an starren Bronchoskopen einführen.

Entscheidend für die Art der Endo­

skopie sind Lokalisation der Ste­

nose, Ausmaß des Tumors und re­

spiratorischer Zustand des Patien­

ten. Prozesse im Tracheaibereich so­

wie hochgradig stenosierende Pro­

zesse an der Carina werden in erster Linie bei Allgemeinnarkose behan­

delt, umschriebene Prozesse im Be­

reich der Hauptbronchien lassen sich gut in Lokalanästhesie abtragen. Die Autoren haben bis jetzt 74 Patienten behandelt. Tumorhistologisch stan­

den mit 64% Plattenepithelkarzi­

nome im Vordergrund, 19% waren Metastasen. In 73% der Fälle konnte eine zufriedenstellende Rekanalisa- tion der Stenose erreicht werden.

Ziel der endoluminären Laserbe­

handlung ist eine Verbesserung der Atemfunktion durch eine Beseiti­

gung der Stenose. Dies konnte in mehreren Arbeiten dokumentiert werden (arterielle Blutgase, Vitalka­

pazität, Atemwegswiderstand). Dar­

über hinaus ist es für den Patienten von Bedeutung, daß sich die stenose­

bedingte Symptomatik bessert. Die Verbesserung bezüglich rezidivie­

render Bronchopneumonien, persi­

stierenden Hustens und rezidivieren­

der Hämoptysen führt in der Regel zu einer Besserung des Ahgemeinzu- standes des Patienten und somit zu einer verbesserten Lebensqualität.

Voraussetzung für eine erfolgrei­

che endoluminäre Laserbehandlung ist aber die klinische Einschätzung der Prognose des Tumorverlaufes.

Darüber hinaus sollte der Allge­

meinzustand des Patienten noch zu­

friedenstellend sein. Von seiten der Lungenfunktion ist zu fordern, daß die Perfusion der zu eröffnenden Lungenareale angiographisch erhal­

ten ist, daß eine gegebenenfalls vor­

handene Atelektasenbildung kurz­

zeitig (vier bis sechs Wochen alt) und die Zwerchfellbeweglichkeit auf der zu behandelnden Seite weiterhin er­

halten ist.

Als Risiken für die endobron­

chiale Laserbehandlung müssen in erster Linie Blutungen während der Behandlung und eine mögliche Per­

foration angegeben werden. Diese Komplikationen sind jedoch selten.

Demgegenüber kommt es häufig nach der Behandlung zu lokalen Membranbildungen, die jedoch en­

doskopisch rasch entfernt werden können. Bei Patienten mit latenter

(5)

Unverwechselbär

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Das Ibuprofen von Cascan

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(6)

415 Endobronchiale Behandlung von Lungentumoren

oder manifester Hyperreagibilität ist der Gefahr eines Asthmaanfalls während der Behandlung durch pro­

phylaktische Maßnahmen entgegen­

zutreten.

Langzeitergebnisse zeigen, daß nach sechs Monaten nur noch etwa 30% der Stenosen offen sind, nach einem Jahr noch 2%. Untersuchun­

gen von Häussinger und anderen ha­

ben gezeigt, daß dieser raschen Rezi- divierung durch eine umschriebene perkutane Bestrahlung entgegenge­

treten werden kann. Die endobron­

chiale Laserbehandlung ist somit pri­

mär als Akutmaßnahme bei hoch­

gradigen Bronchusstenosen durch exophytisch wachsende Tumoren im zentralen Bronchialsystem indiziert.

Aus anatomischen und technischen Gründen sollte die Tumorabtragung noch vor Ausbildung einer Atelek­

tase durchgeführt werden.

Endobronchiales Afterloading

Die theoretischen Vorteile einer strahlentherapeutischen Verwen­

dung von hochaktiven Radioisoto­

pen (Radon 222) wurden schon 1906 vom Ehepaar Curie erkannt, seither aber nur sporadisch in der Broncho- logie eingesetzt. Auch nach Einfüh­

rung des Kobalt 60 setzte sich aus zahlreichen Gründen, besonders aber wegen der mindestens vier Stunden betragenden Expositions­

dauer, eine endobronchiale Strah­

lentherapie nicht durch. Hilaris und Martini reduzierten 1979 mit der Verwendung des hochaktiven Strah­

lers Iridium 192 die endobronchia­

le Bestrahlungsdauer auf 9 bis 10 Minuten und eliminierten durch das computerferngesteuerte After- loading-Verfahren das Problem der Strahlenexposition des Untersuchers.

Durch die kombinierte Verwendung eines Neodym-YAG-Lasers zur Be­

handlung von Tumorstenosen oder tumorbedingten Verschlüssen mit ei­

ner nachfolgenden Afterloading-Be- strahlung mit Iridium 192 in hoher

Abbildung 3: Plazierung der Afterloading- Sonde unter endoskopischer Kontrolle mit dem Bronchofiberskop

Abbildung 3a: Afterloading-Sonde »in situ« im rechten Stammbronchus

Dosis wurde der intrabronchiale An­

wendungsbereich erweitert. Nach­

dem sich diese Methoden sehr viel­

versprechend gezeigt haben, ver­

suchten wir mit dem Buchler-After- loading-Gerät ebenfalls endobron­

chiale und ösophageale Bestrahlun­

gen vorzunehmen.

Die technische Durchführung der Afterloading-Applikation gliedert sich in mehrere Schritte:

1. Die zu bestrahlende Wegstrecke wird anhand der vorliegenden Be­

funde (Tomogramme, Computer-

Abbildung 4: Afterloading-Sonde, ange­

schlossen an die Strahlenquelle (Iridium 192)

tomogramme, endoskopischer Be­

fund) festgelegt.

2. Im Rahmen einer Fiberbroncho­

skopie in Lokalanästhesie wird der flexible, nicht strahlende Ap­

plikatorschlauch aus durchsichti­

gem Kunststoffmaterial (Außen­

durchmesser 2,8 mm) in das steno- sierende Bronchusgebiet eingelegt und fixiert (Abb. 3, Abb. 3a).

3. Im Bestrahlungsraum wird der Applikator mit dem Strahlentre­

sor verbunden und automatisch über ein Steuerdrahtsystem die Strahlenquelle in den Applikator eingefahren (Abb. 4).

4. Die Strahlenquelle oszilliert dann gemäß dem vorberechneten Pro­

gramm vom kaudalen zum krania­

len Endpunkt über die vorbe­

stimmte Wegstrecke. Dabei baut sich ein zirkuläres Strahlenfeld auf.

5. Nach Beendigung des Programms wird die Strahlenquelle automa­

tisch in den Tresor zurückge­

fahren.

6. Während der Bestrahlungszeit (2 bis 6 Minuten insgesamt) bleibt der Patient allein im Kontrollbe- reich zurück. Die Überwachung erfolgt mittels Fernsehübertra­

gung.

Diese Art der endoluminären Be­

strahlung hat den Vorteil, daß im Zentrum der Tumorstenose hohe Dosen appliziert werden können (an der Oberfläche 15 Gray, in 1 cm Ab­

stand 5 Gray). Es besteht ein steiler Dosisflankenabfall: In 3 cm Abstand

(7)

Ein Klassiker der Moderne

‘^Spasmo-Cibalgin compositum S

gegen starke Schmerzen und Spasmen

Zusammensetzung: Dragees mit 220 mg Propyphenazon, 25 mg 2-Diethylaminoethyl-{2-cyclohexy1-2-phenylacetat)-hydrocNorid (= Drofeninhydrochlorid), 20 mg Codeinphosphat: Zäpfchen mit 500 mg Propyphenazon, 50 mg Drofeninhydrochlorid, 40 mg Codeinphosphat. Anwendungsgebiete: Schwere Krampf- und Schmerzzustände im Bereich der Gallenwege, des Gastrointestinal- und Urogenitaltrakts; bei spastischen Schmerzen rrach Operationen und in der Gynäkologie. - Zur Beachtung: Wegen des Risikos einer Schockreaktion nur bei behandlungsbedürftigen Schmerz­

zuständen anwenden. Gegenanzeigen: Pyrazolonallergie, Allergie gegenüber einem der Inhaltsstoffe sowie phenylbutazonhaftigen Arzneimitteln, akute intermittierende Porphyrie, bekannter genetisch bedingter Glukose-6-Phosphat-0ehydrogenase-Mangel; Engwinkelglaukom, Prostataadenom mit Restharnbildung, mechanische Stenosen im Bereich des Magen-Darm-Kanals, Tachyarrhythmie, Megakoion; Krankheitszustände, bei denen eine Dämpfung des Atemzentrums vermieden werden muß. LaJigzeitverabreichung bei chronischer Obstipation. Bei Kindern. - Hinweise: Patienten mit Asthma oder chronischen Atemwegsinfektionen (besonders bei heuschnupfenartigen Erscheinungen) und Patienten mit Uberempfindlichkeit gegenüber Schmerz- und Rheumamitteln (Analgetika-Asthma) können durch Schock gefährdet sein. - Während der Schwangerschaft, insbesondere in den ersten 3 Monaten und in den letzten 6 Wochen sowie in der Stillperiode, nur bei zwingender Notwendigkeit anwenden. Nebenwirkungen: SPASMO-CIBALGIN COMPOSITUM S ist im allgemeinen gut verträglich. Gelegentlich Tachykardie oder Obstipation; Hautrötung, Jucken und Blasenbildung möglich. Selten fixe Exantheme: Stevens-Johnson- oder Lyell-Syndrom nicht auszuschließen. In Ausnahmefällen schwere allergische Sofort­

reaktion mit Schock. - Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit veräixlem, daß z. B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßen­

verkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol. - Hinweise: Ein Schock kann sich in unterschiedlicher Stärke durch folgende Warnzeichen äußern: Kalter Schweiß, Atemnot, Schwindel, Übelkeit, Benommenheit. Es können Beklemmungsgefühl in der Herzgegend, Pulsjagen und Blutdruckabfall hinzukommen.

Diese Erscheinungen können unmittelbeir oder bis zu einer Stunde nach Anwendung von SPASMO-CIBALGIN COMF>OSITUM S auftreten. - Blutbild überwachen bei Blutbildschäden in der Anamnese, da unerwünschte Wirkungen auf die Blutbildung nicht sicher auszuschließen sind. - Bei längererAnwendung von SPASMO-CIBALGIN COMPOSfTUM S besteht wegen des Gehaltes an Codein die Mf^lichkeit der Abhängigkeitsbildung. Wechselwirkungen: Die Wirkung zentraldämpfender Pharmaka bzw. von Alkohol sowie die anticholinerge Wirkung von Amantadin, Chinidin und Antidepressiva können verstärkt werden. Die Wirkung von Bromoprid und Metoclopreimid kann abgeschwächt werden. Dosierung: Erwachsene erhalten im allgemeinen 2-3mal täglich 1 Dragee oder 1 Zäpfchen. Weitere Hinweise siehe Fachinformation. Handelsformen und Preise: 10 Dragäes (N1) DM 7,90, 20 Dragees (N2) DM 15,30, 100 Dragäes DM 64,40; 5 Zäpfchen DM 10,55,10 Zäpfchen DM 16,25, 50 Zäpfchen DM 79,10. Packungen für Krankenhausbedarf.

CIBA-GEIGY GmbH, 7867 Wehr GEIGY

(8)

416 Endobronchiale Behandlung von Lungentumoren ZBA.

3

Abbildung 5a und 5b: Patient D., M., 67 Jahre, männlich, mit poststenotischer Pneu­

monie im Bereich d. rechten UL mit Begleit­

erguß vor Afterloading-Behandlung (5a) und nach 4maliger Behandlung (5b)

von der Strahlenquelle wird nur noch 1 Gray appliziert, so daß das umliegende gesunde Lungengewebe wenig belastet wird.

Die Autoren haben seit Herbst 1986 56 Afterloading-Applikationen durchgeführt, und zwar 34 endo­

bronchiale bei elf Patienten und 22 endoösophageale bei sieben Patien­

ten. Es handelte sich in erster Linie um Patienten mit Plattenepithelkar­

zinomen und endobronchialen Meta­

stasen.

Vor allem das Plattenepithelkarzi­

nom und Metastasen sprechen auf diese Behandlung besser an als auf die perkutane Bestrahlung. Bei vie­

Anatomisch korrekte Durchführung und Erfolg

Bei bereits stattgehabtem vollstän­

digen Bronchusverschluß mit Atel­

ektasebildung gelingt nur in 56%

der Fälle eine vollständige oder teil­

weise Rekanalisation, da die anato­

mische Orientierung äußerst er­

schwert ist. Demgegenüber gelingt in 80% eine erfolgreiche Rekanali­

sation, wenn bereits bei hochgradi­

ger Stenosierung behandelt wird.

len Patienten, die bereits vorher per­

kutan bestrahlt worden sind, kann hier doch noch einmal eine Rekana­

lisation erreicht werden (Abb.5a, 5b).

Das derzeitige Bestrahlungsvorge­

hen umfaßt drei bis sechs Sitzungen, je eine Sitzung pro Woche. Die Ent­

scheidung für eine weitere Behand­

lung wird jeweils vom Lokalbefund abhängig gemacht. Nach jeder Be­

handlung wird eine kurze (ambu­

lante) Überwachung durchgeführt, um auftretende kleinere Blutungen durch Sondenläsionen unter Kon­

trolle zu haben.

Im Durchschnitt sind drei Sitzun­

gen pro Patient notwendig, um eine effektive Lumeneröffnung zu erhal­

ten. Als Risiken sind vor allem Ver­

letzungen der Tumorregion durch die Applikatorsonde sowie Lokal­

entzündungsreaktionen und Wand­

nekrosen durch die Bestrahlung zu erwähnen.

Für die Verfasser:

OA Dr. med. Genady Engel Klinikum Ingolstadt Krumenauer Straße 25 8070 Ingolstadt

HMG-CoA- Reduktase Hemmung

Denan: Zusammensetzung: 1 Filmfablette Denan enthält 10 mg Simvastatin bzw. 20 mg Simvastatin.

Anwendungsgebiete: Zur Senkung erhöhten Cho­

lesterins bei Patienten mit primärer Hypercholesterinä- mie bei ungenügender Wirkung von Diät und anderen nicht pharmakologischen Maßnahmen. Gegen­

anzeigen: Uberempfindlichkeit gegenüber einem Be­

standteil dieses Arzneimittels. Aktive Lebererkrankun­

gen, Cholestase oder persistierende Erhöhung der Se- rum-Transaminosen unklarer Genese. Myopathie, Schwangerschaft und Stillzeit. Hinweis: Mangels aus­

reichender Erfahrungen wird die Anwendung bei Kin­

dern nicht empfohlen Nebenwirkungen: Gele­

gentlich kann es nach Denan zu Nebenwirkungen kommen, die in der Regel leicht und vorübergehend sind. Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkun­

gen sind: Bauchschmerzen, Verstopfung, Blähungen und Übelkeit. Weniger häufig wurden beobachtet: Mü­

digkeit, Sodbrennen, Verdauungsstörungen, Kopf­

schmerzen, Schlaflosigkeit, Durchfall, Hautausschlag, selten Myopathie. Vorsicht ist geboten bei Leberfunk­

tionsstärungen, bedingt durch Alkoholgenuß oder frü­

here Lebererkrankungen. In seltenen Einzelföilen wurde ein vorübergehender Blutdruckabfall beobachtet, ein ursächlicher Zusammenhang mit einer Behandlung mit Denan ist nicht gesichert. Geringgradige, in der Regel vorübergehende Erhöhungen der Transaminasen sind möglich. Selten wurde eine deutliche (über das Dreifa­

che der Norm) und länger anhaltende Erhöhung dieser Parameter beobachtet. Es wird empfohlen die Transa­

minasen vor Therapiebeginn, während des ersten Be- handlungsjahres alle 4 -6 Wochen, danach in geeigne­

ten Intervallen zu bestimmen. Vorübergehende, leichte Erhöhungen des skelettmuskulären Anteils der CK sind möglich. Uber Myopathien mit diffusen Muskelschmer­

zen und -schwäche und CK-Anstieg bis auf das Zehnfo- che der Norm wurde in seltenen Einzelfällen berichtet.

Bei ausgeprägter CK-Erhöhung sollte die Behandlung unterbrochen werden. Bei Lovastatin, einem nahe ver­

wandten HMG-CoA-Reduktase-Hemmer, wurde ein er­

höhtes Myopathierisiko bei gleichzeitiger Gabe von Im- munsuppressiva, einschließlich Ciclosporin, Fibraten und Nicotinsäure (in lipidsenkender Dosierung) beob­

achtet. Dabei wurde über schwere Rhobdomyolysen mit sekundärem akutem Nierenversagen berichtet. Kli­

nische Daten geben keinen Hinweis auf eine nachteili­

ge Wirkung von Simvastatin auf die Linse des mensch­

lichen Auges. Da bei einer bestimmten Untersuchung am Hund vereinzelt Linsentrübungen beobachtet wur­

den, sollte vor oder kurz nach Behandlungsbeginn mit Denan eine augenärztliche Untersuchung durchgeführt werden, die in geeigneten Abständen zu wiederholen ist Dosierungsanleitung: Vor und während der Be­

handlung mit Denan sollte eine cholesterinsenkende Diät eingehalten werden. Die empfohlene Anfangsdo­

sierung beträgt täglich 10 mg Simvastatin am Abend Dosisanpassung anhand der Cholesterinwerte in Inter vollen von 4 oder mehr Wochen bis zu einer Tages höchstdosis von 40 mg Simvastatin in abendlicher Ein malgabe. Weitere Details s. Gebrauchs- bzw Fachinformation. Wechselwirkungen: Cumarinde- rivote: Die Prothrombinzeit kann verlängert werden u.

sollte vor und nach Therapiebeginn mit Denan, bei Sta­

bilisierung dann in üblichen Intervallen kontrolliert wer­

den. Digoxin: Eine leichte Erhöhung der Digoxinkon­

zentration wurde beobachtet. Hinweis: Die gleichzeiti­

ge Gabe von Denan und Immunsuppressiva, insbeson­

dere Ciclosporin, sollte nur nach sorgfältiger Nutzen/

Risiko-Abwägung erfolgen. Denan sollte außer mitGal- lensöure-lonenaustauschern (z.B. Colestyramin) nicht mit anderen lipidsenkenden Arzneimitteln kombiniert werden. Packungsgrö6en/Preise: Denan 10 mg , 30er Packung, N2, DM 81,10; 100er Packung, N3 DM 249,85; Denan 20 mg, 30er Packung, N2 DM 123,25; 100er Packung, N3 DM 379,70. Dr. Karl Thomae GmbH, Chemisch-pharmazeutische Fabrik, Biberach an der Riss. Stand: Juni 1990. M 1

Thomae

(9)

-19-

Doppelschutz für Hochdruck-Patienten

Bayotensiii

^^^uthochc

i AtheroskI

Bluthochdruck und Atherosklerose

Geschützt für ein langes Leben.

Zusammensetzung: 1 Tablette Bayotensin enthält 20 mg Nitrendipin. 1 Tablette Bayotensin mite enthält 10 mg Nitrendipin. Anwendungsgebiet: Bluthochdruck. Gegenanzeige: Bei bekannter Nitrendipin-Über- empfindlichkeit sowie während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Bayotensin nicht angewendet werden. Nebenwirkungen: Es kann zu Kopfschmerzen, Gesichtsrötung (Flush) oder Wärmegetühl kommen.

Diese Nebenwirkungen treten in den ersten Behandlungswochen häufiger auf und schwächen sich in der Regel im Verlauf der weiteren Behandlung ab. Die mitunter beobachteten Knöchelödeme beruhen auf einer Erweiterung der Blutgefäße und bilden sich spätestens nach Absetzen spontan zurück. Selten werden Übelkeit, Schwindel, Müdigkeit, Juckreiz, Tachykardie oder Herzklopfen beobachtet. In Einzelfällen sind Zahn­

fleisch-Veränderungen (Gingiva-Hyperplasie) aufgetreten; nach Erfahrungen mit anderen Dihydropyridinen ist vollständige Rückbildung nach Absetzen zu erwarten. Die Behandlung mit Bayotensin kann eine Steige­

rung der Harnausscheidung bewirken. Wie auch bei anderen gefäßaktiven Substanzen können äußerst selten - unter Bayotensin ca. 15-30 Minuten nach der Einnahme - Schmerzen im Bereich der Brust (unter Umständen Angina-pectoris-artige Beschwerden) auftreten, die zum Absetzen von Bayotensin führen sollten. Vereinzelt kann es zu einer isolierten Erhöhung der alkalischen Phosphatase im Serum kommen. Hinweis:

Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Der blutdrucksenkende Effekt von Bayotensin kann durch andere blutdrucksenkende Arzneimittel verstärkt werden. Deshalb ist eine regelmäßige Überwachung der Patienten unter der gleichzeitigen Therapie mit Nitrendipin und Beta-Rezeptorenblockern angezeigt. Dies gilt auch bei gleichzeitiger Verabreichung von Cimetidin. Bei gleichzeitiger Einnahme von Digoxin ist ein Anstieg der Digoxin- Plasmaspiegel möglich. Deshalb sollte vorsorglich auf Symptome einer Digoxin-Überdosierung geachtet, gegebenenfalls Digoxin-Plasmaspiegel bestimmt und, falls nofwendig, eine Reduzierung der Glykosid-Dosis vorgenommen werden.

Bayropharm GmbH, 5090 Leverkusen Bayer Leverkusen

Dosierungsanleitung: Die Behandlung sollte individuell nach dem Schweregrad der Erkrankung durchgeführt werden, soweit nicht anders verordnet. Ix täglich (morgens) 1 Tablette Bayotensin Falls höhere Dosierungen notwendig sind, ist eine stufenweise Erhöhung der Tagesdosis auf 2 x 1 Tablette Bayotensin möglich. Häufig kann nach län­

gerer Einnahme die Dösis bis auf Ix täglich Bayotensin mite reduziert werden. Bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen ist eine individuelle Dosisanpassung erforderlich. Anfangsdosis 1/2 Tablette Bayotensin mite. Handelsformen und Preise*: Bayotensin: 20 Tabletten (NI) DM 47,15;

50 Tabletten (N2) DM 105,40; 100 Tabletten (N3) DM 199,15. Bayotensin mite: 20 Tabletten (NI) DM 28,20; 50 Tabletten (N2) DM 63,75; 100 Tabletten

(N3) DM 114,15. -Stand Sept. '89

Bayropharm

(10)

417

Bruno Osterwalder und Walter Felix Jungi

Der unbekannte Primärtumor

Optimale, nicht maximale Diagnostik und Therapie als interdisziplinäre Aufgabe

Zusammenfassung: Patienten mit metastasierenden Malignomen ohne erkennbaren Primärtumor (UPT) leiden oft unter extensiver Diagno­

stik und Therapie während ihrer generell beschränkten Überlebens­

zeit. Unsere Übersicht zeigt, daß das biologische Verhalten dieser Tu­

moren deutlich abweicht von der Situation, da sich der Primärtumor anfangs klar zu erkennen gibt, z. B. in bezug auf das Metastasierungs­

muster. Dieses Wissen hilft, Diagnostik und Therapiebemühungen zu reduzieren auf Tumoren, für die wir heute gute Behandlungsmöglich­

keiten offerieren können. Damit kann die Lebensqualität dieser Pa­

tienten deutlich verbessert werden.

In interdisziplinärer Arbeit sollen sorgfältig erhobene anamnestische und klinische Daten ebenso wie die modernen Möglichkeiten der Pa­

thologie und bildgebenden Verfahren beitragen, Subgruppen zu defi­

nieren, bei denen der Aufwand zur Erzwingung der genauen Diagnose und eine aufwendige Therapie zu besserem Überleben führt.

Die Situation, daß ein Malignom pri­

mär in den Metastasen erkannt wird, ohne daß der Primärtumor bei der initialen Abklärung gefunden wird, ist ein nicht so seltenes, jedoch schwieriges onkologisches Problem.

In den letzten Jahren sind einige Ar­

tikel zu diesem Thema erschienen (1-9).

Mögliche Gründe für das Versa­

gen, den Primärort des Tumors zu lokalisieren (2—4):

Aus der medizinischen Klinik C, Abteilung für Onkologie, Kantonsspital, CH-9007 St. Gallen

• Destruktion des Primärherdes durch immunologische oder vas­

kuläre Mechanismen,

• spontane Regression,

• bei früher Metastasierung langsa­

mes Wachsen des Primärtumors, so daß er sich lange der Entdek- kung entzieht.

Die Rechtfertigung, den Primärtu­

mor mit einigem klinischen Aufwand zu suchen, resultiert aus der Hoff­

nung, daß diese Erkenntnis unsere Therapie erfolgreich leitet (4). Dies trifft leider nur teilweise zu.

Die Häufigkeit wird mit 0,5 bis 20% angegeben, wobei Männer

stark überwiegen (1-7, 9, 11, 16).

Trotz Fortschritten in der bildgeben­

den Diagnostik ist laut Altman über Jahrzehnte die Häufigkeit erstaun­

lich konstant geblieben (5). Die un­

terschiedlichen Angaben der Litera­

tur erklären sich zum Teil aus den unterschiedlichen Definitionen (1,2, 4—6, 7). Ante mortem gelingt, vor allem in der Initialphase, die Lokali­

sation eines Primärtumors in 9 bis 27%. Die Autopsie kann in weiteren 57% die Lösung zeigen (1, 6). 16%

der Primärtumoren bleiben definitiv unentdeckt (6). Der Zeitfaktor in der Definition ist also offensichtlich.

Unsere Definition bezieht sich auf die Phase der initialen Präsentation.

Diese Patienten haben generell eine schlechte Prognose: Die durch­

schnittliche Überlebensdauer be­

trägt nur drei bis sieben Monate, nach einem Jahr leben weniger als 25% (1-8). Zumindest für Subgrup­

pen kennen wir heute ein verbesser­

tes Überleben nach Therapie (2, 10).

Dabei macht es keinen Unterschied, ob der Primärtumor intra vitam, bei Autopsie oder nie gefunden wird (6). Adenokarzinome sind generell schlechter als Plattenepithelkarzi­

nome (5, 6). Diagnostik und Thera­

piebemühungen sollten deshalb die verbleibende Überlebenszeit in ihrer Qualität nicht negativ beeinflussen.

Z. Allg. Med. 66, 417-422 (1990). © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1990

(11)

20-

SOSTR//

WAS GIB TS NEUES?

Bis zu 80% aller Ulkus-Patienten ent wickeln - oft unbe­

merkt- ein Rezidiv.

Bei jedem Rezidiv besteht die Gefahr einer Komplikation:

Z.B.: Blutung, Perfo­

ration, Penetration, Stenose, etc.

DieRUDER’Studie*

belegt: Sostril^

senkt die Rezi­

divrate, schützt vor Komplika tionen, ist sehr gut verträglich.

‘RUDER-Studie: Ranitidin beim Ulcus Duodeni, Epidemiologie und Rezidiv-Verhütung (n= 2109), Therapie der Gegenwart 128, 11,71 - 74, 1989

Zusammensetzung: 1 Filmtablette Sostril*

l^nthölt 168 mg Ranitidinhydrochlorid, ent- prechend 150mg Ranitidin. Indikationen:

ur Behandlung von Erkrankungen im oberen astrointestinaltrakt, bei denen eine Verrin- erung der Magensäuresekretion indiziert t, wie Duodenalulcera, gutartige Magen- Icera, Refluxösophagitis und Zollinger- Ilsion-Syndrom. Besondere Hinweise:

ei geringfügigen Magen-Darm-Beschwer- en ist Sostril nicht angezeigt. Besonders vor der Behandlung von Magengeschwüren soll­

te eine evtl. Malignität ausgeschlossen wer­

den. Kontraindikationen: Sostril darf nicht angewendet werden bei bekannter jÜberempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Ranitidinhydrochlorid. Sostril darf nur be

strengster Indikation während der Schwangerschaft und der Stillzeit verabreicht wer den, da bisher nur geringe Erfahrung am Menschen vorliegen. Tierversuche haben keine Hinweise auf Fruchtschädigung ergeben. Der Wirkstoff geht in die Mutter milch über. Strengste Indikationsstellung auch bei Kindern ab 10 Jahren und Jugend liehen bis zu 14 Jahren. Jüngere Kinder sollen von der Behandlung ausgeschlossen werden, solange keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen (siehe Gebrauchs Information). Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis zu redu zieren (siehe Gebrauchsinformation). Nebenwirkungen Gelegentlich Kopfschmerzen, Diarrhoe, Obstipation, Hautaus schlag, Müdigkeit, Schwindel oder Übelkeit. In den meisten Fällen bessern sich die Beschwerden unter fortgesetzter Be

(pascan GmbH & Co. KG, 6200 Wiesbaden

^SOSIRfC

RANITIDIN

DER H,-BLOCKER

cascan

handlung. Sehr selten Fälle von Gelenkbe­

schwerden. Seltene Erhöhungen der Plasma­

kreatininwerte sind meist gering und norma­

lisieren sich in der Regel unter fortgesetzter Behandlung mit Sostril. Vorübergehende Veränderungen der Leberwerte, die sich unter fortgesetzter Behandlung oder nach Beendigung der Therapie zurückbilden. Sel­

ten Hepatitis mit oder ohne Gelbsucht. Uber Fälle von Gynäkomastie sowie Störungen im Sexualverhalten (Libidoverlust oder Potenz­

störungen) wurde berichtet. Der kausale Zu­

sammenhang zwischen der Anwendung von Sostril’ und diesen Störungen ließ sich bislang nicht nachweisen. Vereinzelt Verwirrtheitszustände und Halluzinationen, überwiegend bei schwerkranken oder älteren Patienten, sowie Schleiersehen. Die Erscheinungen waren reversibel. Extrem selten vermehrter Haarausfall. Vereinzelt akute Uberempfindlichkeitsreaktionen (z.B.anaphylaktischer Schock, Urtikaria, Quincke-Odem, Fieber, Bronchialkrampf, Blutdruckabfall). Vereinzelt Veränderungen des Blutbildes (Thrombozytopenie bzw.

Leukozytopenie, die gewöhnlich reversibel sind, sehr seltene Fälle von Agranulozy­

tose, Panzytopenie, manchmal mit Knochenmarkshypoplasie oder-aplasie). Sehr selten Abnahme der Herzfrequenz (verlangsamter Pulsschlag) und AV-Block (Reiz- leitungsstörungen des Herzens). Darreichungsformen

und PackungsgröBen: Sostril’: 20 Filmtabletten (NI)

DM 75,06; 50 Filmtabletten (N2) DM 171,50; 100 Filmta- . .un ■ ^ bletten (N3) DM 299,41 KlinikpackungenAVP incl. 14%MWSt. CaSCapTialill Stand: Mai 1990 Im Mitvertrieb cascapharm GmbH & Co., Wiesbaden

(12)

418 Der unbekannte Primärtumor

Prognostisch günstige Faktoren sind der Allgemeinzustand des Patienten, das Therapieansprechen, subkutane und externe Lymphknotenmanife­

stationen (10), teils auch die Zahl der Metastasen (6).

Die Biologie eines Malignoms, das sich als unbekannter Primärtumor präsentiert, ist deutlich verschieden von einem klar als Primärtumor auf­

tretenden Malignom (1-3, 7). Die überwiegenden (soweit uns bekann­

ten) Primärlokalisationen sind leider schlecht therapierbare Tumoren.

Das erklärt wohl die schlechte Pro­

gnose. Bezüglich der Diagnostik zeigten Nystrom et al. (15), daß z. B.

bei den Lungentumoren die Häufig­

keit von Knochenmetastasen 30 bis 50% beträgt, wenn der Tumor sich als primäres Lungenkarzinom prä­

sentiert. Die Häufigkeit beträgt nur 4%, wenn der Lungentumor als un­

bekannter Primärtumor sich erst autoptisch als Primärherd demas­

kiert. Folglich können wir uns nicht auf die üblicherweise bekannten Häu­

figkeiten von Metastasen verlassen (1—3, 6, 15). Dies erschwert unsere Abklärungen erheblich.

Ziel unserer Abklärungsmaßnah­

men ist, einen »behandelbaren« Tu­

mor zu finden (nur in 10 bis 15%

möglich). Die Suche ist auch ge­

rechtfertigt, um voraussehbare lo­

kale »Katastrophen« am Orte des Primärtumors durch entsprechende lokale Maßnahmen frühzeitig ver­

hindern zu können.

Ziel: »behandelbaren«

Tumor finden

An erster Stelle steht die Evaluation, eventuell Re-Evaluation des Biopsie­

materials durch den erfahrenen, in­

formierten Pathologen, der im inten­

siven Gespräch mit behandelnden Ärzten steht. Allenfalls muß erneut biopsiert werden (1—4, 7). Die Fort­

schritte der modernen Pathologie er­

lauben dank Immunhistologie, Hor­

monrezeptorbestimmung, Zytogene­

tik u. a. wesentlich differenziertere

Zuordnungen und prognostische In­

formationen (12, 13). Schon bei der Gewebsgewinnung sollten drei Por­

tionen sichergestellt werden: eine tiefgefroren für immunhistologische Untersuchungen, eine fixiert in Glu- taraldehyd für die Elektronenmikro­

skopie und eine dritte fixiert in For­

malin für die Routinehistologie. So ist man in diesen unklaren klinischen Situationen für Zusatzuntersuchun­

gen gerüstet (4). Auch ist hilfreich, den Tumor in eine von drei histologi­

schen Gruppen einzuteilen: Behan­

delbare Adenokarzinome stammen von Prostata, Mamma, Schilddrüse und Ovar. Behandelbare kleinzellige Karzinome schließen die kleinzelli­

gen Bronchuskarzinome, Lympho­

me und das Ewing-Sarkom ein. Be­

handelbare großzellige Tumoren können großzellige Lymphome und extragonadale Keimzelltumoren sein (4). Der diagnostische Wert immun­

histologischer Untersuchungen bei Problemfällen ist gezeigt (14). Mali­

gne Lymphome stellten mit 66% die häufigste Diagnose dar. Das hat the­

rapeutische Konsequenzen.

Das anamnestische Vorgehen ist zwar weniger ergiebig, dennoch nö­

tig. Wir fragen nach Biopsien soge­

nannter harmloser Hautläsionen, Mammaknoten, Entfernung beni­

gner Kolonpolypen, Curettagen, Konisationen und Prostatabiopsien, auch wenn diese angeblich normal gewesen seien (1, 2, 9). Oft werden wichtige Angaben aus Anamnese und Eintrittsstatus bei der späteren Tumorsuche übersehen oder verges­

sen (9). Die Familienanamnese ist weniger von Bedeutung, da familiäre und hereditäre Karzinome bezüglich Primärort meist klar sind (2). Die Risikofaktoren wie Nikotin für das Lungenkarzinom und Nikotin plus Alkohol für HNO-, Ösophagus- und Magenkarzinom sind gültig (9).

Abklärungsuntersuchungen folgen aufgrund der obigen Informationen.

Der Benefit der gesicherten Dia­

gnose muß größer sein als der dia­

gnostische Aufwand hinsichtlich

Hauptfragen

1. Liegt genügend Material für hi­

stologische Spezialuntersuchun­

gen vor?

2. Welche diagnostischen Abklä­

rungen in bezug auf Nutzen, Ri­

siko und Kosten helfen am be­

sten, den Primärtumor zu lokali­

sieren?

3. Wird das Wissen um den Primär­

ort des Tumors meine Therapie und die Prognose des Patienten beeinflussen?

4. Welche Behandlung, wenn über­

haupt, ist angezeigt, wenn nach angemessener Abklärung der Primärtumor nicht gefunden wird?

Zeit, Risiken und Kosten. Kontrast­

mittel-Röntgenuntersuchungen, oh­

ne lokalisatorische Hinweise z. B.

von seiten des Darmes, helfen nicht, da die Rate falsch-positiver Ergeb­

nisse und die Kosten zu hoch sind, die Ausbeute zu niedrig ist (1—4, 9, 15, 16). Auch das konventionelle Röntgenbild ist mit Vorsicht zu in­

terpretieren (1—3, 6, 15). Das meist erhältliche Computertomogramm ist zwar teuer, aber informativ und zeit­

sparend. Die Chance, damit den Pri­

märherd zu finden, wurde auf über 30% erhöht (17, 18). Dies bedarf noch der Bestätigung. Endoskopi­

sche Untersuchungen belasten den Patienten, haben aber den Vorteil, histologische Gewebsdiagnosen zu ermöglichen. Biochemische Unter­

suchungen in Blut und Urin spielen generell eine beschränkte Rolle (2).

Der Nachweis von Blut im Stuhl muß eine gastrointestinale Suche auslösen. Sowohl das beta-Chorio- gonadotropin (b-HCG), das CEA und alpha-Fetoprotein (a-FP) sind bei manchen malignen und nicht-ma­

lignen Krankheiten erhöht und da­

mit als initiale Suchtests praktisch wertlos (2, 3). Dies gilt auch für sehr viele andere »Tumormarker«, aber etwas weniger für die saure Prostata­

phosphatase und das Prostata-spezi­

fische Antigen. Das Serum Thyro- globulin als Zusatz zur Feinnadel-

(13)

ZIfA Der unbekannte Primärtumor 419

Definition

1. Histologisch bewiesenes Mali­

gnom, das nicht vereinbar ist mit einem Primärtumor am Biop­

sieort.

2. Keine lokalisatorischen Hinweise durch:

- sorgfältige Anamnese

- komplette klinische Untersu­

chung

- komplettes Blutbild

- Urin- und Stuhluntersuchung (okkultes Blut)

- konventionelles Thorax-Rönt- genbild

- Abdomen-Ultraschall-Unter- suchung (eventuell Feinnadel­

punktion)

- Zusatzuntersuchungen (siehe Text)

punktion beim behandelbaren Schilddrüsenkarzinom mag hilfreich sein (19).

Spezielle Lokalisationen

Patienten mit metastatischem Befall von Lymphknoten allein (15%) ha­

ben generell eine bessere Prognose als die 85% mit viszeralem metastati­

schem Befall (2). Diese Kenntnis hat Auswirkungen auf die »Intensität«

unserer Aktivität und bewahrt uns vor pessimistischer Haltung am fal­

schen Ort.

Befall der zervikalen Lymphknotenareale

5 bis 9% von 5000 Patienten mit zer­

vikalen Lymphknotenmetastasen als Hauptbefund hatten einen unbe­

kannten Primärtumor (in 2, 21). Der Tumorherd war meist groß. Die ver­

schiedenen zervikalen Subregionen sind unterschiedlich befallen: in 60 bis 70% die obere juguläre Kette, in 22% die mittlere juguläre Kette, in 12% die submandibulären Knoten, in 5 bis 25% der bilaterale Befall (2, 9, 21). Der Ausgangspunkt des Tumors ist vor allem im aerodigesti- ven Bereich, in der Schilddrüse und

im Bronchialbaum zu suchen. Dies zeigt auch die Histologie. Nach Aus­

schluß der (häufigen) malignen Lym­

phome, die ihrer spezifischen, aus­

sichtsreichen Therapie zugeführt werden müssen (Biopsie nötig), ver­

bleiben in 50% Plattenepithelkarzi­

nome und in 25% undifferenzierte Karzinome, Adenokarzinome und Melanome.

Die Diagnose wird heute am ra­

schesten mit der Feinnadelbiopsie gestellt, eventuell mit einer offenen Biopsie (4). Liegt ein Adenokarzi­

nom vor allem in der unteren zervi­

kalen Region vor, ist der Ursprung in Strukturen unterhalb der Klavi- kula zu suchen. Die Prognose dieser Patienten ist sehr schlecht. Beim Schilddrüsenkarzinom, dem häufig­

sten Adenokarzinom ist eine Thy- reoidektomie und radikale Neckdis- section üblich (3). Bei den Platten­

epithelkarzinomen sind Tumoren aus dem HNO-Bereich am wahr­

scheinlichsten (78%) (1, 9, 22). Ein chirurgisches Tumor-Debulking mit konsolidierender Radiotherapie zur Elimination von Mikrometastasen und dem postulierten kleineren Pri­

märtumor wird meistens empfohlen.

Auch Cisplatin-haltige Chemothera­

pien müssen in Betracht gezogen werden (22).

Auch ohne Identifikation des Primärtumors ist die Prognose bei zervikalen Lymphknotenmetastasen beachtlich

Die Prognose von Patienten mit Tu­

mormetastasen in den mittleren und oberen zervikalen Regionen ist be­

achtlich: Mit Chirurgie, Radiothera­

pie oder wahrscheinlich besser mit der Kombination, abhängig von der Lokalisation der metastatischen Lymphknoten, überleben nach drei Jahren krankheitsfrei 35 bis 69% (2, 4, 21, 22). Bei ausgedehntem noda­

lem Befall sterben alle Patienten am Rezidiv, bei geringem Lymphkno­

tenbefall überleben 86% nach zwei

Jahren. Histologisch gut differen­

zierte Tumoren haben gegenüber schlecht differenzierten eine schlech­

tere Prognose(!), wahrscheinlich weil die undifferenzierten Tumoren eine höhere Radiosensitivität auf­

weisen.

Vor allem ist die Prognose beein­

flußt durch die Tatsache, ob der Pri­

märtumor gefunden wird oder nicht.

In drei publizierten Serien war das Überleben der Patienten mit unbe­

kanntem Primärtumor fast doppelt so gut wie bei den Patienten, bei de­

nen der Primärtumor schlußendlich identifiziert wurde (2, 4, 9).

Befall der axillären Lymphknotenareale

75% der Patienten mit isolierter axil­

lärer Lymphadenopathie haben gut­

artige Erkrankungen, und in 25%

nur ein Malignom, wobei maligne Lymphome und metastasierende Adenokarzinome dominieren (4). Es kommen Tumoren aus der Lunge, der Mamma, dem Arm- und regio­

nären Stammbereich in Frage. Sel­

ten und vor allem in die linke Axilla können gastrointestinale Tumoren, Tumoren aus dem Ovar, der Blase und der Prostata metastasieren. In 50% bleibt der Ursprung der axillä­

ren Lymphknotenmetastasen trotz intensiver Suche im dunkeln.

Das Mammakarzinom ist bei der Frau mit 70% der wahrscheinlichste Tumor (4). Damit steht die Mam­

mographie diagnostisch im Vorder­

grund (2-4, 23). Bei negativer Brustuntersuchung bei einer Adeno­

karzinommetastase im Lymphkno­

ten wird ein okkultes Mammakarzi­

nom in 30 bis 55% der Patientinnen gefunden (1-3, 23). Umgekehrt ha­

ben nur 0,5% aller Patientinnen mit Mammakarzinom eine initial nor­

male Brust und gleichzeitig axilläre Lymphknotenmetastasen. Trotz ne­

gativem Mammogramm wurde in bis zu 44% operativ-histologisch ein Mammakarzinom nachgewiesen (1, 8, 23). Es wird empfohlen, jede ver­

(14)

420 Der unbekannte Primärtumor

dächtige Stelle in der Brust zu biop- sieren, bevor operativ in der Axilla vorgegangen wird (3). Grundsätzlich sollten Gewebeproben aus der Axilla für die Bestimmung der Östrogen- und Progesteron-Rezep­

toren eingesandt werden, da der Pri­

märtumor in der Mamma, falls er ge­

funden wird, zu klein hierzu ist (24).

Immunhistochemie und Elektronen­

mikroskopie sind hilfreiche Ergän­

zungen. Eine weitere Suche nach ex- tramammären Adenokarzinomen ist meist fruchtlos. Diese Patientinnen sollten behandelt werden als hätten sie ein nodal positives Mammakarzi­

nom, da das am wahrscheinlichsten ist. Ob das Mammakarzinom im Operationspräparat gefunden wird (in etwa 50%) oder nicht (23), än­

dert nichts an der Überlebensrate.

Die Tumoren, sofern gefunden, lo­

kalisieren sich vor allem in die äuße­

ren Quadranten.

Undifferenzierte Karzinome las­

sen an Melanome, Non-Hodgkin- Lymphome und anaplastische klein­

zellige Karzinome (Lunge und Pan­

kreas) denken. Beim isolierten, axil­

lären Melanombefall kommt die ra­

dikale axilläre Ausräumung in Frage. Die Prognose ist nach Lymphknotenexzision relativ gut:

die Fünf-Jahres-Überlebensraten lie­

gen im Bereich von 20 bis 25% (2).

Befall der inguinalen Lymphknotenareale

Inguinale Lymphadenopathien sind banal und meist durch entzündliche Veränderungen der unteren Extre­

mitäten bedingt. Femorale und iliakale Adenopathien deuten auf schwerere Erkrankungen, wobei ein solcher Lymphknotenbefall im Rah­

men eines unbekannten Primärtu­

mors selten ist. Die Mehrzahl der hier metastasierenden Tumoren wer­

den intra vitam gefunden: genitove- sikale und anorektale Organe und Haut. Ovar und Prostata sind selten.

Die Histologie zeigt in 40% anapla­

stische Karzinome, in 37% Platten­

epithelkarzinome und in 10% Ade­

nokarzinome (25). Ohne anderen Primärherd muß man ausschließlich an Non-Hodgkin- und Hodgkin- Lymphome denken. Die histologi­

sche Unterscheidung von Melano­

men und Lymphomen gegenüber an­

deren Karzinomen kann kritisch sein.

Die malignen Melanome machen nur 4 bis 5,6% aller Patienten mit unbekanntem Primärtumor aus, wo­

bei die Frauen dominieren (2). Axil­

läre und inguinale Lymphknoten do­

minieren. Die Überlebensrate wird bei Befall mehrerer Lymphknoten­

gruppen schlechter. Alter, Ge­

schlecht und Histologie beeinflussen das Überleben nicht. Die Fünf-Jah- res-Überlebensrate wird bei ober­

flächlichem Lymphknotenbefall ei­

ner Region und Ausschluß weiterer Metastasen nach radikaler Lymph- adenektomie mit 27 bis 65% angege­

ben, was ähnlich ist wie bei Patien­

ten mit primärem malignen Mela­

nom und regionärem Lymphknoten­

befall (2, 20). Das Erzwingen der Diagnose und die Therapie sind ge­

rechtfertigt.

Bei den übrigen Tumoren ist die Therapie wiederum die chirurgische Resektion oder Radiotherapie, eventuell kombiniert je nach dem Ausmaß des Befalls. Die Fünf-Jah- res-Überlebensrate beträgt 27 bis 37% nach Radiotherapie oder Chir­

urgie (2, 3, 25).

Befall der supraklavikulären Lymphknoten

Bei Befall der rechten Gruppe kom­

men Tumoren aus der rechten Lunge inklusive Brustwand und Mamma und aus der linken unteren Lunge in Frage. Die lymphatische Drainage in die linke Gruppe erfaßt ein wesent­

lich größeres Gebiet: Abdomen via Ductus thoracicus, linke obere Lunge und linke Brustwand. Neben Lungen- und Mammakarzinom muß also an gastrointestinale und uro­

genitale Tumoren (Virchow’sche

Drüse) gedacht werden. Bei Staub et al. (9) dominierte der supraklaviku­

läre Befall mit Lungenkarzinomen vor allem als Ausgangspunkt. Die Prognose dieser Patienten ist schlecht: Weniger als 5% der Patien­

ten überleben fünf Jahre (1, 2).

Befall der mediastinalen und retroperitonealen Lymphknoten

Extrathorakale Tumore wie solche des Urogenitaltraktes, des HNO-Be- reiches, der Mamma und die Mela­

nome kommen in Frage, wobei es meist fortgeschrittene unheilbare Stadien sind. Der Pessimismus ist nur teilweise gerechtfertigt, da 1981 sogenannte extragonadale Keimzell­

tumoren von anderen histologisch wenig differenzierten Tumoren ab­

gegrenzt wurden. Es handelte sich fast ausschließlich um Männer um 40 Jahre, mit erhöhten Tumormarkern a-FP und b-HCG, raschem Tumor­

wachstum und auffällig günstigem Ansprechen auf Cisplatin-Chemo- therapie (26). Die Verwandtschaft mit primär gonadalen Keimzelltu­

moren lag nahe. Die gleichen Auto­

ren beschrieben später sogenannte

»fortgeschrittene, wenig differen­

zierte Karzinome unbekannten Ur­

sprungs« (27, 28). In dieser größeren Serie wurden 56% objektive Remis­

sionen mit der gleichen Chemothera­

pie erreicht. Histologisch ließen sich die Tumoren, die auf die Therapie ansprechen, nicht definieren (28, 29). Eine weitere Untergruppe (etwa 13% der Patienten) zeigte bei histo­

logisch ähnlich unspezifischem Bild Charakteristika neuroendokriner Tumoren in der Elektronenmikro­

skopie (30). Sie verhielten sich biolo­

gisch sehr aggressiv, mit Metastasie­

rung schon bei Diagnose, waren aber analog chemosensibel.

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