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Geschäftsbericht 2019

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Geschäftsbericht 2019

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Inhaltsverzeichnis

An unsere Aktionäre

Bericht des Aufsichtsrats --- 2

Lagebericht

Grundlagen der Gruppe --- 6

Wirtschaftsbericht --- 7

Ausblick, Chancen und Risiken --- 13

Erklärung zum Corporate Management/Corporate-Governance-Bericht --- 25

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag --- 26

Konzernabschluss

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers --- 28

Konzernbilanz --- 34

Konzern Gewinn- und Verlustrechnung und Gesamtergebnisrechnung (Verlust) --- 35

Konsolidierte Eigenkapitalveränderungsrechnung --- 36

Konzern Kapitalflussrechnung --- 37

Anhang zum Konzernabschluss --- 38

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Jumia Technologies AG und Tochtergesellschaften

2

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

2019 war ein bedeutsames Jahr für die Jumia Technologies AG („Jumia“ oder die „Gesellschaft“), da das Unternehmen im April 2019 seinen Börsengang an der New Yorker Börse durchführte. Seitdem konzentriert sich das Unternehmen weiterhin auf seine Mission, die Lebensqualität im Alltag von Afrika durch

Technologielösungen zu verbessern, die den Verbrauchern innovative, komfortable und kostengünstige Online- Dienste bereitstellen und gleichzeitig Unternehmen beim Wachstum unterstützen, die sich durch die Nutzung unserer Plattform besser mit Verbrauchern verbinden können.

Im Folgenden möchten wir Sie über die Arbeit des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse im Geschäftsjahr 2019 informieren:

Kooperation zwischen Aufsichtsrat und Vorstand

Der Aufsichtsrat von Jumia hat im Geschäftsjahr 2019 vertrauensvoll mit dem Vorstand zusammengearbeitet.

Inhaltliche Schwerpunkte waren die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft vor dem Hintergrund des Börsengangs und konjunkturellen Umfelds, die mittelfristige Unternehmensplanung und die strategische Weiterentwicklung des Konzerns, die Anfang 2020 abgeschlossenen Ermittlungsverfahren zu Verkaufspraktiken sowie die Behebungsplanung nach Abschluss der Untersuchungen, die Koordination und Überwachung der internen Revision sowie die Klageverfahren die gegen die Gesellschaft in den Vereinigten Staate von Amerika eingereicht wurden. Dazu hat der Aufsichtsrat die Arbeit des Vorstands entsprechend dem Gesetz,

Unternehmenssatzung und dem Deutschen Corporate Governance Kodex regelmäßig überwacht und beratend begleitet.

Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regelmäßig zeitnah, schriftlich und mündlich umfassend über die Lage der Gesellschaft informiert und mit ihm die Geschäftsentwicklung sowie Entscheidungen ausführlich erörtert. Der Vorstand ist seinen Informationspflichten gegenüber dem Aufsichtsrat vollständig nachgekommen.

Überwachung des Vorstands bei der Geschäftsführung und weitere Tätigkeits- schwerpunkte des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat achtete darauf, dass gesetzliche Regelungen, die Satzung sowie die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats und des Vorstands eingehalten wurden. Er fasste die nach Gesetz und Satzung erforderlichen Beschlüsse. Soweit Geschäftsvorgänge der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, beriet er diese vor der Beschlussfassung eingehend mit dem Vorstand. Die Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand war stets konstruktiv und zielorientiert.

Bei der Wahrnehmung seiner Überwachungsaufgabe befasste sich der Aufsichtsrat unter anderem mit folgenden Schwerpunktthemen:

• Geschäftsentwicklung im Jahresverlauf

• Einzel- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2019

• Prüfungsplanung und Berichterstattung der internen Revision, insbesondere Einhaltung der Vorschriften des Sarbanes-Oxley Act of 2002

• Strategische Überlegungen zur Kommunikation und Vorgehen im Klageverfahren der Gesellschaft in den Vereinigten Staaten von Amerika.

• Interne Untersuchung von bestimmten Verkaufspraktiken sowie Aufarbeitung und Behebungsplanung nach Abschluss der Untersuchungen.

• Beurteilung und Anpassung der Vergütungskomponenten des Vorstands

• Budge-Planung des Jumia Konzerns für das Geschäftsjahr 2020

• Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex

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Jumia Technologies AG und Tochtergesellschaften

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Veränderungen im Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der Jumia Technologies AG hatte zum 31. Dezember 2019 acht (8) Mitglieder. Im Berichtsjahr gab es eine personelle und strukturelle Veränderung im Aufsichtsrat. Am 7. März 2019 beschloss die

Hauptversammlung eine Erhöhung der Zahl der Aufsichtsratsmitglieder von sieben (7) auf acht (8) Mitglieder und wählte Angela Kaya Mwanza als neues Aufsichtsratsmitglied. Zum Berichtszeitpunkt, mit Datum vom 24. Februar 2020 ist Alioune Ndiaye aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.

Zusammensetzung des Aufsichtsrats und der Ausschüsse

Alle Mitglieder des Aufsichtsrats werden von der Hauptversammlung als Vertreter der Aktionäre gewählt. Der Aufsichtsrat unterliegt nicht dem Gesetz über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer.

Der Aufsichtsrat verfügte im Geschäftsjahr 2019 über vier Ausschüsse:

• Prüfungsausschuss

• Vergütungsausschuss

• Exekutiv- und Nominierungsausschuss

• IPO-Ausschuss (Aufgelöst im April 2019)

Sitzungen des Aufsichtsrats

Zur Wahrnehmung seiner Aufgaben kam der Aufsichtsrat im Jahr 2019 zu vier ordentlichen Aufsichtsratssitzungen zusammen. In der Sitzung am 28. Februar waren fünf (5) von sieben (7)

Aufsichtsratsmitglieder, in der Sitzung vom 18. Juni waren sechs (6) von acht (8) Aufsichtsratsmitgliedern, in der Sitzung vom 10. September und 10. Dezember waren je sieben (7) von acht (8) Aufsichtsratsmitgliedern vertreten.

Der Aufsichtsrat befasste sich im Wesentlichen im Berichtsjahr mit der Geschäftsentwicklung sowie der allgemeine finanzielle und strategische Situation der Gesellschaft, der internen Untersuchung bestimmter Verkaufspraktiken und Behebungsplanung nach Abschluss der Untersuchung, der Planung und Festlegung der Budgetziele für das Jahr 2020 sowie den Berichten der jeweiligen Ausschüsse. Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand auch ausführlich über die Entwicklung der Geschäfts- und Finanzlage, der Risikolage, der Markt- und Wettbewerbssituation sowie der Personalsituation unterrichtet. Die Berichte des Vorstands entsprachen sowohl hinsichtlich der darin behandelten Themen als auch hinsichtlich ihres Umfangs den gesetzlichen Bestimmungen, den Grundsätzen guter Corporate Governance und den Vorgaben des Aufsichtsrats.

Tätigkeit der Aufsichtsratsausschüsse

Der Aufsichtsrat hat vier Ausschüsse gebildet, von denen einer nach Abschluss des Börsengangs aufgelöst wurde.

• Der Vergütungsausschuss befasst sich mit den Dienstverträgen und Personalangelegenheiten des Vorstands. Der Ausschuss kam im Verlauf des Geschäftsjahres sieben (7) Mal vollzählig zusammen. Er beschäftigte sich unter anderem mit der Struktur der Vorstandsvergütung. Hier liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Einhaltung der Vorgaben des Deutsche Corporate Governance Kodex.

• Der Prüfungsausschuss befasst sich insbesondere mit Fragen der Rechnungslegung, des

Risikomanagements sowie der Prüfungsplanung, der Kommunikation mit der internen Revision, den Ermittlungsverfahren zu bestimmten Verkaufspraktiken und der Behebungsplanung nach Abschluss der Untersuchung sowie den Klageverfahren in den Vereinigten Staaten von Amerika. Der Ausschuss tagte im Jahr elf (11) Mal, wovon eine Sitzung dazu diente, die Feststellung des Jahresabschlusses und die Billigung des Konzernabschlusses vorzubereiten. Die Ausschussmitglieder waren mit einer Ausnahme bei allen Sitzungen vollzählig anwesend.

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Jumia Technologies AG und Tochtergesellschaften

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• Der Governance und Nominierungsausschuss kontrolliert das Einhalten der Regeln des Deutschen Corporate Governance Kodex, nominiert Mitglieder des Vorstands und schlägt Mitglieder für die Aufnahme im Aufsichtsrat vor. Der Aufsichtsrat gab auf Empfehlung des Governance- und

Nominierungsauschusses am 26. Dezember 2019 die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG ab.

Die Gesellschaft erfüllt den überwiegenden Teil der Empfehlungen des Kodex. Die wenigen

Abweichungen werden auch im Corporate- Governance-Bericht erläutert, der im Zusammenhang mit der Erklärung zur Unternehmensführung auf der Internetseite

www.investor.jumia.com/Corporate_Governance veröffentlicht wurde.

• Der IPO-Ausschuss bestand bis zum Abschluss des Börsengangs der Gesellschaft im April 2019 und befasste sich insbesondere mit der Prüfung und Genehmigung aller Transaktionen, die im

Zusammenhang mit dem Börsengang der Gesellschaft vom Aufsichtsrat erfolgten.

Prüfung des Konzernabschlusses der Jumia Technologies AG

Zur Prüfung des Konzernabschlusses wurde in der Hauptversammlung der Jumia Technologies AG vom 9. April 2019 die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer gewählt. Diese hat den Konzern-Jahresabschluss und den Konzern- Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Sämtliche Aufsichtsratsmitglieder erhielten nach Aufstellung und rechtzeitig vor der bilanzfeststellenden Sitzung den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers. Nach vorbereitender Beratung durch den Prüfungsausschuss

behandelte der Gesamtaufsichtsrat diese Unterlagen in seiner Sitzung am 29. April 2020. An dieser Sitzung nahmen neben den Mitgliedern des Vorstands die Vertreter des Abschlussprüfers teil. Diese berichteten über die Prüfung insgesamt, die festgelegten Prüfungsschwerpunkte, die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung sowie über Leistungen, die der Abschlussprüfer zusätzlich zu den Abschlussprüfungsleistungen erbracht hat, und

beantworteten Fragen der Mitglieder des Aufsichtsrats. Es ergaben sich keine Einwendungen seitens des Aufsichtsrats. Dieser nahm das Ergebnis der Prüfung daher zustimmend zur Kenntnis.

Der Aufsichtsrat hat den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht für das Jahr 2019 geprüft, ebenso die Ergebnisse der Abschlussprüfung durch den Abschlussprüfer. Nach dem abschließenden Ergebnis dieser Prüfungen hat er keine Einwendungen erhoben und in der Aufsichtsratssitzung vom 29. April 2020 den Konzernabschluss gebilligt.

Berlin, im April 2020

Der Aufsichtsrat

_______________________

Jonathan D. Klein

Vorsitzender des Aufsichtsrates

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Konzernlagebericht 2019 Jumia Technologies AG

Inhalt

1. Grundlagen des Konzerns --- 6

1.1 Geschäftsmodell und rechtliche Grundlagen der Finanzberichterstattung --- 6

1.2 Forschung und Entwicklung --- 7

2. Wirtschaftsbericht --- 7

2.1 Allgemeine wirtschaftliche und branchenspezifische Bedingungen --- 7

2.2 Geschäftsverlust --- 8

2.2.1 Ertragslage --- 8

2.2.2 Finanzlage --- 10

2.2.3 Vermögenslage --- 10

2.2.4 Gesamtaussage hinsichtlich der Ertragslage, Finanzlage und des Nettovermögens des Konzerns --- 11

2.3 Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren --- 11

3. Prognosebericht, Berichte über Chancen und Risiken --- 13

3.1 Prognosebericht --- 13

3.2 Risikobereich einschließlich der Beschreibung des rechnungslegungsbezogenen internen Kotroll- und Risikomanagementsystems --- 14

3.2.1 Struktur des Risikomanagements --- 14

3.2.3 Risiken --- 17

3.3 Chancenbericht --- 24

3.4 Zusammenfassung der Risikolage des Konzerns --- 25

4. Erklärung zur Unternehmensführung/ Corporate Governance Bericht --- 25

5. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag --- 26

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1. Grundlagen des Konzerns

1.1 Geschäftsmodell und rechtliche Grundlagen der Finanzberichterstattung

Die Jumia Technologies AG, mit Sitz in der Charlottenstraße 4, 10969 Berlin, Deutschland, wurde 2012 gegründet und ist ein führender Internetkonzern, der in vielen Ländern in Afrika tätig ist. Im Folgenden werden die Jumia Technologies AG und ihre Tochtergesellschaften auch als „Jumia“, die „Gesellschaft“ oder der „Konzern“

bezeichnet. In ihrer Funktion als Konzernobergesellschaft erfüllt die Jumia Technologies AG zentrale Aufgaben, einschließlich der Finanzierung von Konzerndienstleistungen und konzerninternen Dienstleistungen. Die geschäftlichen und betrieblichen Tätigkeiten des Konzerns werden ausschließlich durch seine auf dem afrikanischen Markt angesiedelten Tochtergesellschaften durchgeführt.

Seit April 2019 sind Hinterlegungsscheine für Aktien an der Gesellschaft (American Depositary Shares, „ADS“) an der New York Stock Exchange (NYSE) unter dem Symbol JMIA gelistet. Die Gesellschaft gilt damit als börsennotierte Aktiengesellschaft i.S.d. § 3 Absatz 2 Aktiengesetz („AktG“) ist aber mangels einer Notierung an einem Handelsplatz nach § 2 Absatz 11 Wertpapierhandelsgesetz („WpHG“) kein kapitalmarktorientiertes Unternehmen i.S.d. § 264d Handelsgesetzbuch („HGB“).

Die Gesellschaft ist nach § 267 Absatz 1 HGB als kleine Kapitalgesellschaft einzustufen. Entsprechend unterliegt der handelsrechtliche Einzelabschluss, den die Gesellschaft in Übereinstimmung mit § 264 Absatz 1 HGB erstellt, nicht der Prüfungspflicht gemäß § 316 Absatz 1 HGB und wird unter Inanspruchnahme aller handelsrechtlichen Vereinfachungsmöglichkeiten aufgestellt. Der Konzernabschluss der Jumia Technologies AG wurden in Ausübung des Wahlrechtes nach § 290 i.V.m. § 319e Absatz 3 HGB in Übereinstimmung mit den von der Europäischen Union angenommenen International Financial Reporting Standards erstellt. Der Konzernabschluss der Gesellschaft wird gemäß § 315 HGB durch einen Konzernlagebericht ergänzt, der alle Pflichtinformationen enthält, die für börsennotierte Aktiengesellschaften nach den Vorschriften der §§ 289 bis 289f HGB vorgesehen sind. Sofern Jumia nach diesen Vorschriften die rechtliche Möglichkeit hat, Angaben auf der Homepage zu veröffentlichen und darauf im Konzernlagebericht zu verweisen, wurde davon Gebrauch gemacht.

Jumia ist die führende panafrikanische E-Commerce-Plattform. Die Plattform von Jumia besteht aus einem Marktplatz, der Verkäufer mit Verbrauchern verbindet, einem Logistikdienst, der den Versand und die Lieferung von Paketen von Verkäufern zu Verbrauchern ermöglicht, und einem Zahlungsdienst, der Transaktionen zwischen Teilnehmern erleichtert, die auf der Plattform von Jumia aktiv sind.

Die Gesellschaft ist gegenwärtig in 11 Ländern tätig. Am 31. Dezember 2019 umfasste Jumia 71 juristische Personen (Vorjahr: 78).

Die nachstehende Grafik zeigt die Länder per 31. Dezember 2019, in denen der Konzern aktiv ist und Zweigniederlassungen unterhält:

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1.2 Forschung und Entwicklung

Wir investieren kontinuierlich in unsere Technologie sowie Datenerfassungs- und Analysekapazitäten. Wir betreiben unser Technologiezentrum in Porto, Portugal, das das zentralisierte und harmonisierte technologische Rückgrat für unsere Aktivitäten in unseren Geschäftsregionen bildet. Unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten konzentrieren sich auf die Produktion, Wartung und den Betrieb neuer und bestehender Waren und Dienstleistungen. Wir sehen unsere Aufwendungen für Technologie und Content als Investition in zukünftiges Wachstum sowie für ein verbessertes Kundenerlebnis für Verkäufer und Verbrauchern. In Zukunft beabsichtigen wir, unsere Investitionen in unsere Technologie- und Datenkapazitäten aufrechtzuerhalten oder zu erhöhen. Im Jahr 2019 waren die Forschungs- und Entwicklungskosten des Unternehmens im Verhältnis zu unseren Gesamtkosten unwesentlich.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Allgemeine wirtschaftliche und branchenspezifische Bedingungen Allgemeine wirtschaftliche Bedingungen

Gemäß dem im Januar 2020 veröffentlichten „World Economic Outlook" des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist die Weltkonjunktur weiterhin im Prozess der Konsolidierung. Das globale Wachstum wird voraussichtlich von geschätzten 2,9 Prozent im Jahr 2019 auf 3,3 Prozent im Jahr 2020 und 3,4 Prozent im Jahr 2021 steigen.

In Afrika südlich der Sahara wird auf Basis der Erwartungen des IWF erwartet, dass sich das Wachstum zwischen 2020 und 2021 auf 3,5 Prozent verstärkt (von 3,3 Prozent im Jahr 2019). Die Prognose für 2020 ist um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Oktober veröffentlichten World Economic Outlook und um 0,2 Prozentpunkte schwächer für 2021. Dies spiegelt Abwärtsrevisionen für Südafrika (wo strukturelle Einschränkungen und sich

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8 verschlechternde öffentliche Finanzen das Geschäftsvertrauen und private Investitionen beeinträchtigen) und für Äthiopien (wo eine Konsolidierung des öffentlichen Sektors zur Eindämmung der Schuldenrate erforderlich ist, voraussichtlich das Wachstum belasten wird) wider. Wetterbedingte Katastrophen wie Tropenstürme, Überschwemmungen, Hitzewellen, Dürren und Waldbrände haben in den letzten Jahren in mehreren Regionen schwere humanitäre Kosten und den Verlust des Lebensunterhalts verursacht. Der Klimawandel, der Treiber der zunehmenden Häufigkeit und Intensität wetterbedingter Katastrophen, gefährdet bereits die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen, nicht nur in den direkt betroffenen Regionen.

Die entsprechenden Prognosen berücksichtigen dabei noch keine Auswirkungen aus den weltweiten wirtschaftlichen Konsequenzen der COVID 19 Pandemie.

Branchenspezifische Bedingungen

Bis Ende 2018 betrug die Anzahl der Mobilfunkteilnehmer im Subsahara-Afrika bereits 465 Millionen, was einer Steigerung von 20 Millionen gegenüber dem Vorjahr und einen Anteil von 44% an der Gesamtbevölkerung entspricht. Ungefähr 239 Millionen Personen und damit ungefähr 20% der Gesamtbevölkerung nutzen regelmäßig das mobile Internet. Die Region bleibt damit die am schnellsten wachsende Region in Afrika, mit einer erwarteten jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 4,6 % und weiteren 167 Millionen Mobilfunkteilnehmern bis 2025.

Die demographische Struktur der Region Afrika wird weiterhin dafür sorgen, dass viele junge Verbraucher mit Erreichen der Volljährigkeit einen Mobilfunkvertrag abschließen und damit wesentlich zum Wachstum der Branche beitragen werden. Bis zum Jahr 2025 werden über 300 Millionen Menschen das mobile Internet nutzen, wobei die meisten über mobile Hochgeschwindigkeits-Breitbandnetze verbunden sein werden. Die Region ist weiterhin ein Hotspot für mobile Bezahldienste. Bis Ende 2018 gab es bereits 395,7 Millionen registrierte mobile Zahlungskonten, was fast der Hälfte der Weltweiten mobilen Zahlungskonten entspricht. (Quelle: GSMA – The Mobile Economy – Sub-Saharan Africa 2019).

2.2 Geschäftsverlauf

Jumia hat im Geschäftsjahr 2019 eine Steigerung der Umsatzerlöse von 38,7 % verzeichnet. Diese Steigerung lag innerhalb der Vorjahresprognose des Konzerns. Im Geschäftsjahr 2019 erhöhten sich die Umsatzerlöse von 129,06 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2018 auf 160,41 Mio. EUR. Das EBIT fiel von -169,49 Mio. EUR auf -226,49 Mio.

EUR. Auch die Entwicklung des EBIT entspricht damit den Prognosen des Vorjahres.

Insgesamt hat Jumia einen Konzerngesamtverlust in Höhe von 226,34 Mio. EUR erwirtschaftet (Vorjahr: 170,62 Mio. EUR).

2.2.1 Ertragslage

In Tsd. EUR 01.01. – 31.12.2019 01.01. – 31.12.2018

Angepasst

Umsatzerlöse 160.408 129.058

Umsatzkosten 84.506 84.849

Bruttogewinn

75.902 44.209

Logistikaufwendungen 77.392 50.466

Marketingaufwendungen 56.019 46.016

Aufwendungen für Technologie und Content 27.272 22.432

Allgemeine Verwaltungsaufwendungen 144.525 94.925

Sonstige betriebliche Erträge 1.929 172

Sonstige betriebliche Aufwendungen 496 277

Betriebsverlust

(227.873) (169.735)

Finanzertrag 3.959 1.590

Finanzierungsaufwendungen 2.576 1.349

Verlust vor Ertragsteuern

(226.490) (169.494)

Ertragssteueraufwand 575 887

Jahresfehlbetrag des Konzerns

(227.065) (170.381)

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9

Die geographische Aufteilung der Umsatzerlöse der Gesellschaft ergibt sich wie folgt:

in Tsd. EUR 01.01. – 31.12.2019 01.01. – 31.12.2018

Westafrika(1) 68.919 65.655

Nordafrika(2) 57.238 36.947

Ost- und Südafrika(3) 32.839 25.947

Portugal 43 509

Frankreich — —

Vereinigte Arabische Emirate 49 —

Deutschland 1.320 —

Summe 160.408 129.058

Die Umsatzkosten entwickelten sich im Einklang mit den Umsatzerlösen von Erstanbietern und blieben mit 84,51 Mio. EUR im Jahr 2019 gegenüber 84,85 Mio. EUR im Jahr 2018 nahezu unverändert. Die Umsatzkosten beinhalten hauptsächlich den Kaufpreis von Konsumgütern, die in den Erstanbieterverkäufen verkauft werden.

Bestimmte Ausgaben im Zusammenhang mit Drittanbieterverkäufen, wie z. B. Entschädigungen an Verkäufer für verlorene, beschädigte oder verspätete Liefergegenstände, sind ebenfalls in den Umsatzkosten enthalten.

Der Bruttogewinn stieg von 44,21 Mio. EUR im Jahr 2018 um 71,7% auf 75,90 Mio. EUR im Jahr 2019, was hauptsächlich auf die zunehmende Monetisierung der Plattform in Bezug auf die Marktplatzeinnahmen sowie auf eine verbesserte Werbedisziplin und verringerte Verbraucheranreize zurückzuführen ist, die die Margen stützten.

Die Logistikaufwendungen erhöhten sich von 50,47 Mio. EUR im Jahr 2018 um 53,4% auf 77,39 Mio. EUR im Jahr 2019, hauptsächlich aufgrund des Anstiegs der Fracht- und Versandkosten wegen des höheren Verkaufsvolumens sowie eines Anstiegs des grenzüberschreitenden Umsatzes. Volumensteigerungen tragen zur einer höheren Effizienz der Logistikaufwendungen bei, da wir auf bestimmten Routen niedrigere Versandkosten pro Paket erzielen können

Die Marketingaufwendungen stiegen von 46,02 Mio. EUR im Jahr 2018 um 21,7% auf 56,02 Mio. EUR im Jahr 2019, was hauptsächlich auf eine Zunahme der Marketingaktivitäten zurückzuführen ist. Die Umsatz- und Werbekosten pro aktivem Kunden fielen von 11,6 EUR im Jahr 2018 um 21,1% auf 9,2 EUR im Jahr 2019. Dies spiegelt die anhaltende Marketingeffizienz, den erhöhten Datenverkehr in unserer App, der die Wiedereingliederungskosten reduziert sowie die effizienteren Investitionen in das Suchmaschinenmarketing wider.

Die Aufwendungen für Technologie und Content stiegen um 21,6% von 22,43 Mio. EUR im Jahr 2018 auf 27,27 Mio. EUR im Jahr 2019, hauptsächlich wegen der Kosten für die Technologieinfrastruktur sowie für Lizenz- und Wartungskosten. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf einen Anstieg der Hosting- und Serverkosten aufgrund des höheren Datenverkehrs auf unserer Plattform zurückzuführen.

Die allgemeinen Verwaltungskosten erhöhten sich von 94,93 Mio. EUR im Jahr 2018 um 52,3% auf 144,53 Mio.

EUR im Jahr 2019, was hauptsächlich auf einen Anstieg der Personalkosten, durch die Erweiterung unserer Organisationsstruktur im Zuge des Börsengangs und den Kosten der aktienbasierten Vergütung von 17,4 Mio.

EUR im Jahr 2018 auf 37,3 Mio. EUR im Jahr 2019 zurückzuführen ist. Weiterhin sind erhöhte Prüfungs- sowie Rechts- und Beratungskosten angefallen, die teilweise auf die Vorbereitungen im Zusammenhang mit dem Börsengangs zurückzuführen sind. Höhere Miet- und Bürokosten trugen ebenfalls zum Anstieg der allgemeinen Verwaltungskosten bei. Im vierten Quartal 2019 fielen Restrukturierungskosten in Höhe von 2,2 Mio. EUR im Rahmen unserer Initiativen zur Portfoliooptimierung und Rationalisierung der Mitarbeiterzahl, einschließlich Abfindungen, Rückstellungen und anderer Kosten für die Beendigung des Geschäftsbetriebs an.

1 Westafrika umfasst Nigeria, die Elfenbeinküste, Senegal, Kamerun und Ghana.

2 Nordafrika umfasst Ägypten, Tunesien, Marokko und Algerien.

3 Ost- und Südafrika umfasst Kenia, Tansania, Uganda, Ruanda und Südafrika.

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2.2.2 Finanzlage

in Mio. EUR 01.01. – 31.12.2019 01.01. – 31.12.2018

Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (182,588) (139,012)

Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit (67,701) (3,633)

Netto-Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 316,828 213,249

Nettoerhöhung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 66,539 70,604

Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente aufgrund von Wechselkursänderungen

(2,847)

(0,303)

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Periodenbeginn 100,635

29,728

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Periodenende

170,021

100,635 Wie im Vorjahr erfassen die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente die Bilanzpositionen Kassenbestand, Bankguthaben und Schecks.

Der Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit stieg von einem Mittelabfluss von 139,0 Mio. € im Jahr 2018 um 31,3% auf einen Mittelabfluss von 182,6 Mio. € im Jahr 2019, was hauptsächlich auf einen Anstieg unseres Verlusts vor Ertragsteuern, bereinigt um nicht zahlungswirksame Posten, zurückzuführen ist. Ein Anstieg des Betriebskapitals aufgrund eines Anstiegs der Forderungen und eines Rückgangs der Verbindlichkeiten führte 2019 zu einem Nettomittelabfluss von 12,4 Mio. € gegenüber einem Nettomittelzufluss von 1,8 Mio. € im Jahr 2018.

Der Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit stieg deutlich von einem Mittelabfluss von 3,6 Mio. € im Jahr 2018 auf einen Mittelabfluss von 67,7 Mio. € im Jahr 2019 aufgrund von Mittelabflüssen im Zusammenhang mit der Platzierung von Termineinlagen in Höhe von 62,7 Mio. € im Jahr 2019.

Der Netto-Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erhöhte sich von einem Mittelzufluss von 213,2 Mio. EUR im Jahr 2018 um 48,6% auf einen Mittelzufluss von 316,8 Mio. EUR im Jahr 2019. Im Jahr 2018 betrafen die Mittelzuflüsse hauptsächlich Kapitaleinzahlungen unserer Aktionäre auf Basis von abgerufenen Kapitalzusagen in Höhe von 216 Mio. EUR. Im Jahr 2019 betrafen die Mittelzuflüsse hauptsächlich den Erlös aus dem Börsengang im April 2019 und einer gleichzeitige Privatplatzierung von Mastercard.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betragen am 31. Dezember 2019 170,02 Mio. EUR (Vorjahr:

100,64 Mio. EUR).

Die Eigenkapitalausstattung ist zum Bilanzstichtag durch eine im Vergleich zum Vorjahr gestiegene Eigenkapitalquote auf 61,4 % (Vorjahr: 35,1 %) gekennzeichnet.

2.2.3 Vermögenslage Vermögenswerte

Eigenkapital & Verbindlichkeiten

31. Dezember 31. Dezember

2019 % 2018 %

In Tsd. Euro Angepasst

Langfristige Vermögenswerte 19.098 6,4 6.638 4,7

Kurzfristige Vermögenswerte 278.084 93,6 135.382 95,3

Gesamt 297.182 100,0 142.020 100,0

31. Dezember 31. Dezember

2019 % 2018 %

In Tsd. Euro Angepasst

Eigenkapital 182.574 61,4 49.848 35,1

Verbindlichkeiten 114.608 38,6 92.172 64,9

Gesamt 297.182 100,0 142.020 100,0

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11 Die Aktivseite der Bilanz ist überwiegend durch Terminanlagen (62,42 Mio. EUR; Vorjahr: 0,00 EUR), Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (170,02 Mio. EUR; Vorjahr: 100,64 Mio. EUR), durch Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen in Höhe von 16,94 Mio. EUR (Vorjahr: 13,03 Mio. EUR), geleisteten Anzahlungen und sonstigen Umlaufvermögen in Höhe von 12,59 Mio.

EUR (Vorjahr: 7,38 Mio. EUR) sowie Vorräten (10,00 Mio. EUR; Vorjahr: 9,43 Mio. EUR) gekennzeichnet. Die Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der sonstigen Forderungen ist zum Großteil auf höhere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (17,78 Mio. EUR; Vorjahr 12,32 Mio. EUR) sowie auf höhere geleistete Anzahlungen an Lieferanten (2,36 Mio. EUR; Vorjahr: 0,24 Mio. EUR) zurückzuführen. Die Zunahme der geleisteten Anzahlungen und sonstigen Umlaufvermögen ist hauptsächlich auf höhere Anzahlungen von Servernutzungskosten sowie Softwarelizenzen (7,79 Mio. EUR; Vorjahr: 1,63 Mio. EUR) zurückzuführen.

Das konsolidierte Eigenkapital hat sich von 49,85 Mio. EUR um 132,72 Mio. EUR auf 182,57 Mio. EUR erhöht.

In 2019 hat die Gesellschaft insgesamt Bareinlagen in Höhe von 329,17 Mio. EUR (Vorjahr: 215,99 Mio. EUR) erhalten. Zum 31. Dezember 2019 besaß der Konzern eine Eigenkapitalbasis mit einer Eigenkapitalquote von 61,4 % (Vorjahr: 35,1 %).

Die Verbindlichkeiten beinhalten überwiegend kurzfristige Verbindlichkeiten, bestehend aus Verbindlichkeiten für Lieferungen und Leistungen (56,44 Mio. EUR; Vorjahr: 47,68 Mio. EUR) und Rückstellungen (27,04 Mio.

EUR; Vorjahr: 19,69 Mio. EUR). Die Erhöhung ist im Allgemeinen auf eine stärkere Geschäftstätigkeit zurückzuführen.

2.2.4 Gesamtaussage hinsichtlich der Ertragslage, Finanzlage und des Nettovermögens des Konzerns

Die Jumia Technologies AG und ihre Tochtergesellschaften haben sich vielschichtigen Herausforderungen im Geschäftsjahr 2019 gestellt. Die Gesamtgeschäftsentwicklung kann als positiv betrachtet werden.

2.3 Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Der Konzern misst den Erfolg seiner Geschäftsfelder anhand bestimmter Leistungsindikatoren, einschließlich

„Jährliche Aktive Kunden“, „Bestellungen“, „Bruttowarenwert“ („GMV“), „Gesamtzahlungsvolumen“ („TPV“),

„JumiaPay Transaktionen“ und „Bereinigtes EBITDA“. Bei diesen handelt es sich zum Teil um nicht nach den angewandten Rechnungslegungsstandards ermittelte Messgrößen.

Die bedeutendsten Leistungsindikatoren auf Konzernebene sind:

Jährliche Aktive Kunden

„Jährliche Aktive Kunden“ sind eindeutige Verbraucher, die innerhalb von 12 Monaten vor dem maßgeblichen Stichtag eine Bestellung für ein Produkt oder eine Dienstleistung auf unserer Plattform aufgegeben haben, unabhängig von Stornierungen oder Rückgaben. Wir glauben, dass Jährliche Aktive Kunden ein nützlicher Indikator für die Akzeptanz unseres Angebots durch Verbraucher in unseren Märkten darstellt.

Bestellungen

Bestellungen entsprechen der Gesamtzahl der Bestellungen für Produkte und Dienstleistungen in dem maßgeblichen Zeitraum auf unserer Plattform, unabhängig von Stornierungen oder Rücksendungen.Wir glauben, dass die Anzahl der Bestellungen ein nützlicher Indikator ist, um die Gesamtnutzung unserer Plattform, unabhängig vom Geldwert der einzelnen Transaktionen zu messen.

Bruttowarenwert („GMV“)

Der Bruttowarenwert entspricht dem Gesamtwert der Bestellungen für Produkte und Dienstleistungen, einschließlich Versandkosten und Umsatzsteuer und vor Abzug von Rabatten oder Gutscheinen, unabhängig von Stornierungen oder Rückgaben für den jeweiligen Zeitraum. Wir glauben, dass GMV ein nützlicher Indikator für die Nutzung unserer Plattform ist, der nicht durch Verschiebungen zwischen Erst- und Drittverkäufen oder der Zahlungsmethode beeinflusst wird. Wir verwenden Jährliche Aktive Kunden, Bestellungen und GMV als einige von vielen Indikatoren, um die Nutzung unserer Plattform zu überwachen.

(13)

12

Gesamtzahlungsvolumen („TPV“)

Das Gesamtzahlungsvolumen entspricht dem Gesamtwert der Bestellungen für Produkte und Dienstleistungen, die mit JumiaPay abgeschlossen wurden, einschließlich Versandkosten, Umsatzsteuer und vor Abzug von Rabatten oder Gutscheinen, unabhängig von Stornierungen oder Rückgaben für den jeweiligen Zeitraum. Wir glauben, dass das TPV, das dem Anteil des GMV entspricht, für das JumiaPay als relevante Zahlungsmethode verwendet wurde, einen nützlichen Indikator für die Entwicklung und Akzeptanz unserer Zahlungsdienstleistungsangebote durch die Verbraucher darstellt

JumiaPay-Transaktionen

JumiaPay Transaktionen entsprechen der Gesamtzahl der Bestellungen für Produkte und Dienstleistungen auf unseren Plattformen, die mit JumiaPay abgeschlossen wurden, unabhängig von Stornierungen oder Rückgaben für den jeweiligen Zeitraum. Wir glauben, dass JumiaPay-Transaktionen ein nützlicher Indikator für die Entwicklung und Akzeptanz unserer Zahlungsdienstleistungsangebote für Bestellungen auf unserer Plattform durch Verbraucher ist, unabhängig vom Geldwert der einzelnen Transaktionen. Wir verwenden TPV und die Anzahl der JumiaPay-Transaktionen, um die Entwicklung unserer Zahlungsdienste zu messen.

Bereinigtes EBITDA

Wir definieren das bereinigte EBITDA als Jahresfehlbetrag, bereinigt um Ertragsteuern, Finanzertrag, Finanzierungskosten, Abschreibungen sowie angepasst um aktienbasierte Vergütungsaufwendungen.

Das bereinigte EBITDA ist eine ergänzende Nicht-IFRS-Kennzahl unserer operativen Leistung, die nicht nach IFRS erforderlich ist oder gemäß diesen dargestellt wird. Das bereinigte EBITDA ist keine Messung unserer finanziellen Leistung nach IFRS und sollte nicht als Alternative zu Jahresverlusten, Verlusten vor Ertragsteuern oder anderen nach IFRS abgeleiteten Leistungskennzahlen betrachtet werden. Wir weisen Anleger darauf hin, dass Beträge, die gemäß unserer Definition des bereinigten EBITDA ausgewiesen werden, möglicherweise nicht mit ähnlichen Kennzahlen anderer Unternehmen vergleichbar sind, da nicht alle Unternehmen und Analysten das bereinigte EBITDA auf die gleiche Weise berechnen. Wir präsentieren das bereinigte EBITDA, weil wir es als wichtigen ergänzenden Maßstab für unsere operative Leistung betrachten. Das Management ist der Ansicht, dass das Verständnis der Anleger für unsere Leistung durch die Einbeziehung von Nicht-IFRS-Finanzkennzahlen als angemessene Grundlage für das Verständnis unserer laufenden Ertragslage verbessert wird. Durch die Bereitstellung dieser Nicht-IFRS-Finanzkennzahl und eine Überleitung zur nächstgelegenen IFRS- Finanzkennzahl sind wir der Ansicht, dass wir das Verständnis der Anleger für unser Geschäft und unsere Ertragslage verbessern und die Anleger bei der Bewertung unserer strategischen Initiativen unterstützen.

Das Management verwendet bereinigtes EBITDA:

• als Maß für die Betriebsleistung, da es uns hilft, unsere Betriebsleistung auf konsistenter Basis zu vergleichen, da es die Auswirkungen von Posten beseitigt, die nicht direkt aus unseren Kerngeschäften resultieren;

• zu Planungszwecken, einschließlich der Erstellung unseres internen jährlichen Betriebsbudgets und unserer Finanzprognosen;

• die Leistung und Wirksamkeit unserer strategischen Initiativen zu bewerten; und

• um unsere Fähigkeit zur Erweiterung unseres Geschäfts zu bewerten.

Von dieser Non-IFRS-Kennzahl ausgeschlossene Posten sind wesentliche Bestandteile für das Verständnis und die Bewertung der finanziellen Leistung. Das bereinigte EBITDA unterliegt Einschränkungen als Analysewerkzeug und sollte nicht isoliert oder als Alternative oder Ersatz für die Analyse unserer gemäß IFRS ausgewiesenen Ergebnisse einschließlich des Jahresverlusts betrachtet werden. Einige der Einschränkungen sind:

• Das bereinigte EBITDA spiegelt nicht unsere aktienbasierten Vergütungen, Ertragsteuern oder die zur Zahlung unserer Steuern erforderlichen Beträge wider;

• Obwohl Abschreibungen bei der Berechnung des bereinigten EBITDA eliminiert werden, müssen die abgeschriebenen Vermögenswerte häufig in Zukunft ersetzt werden, und diese Maßnahmen spiegeln keine Kosten für solche Ersetzungen wider; und

• Andere Unternehmen berechnen das bereinigte EBITDA möglicherweise anders als wir, was seine Nützlichkeit als Vergleichsmaßstab einschränkt.

(14)

13 Aufgrund dieser Einschränkungen sollte das bereinigte EBITDA nicht als Maß für den Ermessensspielraum angesehen werden, der uns zur Verfügung steht, um in das Wachstum unseres Geschäfts zu investieren. Wir kompensieren diese und andere Einschränkungen, indem wir eine Überleitung des bereinigten EBITDA zu der am direktesten vergleichbaren IFRS-Finanzkennzahl vornehmen: den Jahresfehlbetrag.

Für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember, 2017 2018 2019 EUR EUR EUR USD

(in Millionen)

(ungeprüft)

Jahresfehlbetrag (165,4) (170,4) (227,1) (254,9)

Ertragssteueraufwand 11,5 0,9 0,6 0,6

Finanzertrag (2,3) (1,6) (4,0) (4,4)

Finanzierungsaufwand 1,5 1,3 2,6 2,9

Abschreibungen 1,6 2,2 7,9 8,9

Aktienbasierte Vergütung 26,3 17,4 37,3 41,8

Bereinigtes EBITDA(1) (126,8) (150,2) (182,7) (205,1)

Die Entwicklung der Leistungsindikatoren ist in der folgenden Tabelle dargestellt.

Für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember,

2017 2018 2019

(in Millionen)

Jährliche Aktive Kunden 2,7 4,0 6,1

Bestellungen n/a 14,4 26,5

GMV € 507,1 € 828,2 € 1.097,6

TPV € n/a € 54,8 € 124,3

JumiaPay-Transaktionen n/a 2,0 7,6

Bereinigtes EBITDA € (126,8) € (150,2) € (182,7)

Das Management hat sich entschieden, die Leistungsindikatoren auf Konzernebene im Vergleich zum Vorjahresbericht anzupassen, um die Entwicklung der Gesellschaft besser darstellen und kommunizieren zu können.

3. Prognosebericht, Bericht über Chancen und Risiken 3.1 Prognosebericht

Jumia wird sich parallel zur Entwicklung von JumiaPay weiterhin auf die Aspekte Nutzungs und Verbraucherakzeptanz konzentrieren, während wir gleichzeitig die Kosteneffizienz steigern und unsere Rentabilität weiter verbessern.

2019 begannen wir mit einer Neugewichtung des Geschäftsmixes, um unsere Rentabilität weiter zu steigern und gleichzeitig die langfristige Nutzung und Kundenakquisition voranzutreiben. Im Rahmen dieser Neugewichtung des Geschäftsmixes reduzierten wir die Werbeintensität im Geschäft mit geringerem Consumer Lifetime Value und trieben gleichzeitig das Wachstum von Produktkategorien mit hoher Konsumfrequenz voran. Dies führte zu einem negativen Wachstum des Bruttowarenwerts im vierten Quartal 2019 gegenüber dem vierten Quartal 2018, während die Bestellungen im selben Zeitraum um 49 % und die Zahl der jährlichen aktiven Verbraucher um 54 % stiegen.

Wir gehen davon aus, dass sich die Effekte der Neugewichtung des Geschäftsmixes zumindest in der ersten Hälfte des Jahres 2020 auch weiterhin auswirken werden. Verschärft werden diese Auswirkungen durch den COVID 19- Ausbruch, der eine Reihe von Versorgungs und Logistikproblemen mit sich bringt Infolgedessen erwarten wir zumindest im ersten Halbjahr 2020 eine anhaltende GMV-Schwäche, mit einer Verbesserung des Auftragseingangs und der Zahl der Jährlichen Aktiven Kunden.

Parallel dazu erwarten wir einen weiteren Zuwachs des digitalen Zahlungsverkehrs auf unserer Plattform, indem wir das Werteversprechen von JumiaPay durch neue Funktionen und mehr Anwendungsfälle für Zahlungen

(15)

14 verbessern. Für 2020 erwarten wir ein zweistelliges Wachstum des Gesamtzahlungsvolumens und der Transaktionen von JumiaPay.

Kosteneinsparungen und stetige Fortschritte auf unserem Weg zur Rentabilität werden weiterhin im Zentrum unserer Finanzstrategie bleiben. Im Jahr 2019 stieg der bereinigte EBITDA-Verlust um 21,7 % von 150,2 Millionen EUR im Jahr 2018 auf 182,7 Millionen EUR im Jahr 2019, da einem Anstieg des Bruttogewinns höhere allgemeine Verwaltungs- und Logistikaufwendungen gegenüberstanden. Für das Jahr 2020 erwarten wir einen geringeren bereinigten EBITDA-Verlust in absoluten Zahlen gegenüber 2019 dank eines verbesserten Bruttogewinns nach Logistikaufwand, effizienterer Vertriebs und Werbeausgaben und Einsparungen bei den allgemeinen und Verwaltungskosten.

Die Ertragsentwicklung des Unternehmens kann von Jahr zu Jahr stark schwanken, was auf die Unsicherheit zurückzuführen ist, ein relativ neues Geschäftsmodell – E Commerce und digitale Zahlungen – unter volatilen Marktbedingungen zu betreiben. Diese Dynamik könnte sich durch die COVID 19-Pandemie verschärfen, die unser Unternehmen mit operativen und logistischen Herausforderungen konfrontiert und gleichzeitig die Fundamentalbedingungen in den Märkten, in denen wir tätig sind, negativ beeinflussen wird.

Der Vorstand geht davon aus, dass der Konzern auch über das Jahr 2020 hinaus Bestand haben wird, da er zusätzlich zu 62,4 Millionen EUR an Termineinlagen per 31. Dezember 2019 über ausreichende Barreserven in Höhe von 170,0 Millionen EUR verfügt.

3.2 Risikobericht einschließlich der Beschreibung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems

Grundsätzliche Einordnung

Die frühzeitige Identifizierung, Analyse und Steuerung von potenziellen Risiken ist für Jumia ein elementarer Bestandteil der Unternehmensstrategie. Um Risiken und Chancen frühzeitig zu identifizieren und konsequent zu handhaben, setzt Jumia ein Risikomanagementsystem ein, das auch das System zur Früherkennung nach

§ 91 Abs. 2 AktG umfasst. Das Risikomanagementsystem regelt die Identifikation, Erfassung, Beurteilung, Dokumentation und Berichterstattung von Risiken für unsere Geschäftsbereiche.

Jumia verfolgt einen ganzheitlichen, integrativen Ansatz, der die Themen Risikomanagementsystem, Internes Kontrollsystem und Compliance Managementsystem in einem Management-Ansatz (Governance, Risk &

Compliance-Ansatz) vereint. Der Aufbau des Risikomanagementsystems und internen Kontrollsystems gewährleistet, Steuerungs- und Überwachungsaktivitäten an den Unternehmenszielen und deren inhärenten Risiken auszurichten.

Das interne Kontrollsystem umfasst die Gesamtheit aller Regelungen und Maßnahmen, Grundsätze und Verfahren, um Unternehmensziele zu erreichen. Es soll insbesondere die Sicherheit und Effizienz der Geschäftsabwicklung, die Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung und Einhaltung der maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften sichern sowie die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung gewährleisten.

Verantwortlich für das Risikomanagement-, Compliance Management- und das interne Kontrollsystem ist der Vorstand. Der Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss überwachen deren Wirksamkeit.

3.2.1 Struktur des Risikomanagements

Unsere Risikomanagement- und Compliance-Struktur wurde erst vor kurzer Zeit umgesetzt, und 2019 befanden wir uns in der Anfangsphase des Aufbaus einer eigenen zentralen Risikomanagementfunktion. Das Ziel unseres konzernweiten Risikomanagement- und Compliance-Programms ist die Verhinderung von Korruption, Betrug und anderen kriminellen oder anderen Formen von Fehlverhalten seitens unseres Managements, unserer Mitarbeiter, Berater, Agenten und Verkäufer.

Das Ziel des Risikomanagementprogramms von Jumia ist die systematische Erfassung und Bewertung und damit der bewusste und kontrollierte Umgang mit Risiken und Chancen im Unternehmen, um nachteilige Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig Maßnahmen zur Minderung und aktiven Überwachung erkannter Risiken zu ergreifen. Das Risikomanagementprogramm von Jumia konzentriert sich auf die für das Unternehmen wichtigen künftigen Erträge und das künftige operative Geschäft.

(16)

15 Unser Risikomanagementsystem umfasst Prozesse zur Identifizierung, Bewertung, zum Management und zur Minderung sowie zur Überwachung, Berichterstattung und Dokumentation von Risiken. Diese Prozesse werden zentral konzipiert und konzernweit umgesetzt und sind nachstehend ausführlicher dargestellt:

Risikoidentifikation: Risiken werden im Rahmen unseres kontinuierlichen Risikomanagements und unserer internen Auditprozesse regelmäßig identifiziert und aufgezeichnet.

Risikobewertung: Das Unternehmen führt eine Bewertung identifizierter Risiken nach potenziellen Auswirkungen und Eintrittswahrscheinlichkeit durch. Die Wahrscheinlichkeitsbewertung basiert auf einem Zeithorizont von ein oder zwei Jahren ab dem Bewertungsdatum. Die Risiken werden anhand des Bruttorisikos (vor Einleitung von Maßnahmen zur Risikominderung) und des Nettorisikos (unter Berücksichtigung bereits bestehender Maßnahmen zur Risikominderung) bewertet.

Risikomanagement und Umsetzung von Verfahren zur Risikominderung: Ermittlung von

Frühwarnindikatoren und Schwellenwerten, Festlegung von Minderungstaktiken und -verfahren sowie Festlegung von Kommunikationslinien für die laufende und Ad-hoc-Berichterstattung.

Risikoüberwachung: Das Unternehmen nimmt eine kontinuierliche Überwachung identifizierter Risiken vor, um die Umsetzung der Maßnahmen zur Risikominderung sowie die systematische Erfassung und Meldung identifizierter Risiken sicherzustellen.

Risikoberichterstattung an Vorstand und Aufsichtsrat: Die Risikoberichterstattung gliedert sich in die Standardberichterstattung im Rahmen des regelmäßigen Risikomanagements und in die Ad-hoc- Berichterstattung bei plötzlich auftretenden Risiken mit erheblichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Dokumentation: Jumia hat mit seiner internen Auditabteilung ein System zur Dokumentation und Aufzeichnung jedes identifizierten Risikos sowie zur Überwachung der Bemühungen zur Risikominderung geschaffen.

Alle bestehenden Risiken werden entsprechend der erwarteten Auswirkung des Risikos in fünf Risikoklassen (schwerwiegend, wesentlich, wichtig, mäßig und gering) unterteilt. Der Grad des Risikos wurde auf der Grundlage der geschätzten Auswirkungen auf unseren Geschäftsbetrieb, unsere finanzielle Leistung, unsere Profitabilität und unseren Cashflow ermittelt. Jedes identifizierte Risiko wird zudem bewertet und einer geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit (erwartet, hochwahrscheinlich, wahrscheinlich, nicht wahrscheinlich, unwahrscheinlich) zugeordnet.

Die Risikobewertung ordnet jedes identifizierte Risiko einer in der nachstehenden Matrix beschriebenen Risikoklasse (kritisch, sehr hoch, hoch, mittel, niedrig) zu.

(17)

16

Auftretenswahrscheinlichkeit

Unwahrscheinlich Nicht wahrscheinlich Wahrscheinlich Hochwahrscheinlich Erwartet

Tritt unter außergewöhnlichen Umständen oder in ferner Zukunft auf

Auftretenswahrschein- lichkeit 0 bis 4,9 %

Geringe Auftretens- wahrscheinlichkeit

Auftretenswahrschein- lichkeit 5 bis 24,9 %

Tritt von Zeit zu Zeit auf

Auftretenswahrschein- lichkeit 25 bis 49,9 %

Tritt

höchstwahrscheinlich in naher Zukunft auf

Auftretenswahrschein- lichkeit 50 bis 74,9 %

Auftreten wird in naher Zukunft erwartet

Auftretenswahrschein- lichkeit 75 bis 100 %

Bedeutung

Schwerwiegend Mittel Hoch Sehr hoch Kritisch Kritisch

Wesentlich Mittel Hoch Hoch Sehr hoch Kritisch

Wichtig Niedrig Mittel Hoch Hoch Sehr hoch

Mäßig Niedrig Mittel Mittel Mittel Hoch

Gering Niedrig Niedrig Niedrig Mittel Mittel

Die Risikomatrix erleichtert den Vergleich der relativen Priorität des einzelnen Risikos und erhöht die Transparenz unseres Gesamtrisikos. Die Einstufung der Risiken von „niedrig“ bis „kritisch“ dient der Bestimmung der erforderlichen Priorität von Abhilfemaßnahmen gemäß nachstehender Tabelle.

Risikoklasse Handlungspriorität

Kritisch • Sofortiger Risikominderungsplan erforderlich, da das Risiko bereits eingetreten ist oder unmittelbar bevorsteht

• Definierte Alternativpläne und Minderungsverfahren müssen ebenfalls vorhanden sein

Sehr hoch • Risikomaßnahmenplan muss aufgestellt und genehmigt werden

• Definierte Alternativpläne und Minderungsverfahren müssen ebenfalls vorhanden sein

Hoch • Risikomaßnahmenplan muss aufgestellt und genehmigt werden

• Notfallpläne und -verfahren müssen ebenfalls vorhanden sein

Mittel • Zusätzliche Kontrollen zur Verringerung der Risikoklasse sind in Betracht zu ziehen

Niedrig • Beherrschung im Rahmen von Routineverfahren

2019 wurden die Risiken für die gesamte Jumia-Gruppe zentral gesteuert. Die kontinuierliche Aktualisierung und Weiterentwicklung des Risikomanagements ist eine laufende Managementaufgabe, die mit hoher Priorität verfolgt wird.

3.2.2 Wesentliche Merkmale des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems

Der Vorstand von Jumia hat sich entschieden, vor dem Hintergrund der hohen Bedeutung des Internen Kontroll- und Risikomanagementsystems die nach § 289 Absatz 4 HGB geforderten Angaben auf freiwilliger Basis in den Konzernabschluss aufzunehmen.

Das Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems lautet, die Ordnungsmäßigkeit der Finanzberichterstattung im Sinne einer Übereinstimmung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts mit allen einschlägigen Vorschriften sicherzustellen.

(18)

17 Die Verantwortung für die Einrichtung und wirksame Unterhaltung angemessener Kontrollen über die Finanzberichterstattung liegt beim Vorstand der Jumia, der zu jedem Geschäftsjahresende die Angemessenheit und Wirksamkeit des Kontrollsystems beurteilt.

Den Rahmen für die Erstellung des Konzernabschlusses bilden im Wesentlichen die konzernweit einheitlichen Bilanzierungsrichtlinien, die von allen Konzernunternehmen konsistent angewendet werden. Neue Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere offizielle Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich ihrer Relevanz und Auswirkungen auf den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht analysiert. Bei Bedarf werden Bilanzierungsrichtlinien entsprechend angepasst.

Die Datengrundlage für die Erstellung des Konzernabschlusses bilden die von Jumia und deren Tochterunternehmen berichteten Abschlussinformationen, die wiederum auf den in den Gesellschaften erfassten Buchungen basieren. Auf Basis der berichteten Abschlussinformationen wird der Konzernabschluss im Konsolidierungssystem erstellt. Die Konsolidierungsvorgänge sowie die Überwachung der Einhaltung der konzeptionellen und terminlichen Vorgaben erfolgen auf Konzernebene.

Die zur Erstellung des Konzernabschlusses durchzuführenden Schritte werden auf allen Ebenen manuellen wie auch systemtechnischen Kontrollen unterzogen. Hierbei werden die angelieferten Abschlussinformationen automatisiert und auf Rechnungswesen spezifische Zusammenhänge und Stimmigkeit hin überprüft.

In den Rechnungslegungsprozess einbezogene Mitarbeiter werden hinsichtlich ihrer fachlichen Eignung überprüft und danach regelmäßig geschult. Als grundsätzliches Prinzip gilt auf jeder Ebene das »Vier-Augen-Prinzip«.

Zudem müssen die Abschlussinformationen auf jeder Ebene bestimmte Freigabeprozesse durchlaufen. Weitere Kontrollmechanismen sind Soll-Ist-Vergleiche sowie Analysen über die inhaltliche Zusammensetzung und Veränderungen der einzelnen Posten, sowohl der von Konzerneinheiten berichteten Abschlussinformationen als auch des Konzernabschlusses.

In den rechnungslegungsbezogenen IT-Systemen sind Zugriffsberechtigungen definiert, um zu gewährleisten, dass rechnungslegungsbezogene Daten vor nicht genehmigtem Zugriff, Verwendung und Veränderung geschützt sind.

Jede in den Konzernabschluss einbezogene Gesellschaft unterliegt dem zentral vorgegebenen Regelwerk zur Informationssicherheit. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Nutzer solcher IT-Systeme nur auf die Informationen und Systeme Zugriff haben, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen.

Der Aufsichtsrat ist durch den Prüfungsausschuss ebenfalls in das Kontrollsystem eingebunden. Der Prüfungsausschuss überwacht insbesondere den Rechnungslegungsprozess, die Wirksamkeit des Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems sowie die Abschlussprüfung. Zudem obliegt ihm die Prüfung der Unterlagen zum Einzelabschluss und zum Konzernabschluss der Jumia und er erörtert den Konzernabschluss sowie den Konzernlageberichte mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer.

Ebenso wie das Risikomanagementsystem befand sich das konzernweite rechnungslegungsbezogene Kontrollsystem im Geschäftsjahr 2019 im Aufbau.

3.2.3 Risiken

Die nachstehend beschriebenen Risiken gehören zu den höchsten im Rahmen unseres Risikobewertungsprogramms identifizierten Risiken. Alle nachfolgend beschriebenen Risiken werden entweder als „kritisch“ oder als „sehr hoch“ eingestuft. Für eine detaillierte Darstellung der Risiken mit potenziellen Auswirkungen auf unser Geschäft verweisen wir insoweit auch auf unseren Jahresbericht auf Formular 20-F, der am 3. April 2020 der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC, Securities and Exchange Commission) vorgelegt wurde.

Der Jahresbericht ist auf der Website der SEC unter www.sec.gov/edgar und auf unserer Website unter investor.jumia.com veröffentlicht.

Wir ordnen die Risiken jedem der folgenden kritischen Risikobereiche zu:

▪ Strategisch und operativ

▪ Technologie

▪ Politik, Recht und Compliance

▪ Finanzen und Berichtswesen.

Die nachstehende Tabelle beschreibt den kritischen Risikobereich der einzelnen „kritischen“ oder „sehr hohen“

Risiken, gefolgt von einer ausführlichen Beschreibung im folgenden Text.

(19)

18

Risiko Kritischer Risikobereich Klassifizierung

Wir haben seit unserer Gründung erhebliche Verluste erlitten, und es gibt keine Garantie, dass wir in Zukunft Profitabilität erreichen oder diese aufrechterhalten können.

Strategisch und operativ Kritisch

Wir sind Risiken im Zusammenhang mit Epidemien und anderen Krankheitsausbrüchen wie COVID-19 ausgesetzt, die unsere Versorgungskette erheblich stören, unseren Betrieb unterbrechen und unsere Entwicklung negativ beeinflussen könnten.

Strategisch und operativ Kritisch

Es kann zu Fehlfunktionen oder Unterbrechungen unserer technischen Systeme und zu Verletzungen der IT-Sicherheit kommen.

Technologie Kritisch

Viele Länder, in denen wir tätig sind, sind oder waren durch politische Instabilität oder Veränderungen im

Regulierungsumfeld oder in der Regierungspolitik gekennzeichnet.

Politik, Recht und Compliance

Sehr hoch

Wenn wir nicht wirksam gegen Betrug und fiktive Transaktionen auf unserer Plattform vorgehen, könnte unser Geschäft Schaden nehmen.

Strategisch und operativ Sehr hoch

Wir sind einem sich gegebenenfalls auch verschärfenden Wettbewerb ausgesetzt.

Strategisch und operativ Sehr hoch Wenn wir kein wirksames System interner Kontrollen für die

Finanzberichterstattung implementieren und unterhalten, sind wir möglicherweise nicht in der Lage, unsere Betriebsergebnisse korrekt zu berichten, unseren Berichtspflichten nachzukommen oder Betrug zu verhindern.

Finanzen und Berichtswesen

Sehr hoch

Wenn wir unsere Leistung nicht anhand bestimmter wichtiger Kennzahlen genau beurteilen können, kann dies unsere Fähigkeit zur Formulierung und Umsetzung geeigneter Strategien

beeinträchtigen.

Strategisch und operativ Sehr hoch

Unsere Plattform kann einem Risiko von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung ausgesetzt sein.

Politik, Recht und Compliance

Sehr hoch

Unser Geschäft findet im allgemeinen Steuerumfeld der Länder statt, in denen wir derzeit tätig sind, und jede Änderung dieses Steuerumfelds kann unsere Steuerlast erhöhen.

Politik, Recht und Compliance

Sehr hoch

Wir unterliegen staatlichen Vorschriften und anderen rechtlichen Verpflichtungen in Bezug auf Privatsphäre, Datenschutz und Informationssicherheit. Wenn wir diese nicht einhalten können, kann es zu staatlichen Zwangsmaßnahmen, Rechtsstreitigkeiten, Bußgeldern und Strafen oder negativer Publicity kommen.

Politik, Recht und Compliance

Sehr hoch

Wir können Anschuldigungen und Klagen ausgesetzt sein, die den Inhalt unserer Plattform betreffen oder in denen behauptet wird, dass auf unserem Marktplatz gelistete Artikel gefälscht, raubkopiert oder illegal sind.

Politik, Recht und Compliance

Sehr hoch

Erforderliche Lizenzen, Erlaubnisse oder Genehmigungen sind in den Ländern, in denen wir derzeit tätig sind, gegebenenfalls schwer zu erhalten und können auch nach Erteilung willkürlich geändert, widerrufen oder nicht erneuert werden.

Politik, Recht und Compliance

Sehr hoch

Wir haben seit unserer Gründung erhebliche Verluste erlitten, und es gibt keine Garantie, dass wir in Zukunft Profitabilität erreichen oder diese aufrechterhalten können.

Unsere Erlöse reichen nicht zur Deckung unsere betrieblichen Aufwendungen aus. Seit unserer Gründung im Jahr 2012 waren wir auf konsolidierter Basis nicht profitabel, und wir gehen davon aus, dass unsere

betrieblichen Aufwendungen weiter steigen werden. Wenn es uns nicht gelingt, erfolgreich Erlöse in einer die mit unserem Geschäft verbundenen Kosten übersteigenden Höhe zu erzielen, können wir keine Profitabilität

(20)

19 erreichen oder aufrechterhalten oder dauerhaft einen positiven Cashflow erzeugen, und unser Erlöswachstum könnte abnehmen.

Wenn wir nicht in der Lage sind, das erforderliche Kapital zu wirtschaftlich akzeptablen Bedingungen oder überhaupt zu beschaffen, oder wenn es uns nicht gelingt, unseren Kapitalbedarf zu prognostizieren und

vorauszusehen, könnten wir gezwungen sein, unsere Geschäftstätigkeit einzuschränken oder zu reduzieren, was sich nachteilig auf unser Wachstum, unser Geschäft und unseren Marktanteil auswirken und letztlich zur Insolvenz führen könnte. Auch COVID-19 kann sich nachteilig auf unsere Fähigkeit zur Beschaffung

zusätzlichen Kapitals auswirken, da unsere Geschäftsergebnisse negativ beeinflusst werden könnten und Märkte und Investoren möglicherweise nicht bereit sind, in Unternehmen wie das unsere zu investieren. Zur Minderung dieser Risiken haben wir eine Reihe von Maßnahmen zur Kosteneinsparung eingeleitet und konzentrieren uns auf Kostendisziplin und Kostensenkungen in unserem gesamten Unternehmen. Darüber hinaus planen wir weitere Effizienzsteigerungen bei den Vertriebs- und Werbeausgaben und konzentrieren uns auf weitere Einsparungen bei den allgemeinen und Verwaltungs- sowie bei den Personalkosten.

Wir sind Risiken im Zusammenhang mit Epidemien und anderen Krankheitsausbrüchen wie COVID-19 ausgesetzt, die unsere Versorgungskette erheblich stören, unseren Betrieb unterbrechen und unsere Entwicklung negativ beeinflussen könnten.

Es besteht die Möglichkeit einer Beeinträchtigung unseres Geschäfts durch den Ausbruch von Epidemien oder Pandemien wie beispielsweise COVID-19. Der COVID-19-Ausbruch hat sich in vielerlei Hinsicht in

erheblichem Maß nachteilig auf unser Geschäft ausgewirkt:

• Im Rahmen unseres grenzüberschreitenden Geschäfts erleichtern wir Lieferungen internationaler Verkäufer nach Afrika. Der COVID-19-Ausbruch hat die Tätigkeit dieser internationalen Verkäufer gestört und könnte dies auch weiterhin tun. Beispielsweise waren einige dieser Verkäufer zur vorübergehenden Produktionseinstellung, zur Schließung ihrer Büros oder zur Einstellung ihrer Dienstleistungen gezwungen.

• Viele unserer lokalen Verkäufer sind auf Importprodukte angewiesen. Die Reaktionen auf die COVID-19-Pandemie haben unsere Verkäufer vor Probleme bei der Beschaffung von Produkten und Rohstoffen gestellt.

• Einige unserer Verkäufer und Gastronomieverkäufer auf unserer Plattform könnten zur Schließung gezwungen sein und ihre Geschäftstätigkeit einstellen, was sich nachteilig auf unsere Ergebnisse auswirken könnte.

• Die COVID-19-Pandemie hat sich bereits nachteilig auf die Stimmung der Verbraucher in vielen unserer Einsatzländer ausgewirkt und zu einem Rückgang der Verbraucherausgaben geführt. Auch wenn wir von einer Verlagerung vom Offline- zum Onlinehandel profitieren können, ist nicht garantiert, dass die Auswirkungen dieserVerlagerung die negativen Auswirkungen aufgrund der Veränderung der Verbraucherstimmung überwiegen werden.

• Befürchtungen von Verbrauchern, dass das COVID-19-Virus durch von uns versandte Waren übertragen werden könnte, haben zu einem Rückgang der Verbraucherausgaben für bestimmte Artikel geführt, oder die wirtschaftlichen Folgen amtlicher Maßnahmen zur Begrenzung der Verbreitung des COVID-19-Virus können sich nachteilig auf unseren Umsatz auswirken.

• Uns können erhöhte Betriebskosten entstehen, wenn wir uns während der Dauer der Pandemie an neue betriebliche Notwendigkeiten anpassen, und es kann beispielsweise bei der Umsetzung verbesserter Sicherheitsverfahren für Mitarbeiter zu Betriebsunterbrechungen kommen.

• Wir mussten unser Logistikzentrum in Südafrika vorübergehend stilllegen. Jede weitere erzwungene oder freiwillige Stilllegung des Geschäftsbetriebs oder andere Eingriffe von Polizei und staatlichen Stellen in unser Geschäft in einer der Regionen, in denen wir tätig sind, kann sich nachteilig auf unsere Fähigkeit, Geschäfte zu tätigen, unsere Logistikzentren zu betreiben, unsere Kunden zu bedienen und unsere Verwaltungsaufgaben zu erfüllen, auswirken.

Im Ergebnis haben sich die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie nachteilig auf unser Geschäft, unsere Finanzlage, unser Betriebsergebnis und unsere Aussichten ausgewirkt und könnten sich auch weiterhin negativ auswirken. Darüber hinaus kann die COVID-19-Pandemie zu Unruhen, Instabilität und Krisen in den Ländern, in denen wir tätig sind, führen, was sich weiter nachteilig auf unser Geschäft auswirken könnte. Um die Auswirkungen der Pandemie auf unser Geschäft abzuschwächen, setzen wir Pläne zur Senkung unserer

(21)

20 Ausgaben unter anderem durch eine Überprüfung unserer Betriebsgröße und der Entlohnung unserer Mitarbeiter um und haben Maßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiter, unserer Kunden und anderer Partner ergriffen.

Es kann zu Fehlfunktionen oder Unterbrechungen unserer technischen Systeme und zu Verletzungen der IT-Sicherheit kommen.

Für den Betrieb unserer Websites und Apps sind wir auf eine komplexe Technologieplattform und komplexe technische Systeme angewiesen. Ungeachtet regelmäßiger Überprüfungen unserer technischen Systeme sind wir möglicherweise nicht in der Lage, deren Anfälligkeit für Fehler, Hacking oder Viren richtig einzuschätzen.

Unsere Systeme können aufgrund von Hardware- und Softwaredefekten oder -störungen, Denial-of-Service- und anderen Angriffen auf IT-Systeme, menschlichem Versagen, Erdbeben, Wirbelstürmen, Überschwemmungen, Feuer, Naturkatastrophen, Stromausfällen, Unterbrechungen der Telekommunikationsdienste, Betrug,

militärischen oder politischen Konflikten, Terroranschlägen, Computerviren oder anderen Ereignissen

Dienstunterbrechungen oder -beeinträchtigungen erfahren. Unsere Systeme sind auch dem Risiko von Einbruch, Sabotage und mutwilliger Beschädigung ausgesetzt. Einige unserer Systeme sind nicht vollständig redundant, und unsere Notfallwiederherstellungsplanung ist nicht für alle Eventualitäten ausreichend. Zur Minderung des Risikos von Fehlfunktionen oder Unterbrechungen unserer technischen Systeme investieren wir ständig in den Aufbau einer angemessenen Infrastruktur zur Sicherstellung der Geschäftskontinuität und arbeiten

gegebenenfalls mit Dritten zusammen, um eventuelle Störungen oder andere Unterbrechungen zu beheben, soweit uns dafür interne Ressourcen fehlen.

Wir sammeln, unterhalten, übertragen und speichern mithilfe unserer Websites, Apps und anderen technischen Systeme personenbezogene Daten und andere sensible Informationen, geschützte Informationen sowie

Geschäftsgeheimnisse. Wir bedienen uns externer Dienstleister zur Speicherung, Verarbeitung und Übermittlung derartiger Informationen, insbesondere von Zahlungsdetails, in unserem Namen. Darüber hinaus sind wir für die sichere und vertrauliche Übertragung auf von Dritten lizenzierte Verschlüsselungs- und

Authentifizierungstechnologien angewiesen. Wir ergreifenMaßnahmen wie beispielsweise Passwortrichtlinien und Firewalls zum Schutz von Daten und führen regelmäßige Überprüfungen unserer Sicherheitsverfahren durch.

Viele Länder, in denen wir tätig sind, sind oder waren durch politische Instabilität oder Veränderungen im Regulierungsumfeld oder in der Regierungspolitik gekennzeichnet.

Häufige und intensive Phasen politischer Instabilität erschweren die Vorhersage künftiger Trends in der

Regierungspolitik der Länder, in denen wir tätig sind. Afrikanische Regierungen greifen häufig in die Wirtschaft der jeweiligen Länder ein und nehmen gelegentlich weitreichende Änderungen in der Politik und im

Regulierungsumfeld vor. Die staatlichen Maßnahmen beinhalten unter anderem Verstaatlichungen und Enteignungen, Preiskontrollen, Währungsabwertungen, obligatorische Erhöhungen von Löhnen und

Sozialleistungen, Kapitalkontrollen sowie Einfuhrbeschränkungen. Unsere Geschäfts-, Finanz- und Ertragslage kann durch Änderungen der Regierungspolitik oder des Regulierungsumfelds nachteilig beeinflusst werden, darunter durch Faktoren wie Wechselkurse und Maßnahmen zur Devisen-, Inflations- und Preiskontrolle, Verbraucherschutzpolitik, Einfuhrzölle und -beschränkungen, Liquidität der inländischen Kapital- und Kreditmärkte, Stromrationierung, Steuerpolitik einschließlich Steuererhöhungen und rückwirkender

Steuerforderungen sowie andere politische, diplomatische, soziale und wirtschaftliche Entwicklungen in den Ländern, in denen wir tätig sind, oder die diese Länder betreffen. In Zukunft könnte der Umfang von

Interventionen afrikanischer Regierungen, unter anderem auch als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie, weiter zunehmen. Zur Minderung dieses Risikos bemühen wir uns um eine proaktive und konstruktive Zusammenarbeit mit den für uns zuständigen Aufsichtsbehörden in für unser Geschäft relevanten Fragen. Wir sind überzeugt, dass die Verteilung unseres operativen Geschäfts auf 11 afrikanische Länder auch zur Vermeidung einer übermäßigen Konzentration des politischen Risikos in einem einzelnen Staat beiträgt.

Wenn wir nicht wirksam gegen Betrug und fiktive Transaktionen auf unserer Plattform vorgehen, könnte unser Geschäft Schaden nehmen.

Wir sind Risiken durch betrügerische Aktivitäten auf unserer Plattform ausgesetzt. Angesichts der Länder, in denen wir tätig sind, der Anzahl der Teilnehmer auf unserer Plattform und der Fragmentierung unseres Geschäfts ist es nicht leicht, betrügerische Aktivitäten zu antizipieren, aufzudecken und zu bekämpfen. Wir haben eine Reihe von Maßnahmen zur Erkennung und Eindämmung betrügerischer Aktivitäten auf unserer Plattform ergriffen, wobei sich unsere kontinuierlichen Maßnahmen zur Verhinderung von Betrug an früher festgestellten

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