• Keine Ergebnisse gefunden

Erhöhung der Transparenz und Vergleichbarkeit im W-Seminar Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium Münnerstadt Die konkrete Umsetzung basiert auf drei wesentlichen Elementen:

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Erhöhung der Transparenz und Vergleichbarkeit im W-Seminar Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium Münnerstadt Die konkrete Umsetzung basiert auf drei wesentlichen Elementen:"

Copied!
5
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Erhöhung der Transparenz und Vergleichbarkeit im W-Seminar Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium Münnerstadt

Die konkrete Umsetzung basiert auf drei wesentlichen Elementen:

jahrgangsstufenübergreifende Veranstaltungen für seminarunabhängige Kompetenzen

 gemeinsame Materialien und Ressourcen für Seminarteilnehmer und Lehrkräfte

seminarübergreifende Vereinbarungen und Vorgaben im Bereich Leistungserhebun- gen und Leistungsbewertung

Diese Elemente werden u.a. durch regelmäßige Teamsitzungen der Seminarlehrkräfte1 gewährleistet, die Vergleichbarkeit und Standards in Methodenkompetenz und Anspruch zum Gegenstand haben:

Teamsitzung 0 (vor Erstellung der Seminarkonzepte):

Ggf. Einführungsveranstaltung für interessierte Lehrkräfte mit

 den folgenden Hinweisen

 einem Kurzüberblick über die Phasen des W-Seminars (vgl. TOP Teamsitzungen 1-4) Ziel jedes W-Seminars ist es, die für wissenschaftliches Arbeiten erforderlichen Kompetenzen der Seminarteilnehmer zu schulen. Das Thema des Seminars ist dafür nur der inhaltliche Rahmen (vgl. KWMBl 2008, S.209).

Ein "gutes" W-Seminar ist gekennzeichnet durch

 ein "spannendes" Thema, das die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrkraft in ihrer Interessenlage anspricht und NICHT durch den Lehrplan abgedeckt ist,

 ein Rahmenthema, das ausreichend Raum für vielfältige Seminararbeitsthemen gibt, idealer Weise auch solche, die die Teilnehmer selbst entwickeln,

 ein Rahmenthema, das Arbeiten erlaubt, in denen die Schüler sinnvolle Fragestellungen bearbeiten können, die Eigenleistung und Erkenntnisgewinn (und sei er noch so klein) ermöglichen,

 ein Rahmenthema innerhalb dessen Themen gestellt werden können, die idealer Weise hermeneutisches und empirisches Arbeiten ermöglichen,

 ein Rahmenthema, das nicht zu hoch aufgehängt ist: "Wissenschaftspropädeutik" ist einen Schritt unter "Wissenschaft".

Um die Vergleichbarkeit in Methodenkompetenz und Anspruch in den verschiedenen Seminaren so weit wie möglich zu gewährleisten, sind der regelmäßige Gedankenaustausch der Seminarlehrkräfte und z. T. schulinterne Festlegungen erforderlich.

Beides sollte in institutionalisierten Teamsitzungen stattfinden.

1 Die TOP sind so allgemein gehalten, dass sie für alle Themen und Fächer anwendbar sind.

(2)

Die Materialien, auf die im Folgenden verwiesen wird, können gesammelt in einem MEBIS- Muster-Raum zur Verfügung gestellt werden, der allen Lehrkräften frei zugänglich ist und z.B. als Basis für eigene Seminar-Räume dienen kann, in denen auch den

Seminarteilnehmern die gewünschten Materialien zugänglich gemacht werden können.

Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass nicht nur Standards und Transparenz geschaffen werden, sondern die neuen Seminarlehrkräfte von den Erfahrungen und bereits erstellten Materialien der früheren Seminarlehrkräfte profitieren können.

Teamsitzung 1 (spätestens Anfang 11/1 ggf. Juli davor; ggf. auch in zwei Teilen Juli und Anfang 11/1):

Vom Einstieg bis zur Themenfestlegung Einstieg:

 Ziele des W-Seminars und Elemente des wissenschaftlichen Arbeitens (s. Material 1-1)

 Literatur und lernmittelfreie Materialien zum wissenschaftlichen Arbeiten vorstellen (s.

Material 1-2 Literaturliste) sowie weitere Materialien zum W-Seminar (ISB-Handreichun- gen, ISB-Website, schulintern ...)

 ggf. Hinweis auf jahrgangsstufenübergreifende Workshops an der Schule (z. B. zu Recherche, Formatieren, etc.  siehe Sitzung 3, Phase 4)

 Organisatorisches: Seminar-Budget, Honorarverträge, Schüleraufträge, Haftung ... (siehe Material 1-3 a und 1-3 b: Handout und Artikel zur Finanzierung in den Seminaren; 1-4 Muster Honorarvertrag, 1-5 Muster Schülerauftrag, 1-6 Haftung in den Seminaren)

 Zeitplan: ggf. Einigung auf schulinterne „Meilensteine“ in den Seminaren (vgl.

Chronologie der Sitzungen (siehe Material 1-7 Zeitplan ISB,1-8: Zeitplan Münnerstadt, 1- 9 Handout Zeitleiste mit „Meilensteinen“ und Vorschlägen für Leistungserhebungen)

 mögliche Leistungserhebungen: schulinterner Leistungserhebungspool mit Vorschlägen für die einzelnen Ausbildungsabschnitte (siehe Material 1-10 Auszug mit Beispielen für Leistungserhebungen aus der ISB-Handreichung zu den Seminaren

 Sperrklauseln klären: Im Rahmen des Leistungserhebungskonzepts der Schule sollte eine einheitliche Sperrklausel für alle Seminare beschlossen werden (vgl. ISB-Handrei- chung zu den Seminaren S. 23)

 Qualitätskriterien für eine W-Seminararbeit: Mit den folgenden Fragen, die die Seminarlehrkraft und die Seminarteilnehmer immer wieder in den Blick nehmen sollten, kann man die Qualität einer Seminararbeit gut reflektieren (siehe dazu unten und Material 1-11 , zu wissenschaftlichem Denk- und Schreibprozess, 2-5 zu Fragestellungen):

o Welche Frage(n) beantwortet die Arbeit?

o Wo liegt die Eigenleistung? (Hinweis auf Verfahren o Was ist das Erkenntnisinteresse / der Erkenntnisgewinn?

 Festlegungen zu minimalem und maximalem Umfang der Arbeiten (reiner Text ohne Deckblatt, Inhaltsverzeichnis, Abbildungen, Anhang, Quellenverzeichnis, Erklärung)

(3)

Phase eins: Input, Basisrecherche, Themen eingrenzen, Arbeitstitel festlegen

 Inputphase variabel: Inhalt und Zeitrahmen hängen von Thema und Fach ab

 Recherchemethoden (siehe Material 1-12 Vorschlag für einen jahrgangsstufenübergreifenden Workshop zum Recherchieren)

 Basisrecherche z. B. zu mindestens zwei Themen (siehe Materialien 1-13 Aufgabe, 1-14 Bewertungsbogen)

 zitieren, belegen, bibliographieren mit Vorschriften; (siehe Materialien 1-15 Handout, 1-15a und 1-16 Aufgabe Zitat/Plagiat)

o ggf. Einigung auf schuleinheitliches Format; Berücksichtigung fachspezifischer Erfordernisse (z. B. Fremdsprachen)

o wichtig: Hinweis, dass die Zitier-/Bibliographiervorschriften in der Lehre sehr unterschiedlich gehandhabt werden; verschiedene Verfahren vorstellen

o Grundregeln: transparent und konsistent/konsequent

o Unterschiede zwischen Belegen im Text und im Quellenverzeichnis klären

 wissenschaftlichen Denk- und Schreibprozess darstellen (siehe Materialien 1-11 Handout, 1-17 und 1-18 Aufgaben)

 Themeneingrenzung über mögliche Fragestellungen Thema auswählen und Arbeitstitel festlegen ( Gespräch mit Seminarteilnehmer)

 Kurzpräsentation zur Themenwahl (siehe Material 1-19 Vorgaben zur Kurzpräsentation);

auch zur Feststellung der Präsentationskompetenz

Teamsitzung 2 (Mitte/Ende 11/1):

Von der Quellenauswertung bis zur Zwischenpräsentation

Phase zwei: vertiefte Recherche (hermeneutisch und empirisch), Exposé und Zwischen- präsentation

 hermeneutische Recherche: Quellen auswerten und dokumentieren (siehe Material 2-1)

 methodische Hinweise zum Markieren, Exzerpieren, Sortieren (siehe Material 2-2)

 Methoden der Materialselektion und –systematisierung/-ordnung (  Ordner, Kartei- kasten, Citavi und andere Literaturverwaltungsprogramme; siehe Material 2-3 Bewertung von Literaturverwaltungsprogrammen TUM 2013)

 Ermittlung und Auswertung empirischer Daten: Interview, Befragung, Beobachtung, Experiment ...; (siehe Material 2-4 Aufgabe mit Literaturhinweisen)

 gliedern und strukturieren (siehe Materialien 2-5 Handout, 2-6 Aufgabe, 2-7 T-Liste)

 Exposé: Sinn, Inhalt, Form (siehe Materialien 2-8 Handout und 2-9 Bewertungsbogen)

Rückmeldegespräch zum Exposé

 Zwischenpräsentation oder Arbeitsbericht: Ziel: Überblick über Machbarkeit und Stand der Arbeit (siehe Materialien 2-10 Handout mit Vorgaben, 2-11 Handout zum Präsentieren und 2-12a Bewertungsbogen Geisteswissenschaften, 2-12b Bewertungsbogen Fremdsprache; 2-12c Bewertungsbogen Naturwissenschaften experimentell; Basis ist das korrigierte, besprochene und ggf. überar beitete Exposé;

Hinweis auf Sperrklausel z.B. 2-13)

(4)

Teamsitzung 3 (Anfang/Mitte 11/2):

Von der Schreibprobe zum fertigen Manuskript Phase drei: schreiben, redigieren

 Schreibprobe: zwei Seiten repräsentativer Text; Ziel: Beurteilung von Schreibstil und Gedankenführung; Abbau von Schreibblockaden (siehe Materialien 3-1 Vorgaben- Handout, und 3-2 Bewertungsbogen; ggf. auch keine Bewertung; falls erforderlich ergänzend zur Korrektur  Rückmeldegespräch)

 schreiben (ggf. Zwischenentwürfe einreichen  Rückmeldung dazu: formal, inhaltlich, sprachlich; KEINE Korrektur im eigentlichen Sinn!  Rückmeldespräch[e]): schulintern klären, wie weit Korrekturhinweise vor der Abgabe gehen können: Wo endet zulässige und vorgesehene Betreuung, wo beginnt unzulässige Vorabkorrektur?

 Hilfestellung für die Seminarteilnehmer:

o Laufende Prüfung: Welche Frage beantwortet dieser Abschnitt?

o Laufende Prüfung: Wo liegt die Eigenleistung?

o Laufende Prüfung: Was ist der Erkenntnisgewinn?

 das „Drumherum“ – Vorgaben und Vorlagen:

o Einleitung und Schluss: (siehe Materialien 3-3 Handout, 3-4 Analyse Beispiele Einleitung; Schreibaufgabe, 3-5 Analyse Beispiele Schluss)

o Fußnoten o Anhang o Deckblatt

o Abschlusserklärung

Phase vier: visualisieren, formatieren und redigieren

 visualisieren: Bilder, Tabellen, Grafiken, Screenshots erstellen und einbinden (ggf. Jgst.- übergreifender Workshop durch Lehrkraft oder externen Partner; siehe Material 3-6 Themen für den Workshop)

 formatieren ( ggf. jahrgangsstufenübergreifender Workshop; siehe Material 3-7 Themen für den Workshop; ggf. schuleinheitliche Vorgaben für Ränder, Schriftgröße;);

fächerspezifische Anforderungen berücksichtigen z. B. MLA Style Sheet in der Anglistik

 redigieren/Korrektur lesen: fremde Hilfe?  Was ist sinnvoll, was ist erlaubt?

 „Kosmetik“: thematisches Deckblatt und Bindung: ggf. schulinterne Regelung zu Minimum (und Maximum) der Bindung; fächerspezifische Anforderungen berücksichtigen

Teamsitzung 4 (Anfang 12/1):

Korrektur, Gutachten, Abschlusspräsentation

Phase fünf: Korrektur, Abschlusspräsentation und Gutachten

 Korrekturanmerkungen in der Arbeit: praktische Tipps  Gedankenaustausch, Beispiele

 Korrekturnotizen, auch als Basis des Gutachtens: verschiedene Verfahren vorstellen wie z. B. laufender Korrekturzettel, Spracherkennungsnotizen, Korrekturschlüssel mit Ziffern

 Gedankenaustausch, Beispiele, ggf. bereits korrigierte ältere Arbeiten; siehe Materialien 4-1a Vorlage Gutachten Geisteswissenschaften; 4-1b Vorlage Gutachten

(5)

moderne Fremdsprache, 4-1c Vorlage Gutachten Naturwissenschaften experimentell)

 vorbereitendes Gespräch zur Präsentation mit Hinweis auf grobe Fehler (vgl. Hand- reichung zu den Seminaren S. 17)

 inhaltliche und zeitliche Vorgaben und Organisation der Abschlusspräsentationen:

Gedankenaustausch (siehe Materialien 4-2 Bewertungsbögen für verschiedene Fächer bzw. Fachgruppen; 4-3 Beispiel Handout mit Vorgaben für die Abschlusspräsentation)

 Gutachten schreiben: Umfang und Inhalt ( Erfahrungs-/Gedankenaustausch  z. B.

Formen und Beispiele für Gutachten verschiedener Notenstufen)

fachliche und pädagogische Auswirkungen

Das Projekt wurde hinsichtlich seiner Auswirkungen evaluiert (siehe Material 5):

Fachliche Auswirkungen:

Schwerpunkt der Maßnahmen sind diejenigen Bereiche des wissenschaftspropädeutischen Arbeitens, die seminarübergreifend standardisiert werden können und sollen. Die Auswir- kungen sind im Wesentlichen die Gewährleistung einer gemeinsamen Wissens- und Kom- petenzbasis beim wissenschaftspropädeutischen Arbeiten sowohl bei den Lehrkräften (SCHILF) als auch als Bildungsziel bei den Seminarteilnehmern.

Die fach- und themenspezifischen Elemente der Seminare unterliegen der Gestaltungs- freiheit im Rahmen der einzelnen Seminare.

Die Evaluation zeigt, dass dieses Ziel insbesondere bei den grundsätzlichen Anforderungen an die Seminararbeiten als auch bei der Art und Zahl der Leistungserhebungen sehr gut erreicht werden konnte: 94% der Leistungserhebungen betreffen die wissenschaftspropä- deutische Methodenkompetenz und stimmen in den Seminaren überein, lediglich 6% waren fach- oder themenspezifisch.

Pädagogische Auswirkungen:

Der Einsatz standardisierter Verfahren und Materialien in allen Seminaren soll subjektiv empfundene oder auch objektiv vorhandene Gefälle zwischen den Anforderungen in den einzelnen Seminaren abbauen und die Akzeptanz der Standards bei den Teilnehmern erhöhen. Ungeachtet der von allen gewünschten und real erreichten Vergleichbarkeit werden in der subjektiven Wahrnehmung dennoch z.T. deutliche Unterschiede empfunden.

Transparenz und Akzeptanz entstehen also nicht automatisch durch eine erhöhte Vergleich- barkeit, sondern müssen durch entsprechende Kommunikation der Seminarlehrkräfte und ggf. seminarübergreifende Veranstaltungen gezielt gefördert werden.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Der hier vorgestellte Teilabschnitt des Lauertal-Radwegs von Münnerstadt nach Oberlauringen führt insgesamt über eine Strecke von etwa 23 Kilometer.. Das gesamte Lauertal ist

Diesen neuen Kritikertypus repräsentieren, wie Max Herrmann-Neiße mehrfach fest- hält, für ihn vor allem vier Kollegen: „Vier Zeitgenossen kenne ich, die Jour- nalist und

Bemerkenswert dabei ist die Differenzierung, dass der Arzt, der Blutprodukte anwendet, die erforderlichen Kenntnisse und ausreichende Erfahrung besitzen muss (woher auch immer)

 3 Argumente, wieso ich mich (als Schüler) für dieses Seminar entschieden habe..  3 Argumente, wieso dieses Seminar

Seit Dezember 2016 ist das Hauptergebnis des Gutachtens des Eidgenössischen Nuklear- sicherheitsinspektorats (ENSI) zum 2x2-Vorschlag der Natio- nalen Genossenschaft für die

Leseverstehen: Sach- und Gebrauchstexten [sowie literarischen Texten] die Gesamtaussage sowie Hauptpunkte und wichtige Details entnehmen Verfügen über sprachliche

Es besteht Einigkeit darüber, dass die Kenntnis der politischen Kultur, der die Schule verpflichtet ist, notwendig ist, damit sich die Schülerinnen und Schüler

§ (GFR6) benennen und erläutern Bezüge zwi- schen verschiedenen Aspekten der Beschreibung des Bildbestands sowie der Analyse und führen sie zu einer Deutung zusammen. •