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(1)168 Die Bekenntnissformeln der Almohaden

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(1)

168

Die Bekenntnissformeln der Almohaden.

Von Ign. Ooldziher.

Muhammed ibn Tümart, der magribinische Mahdi, aus

dessen Propaganda die almohadiscbe Bewegung und Herrschaft

hervorging, hat — wie wir in unserer Abhandlung ZDMG. Bd. XLI

ausführlicher darlegten — für seine Anhänger mehrere 'Aklda-

formeln abgefasst. Unter anderen wird auch eine mit dem Namen

, Al-mursida' verbreitete 'Akida erwähnt, welche von der a. a. 0.

p. 72 mitgetheilten äj^^Jic verschieden sein soll (vgl.

p. 70). Hinsichthch dieser ,Mur^ida', deren Text weder im Pariser

Codex der Schriften des Mahdi , noch aus den historischen Quellen

nachgewiesen werden konnte, haben wir a. a. 0. p. 79 eine Ver¬

muthung gewagt, welche aber jetzt durch den sichern Text der

fraglichen Bekenntnissformel verdrängt wird.

Aus dem unlängst erschienenen II. Bde. von Ahlwardt's „Ver¬

zeichniss der arabischen Handschriften der königl.

Bibliothek zu Berlin' (1889) p. 438 Nr. 2062 konnten wir

erfahren, dass die Landberg'sche Hdschr. Nr. 598 am Bande fol. 18 a

enthält: L^' yi »JUi-Llj io^jtit 8l>-JUJ| .

Die Vermuthung, dass wir es in diesem „Glaubensbekenntniss des

Mohammed ben Tomä' mit der anderweitig unbekannten „Mur¬

sida* des Mahdi Ibn Tümart zu thun haben, erwies sich als

unzweifelhaft, als mir durch die Güte meines Freundes, Herm

Professors Gustav Jahn in Berlin eine genaue Abschrift zugäng¬

hch wurde.

Folgendes ist nun der Text der Mursida des Mahdi der Al¬

mohaden :

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iuLLa ^ S-=^t --^ 0)' o' (*J—• *K

1) Wegen dieses Wortes hat diese 'Akida wohl ihren Namen Mursida

erbalten.

1 5

(2)

Goldzihery Die Bekenntnissformeln der Almohaden. 169

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.jct>Lsu iJJj JJSS\. ,.^=.^'1 j ^ J-J^i «J^L>

Hier scheint (wie auch Ahlwardt die Endworte angiebt) der

Schluss der Mursida zu sein; es schliesst sich aber daran mit der

Aufschrift »jcoUjl o«.jsO' (d. h. in der Vorlage des Abschreibers)

1) Cod. JX!. i) Cod. iUi». 3) Sure 6:59. 4) Cod. yi.

5) = Tnuhid, ZDMG. XLI p. 72 ult. ff. 6) Cod. — -«^ •-' ;

7) Cod. JJU.ÄJ.

(3)

170 (roldziker, Die Bekeantnisaformeln der Almohaden.

S- i

noch folgende Fortsetzung: Lü cy.cL.Jlj LiLisI \i>\ LiJ LX,->..«.»Jij

J.cb- L_^_^! yA ') LÜJ, LaäXc! Üc L;_^<J ^ Lo":JL*.j ^^XLc

O> - - w

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0-kA"-*j>- »jltViu« *)^^•,L' i3 Lju*L>j jt"*^' ;S ^^äx-w^J «iS^Jö

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' ^X<Jtj |._^t ^ LyJiV, jlXj x^j *) Lij_/ij J^t jLXi ^^Jlc

' ^A**i»t XA.S=Uflj «Jlj lX.».^ ÜiAaAV ^JLc jJJt (^^JLO, Mit dieser Mursida wären nun sämmtliche Bekenntnissformeln,

welche der almohadiscbe Mahdi seinen Anhängem vorlegte, zu

unserer Kenntniss gelangt. An der Identität der 'Aklda mit der

von den Historikern angedeuteten Rekenntnissformel ist nicht zu

zweifeln. Stil und dogmatische Haltung passen genau zu allem

Uebrigen, was uns von Mubammed ibn Tümart authentisch über¬

liefert ist. Die Mursida macht den Eindruck einer populären

Umschreibung der Taubid-'akida, deren abstracten Termini hier ver¬

mieden , und aus welcber hier mebrere Sätze — wie eine Ver¬

gleichung leicht einsehen lässt •— unverändert übernommen wor¬

den sind.

Wir benützen diese Gelegenbeit, um die in unserer früheren

Abhandlung geheferten Materialien durch einige Nachweise zu ver¬

vollständigen.

p. 60, Anm. 2. Was Al-Zurkäni von Al-Tirmidl anführt,

findet sich in des Letzteren Sahih fed. Büläk 1292) I p. in, vgl. II

p. If, Ivö.

p. 62, Anm, 2. ünter .Hanbaliten" versteht man in

späterer Zeit rigoros a s k'e t i s c h e Menschen. In eineni Epi¬

gramm gegen Hypokriten heisst es, .latimat al-dahr III p. ffv;

11 Cod. LÄii» . ü) Cod. iiiikliires Zoiclien. 'i) Cod. Üj-0»\.j, . 4) Cod. ,>.%JU3 . .")) Cod. <-J^i-'j . '■') Cod. Ui.^,.

O ^ ^ ^

(4)

Goldziher, Die Bekenntrdsgformeln der Almohaden. 171

jj/u Li_jo ij.JL*:> ry-^

xi-j-LSUi ? 'j-

>— L_JJ_/0 iücL_«J> |^.jX>*ö ^_^jLw-J ',_yOj

Die Hanbaliten selbst nennen sich auch Jo^ÄXSl ^\ (wohl wegen

ihres Buchstabenglaubens): Houtsma, Catalogue Brül (1889)

nr. 911.

p. 72, 27. 28. Hier scheint eine Reminiscenz an Lebid

vorzuliegen, Mu'allaka v. 47 l^cLi ;j»~o^! viiou.*^. .

p. 126, 13, p. 127, 7: die Anwendung des Ausdrucks jüiis»

ist aus der Hadith-Literatur , zunächst Al-Buchäri, Fi tan nr. 13:

(j«LÜ! yA »Jlis» ^ lyjj Ül, Abu Däwüd (Kako 1280) II p. Ifl:

£ j:

jjwUJ! yA xJiis- 1^5*^-' '^^-^ 'S^ (j*LJt Joyb ^'W; qI ti5Lijj

^^Uj (*^'J_>-^ >^i^y J^. AI-Där imi (Cawnpore 1293) p. no:

j,.Aju.wJ! xiLl^y iüc>:=>- ^^yifjj li^l ^.j_j.^UaJl w^.S'Äj.

p. 126, Anm. 2. Das Hadith über ist sehr häufig zu

finden , am ausführlichsten Al-Tirmidl II p. Ivv ; dem hier an¬

geführten Wortlaut verwandter bei A b ü Däwüd II p. If I ; vgl.

bei Al-Sujüti, Itkän (Kairo 1278) II p. ff".. Als Gegensatz von

imän: Al-Nasä'i (Sahdra 1282) II p. fi ; ^wiJl j->JLjp>j ^

tJj! Juj: 3, c)^^b •

p. 139, Anm. 6. Vgl. Al-Buchäri, Fadä'il al-ashäb nr. 6

AI-Tirmidi II p. fi unten.

p. 140, 1 xilyÄj yiO<i\ v_)./to; vgl. Agäni XXI p. fof, 24

v-JjLiij yä_A.cj. Ibid. XX p. l.f, 11 muss demgemäss

»_>!_S^J der Ausgabe verbessert werden: ,.,LL>_iJ| o^ii i\s.

. ^ . . " f-TT.. L ) " • ^

xit^.^. Vgl. Sakt al-zand II p. tf) v. 4 und Schol. dazu.

Budapest.

S *

(5)

172

Zu E. Glaser's „Skizze".

Von J. WeUhausen.

Zu den vorläufigen Mittheilungen E. Glaser's über den Inbalt

seiner lang erwarteten Skizze (Beilage zur Allg. Zeitung 1890

No. 30. 31) bemerke ich:

1) Nach Ibip al-Kalbl gehörten die Priester von Ruhät bei

.lanbu' den Banü Lihjän an. Daraus darf nicbt gescblossen werden,

dass noch in der Zeit kurz vor dem Islam, worauf Ibn al-Kalbl

sich bezieht, diese Gegend von den Banü Lihjän bewohnt wurde

— denn das widerspricht Allem, was wir sonst wissen. Die Er¬

scheinung ist in Arabien nicht selten, dass die Priesterfamilie eines

Heihgthums nicht zu dem Stamme gehört, in dessen Gebiet

gegenwärtig das Heiligthum liegt, sondern zu einem anderen, der

längst von dort verschwunden ist. Wie die Heiligthümer selber

nicht wandern, sondern an ihrer Stätte bleibend den Wechsel der

Bewohnerschaft überdauern, so konserviren sie auch ihre Inhaber,

die Priester, die auf diese Weise inmitten einer ihnen stammfremden neueu ümgebung als Rest irgend einer früheren Bevölkemngsschicht

erscheinen. Also würden die lihjänitischen Priester und Besitzer

des Götzen von Ruhät bei Janbu' lehren, dass ein altes Volk

Lihjän einst in der Harragegend gewohnt hat, von dem sie als

einzige Spur zurückgeblieben sind, und dass dies Volk nicbt jüdisch,

sondern heidnisch gewesen ist — wenngleich eine theilweise, zeit-

weihge Judaisirung nicht ausgeschlossen zu werden braucht.

2) Der südarabische Pürst, der Medina belagert haben soll,

wird von Glaser um 300 A. D. gesetzt. Ich glaube gezeigt zu

haben (Skizzen IV p. 7 sqq.) , dass der Zug des Tubba' etwa in

der Mitte des sechsten Jahrhunderts der christhchen Aera statt¬

gefunden hat. Abgesehen von den übrigen a. a. 0. aufgeführten

Gründen erwäge man den Vers des al-Härith b. Tzälim : „ich traute

euch zu, ihr Banü 'üdas, als ich bei euch einkehrte, ihr wäret

ebenso wie die Leute von Jathrib , die dem Tubba', als er mit

seinen Truppen zu ihnen kam, die beiden Männer von Jahdub nioht

auslieferten". Der Dicbter lebte gegen Ende des sechsten Jahr¬

hunderts ; ist es möglich, dass er hier an ein Jahrhunderte zurück¬

liegendes Ereigniss erinnert? Wer einigermassen mit dem arabischen

Alterthum Fühlung hat, wird die Frage verneinen.

1 5 *

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