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Richtungswahl 2013?

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Bayerisches Ärzteblatt 10/2013

483 Leitartikel

Richtungswahl 2013?

Autor

Dr. Max Kaplan, Präsident der BLÄK Der Wahlkampf 2013 in Bund und Land

ist nicht wirklich kreativ oder spannend verlaufen. Politikbeobachter sprechen gar von einer „Banalitätsfalle“ und einem Mangel an „Orientierungswissen“. Da bil- den die Reformvorschläge der politischen Parteien zum bundesdeutschen Gesund- heitssystem keine rühmliche Ausnahme.

Die Bürgerversicherung hat deutlich an Charme eingebüßt, nachdem einige Ge- sundheitsökonomen gerade ihre finanzi- ellen Folgen ausgerechnet haben – ganz zu schweigen von den Auswirkungen auf das Niveau der Patientenversorgung. Die private Krankenversicherung (PKV) indes arbeitet an ihren Themen Altersrückstel- lungen, Tarifgestaltung, Maklerprovisio- nen und Novelle der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ), während die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) gerade den Wettbewerb um günstige und junge Ver- sicherungsrisiken wirklich entdeckt zu ha- ben scheint.

Positionen

Was steht bei der neuen Bundesregierung, was bei der neuen bayerischen Landes- regierung, in den gesundheitspolitischen Programmen? Wir, die Ärztinnen und Ärz- te, haben uns mit dem „Positionspapier zur Bundestagswahl“ konkret in die De- batte eingebracht und unsere Forderun- gen für die kommende Legislaturperiode kommuniziert. Dies sind schlaglichtartig, neben Honorar- und Planungssicherheit sowie Bürokratieabbau, unsere wichtigs- ten Claims:

»

Duales Krankenversicherungssystem von GKV und PKV beibehalten aber dringender Reformbedarf.

»

GOÄ – Novellierung auf Grundlage der von der Ärzteschaft geleisteten Vorar- beiten zügig umsetzen. Jetzt ist der Ge- setzgeber gefordert.

»

Ärztliche Nachwuchsförderung – stär- kere Verantwortung der Politik, von den Zugangskriterien zum Medizinstudium bis hin zur finanziellen Niederlassungs- förderung.

»

Krankenhausfinanzierung I – Die Bun- desländer müssen ihren Investitionsver-

pflichtungen umfänglich nachkommen, Planungssicherheit für stationäre Ein- richtungen.

»

Krankenhausfinanzierung II – Volle Re- finanzierung der Tariflohnsteigerungen und der Personalentwicklungskosten;

selektive Vertragsstrukturen sind abzu- lehnen und das DRG-System ist anzu- passen.

»

Korruptionsbekämpfung – Stärkung der Selbstverwaltung.

»

„Sunshine Act“ – Umsetzung durch den Gesetzgeber; die Zuwendungen der In- dustrie müssen offengelegt werden.

»

Diagnostische und therapeutische Frei- heit für Ärztinnen und Ärzte wiederher- stellen.

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Regressforderungen bezüglich der ver- ordneten Leistungen sind abzuschaffen sowie die Budgetierung ärztlicher Leis- tungen ist aufzuheben.

»

Vertrauen in die Transplantationsme- dizin wiederherstellen – Selbstver- waltung stärken und ein Transplan- tationsregister einführen, das bei der Geschäftsstelle der Bundesärztekam- mer anzusiedeln ist.

»

Prävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe in enger Kooperation von Ärz- tinnen und Ärzten. Ein Präventionsge- setz endlich verabschieden.

»

Fortpflanzungsmedizingesetz – für die Reproduktionsmedizin eine systema- tische Rechtsentwicklung einleiten, in Form eines Gesetzes.

»

Medizinische Versorgung von Migran- ten – Ungleichbehandlung in der Ge- sundheitsversorgung beenden.

Bayerischer Ärztetag

Auch auf dem diesjährigen Bayerischen Ärztetag, der vom 11. bis 13. Oktober in Bamberg stattfindet, wollen wir die Ge- legenheit wahrnehmen und unsere For- derungen an eine zukünftige Politik in Bund und Land deutlich machen. Daher

haben wir als Thema der Auftaktveran- staltung in der Bamberger Kongresshalle

„Richtungswahl 2013 für die Gesund- heitspolitik?“ gewählt. Ganz nach dem Motto „Wahlen vorbei – was nun?“ dis- kutieren wir mit unseren Gästen Dr. Mar- cel Huber, Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Gesundheit; Dr. Thomas Drabinski, Institut für Mikrodaten-Analy- se (IfMDA); Dr. Volker Leienbach, Ver- bandsdirektor der Privaten Krankenver- sicherung e. V. und Dr. Helmut Platzer, Vorsitzender des Vorstandes der AOK Bayern – Die Gesundheitskasse sowie den Delegierten und Gästen. Die Arbeits- tagung befasst sich dann – wie üblich – mit der aktuellen Sozial-, Gesundheits- und Berufspolitik, dem Tätigkeitsbericht und den Finanzen der Bayerischen Lan- desärztekammer (BLÄK), Fragen der Weiterbildungs- und Berufsordnung und der ärztlichen Fortbildung. Hierbei geht es dieses Jahr um die Verabschiedung einer Fortbildungsordnung der BLÄK nach bun- deseinheitlichem Muster und um die Erst- befassung mit der Novelle der (Muster-) Weiterbildungsordnung.

Diese und zahlreiche weitere Forderungen an die (Gesundheits-)Politik werden uns auch auf dem 72. Bayerischen Ärztetag beschäftigen. Ich freue mich auf Bamberg mit seiner „Faszination Weltkulturerbe“, auf Ihre rege Teilnahme, konstruktive Dis- kussionen und gute Beschlüsse!

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