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Mehr Vernetzung der Gesundheitsberufe

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Bayerisches Ärzteblatt 10/2017

475 Leitartikel

Dr. Max Kaplan, Präsident der BLÄK

Mehr Vernetzung der Gesundheitsberufe

und die zu vermittelnden Kompetenzen. Diese sind in Anlehnung an den Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKL 2015) formuliert. Für die Zulassung zum Studium wird ei- ne dreijährige, erfolgreich abgeschlossene Ausbildung in einem Gesundheitsfachberuf, zum Beispiel als Medizinische Fachan- gestellte vorausgesetzt. Das Konzept wurde eng mit Vertretern der Deutschen Hochschulkonferenz Physician Assistance abge- stimmt (www.baek.de/Physician_Assistant).

Quasi als Gegenbeispiel – sprich Substitutionsmodell – laufen dagegen die Bestrebungen, den Osteopathen als neuen aka- demischen Heilkundeberuf einzuführen: Die Osteopathie gehört in die Hände von qualifizierten Ärztinnen und Ärzten. Wer sich dem verweigert, spielt ohne Not mit der Gesundheit und Sicher- heit von Patienten. Für die osteopathische Diagnose ist der Arzt zuständig, für die Therapie der entsprechend qualifizierte Phy- siotherapeut. Ein weiterer Heilkunde ausübender Beruf, ein Os- teopath, erübrigt sich.

Digitale Technologien

In Rosenheim werden wir uns voraussichtlich auch mit dem großen Thema E-Health und Fernbehandlung – mit einem Leit- antrag des Vorstandes – befassen. Die digitalen Technologien scheinen schier grenzenlose Optionen zu bieten, die bei vielen Zukunftsfragen im Gesundheitswesen enorm hilfreich sein könn- ten. Doch während Einige ganz schnelle Lösungen in den digi- talen Technologien anstreben, reagieren die Anderen seit vielen Jahren eher verhalten. Sind die neuen Internet-Health-Techno- logien nun eine Chance, die Patientenversorgung voranzubrin- gen? Ein gutes Beispiel zum Abwägen der Argumente sind die

„Wearables“, die im Sinne von „Quantified Self“ laufend Vitalda- ten messen, zur eigenen Fitness, zur besseren Information und zur Unterstützung therapeutischer Ansätze behandelnder Ärzte.

Auf der einen Seite sind diese neuen Hardware- und Software- Märkte extrem interessant, auf der anderen Seite gibt es aber Argumente zum Thema Datenschutz, Qualität und Patienten- sicherheit sowie Haftungsfragen, die vieles Machbare relativie- ren. In einer ganz anderen Liga spielen wir jedoch, geht es um die Möglichkeiten der ärztlichen Fernbehandlung. Hierbei müs- sen besondere krankheits- und patientenbezogene Umstände berücksichtigt, der Facharzt-Status erhalten und die Patienten aufgeklärt werden.

In diesem Sinne freue ich mich auf spannende und informative Tage in Rosenheim; auf einen interessanten 76. Bayerischen Ärztetag mit anregenden Diskussionen und richtungsweisenden Beschlüssen.

Im oberbayerischen Rosenheim heißt es vom 20. bis 22. Okto- ber wieder: Bayerischer Ärztetag! Für die Auftaktveranstaltung haben wir diesmal Grußworte der Bayerischen Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml, und der Rosenheimer Oberbürgermeisterin, Gabriele Bauer, sowie eine Keynote „Medi- zinstudium am Turning Point“ von Universitätsprofessor Dr. med.

univ. Markus Müller, Rektor der Medizinischen Universität Wien, vorgesehen.

Trends, die die derzeitige gesundheitspolitische Debatte prägen, sind neben den Themen Medizinstudium und ärztlicher Nach- wuchs auch Digitalisierung, Kooperationsmodelle und Vernet- zung der Gesundheitsberufe mit dem Blickwinkel auf die Akade- misierung. Es handelt sich um grundlegende und tiefgreifende Veränderungen, die den Rahmen bilden für viele andere, davon beeinflusste Entwicklungen. Gerade die Diskussion um eine (ei- genständige) Heilkundeausübung durch andere, nichtärztliche Gesundheitsberufe – einschließlich der Heilpraktiker – nimmt derzeit Fahrt auf; verbunden mit all den Fragen nach der Gesamt- verantwortung, der Patientensicherheit oder des Haftungsrisikos.

Der 120. Deutsche Ärztetag in Freiburg hatte sich im Mai für Modelle der Übertragung ärztlicher Aufgaben nach dem Dele- gationsprinzip ausgesprochen, aber die Substitution ärztlicher Leistungen durch nichtärztliche Gesundheitsberufe weiterhin abgelehnt. Wir Ärztinnen und Ärzte müssen die Hoheit über Diagnose, Indikationsstellung und Therapie behalten, was den Arztvorbehalt sichert, sowie die Gesamtverantwortung für den Behandlungsprozess.

Physician Assistant

Das von der Bundesärztekammer (BÄK) und der Kassenärzt- lichen Bundesvereinigung (KBV) erstellte Delegationsmodell

„Physician Assistant (PA) – Ein neuer Beruf im deutschen Ge- sundheitswesen“ gilt es zu unterstützen. PA ist eine aus dem internationalen Sprachgebrauch entlehnte Bezeichnung für ei- nen hochschulisch qualifizierten Gesundheitsberuf auf Bache- lorniveau, der vom Arzt delegierte Aufgaben übernimmt. Er soll Ärzte in enger Zusammenarbeit mit diesen unterstützen und ent- lasten. Der PA, auch Medizinischer Praxis- oder Klinik-Assistent genannt, ist ein positives Beispiel für die Delegation; sein Tätig- keitsprofil richtet sich am tatsächlichen Versorgungsbedarf aus, an den Erfordernissen des Arbeitsmarkts und an den Zielvorstel- lungen eines ärztlich geleiteten multiprofessionellen Teams. Das Delegationsmodell enthält neben einer Begründung des Berufs- bilds und der Darstellung der (rechtlichen) Delegationsvorausset- zungen den Tätigkeitsrahmen, die verbindlichen Studieninhalte

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