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Schepers: Übungen im Handels- und Gesellschaftsrecht, #20

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Academic year: 2021

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Ng., 09.02.2006 wopsa.de Seite 1 / 4

Woraus?

Wer? Was?

von

Wem?

Projekt: VWA Thema: WS 2005/06

Empfänger:

Absender: Dittmar Nagel

Anlage-Datum: 03.11.2005 Status-Datum: 09.02.2006

Schepers: Übungen im Handels- und Gesellschaftsrecht, #20

02.11.2005

Fehlt dezidierter Hinweis auf Gesetzessammlung, bezieht sich die Vorschrift auf das BGB

Forts. Fall 2

Der „Anspruchskette“ folgen: Nacherfüllung nach § 439 usw.

Möglicherweise ist die Ware nach § 377 II HGB abgenommen (genehmigt)!?

⇒ Voraussetzung: beiderseitiges Handelsgeschäft

⇒ beides müssen Kaufleute sein (vgl. 26.10.)

⇒ das Geschäft muß zum Betrieb gehören

⇒ für beide plausibel; in Zweifelsfällen:

nach § 344 HGB gehört ein Geschäft im Zweifel zum Betrieb

⇒ Voraussetzung: es muß eine unverzügliche1 Untersuchung und nachfolgende Rüge erfolgen

⇒ 4 Monate bis zur Prüfung sind in jedem Falle zu lang

Ergo: wg. fehlender rechtzeitiger Rüge gilt die Ware nach § 377 II HGB als genehmigt und sie ist damit mängelfrei

K hat keinen Anspruch auf Nachlieferung, da kein Mangel vorliegt

• Sprachliche, komplette Zusamenfassung des Falls:

1. Möglicherweise kann K von V Nacherfüllung nach § 439 verlangen. („Obersatz“)

2. Dazu müßte ein KV bestehen.

⇒ Dazu müßte es zwei gleichlautende Willenserklärungen geben.

⇒ ...gibt es...

Es besteht ein KV.

3. Weiterhin müßte die Ware mangelhaft sein.

⇒ Nach § 433 ist ein Mangel...

Die Ware ist verdorben und deshalb mangelhaft.

4. Anscheinend besteht ein Anspruch auf Nacherfüllung nach § 439.

1 „unverzüglich“ bedeutet nicht „sofort“; bei Investitionsgütern kann man von einem sehr viel längeren Zeitraum ausgehen als bei Lebensmitteln. Gemeint ist in jedem Falle „ohne schuldhaftes Verzögern“.

Es kann bei gelieferter Ware auch „versteckte Mängel“ geben, die trotz einer Prüfung unentdeckt bleiben. Dann kann trotz verspäteter Rüge ein Anspruch auf Nacherfüllung bestehen. In solchen Fällen ist eine Rüge unverzüglich nach dem Bekanntwerden des Mangels erforderlich. Ein Anspruch aus versteckten Mängels wird nicht dadurch verwirkt, daß gar keine zeitnahe Prüfung nach Lieferung erfolgte.

(2)

Ng., 09.02.2006 wopsa.de Seite 2 / 4

1.500,--

V

Zahlungsaufforderung

T G

Eintritt als Gesellschafter

am 1.8.

§ 433 Vertrag v. 15.6.

5. Möglicherweise wurde die Sache aber nach § 377 HGB bereits genehmigt.

⇒ Es müßte sich für beide Seiten um ein Handelsgeschäft handeln.

⇒ Es müßten beides Kaufleute sein.

Es sind beides Kaufleute.

⇒ Das Geschäft müßte für die Beteiligten Teil ihres Betriebes sein.

Der Kauf gehört für beide – im Zweifel schon nach § 344 HGB – zu deren Handelsgeschäft.

⇒ Die notwendige Rüge erfolgte nach 4 Monaten.

Die Ware wurde implizit bereits genehmigt.

6. Da die Ware genehmigt wurde, liegt kein Mangel vor.

Es besteht kein Anspruch auf Nacherfüllung.

Fall 4

1. Sachverhalt verstehen 2. Fallfrage verstehen

Muß G an T leisten?

3. Mögliche Anspruchsgrundlage suchen (wichtigster Part[!])

Es könnte ein Kaufvertrag bestehen, der die Forderung nach § 433 II rechtfertigt.

⇒ Es muß zwei übereinstimmende Willenserklärungen geben.

G hatte mit T gar keinen Kontakt und auch nichts kaufen wollen.

Es besteht kein KV zwischen G und T.

Der G könnte nach § 130 HGB für Verbindlichkeiten der Gesellschaft haften.

⇒ Die Norm § 130 HGB greift offenbar nur, wenn zum Zeitpunkt des Eintritts eines Gesellschafters die Gesellschaft bereits bestand.

Vorschrift für diesen Fall nicht tauglich.

Nach § 28 HGB i.V.m. § 128 HGB könnte der G für Verbindlichkeiten der oHG haften.

§ 28 HGB gilt für die Fälle, daß jemand persönlich haftend in das Geschäft eines Einzelkaufmanns eintritt.

⇒ Rechtsfolge: die entstehende Gesellschaft haftet für alle Verbindlichkeiten des bisherigen Einzelkaufmanns. Zudem ist nach § 28 II HGB eine abweichende Vereinbarung Dritten ggü. unwirksam, solange sie nicht publik ist.

Die zw. V und G getroffene Vereinbarung, daß G nicht für V’s „Altgeschäfte“

hafte, ist ohne Belang.

⇒ Nach § 128 HGB haftet jeder Gesellschafter für die Gesellschaftsverbindlichkeiten persönlich.

Der G muß also für die Verbindlichkeiten der oHG einstehen.

4. Prüfung der Anspruchskette

§ 433 II (V mit T) – § 28 HGB (oHG haftet) – § 128 HGB (G haftet mit)

I. Besteht eine Kaufpreisschuld?

Verbindlichkeit des V aus § 433 II ggü. T ist unzweifelhaft.

(3)

Ng., 09.02.2006 wopsa.de Seite 3 / 4

A

B

Telefonanlage: 7.000,--§ 433

V

II. Haftet Gesellschaft für Verbindlichkeiten des V?

§ 28 II HGB verlangt

„ den Eintritt eines persönlich haftenden Gesellschafters ins Geschäft eines Einzelkaufmanns

„ die Schuld resultiert aus einem Geschäft, das dem Geschäftsbetrieb zuzuordnen ist

⇒ Beides ist hier der Fall.

Die oHG haftet für die Verbindlichkeiten des Einzelkaufmanns.

III. Haftet der G für Verbindlichkeiten der oHG nach § 128 HGB?

Handelt es sich um eine oHG?

⇒ Es gibt keine Haftungsbeschränkungen wie bei einer KG und es ist keine GbR, da es sich um ein Handelsgeschäft handelt.

Ist der G Gesellschafter?

⇒ Unzweifelhaft ja.

Ist es eine Verbindlichkeit der oHG?

⇒ Durch Eintritt von G hat die entstandene Gesellschaft alle Verbindlichkeiten des V übernommen (vgl. o.). Es handelt sich bei der ehemaligen Verbindlichkeit des V um eine oHG-Verbindlichkeit.

Zu prüfen bliebe, ob die Vorschrift des § 28 II greift, nach der Sondervereinbarungen zu zurückliegenden Verbindlichkeiten ggü. Dritten unwirksam sind. Eine positive Prüfung voraussetzend, kann also T von G das Geld verlangen.

Fall 6

1. Sachverhalt verstehen 2. Fallfrage verstehen

Wegen der allgemeinen Formulierung ist keine Einzelantwort möglich. Zumindest aber sind wegen „Welche Ansprüche...“ lediglich Zahlungsansprüche zu prüfen. Bei der Formulierung

„Wie ist die Rechtslage“ müßten alle potentiellen schuldrechtlichen und sonstige Ansprüche von jedem Beteiligten gg. jeden anderen Beteiligten geprüft werden.

Hier geht es also im Detail um die zu prüfenden Fragen:

„ Ansprüche V Æ A?

„ Ansprüche V Æ B?

„ Ansprüche V Æ oHG?

3. Anspruchsgrundlage finden

Möglicherweise hat V gg. die oHG einen Zahlungsanspruch nach § 433 II.

Zum § 105 HGB im Zusammen- hang mit dem Eintritt eines Gesellschafters in das Geschäft eines Einzelkaufmanns nach

§ 28 HGB:

Warum wird der neue, auto- matisch entstehende Betrieb beim Eintritt des persönlich haftenden Gesellschafters eine oHG und keine GbR?

Die GbR unterscheidet sich von der oHG wesentlich dadurch, daß die oHG ein Handels- geschäft ist. Eine GbR ist eine Gesellschaft, die durch den gemeinsamen Geschäftszweck getragen wird. Sie kann schon ohne Gesellschaftsvertrag gebildet werden.

Bspw. eine Tippgemeinschaft, eine Kegelbruderschaft u.ä.

(4)

Ng., 09.02.2006 wopsa.de Seite 4 / 4

4. Für einen Anspruch nach § 433 II bedürfte es eines KV’s.

Dazu müßte es zwei gleichlautende WE geben.

V hat diese ggü. dem A abgegeben.

A ggü. dem V auch. Aber gilt diese auch für und gegen die oHG?

⇒ Nach § 125 HGB hat A die Einzelvertretungsmacht.

Diese ist nach § 126 II HGB nicht beschränkbar.

Prüfung Ansprüche V Æ oHG:

⇒ Der KV ist geschlossen und die Kaufpreisforderung ist OK.

Prüfung Ansprüche V Æ A:

⇒ Nach § 433 i.V.m. § 128 HGB haftet A.

Prüfung Ansprüche V Æ B:

⇒ Nach § 433 i.V.m. § 128 HGB haftet B auch.

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