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Zusammenfassende Darstellung der Ziele und der Maßnahmenplanung

1 Einleitung

2.4 Zusammenfassende Darstellung der Ziele und der Maßnahmenplanung

Lebensraumtyp Kalk-Magerrasen und kleinflächig vorkommende Fels-Lebensraumtypen Die Erhaltung des Lebensraumtyps Kalk-Magerrasen [(*)6212], der im Gebiet auch in der orchideenreichen Ausprägung anzutreffen ist, wird durch regelmäßige Mahd und / oder fach-gerechte Beweidung mit Schafen und Ziegen gewährleistet. Darüber hinaus enthält der Ma-nagementplan notwendige Maßnahmen zur Offenhaltung von Magerrasen durch Zurück-drängung von Gehölzaufwuchs.

Als Entwicklungsziele für diesen Lebensraumtyp sind auch die Erweiterung von LRT-Flächen und die Verbesserung von Kalk-Magerrasen in schlechtem Zustand vorgesehen. Dazu wer-den Entwicklungsmaßnahmen zur Freistellung verbuschter bzw. bereits zugewachsener Ma-gerrasen und ihre dauerhafte Offenhaltung durch Einbeziehung in eine regelmäßige Pflege durch Mahd und / oder Beweidung formuliert.

Die innerhalb des FFH-Gebietes nur im NSG „Schönrain“ bei Neckartenzlingen jeweils klein-flächig vertretenen Fels-Lebensraumtypen Kalk-Pionierrasen [*6110] und Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation [8210] sollen entsprechend der Maßnahmenvorschläge durch Zu-rückdrängen von Gehölzsukzession in aufgelassenen Steinbrüchen erhalten werden. Auch die im Gebiet bereits praktizierte Beweidung mit Schafen und Ziegen trägt dabei zur dauer-haften Offenhaltung im Umfeld der Felsen bei.

Lebensraumtyp Magere Flachland-Mähwiesen

Magere Flachland-Mähwiesen [6510] zählen zu den wichtigsten Schutzgütern des FFH-Gebietes. Die im Managementplan für diesen LRT vorgeschlagenen Maßnahmen zielen auf die Erhaltung und Förderung magerer und artenreicher – in der Regel auch blüten- oder blumenreicher - Mähwiesen im Gebiet durch extensive, regelmäßige, i.d.R. 2-schürige und zeitlich angepasste Mähwiesennutzung ab.

Magere Flachland-Mähwiesen, die durch zu intensive Grünlandnutzung beeinträchtigt sind oder bereits verloren gegangen sind, sollen durch Ausmagerung und Übergang zu einer ent-sprechend angepassten Nutzung wiederhergestellt werden. Bei einigen Wiesen im Gebiet sieht die Maßnahmenplanung eine Anpassung der Nutzungsweise oder des Nutzungszeit-punktes vor, um entsprechende Wiesen zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Magere Flach-land-Mähwiesen können grundsätzlich auch unter Beweidung erhalten werden, allerdings ist diese auf den Lebensraumtyp angepasst durchzuführen und in das Gesamtmanagement einer Wiesenfläche zu integrieren.

Zu den Entwicklungszielen für den Lebensraumtyp gehört die Entwicklung einiger neuer Ma-gerer Flachland-Mähwiesen an geeigneten Stellen im Gebiet durch Etablierung einer exten-siven Mähnutzung und die Verbesserung des Erhaltungszustandes von Wiesen durch Ex-tensivierung der Nutzung. Auch dafür hält der Managementplan entsprechende Maßnah-menvorschläge bereit.

Die im Managementplan formulierten Erhaltungs- und Entwicklungsziele für den Lebens-raumtyp Magere Flachland-Mähwiesen lassen sich vor allem durch die gezielte Förderung von extensiven Bewirtschaftungsformen im Rahmen des Vertragsnaturschutzes über die Landschaftspflegerichtlinie (LPR) oder über das Förderprogramm für Agrarumwelt, Klima und Tierwohl (FAKT) erreichen.

Fließgewässer-Lebensraumtypen inkl. Kalktuffquellen und Lebensstätten der Groppe und des Steinkrebses

Die Auenwälder im FFH-Gebiet [91E0] sollen in ihrer Ausdehnung und Qualität erhalten werden. Dazu sind in der Regel keine gesonderten Maßnahmen notwendig; im Wald profitie-ren sie von der Naturnahen Waldbewirtschaftung.

Für die Erhaltung der nur kleinflächig im Gebiet vorkommenden Feuchten Hochstaudenflu-ren [6431] sieht der Managementplan eine Offenhaltungspflege im Abstand von mehreHochstaudenflu-ren Jahren vor.

Die Kalktuffquelle [*7220] im „Schönrain“ bei Neckartenzlingen soll im Wesentlichen durch Offenhaltungspflege zur Zurückdrängung von Gehölzaufwuchs und Hochstauden gesichert werden.

Den Zielen für die Erhaltung der im Gebiet erfassten Groppen- und Steinkrebspopulatio-nen und ihrer Lebensräume dieSteinkrebspopulatio-nen Maßnahmenvorschläge, die die Wiederherstellung der Durchgängigkeit von Fließgewässern unter Berücksichtigung der Eindämmung der Krebs-pest sowie die Unterbindung bzw. Vermeidung von punktuellen Gewässerbelastungen bein-halten.

An einigen Stellen kann die Wiederherstellung der Durchgängigkeit für beide Arten zu einer Erweiterung ihrer Lebensstätten führen; demnach ist dies als Entwicklungsmaßnahme im Managementplan enthalten. Darüber hinaus wird die Verbesserung der Wasserqualität in Trinkbach und Tiefenbach zur Verbesserung und Erweiterung der Steinkrebspopulation als Entwicklungsmaßnahme vorgeschlagen.

Stillgewässer-Lebensraumtypen und Lebensstätten der Gelbbauchunke

Für den in einigen vorwiegend im Wald liegenden Tümpeln und Teichen vorkommenden Lebensraumtyp Natürliche nährstoffreiche Seen [3150] sieht der Managementplan seine Erhaltung durch verschiedene Maßnahmen wie Offenhaltung von Gewässerufern, Regulie-rung des Fischbestandes, Sömmern und Wintern oder Entschlammen von Stillgewässern vor.

Zur Entwicklung eines weiteren Gewässers mit diesem Lebensraumtyp schlägt der Ma-nagementplan Abfischen und Winterung als Entwicklungsmaßnahme vor, zur Verbesserung des aktuellen Zustandes außerdem die Entschlammung eines Gewässers.

Für die Gelbbauchunke steht die Schaffung und Offenhaltung von Pioniergewässern an geeigneten Stellen des FFH-Gebietes im Mittelpunkt, und zwar sowohl in entsprechenden Wald- wie auch in Offenlandbereichen. Insbesondere in den Offenland-Lebensstätten der Gelbbauchunke ist der aktuelle Mangel an geeigneten Laichgewässern Ausgangspunkt für diesen Maßnahmenvorschlag, aber auch im Waldgebiet nordöstlich von Frickenhausen wird die aktuelle Zahl an Laichgewässern als deutlich suboptimal eingestuft.

Wald-Lebensraumtypen sowie Lebensstätten von Grünem Besenmoos, Alpenbock und Spa-nischer Flagge

Aus den Erhaltungszielen der Wald-Lebensraumtypen (Hainsimsen-Buchenwald [9110], Waldmeister-Buchenwald [9130], Schlucht- und Hangmischwälder [*9180] und Auenwälder mit Erle, Esche und Weide [*91E0]), nämlich der Bewahrung in ihrer vorhandenen räumli-chen Ausdehnung sowie in ihrem bestehenden Zustand mit ihren charakteristisräumli-chen und regionaltypischen Tier- und Pflanzenarten, ergibt sich als wesentliches Instrument die Beibe-haltung der Naturnahen Waldwirtschaft. Diese Form der Bewirtschaftung berücksichtigt na-turschutzfachliche Ziele in hohem Maße.

Das Grüne Besenmoos [1381] profitiert von der relativen Konstanz des Lebensraumes.

Dem Schutz vor Nutzungsänderungen kommt im Verdichtungsraum eine große Bedeutung zu.

Die Entwicklungsziele bezwecken im Wesentlichen die Erhöhung des Strukturreichtums und der Naturnähe der Waldlebensräume. Wertbestimmend ist v.a. das Baumarteninventar, der Anteil an Alt- und Totholz, das Vorhandensein von Habitatbäumen, sowie die kontinuierliche Bereitstellung einer Vielzahl von Altersphasen. Die Beseitigung von Beeinträchtigungen ein-zelner Lebensraumtypen ist geeignet, eine typische Ausprägung der Schutzgüter zu errei-chen.

Für die Erhaltung des mäßig individuenreichen und verbreiteten Vorkommens des Alpen-bocks im Gebiet ist weiterhin ein mittel- und langfristig hohes Totholzangebot auf großer Fläche anzubieten. Geeignetes Brutmaterial ist in Form von stehendem und nachrangig von liegendem Buchen- und Ahorntotholz im Bereich der bewirtschafteten Bestände zu belassen.

Zudem sind ausgewählte Habitatbäume wie auch Überhälter und randständige Bäume mit Sonnenbranderscheinungen im Stamm- und Kronenbereich zu erhalten. Die ablenkende Fallenwirkung von Holzablagerungen während der Flugzeit der Käfer ist zu reduzieren.

Mit dem Ziel der Erhaltung der Populationen der Spanischen Flagge im Gebiet beinhaltet der Managementplan eine artbezogene Maßnahme, die die Sicherung von Waldsäumen mit Echtem Wasserdost als wesentlichem Nahrungshabitat des Falters gewährleisten soll. Dazu werden Vorschläge zum schonenden Management bei der Unterhaltung und Pflege entspre-chender Säume gemacht.

Eremit und Hirschkäfer

Erhaltungsziele für den Eremit sind die Sicherung der festgestellten Vorkommen durch Er-haltung der Brut- und Verdachtsbäume im Bereich der Streuobstwiesen und bachbegleiten-den Gehölze sowie weiterer potenziell geeigneter Bäume im Waldbereich und die Sicherung der Brutbaumnachhaltigkeit. Ein wichtiges Entwicklungsziel ist die Verbesserung des zukünf-tigen Brutbaumangebots.

Die Maßnahmenplanungen sehen vor allem die Erhaltung der Brutbaumnachhaltigkeit durch Belassen von Altholzanteilen vor, die entsprechend frühzeitig großkronig erzogen werden müssen. Im Rahmen von Entwicklungsmaßnahmen soll die Höhlenbildung durch Kopfbaum-schnitte oder großflächige Schnitte beschleunigt und gefördert sowie geeignete Bäume nachgepflanzt werden.

Für den Hirschkäfer steht die Erhaltung geeigneter Lebensraumstrukturen in Waldbestän-den ebenso wie in Waldbestän-den waldnahen Streuobstflächen des Gebietes im Vordergrund. Die Ent-wicklungsziele für die Art beinhalten die Verbesserung der Habitatstrukturen im Bereich ihrer waldbezogenen Lebensstätten.

Als Erhaltungsmaßnahme spielt die Beibehaltung der naturnahen Waldwirtschaft in den Wald-Lebensstätten des Hirschkäfers eine zentrale Rolle. Dabei geht es vor allem um die Erhaltung von Altholzbeständen mit entsprechenden Totholzanteilen und für den Hirschkäfer wesentlichen Habitatrequisiten wie Eichen mit Saftfluss und Baumstubben. Für die Erhaltung der Art in Streuobstbeständen steht in der Maßnahmenplanung die extensive Nutzung der Flächen und fachgerechte Pflege von Obstbäumen im Vordergrund; dabei ist vor allem auf alte Kirschbäume zu achten. Entwicklungsmaßnahmen für den Hirschkäfer umfassen die weitere Förderung und Verbesserung wichtiger Lebensraumstrukturen im Wald. Dazu gehört u.a. auch die Stabilisierung und Erhöhung von Eichenanteilen im Gebiet.

Lebensstätten der Fledermäuse Bechsteinfledermaus und Großes Mausohr

Die Ziele für die beiden im Gebiet vorkommenden Fledermausarten nach Anhang II der FFH-Richtlinie umfassen die Erhaltung geeigneter Wald- und Offenlandlebensräume als Jagdlebensräume, die Erhaltung geeigneter Quartiere und dabei insbesondere von Wochen-stuben sowie die Erhaltung eines funktionsfähigen Verbundes zwischen Quartieren und Jagdlebensräumen. Als Entwicklungsziel enthält der Managementplan die weitere Verbesse-rung der Lebensraumstrukturen in den Waldbereichen des Gebietes.

Bei der Maßnahmenplanung steht für die Waldlebensstätten der Fledermäuse wiederum die Beibehaltung naturnaher Waldwirtschaft im Vordergrund, in deren Rahmen ein ausreichen-der Anteil an Altbaumbeständen und eine entsprechende Anzahl und Dichte von Höhlen-bäumen erhalten werden soll. Besonders hohe Anforderungen ergeben sich hinsichtlich der erforderlichen Bestandstrukturen im Bereich von Wochenstuben der Bechsteinfledermaus, die im FFH-Gebiet allerdings nicht nachgewiesen werden konnten, deren Existenz hier aber wahrscheinlich ist. Für die Offenland-Lebensstätten liegen die Schwerpunkte der Maßnah-menplanung in der extensiven Nutzung und Pflege von strukturreichen Grünlandflächen, dabei spielen Streuobstbestände insbesondere in Waldrandlage eine herausragende Rolle.

Ebenso wichtig ist die Sicherung und Betreuung einer bedeutenden Wochenstube des Gro-ßen Mausohrs in der St. Martinskirche in Kirchheim/Teck, die zwar außerhalb der FFH-Gebietsgrenzen, aber zwischen geeigneten Jagdlebensräumen der Art im Gebiet liegt.

Eine Entwicklungsmaßnahme zu den Fledermäusen enthält darüber hinaus Vorschläge, wie die Strukturen für Fledermäuse in ihren Waldlebensstätten weiter gefördert und verbessert werden können.