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Der Zusammenfall von dâ(r) und dare

hinnen 2 → hie innen hinnenabe

B. Übergang zum Suffix nach bestimmten Adverbialen

4. Untersuchungen zu den mittelhochdeutschen Raumadverbien

4.2 Der Umbau des Systems in mittelhochdeutscher Zeit

4.2.1 Der Zusammenfall von dâ(r) und dare

Ein wichtiger Befund, der zeigt, dass das System der Raumadverbien im Mittelhochdeutschen große Veränderungen durchläuft, ist der fortschreitende Zusammenfall der Formen des Lokal-adverbs dâ(r) mit denen des direktionalen Adverbs dare. Beide gehören zum Kernbestand der mittelhochdeutschen Raumadverbien und zu den am häufigsten belegten Lemmata des Mit-telhochdeutschen: Die Gesamtzahl der Belege im Belegarchiv des neuen Mittelhochdeutschen Wörterbuchs zu dâ(r) und dare (also auch derjenigen, die nicht eindeutig räumlich zu verste-hen sind) beträgt 14.688. Dazu kommen 4306 Belege für Pronominaladverbien mit dâ(r) bzw.

dare als Erstglied.

Etymologisch sind beide Lemmata klar voneinander zu trennen, und dem Verlauf der Sprachgeschichte vom Althochdeutschen zum Mittelhochdeutschen folgend ist dâ(r) die Fort-setzung von ahd. dâr 'da, dort', und dare die FortFort-setzung von ahd. dara 'dahin, dorthin'.

Für die Arbeit am Belegmaterial ist diese Erkenntnis nur bedingt hilfreich, denn nur der klei-nere Teil der Fälle lässt sich klar dem einen oder dem anderen Lemma zuordnen. Als Faustre-gel könnte zunächst Faustre-gelten: mhd. dâ(r) ist lokal, mhd. dara oder – mit abgeschwächter End-silbe – dare wäre entsprechend direktional. Diese scheinbar klare Trennung zwischen dâ(r) und dare aufrecht erhalten zu wollen, nur weil es etymologische Gründe dafür gibt, ist nicht sinnvoll, wie ein Wechsel der sprachhistorischen Perspektive bei der Betrachtung der beiden Lexeme dâ(r) und dare zeigen soll.

Das Etymologische Wörterbuch des Deutschen konstatiert im Artikel für das Lemma nhd. da einen Schwund des auslautenden -r in mittelhochdeutscher Zeit, die Vermischung der Pronominaladverbien von dâr mit denen von dare und im Spätmhd. (14. Jh.) den Zusammen-fall mit dem mhd. Temporaladverb dô.15 Zu ergänzen ist ein vierter Punkt: Zusammenfall mit dare in mittelhochdeutscher Zeit. Das soll im folgenden erläutert werden.

Der Zusammenfall von dâ und dare lässt sich mit einer Kombination graphemischer, phonologischer, semantischer und morphologischer Faktoren erklären. Dazu kommt, dass auch die dâ und dare engverwandten Lexeme wâ und wâr sowie swâ und swâr analog den gleichen Prozess durchlaufen, also ein gesamtes Paradigma davon betroffen ist.

15 Vgl. Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 2. Auflage, durchgesehen und ergänzt von WOLFGANG PFEIFER, Berlin 1993, Bd. 1, S. 198, s. v. 1da.

Graphemische Faktoren

Die Betrachtung der Belege für da(r) und dare nach der Schreibweise ergibt, dass sich in den Ausgaben der Texte zunächst eigentlich nur der Kontrast keine r-Endung (da) vs. r-Endung (dar) feststellen lässt. Tabelle 1 zeigt die Verteilung der Einzelformen nach ihren Schreib-formen. Grundlage sind die gesamten 14.688 dâ(r)/dare-Belege des Belegarchivs des neuen Mittelhochdeutschen Wörterbuchs, in denen dâ(r) bzw. dare alleine stehen. Eingeschlossen sind auch die Belege, in denen dâ(r) bzw. dare nicht räumlich zu verstehen sind sowie Schreibformen mit da bzw. dar als Zweitglied wie allda, aldar usw.

Schreibform Belege Anteil am Gesamtbestand

da 3831 26,08%

7662 52,17%

dâr 16 0,11%

dar 2953 20,10%

dare 225 1,53%

dâre 1 0,01%

gesamt: 14688 100%

Tabelle 1: die Verteilung der Schreibformen (Prozentangaben sind auf die zweite Stelle hinter dem Komma gerundet)

Beinahe 80% der Schreibformen weisen keine r-Endung auf. Aus Tabelle 1 ergibt sich jedoch ein weiterer interessanter Befund: der Gegensatz zwischen Formen mit bzw. ohne Zirkum-flex. Beide machen ungefähr 50% des Materials aus. Es ist anzunehmen, dass die Zirkumflex-Formen aus normalisierten Textausgaben in die Belegsammlung gelangt sind. An dieser Stelle soll nicht auf die Probleme der Editionsprinzipien mittelhochdeutscher Texte eingegangen werden, weshalb hier von der Annahme ausgegangen wird, dass der Herausgeber einer nor-malisierten Ausgabe bei einem so hochfrequent auftretenden Wort wie dâ(r) zum einen grundsätzlich nur zwischen Lokal- und Direktionaladverb scheidet und zum andern, dass er mit dem Setzen eines Zirkumflexes die sprachgeschichtlich "korrekte" Form anzeigen möchte. Das heißt, der Herausgeber prüft, ob es sich bei einem vorliegenden dar um ein lo-kales oder direktionales handelt. Im ersten Fall setzt er den Zirkumflex, im zweiten nicht.

(1) lâ mich drin: ich tuon dir sanfte dâ. / dar wil ich und niender anderswar./ kum ich dar, ez ist uns beiden frum KLD:UvL 42:5,7 ff.

(2) Swelich tugenthafter man / Anderswa den pris gewan,/ Quam er dar, er lac dar nider / Vnde quam nimmer me widerHERB 205

In Beispiel (1) aus einer normalisierten Textausgabe wird klar geschieden zwischen dem lokalen dâ ('dort') und dem direktionalen dar ('dorthin'). Anders in einem Fall wie (2), wo das erste dar mit der direktionalen Bedeutung 'dahin' und das zweite mit der lokalen 'da, dort' steht. Nun kann man annehmen, dass die Formen aus (2), da nicht nach philologischen Gesichtspunkten getrennt, näher an der Schreibrealität des Mittelalters stehen, denn ein Schreiber des Mittelhochdeutschen benutzt in der Regel keinen Zirkumflex als Längenzei-chen. Wenn also die Belege mit Zirkumflex-Formen ausgeblendet werden als "unhistorische"' Schreibweisen, ergibt sich folgendes Bild (Tabelle 2):

Schreibform Belege Anteil am Gesamtbestand

da 3831 54,66 %

dar 2953 42,13 %

dare 225 3,21 %

gesamt: 7009 100%

Tabelle 2: die Verteilung der Schreibformen ohne Zirkumflex

Der Anteil von dare, das immer in direktionaler Bedeutung auftritt, macht nur 3,21 % der belegten Formen aus. Anders die Schreibformen da und dar, die jeweils fast die Hälfte der Gesamtmenge ausmachen. Daraus kann geschlossen werden, dass die Schreibform dar an die Stelle der Schreibform dare tritt. Somit fallen im Schriftlichen die Fortsetzungen von ahd.

dâr und dara in mhd. dar zusammen.

Morphologische und phonologische Faktoren

Betrachtet man zusätzlich die Pronominaladverbien, die mit dâ(r) und dare gebildet werden, wobei mit der Derivation nun auch morphologische Faktoren herangezogen werden, so zeigt sich ein sehr hoher Deckungsgrad der Bildungen mit da und dar (Tabelle 3). Hierbei ist zu beachten, dass da bzw. dar nicht immer mit dem jeweiligen Zweitglied in unmittelbarer Kontaktstellung steht, also die beiden Bestandteile nicht immer zusammengeschrieben sind.

Erstglied Zweitglied

da- -niden, -von,

da-/dar- -abe, -ane, -bî, -binnen, -durch, -gegen, -în, -inne, -mit, -nâch, -neben, -oben, -ûf, -vor, -vür, -wider, -zuo, -zwischen

dar- -(en)boven, -(en)gegen, -hinder, -innemitte, -nider, -über, -umbe, -under, -ûze

Tabelle 3: Pronominaladverbien mit da - dar

Im Falle der Zusammenschreibung lässt sich im Belegmaterial vor vokalischem Anlaut der Präposition die Tendenz zur Wahrung des -r- beobachten. Im Belegarchiv finden sich 4.306 Belege für Pronominaladverbien mit da bzw. dare als Erstglied, die sich wie folgt verteilen:

Bildungsweise Belege Anteil am Gesamtbestand

Schreibformen Anteil am Gesamtbestand

da-Konsonant 681 15,82% 75 25,42%

da-Vokal 34 0,79% 6 2,03%

dar-Konsonant 1.311 30,45% 78 26,44%

dar-Vokal 1.692 39,29% 80 27,12%

dare-Konsonant

1 0,02% 1 0,34%

dr-Vokal 569 13,21% 47 15,93%

d-Vokal 18 0,42% 8 2,71%

gesamt 4.306 100,00% 295 99,99%

Tabelle 4: Verteilung der zusammengeschriebenen Pronominaladverbien

Am deutlichsten zeigt sich in Tabelle 4 zunächst, dass dare in den Kompositionen keine Rolle spielt (Zeile 5). Wenn das Zweitglied eines Pronominaladverbs mit einem Konsonanten beginnt, geht bei einem Viertel der Schreibformen da voran (Zeile 1). Die Form mit -r- (dar bzw. apokopiertes dr-) steht bei 52,5% der Belege und 43,05% der Schreibformen, wenn das Zweitglied mit einem Vokal anlautet (Zeilen 4 und 6).

Insgesamt entsprechen somit sowohl bei den Belegen als auch bei den Schreibformen über 68% (gefettete Werte) bereits der neuhochdeutschen Regel, intervokalisch ein -r- zu setzen. Bereits im Mittelhochdeutschen wird das -r- mehr oder weniger zum Fugenelement, und die Verbindung des -r mit der semantischen Eigenschaft [+ direktional] wird irrelevant.

Dadurch werden aber gleichzeitig {da-} und {dar-} zu Allomorphen.

Aus der morphologischen Betrachtung ergibt sich erstens, dass dâ(r) und dare bei der Bildung ihrer Pronominaladverbien zusammenfallen, und zweitens, dass das Auftreten der r-haltigen Form nach einer phonologischen Regel erfolgt, und dass sich diese Regel im Mittel-hochdeutschen herauszubilden und zu festigen beginnt.

Semantische Faktoren

Wenn sich, wie oben gezeigt, dâ(r) und dare graphemisch, phonologisch und morphologisch annähern, so wird nun gezeigt, dass auch auf der semantischen Ebene eine Annäherung statt-findet:

(3) ob ich da ze den heiden belibe,/ minem lieben wibe / beuelhet mine sele ROL 1712

(4) […] so uíndít ir dar ze hiemele daz lon / der ewigin genaden ROL 220 (5) ich ne gesende dich dar ROL 1309

(6) er sprach: nu sende mich dare ROL 1300

Die unterstrichenen Formen in (3) und (4) sind lokal, die in (5) und (6) direktional zu verstehen. Dennoch liegen für zwei Bedeutungen in ein und demselben Text drei Schreibfor-men vor: da in (3), dar in (4) und (5) sowie dare in (6).

Wenn ein Schreiber des Mittelhochdeutschen in seinem Text ein dar schreibt, so lässt sich folglich nicht eindeutig sagen, auf welches Lexem er sich bezieht, und ob ihm dieses Problem überhaupt bewusst ist. Ist ihm klar, dass dar sowohl lokal verstanden werden kann – und damit dem Lexem dâ(r) zugeordnet – als auch direktional – und damit dare zugeordnet?

Oder geht er davon aus, es handele sich um ein Lexem, dessen verschiedene Bedeutungen sich aus dem Kontext ergeben?

Wie im vorangegangenen Abschnitt in Tabelle 2 gezeigt, verteilen sich über 96% aller nicht-normalisierten dâ(r)-und dare-Belege auf die Schreibformen da und dar. Betrachtet man diese beiden Schreibformen hinsichtlich ihrer möglichen semantischen Eigenschaften als Raumadverbien, so kommt man zu folgendem Ergebnis (Tabelle 5):

Schreibform lokal direktional

da + -

dar + +

Tabelle 5: semantische Merkmale (räumlich) der Schreibformen da – dar

Während die Form da nur lokal gebraucht wird, tritt dar sowohl in lokaler als auch in direktionaler Verwendung auf. Die Schreibform dar stellt also nicht nur die Schnittmenge der Schreibformen, sondern auch die der semantischen Merkmale von dâr und dare dar. Wird die Betrachtung der beiden über die Verwendung als Raumadverbien hinaus erweitert, so werden noch weitere Gemeinsamkeiten ersichtlich:

(7) Durch kurzewile ich kam gegan / uf eine grüene heide breit./ da was so wunneclich der plan,/ daz mir verswant min herzeleit TANNH II,2,9

(8) Dar wart ein michil schowen ROTH 279

(9) Daz was ein schoniu hervart,/ da diu helle beroubet wart HOCHZ 1045

(10) Schire viel do die nacht an./ Dar beualen constantinis man./ Einin anderen die kint vnde uviph ROTH 2662

(11) Man nimit eine magit unte leittet sie in die stat. da der einhurn emzige wisit.

unt lazzit sie eine daJPHYS 3, 6

(12) Do karde der herre dannen./ ingegin der stat zo bare./ Dar die kiele waren ROTH 781

(13) swer da minnet daz reht,/ ez si herre odir chneht,/ der muoz ie hin fur gan VRECHTE 235

(14) er neslâfet. der dar behGtet israhel JPHYS 1,23

Bei den Beispielen (7) und (8) kommt zu der lokalen Semantik eine temporale Kom-ponente. Man kann da bzw. dar mit 'an dieser Stelle' oder 'zu diesem Zeitpunkt' übersetzen.

Das Räumliche fällt in den Beispielen (9) und (10) ganz fort. In den Beispielen (11) und (12) werden da und dar in mit lokaler Bedeutung in relativischer Funktion ('da, wo…') verwendet und in den Sätzen (13) und (14) ohne eigene Bedeutung als Anhang an ein Relativpronomen.

Tabelle 6 fasst zusammen und belegt, dass da und dar – mit Ausnahme der nicht üblichen direktionalen Verwendungsweise von da – deckungsgleich verwandt werden:

Merkmal da dar

lokal + +

direktional - +

lokal/temporal + +

temporal + +

Funktion da dar

relativisch + +

Anhang an ein Relativpronomen + +

Tabelle 6: erweiterte semantische Merkmale der Schreibformen da – dar

Mag man den Indizien für einen Zusammenfall der beiden Lexeme dâ(r) und dare auf graphemischer und morphologischer Basis für sich genommen keine endgültige Beweiskraft zugestehen, zusammengenommen weist alles auf den Zusammenfall der beiden in mittel-hochdeutscher Zeit. Dieser Zusammenfall ist aber keineswegs nur auf dâ(r) und dare be-schränkt, denn analoge Erscheinungen lassen sich auch für die Fälle wâ – war (nhd. 'wo' und 'wohin') und swâ – swar (nhd. 'wo auch immer' und 'wohin auch immer') nachweisen, was sowohl für die Simplizia als auch für die Komposita anderswâ und eteswâ gilt, wobei die Beleglage für letztere im Vergleich sehr dünn ist.16 Wie bei dâ(r) und dare lassen sich auch hier phonologische, graphematische und semantische Argumente vorbringen.

(15) kein ritter sô gar ûzerlesen / lebt weder hie noch anderswâ KVWHVK637 (16) mîn gewerbe ist anderswar,/ ich gê dannân oder dar MF:REINM 60:3,6 (17) iur herre solt sîn spoten / wol kêren anderswâ!OTTOK 11222

(18) dar wil ich und niender anderswar KL:UVL58,42:5,8

(19) in habent die mordaere erslagen./ er liget hie etteswa bigraben EILH R,1814 (20) ein bette mache im etewar / in mînem hûsKVWALEX 622

16 Im Belegarchiv des Neuen Mittelhochdeutsche Wörterbuch befinden sich 1847 Belege für wâ/war (einschließlich der Komposita) und 688 Belege für swâ/swar.

(21) svenne ime die nacht virgienc / unde ime die tach ane vienc,/ so muste die wol geborne / sich heben zu eime dorne / etuwa zu einer heckeGRRUD h 51

(22) so soltu sprechen […] du wellest riten eteswar APPET 57 (23) wis den wîsen gerne bî,/ vliuch den tumben swâ er sîGREG 256 (24) Got si der iuch laze / komen schier swa ir welt! WHVÖST 4883 (25) swar ir welt, dar sol ich mich hin kerenJTIT 3066,2

(26) nu merchet wa under allen menschen iemant sei der dem tiufel so widerstanten habPROBERALT 108,17

(27) Siet war daz wif statROTH 3227

(28) Diomedes […] newiste, wa er soldeHERB 17300 (29) Uuára íst dîn uuíne geuáranWILL 98,1

Die vorangehenden Beispiele belegen, dass, wie bei dâ(r) und dare auch bei den Paa-ren anderswâ-anderswar, etewâ-etewar, swâ-swar und wâ-war das auslautende -r als Unter-scheidungsmerkmal zur Unterscheidung lokal-direktional hinfällig wird. anderswâ und anderswar treten sowohl lokal mit der Bedeutung 'anderswo' (15) und (16), als auch direktio-nal mit der Bedeutung 'anderswohin' (17) und (18) auf. Genauso verhält es sich mit etewâ-etewar (in (19) und (20) 'irgendwo', in (21) und (22) 'irgendwohin') und wâ-war (in (26) und (27) 'wo', in (28) und (29) 'wohin'). Einzig beim Paar swâ-swar, das direktional ('wohin auch immer') mit beiden Formen in (24) und (25) vertreten ist, fehlt der Beleg für eine lokale r-Form. Somit ergibt sich folgende Übersicht (Tabelle 7):

Lemma lokal direktional

anderswâ + +

anderswar + +

dâr (dâ) + (+) + (?)

dare - +

eteswâ + +

etewar + +

swâ + +

swar - +

+ +

war + +

Tabelle 7: Analogien zum Zusammenfall von da – dar

Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass nicht nur die mhd. Lexeme dâ(r) und dare zusammenfallen, sondern auch in Analogie dazu die Paare anderswâ-anderswar, etewâ-etewar, swâ-swar sowie wâ-war. Bei der Bildung von Pronominaladverbien beginnt sich eine Regel herauszubilden, derzufolge das -r- nach phonologischen Kriterien – und zwar inter-vokalisch – verteilt und somit zum bloßen Fugenelement wird. Dadurch schwindet die Be-deutung des auslautenden -r in Bezug auf die Opposition 'lokal vs. direktional', Das bleibt

nicht ohne Konsequenzen für das ererbte lokomorphologische Paradigma, worauf im folgen-den Abschnitt näher eingegangen wird.