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Wirtschaft, International Management with Engineering

Im Dokument Jahrbuch Standort Meschede: 2013 (Seite 89-133)

Aus Forschung und Lehre

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die wir so oder in abgewandelter Form sicherlich umsetzen werden«, so Dirk Böinghoff, Mitglied des Organisationskomitees.

Neben der praktischen Arbeit erhielten die Teilnehmer weitere Einblicke in die Entwicklung, Nutzung und Vermarktung der Sportanlage und erlebten auf die-se Weidie-se die theoretischen Inhalte des Seminars direkt an einem praktischen Beispiel.

Auch Seminarleiterin Alexandra Mor-genbrod zeigte sich sehr zufrieden mit der Exkursion: »Die Bobbahn Winterberg ist ein gutes Beispiel für die Nutzung ei-ner touristischen Wintersportanlage. Die Schwierigkeiten des Betriebs im Som-mer und Winter wurden sehr deutlich veranschaulicht.«

Zum Abschluss des Tages erhielten die Studenten freie Eintrittskarten für eine Weltcup-Veranstaltung im kommenden Winter. Vielleicht hat das Organisati-onskomitee in Winterberg dann schon die eine oder andere Idee der Studenten aufgegriffen.

Der Kontakt zwischen der Erholungs- und Sportzentrum Winterberg GmbH, die als Betreibergesellschaft der Bobbahn fungiert, und der FH Meschede existiert schon länger. Dieser soll auch in Zukunft in Form von Projekt- und Abschlussarbeiten sowie Praktika für interessierte Studenten wei-terhin Bestand haben.

Die Bobbahn in Winterberg – Ausrichter der Bob und Skeleton WM 2015

Quelle: Bobbahn Winterberg

Die Studenten der FH Meschede im Startbereich der Bobbahn Quelle: Alexandra Morgenbrod

91 Master-Studierende führen eine Imageanalyse durch

Studierende der Fachhochschule Südwestfalen in Meschede haben eine Imageanalyse bei dem Lüdenscheider Unternehmen Busch-Jae-ger Elektro GmbH durchgeführt.

Wie wird das Unternehmen Busch-Jaeger sowohl als Arbeitgeber, als auch als großes ortsansässiges Unternehmen von den Lüdenschei-dern und den Bewohnern von Aue/Bad Berleburg gesehen?

Dies war die zentrale Fragestellung, mit der sich Studierende des Master-Studiengangs Wirtschaft unter der Leitung von Prof. Dr. Anne Jacobi beschäftigten.

Das Unternehmen Busch-Jaeger ist Marktführer mit über 130 Jah-ren Geschichte auf dem Gebiet der Elektroinstallationstechnik. Pro-duziert wird an den Standorten Lüdenscheid und Aue, einem Ortsteil von Bad Berleburg, mit rund 1 000 Mitarbeitern. Die Angebotspalette reicht vom kompletten Elektroinstallationsprogramm mit Schaltern, Steckdosen und Sondersteckvorrichtungen über Dimmer und Bewe-gungsmelder bis hin zu elektronischen High-End-Produkten für das Gebäudemanagement.

In verschiedenen Meetings mit dem Unternehmen konnten die Studierenden einen umfassenden Eindruck von ihrem Auftraggeber gewinnen. Ziel war es nun, selbständig eine Marktforschungsstudie vom Briefing über die Konzeption des Fragebogens, Durchführung der Befragung sowie Erfassung und Auswertung der Daten bis hin zur Er-stellung des Abschlussberichts und einer Präsentation durchzuführen.

Nach Abschluss des Projektes und Darstellung der Ergebnisse in ei-ner umfassenden Präsentation vor dem Vorstand und weiteren Ver-tretern des Unternehmens Busch-Jaeger, konnten die Studierenden vielschichtige Aussagen über das Image des Unternehmens, sowohl

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als Arbeitgeber als auch als Unternehmen der Region, treffen. Alle Be-teiligten waren mit den Ergebnissen sehr zufrieden.

1.Reihe v.l.: Hr. Neumann (CEO Busch-Jaeger), Hr. Kordes (Master-Student), Fr. Ch. Schulte (Unternehmenskommunikation Busch-Jaeger), Fr. A. Schulte (FH-SWF)

2. Reihe v.l.: Hr. Wasiletschko (Leiter Unternehmenskommunika-tion Busch-Jaeger), Fr. Stejspal (HR Busch-Jaeger), Hr. Gressner (Master-Student), Hr. Raffler (Master-Student), Hr. Grams (Abtei-lungsleiter Technische Kommunikation Busch-Jaeger), Fr. Prof. Dr.

Jacobi (FH-SWF) Quelle: privat

93 Lernen in der Region für die Region

Im Rahmen ihrer Marketingveranstaltung haben ca. 70 Studierende des vierten Semesters unter der Leitung von Prof. Dr. Anne Jacobi das Unternehmen MENNEKES Elektrotechnik GmbH & Co. KG besucht.

Der Spezialist für elektrische Steckvorrichtungen für den industriellen Bereich präsentierte sich den Studierenden des Studiengangs Wirt-schaftsingenieurwesen mit der Fachrichtung Maschinenbau bzw.

Elektrotechnik sowie des Studiengangs International Management with Engineering als innovativer Arbeitgeber für die Absolventen von Morgen.

Nach einem gelungenen Empfang durch Ulrich Clemens (Teamma-nager Schulungen und Werksbesuche/Trainings/Unternehmenskom-munikation) stand als erster Exkursionspunkt zunächst die Werksfüh-rung auf dem Programm. Von der Annahme des Rohstoffmaterials über die einzelnen Fertigungsstufen, die Lagerung von Halbfabrikaten bis hin zur Verpackung reichte das Spektrum. Ulrich Clemens sorgte für einen spannenden Rundgang und stand jederzeit für Fragen bereit.

Im Anschluss an die Bewirtungspause folgte der Vortrag von Wal-ter Mennekes, Geschäftsführender GesellschafWal-ter des UnWal-ternehmens Mennekes, zum Thema »Der Unternehmer als Stratege«. Hier wurde an einem handfesten Beispiel gezeigt, warum jemand bereit ist, das nicht kalkulierbare oder zu versichernde Risiko auf sich zu nehmen, um Unternehmer zu sein und ein Unternehmen zu gründen. In ehrli-cher und erfrischender Vortragsweise, gespickt mit vielen Anekdoten, zeichnete Walter Mennekes den Werdegang des Unternehmens nach, wobei ihm der Spagat zwischen Theorie und Praxis sehr am Herzen lag. Seine Worte »Ohne Praxis ist alle Theorie grau, ohne Theorie ist alle Praxis wild.« verdeutlichten an vielen Stellen des Vortrages die Entscheidungen der Unternehmensgeschichte.

Die Begeisterung der Studierenden über den äußerst gelunge-nen Vortrag von Walter Mennekes sorgt nachhaltig dafür, dass die

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Verzahnung von Wissenschaft und Unternehmen aus der Region Po-tentiale für die Zukunft sichert.

Ein Studium im Ausland erweitert den Horizont

Katharina Berls ist Master-Studentin und studiert Wirtschaft an der Fachhochschule Südwestfalen in Meschede. Sie hat sich auf ihr Aus-landssemester in Schweden vorbereitet – die wohl spannendste Zeit ihres Studiums. Die Vorfreude war groß, die Arbeit vor diesem beson-deren Lebensabschnitt aber auch.

Um ihrem Ziel ein Stück näher zu kommen, hat Katharina Berls sich eine Hochschule in Schweden ausgesucht. Sie freut sich auf eine spannende Zeit: »Die skandinavischen Länder haben mich schon im-mer fasziniert und ich möchte mehr über die Lebensart und die Kultur Schwedens kennenlernen.«

Die Studenten der Fachhochschule haben in ihrem Studium die Mög-lichkeit, eine Zeit lang im Ausland zu verbringen. Für eine problemlos ablaufende Auslandszeit bedarf es einer organisierten Vorbereitung.

Walter Mennekes, Geschäftsführender Gesellschafter der MENNEKES Elektro-technik beim Vortrag »Der Unterneh-mer als Stratege«

Walter Mennekes und Prof. Dr. Anne Jacobi

95 Im Voraus hat Katharina geprüft, ob die Module, die sie an der

Hochschule im Ausland belegen möchte, an der Fachhochschule in Meschede für den Master-Studiengang anerkannt werden können.

Katharina war erleichtert, denn die Hochschule in Umea ist eine Part-nerhochschule der Fachhochschule Südwestfalen.

In einem Gespräch zwischen einem verantwortlichen Professor und Katharina ist geprüft worden, ob ihre Sprachkenntnisse für den Aus-landsaufenthalt ausreichend sind. Das Gespräch verlief erfolgreich, woraufhin sie sich bis Mitte April für das Auslandssemester beworben hat.

»Zu den Bewerbungsunterlagen gehören neben dem Bewerbungs-formular der aktuelle Notenspiegel, ein Nachweis über die Sprach-kenntnisse, ein tabellarischer Lebenslauf und ein Motivationsschrei-ben« berichtet Katharina. Bei Fragen rund um die Bewerbung steht das Auslandsamt der Hochschule den Studenten gerne unterstützend zur Seite.

Sollte die Prüfung auf vorhandene Sprachkenntnisse einmal nicht erfolgreich ablaufen, so haben die Studenten noch genug Zeit, einen Sprachkurs zu belegen oder ihre

sprachli-chen Fähigkeiten auf eine andere Art und Weise zu verbessern.

Die Studienplätze an ausländischen Hochschulen sind begrenzt, weshalb nicht immer alle Bewerber angenommen werden. Nach einem positiven Bescheid kann jedoch erleichtert aufgeatmet wer-den und die Vorfreude steigt.

Nachdem Katharina Berls ihren Stu-dienplatz sicher hatte, war sie voller

Katharina Berls vor der Hoch-schule in Schweden Quelle: privat

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Erwartungen. »Durch den Auslandsaufenthalt verspreche ich mir, mein Englisch aufzubessern und auch ein wenig Schwedisch zu lernen.« Ne-ben dem Studium ist es ihr wichtig, viel von Land und Leuten zu sehen.

Praxisnähe im Rahmen des Wahlpflichtmoduls

»Effizienzsteigerung im Unternehmen«

Im Rahmen des Wahlpflichtmoduls »Effizienzsteigerung im Unter-nehmen« hat Prof. Dr. Stefan Jacobs das Unternehmen Düker GmbH &

Co. KGaA zum wiederholten Male für eine Zusammenarbeit gewinnen können. Im Sommersemester 2013 hat eine Studentengruppe in einer siebentä-gigen Blockveranstaltung eigenverant-wortlich als Projektgruppe in dem Unter-nehmen vor Ort agieren können. Mittels ihres theoretischen Hintergrundwissens haben die Studenten Optimierungsmög-lichkeiten aufgedeckt und diese dem Un-ternehmen präsentiert.

Hinsichtlich des Wahlpflichtmoduls bei Prof. Dr. Jacobs lernen die Studenten an konkreten praxisnahen Aufgabenstellun-gen in Unternehmen, wo Probleme in der Produktion auftreten, wie sich diese bemerkbar machen und durch welche Ansätze und Aktionen diese Probleme gelöst werden können.

Die Studierenden müssen die vor Ort erkannten Verbesserungsmög-lichkeiten als Vorschläge so aufbereiten, dass sie vor der Geschäfts- oder Bereichsleitung einleuchtend und präzise vorgestellt werden können.

Prof. Dr. Jacobs mit den Teilneh-mern des Wahlpflichtmoduls bei dem Unternehmen Düker Quelle: privat

97 Je nach aktuellem Schwerpunkt lernen die Studierenden vor Ort, wie

beispielsweise Rüstzeitreduzierungen erreicht, Fertigungslinien aus-getaktet oder auch Produktionsprozesse verschwendungsfrei durch Prozessanalytik gestaltet werden. Darüber hinaus werden Prozessda-ten gesammelt, analysiert, verdichtet und »richtig« interpretiert, um sowohl robuste Prozesszustände zu erhalten und einstellen zu kön-nen, als auch kosten- und verschwendungsminimal zu agieren.

Diese praxisnahe Anwendung kann auch durch die Aussagen von Ken Bräutigam bestätigt werden, der an dem Wahlpflichtmodul teil-genommen hat: »Einen so tiefen Einblick in reale Unternehmensab-läufe und Problemstellungen erhält man während des Studiums nur selten. Der Praxisteil im Unternehmen hat mir besonders gut gefallen, weil die Studenten von Mitarbeitern aller Hierarchiestufen ernst ge-nommen und als Berater anerkannt worden sind. Zu sehen, dass man als Student Abläufe in einem Unternehmen effizienter gestalten kann und diese Vorschläge von der Geschäftsführung ernst genommen und auch umgesetzt werden, motiviert ungemein.«

Die Studentengruppe war in diesem Zusammenhang dazu aufgefor-dert, die erarbeiteten Verbesserungspotentiale im Unternehmen Dü-ker GmbH & Co. KGaA am Standort Laufach bzw. Karlstadt möglichst direkt mit den Mitarbeitern des Unternehmens umzusetzen.

Das Unternehmen Düker ist hierbei als Hersteller von Armaturen und Druckrohrformstücken für die Trinkwasser- und Gasversorgung sowie von Rohren und Formstücken für die Abflusstechnik weltweit bekannt. Düker entwickelt und fertigt darüber hinaus zum einen hochsäurefeste emaillierte Komponenten und Rohre für den Anlagen-bau der Chemie- und Pharmaindustrie und projektiert, plant und Anlagen-baut zum anderen komplette Schleudergießanlagen mit den dazugehöri-gen Fertigungsstraßen und Ofenanladazugehöri-gen.

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Neben den Bereichen der Gießerei, der mechanischen Bearbeitung, der Oberflächenbeschichtung und technischen Emaillierung sowie der Armaturenmontage bietet das Unternehmen Düker mit seiner großen Bandbreite industrieller Fertigung optimale Voraussetzungen für die Studierenden im Rahmen dieses praxisnahen Wahlpflichtmoduls.

Die von den Studierenden erfolgreich abgearbeiteten Themenstel-lungen des Unternehmens Düker stehen exemplarisch für die Erhö-hung der wertschöpfenden Anteile verschiedenster Abteilungen, die Bestellmengenoptimierung, die Standardisierung von Rüstvorgängen, die KANBAN-Versorgung von Hilfsstoffen, aber auch für verschiedens-te Prozessanalysen und -optimierungen, Lageranalysen und -optimie-rungen, Ablaufstudien, Reorganisationen sowie Umorganisationen.

Diese praxisnahen Erfahrungen und Anwendungen während des Studiums sind nach Aussage des technischen Geschäftsführers des Unternehmens Düker wesentliche Vorteile, welche die Studierenden im Vergleich zu den traditionellen Lehrveranstaltungen für das späte-re Berufsleben sammeln können. Die Relevanz der Kombination von traditioneller Lehre und praxisnaher Anwendung hat nach Aussage des technischen Geschäftsführers Herrn Stein auch das Unternehmen Düker für sich erkannt, weshalb »die Fa. Düker pro Jahrgang ein bis zwei duale Studenten in den Fachbereichen Maschinenbau/Konstruk-tion, Wirtschaftsingenieurwesen bzw. Gießereitechnik einstellt und darüber hinaus regelmäßig Praktika und Abschlussarbeiten anbietet.«

Dabei wird im Rahmen der Zusammenarbeit mit Studierenden be-sonders großer Wert auf »Zuverlässigkeit, Verbindlichkeit, Wissbegie-rigkeit, Spontanität, Kreativität, Offenheit, eine klare Kommunikation und einen guten Kontakt zur Hochschule bzw. zum betreuenden Pro-fessor gelegt«.

99 Start-Up »Entrepreneurship«

Mit einem stimmungsvollen Ballonwettbewerb hat Prof. Dr. Ewald Mittelstädt seine neue Professur für »Entrepreneurship« begonnen, die von der Lehrkraft für besondere Aufgaben Birgit Schulte und der wis-senschaftlichen Mitarbeiterin Anne Ilgenstein unterstützt wird. Rund 200 Studenten haben an diesem Ballonwettbewerb im Rahmen der

»Gründerwoche Deutschland 2012« vom Bundesministerium für Wirt-schaft und Technologie teilgenommen. Mit der Gründerwoche will das Bundesministerium Impulse für eine neue Gründungskultur und ein freundliches Gründungsklima in Deutschland geben.

Ebenso hat es sich Prof. Dr. Mittelstädt mit der Vertiefungsrichtung Entrepreneurship (zu Deutsch Unternehmertum oder Unternehmer-geist) zum Ziel gesetzt, Management-Kompetenz nicht nur in den Köpfen, sondern Unternehmergeist auch in der Haltung von Studie-renden zu verankern. Selbständigkeit und unternehmerisches Denken sollen gefördert werden.

Dies fängt früh an: So wurde unter dem Motto »Zwischen Ponyhof und Schuhladen – Bist Du bereit die Welt zu verändern?« eine Schnup-perveranstaltung im Labor für Unternehmensgründung durchgeführt.

15 Mädchen im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren haben hier da-ran gearbeitet, ihr unternehmerisches Potential kennenzulernen, um von einer Geschäftsidee bis zur Gründung eines Unternehmens zu kommen. Krönender Abschluss dieses Tages war für die Mädchen ein professionelles Foto für jede, erstellt von einer Studentin, die sich ge-rade mit einem Fotostudio selbständig macht und natürlich von ihren Erfahrungen berichtete.

Aber nicht nur »Gründung« sondern auch »Unternehmensnach-folge« ist ein sehr wichtiges Thema. Laut dem Institut für Mittel-standsforschung Bonn werden pro Jahr 22 000 Unternehmen mit 287 000 Mitarbeitern übertragen. Umgerechnet heißt das, dass täg-lich 61 Unternehmen übertragen werden. Betroffen sind von diesen

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Unternehmensübertragungen täglich 800 Mitarbeiter. Wie proble-matisch und oft auch unkonzeptionell dieses wichtige Thema teil-weise behandelt wird, berichtete Uwe Metzner von der Sparkasse Meschede den interessierten Studenten. Abgerundet wurde dieser Abend durch einen »echten« jungen Unternehmer, der, nicht älter als die teilnehmenden Studenten, von der Erfahrung berichtete, wie seine Eltern ihr »Lebenswerk« übergeben.

Im Sauerlandpark Hemer präsentierten sich rund 50 heimische Welt- und EU-Marktführer mit ihren Produkten, Kompetenzen und Weltklasseleistungen den Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit. Dass unsere Studenten nach Abschluss ihres Studiums nicht in die Ferne ziehen müssen ist spätestens jetzt deutlich gewor-den – gewor-denn: Nahezu jeder zweite Beschäftigte arbeitet an Produk-ten »Made in Südwestfalen«. Dies ist ein bundesweiter Spitzenwert, der nur noch von zwei Regionen in Baden-Württemberg geringfügig übertroffen wird.

Nach dem Besuch des »Tages der Weltmarktführer Südwestfalens«

waren sich alle Teilnehmer einig, dass sie nicht nur in einer landwirt-schaftlich schönen Gegend leben, arbeiten und studieren, sondern auch, dass sie sich in Südwestfalen in einer hervorragenden Industrie-region mit über 100 Weltmarktführern bewegen.

Prof. Dr. Ewald Mittelstädt mit Birgit Schulte, Anne Ilgenstein und einer Gruppe von Studenten auf dem »Tag der Weltmarktfüh-rer Südwestfalen« Quelle: privat

101 Wir brauchen mehr Europa

Dass wir »mehr Europa« brauchen stellten 16 Studenten der FH Süd-westfalen in Meschede und 14 Studenten der Partnerhochschule ASET in Barcelona im Seminar »Europa transparent« der Konrad-Adenauer-Stiftung fest. Das Seminarzentrum Schloss Eichholz in Wesseling war Ende April für knapp eine Woche Heimat der 30 Wirtschaftsstudenten aus Meschede und Barcelona. Begleitet wurden sie vom Mescheder Professor Dr. Thomas Knobloch.

An der Verschuldungskrise zeigten sich die Studenten im Seminar besonders interessiert. Die Dozenten Dr. Christoph Bierbrauer und Dr. Dieter Wolf erklärten ausführlich, wie die Krise aus dem amerika-nischen Immobilienmarkt in die europäische Wirtschaft und Staats-haushalte kam. In intensiven Diskussionen wurde festgestellt, dass nur »mehr Europa« der richtige Weg zur Lösung vieler europäischer Probleme sein kann.

Aber wie wichtig ist die Europäische Union bereits heute und wo steht Europa im Konzert der Weltmächte? Die Antwort konnte Jan-Frederik Kremer von der Uni-versität Bonn schnell geben. Er zeigte auf, welche große Bedeutung die Europäische Wirtschaft weltweit hat und wie einfluss-reich die Europäische Union weltweit wahrgenommen wird.

Der heimische Europaabgeordnete Dr. Peter Liese vertrat bei der Exkursi-on nach Brüssel eine ähnliche Meinung:

»Das EU-Parlament galt für viele lange als

Quasselbude – hier werden jedoch wichtige und weitreichende Ent-scheidungen getroffen.« Diesen Eindruck konnte Dr. Sebastian Kuck aus dem Kabinett des EU-Industriekommissars nur verstärken. Er

Die Teilnehmer der FH Südwest-falen und der Partnerschule ASET Barcelona im europäischen Par-lament Quelle: Julian Hageböck

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berichtete den Studenten hautnah von der europäischen Wirtschafts-förderung und der Bedeutung des gemeinsamen Binnenmarktes.

Vorbereitet wurden die Studenten mit einem Simulationsspiel, in dem es um die politische Entscheidungsfindung der EU am Beispiel der Energiepolitik ging. Das Planspiel machte bewusst, wo Probleme der EU liegen und wie schwierig die gemeinsame Willensbildung in einem Zusammenspiel aus 27 Nationalstaaten ist.

Weiteres Highlight war ein Besuch des Deutschen Luft- und Raum-fahrtzentrums in Köln. Die angehenden Ökonomen sahen als eine der ersten die neue Zentrifuge der europäischen Großforschungs-anlage »envihab«. Dort wird am Transfer von Ergebnissen der Welt-raumforschung auf die Humanmedizin geforscht. Im europäischen Astronauten-Zentrum der ESA war es möglich, lebensgroße Trai-ningsmodule der Internationalen Weltraumstation (ISS) zu besich-tigen. Auch ein Blick in den Weltraum gab es im ESA-Kontrollzent-rum inklusive. Dort liefen Livebilder aus der ISS über den Bildschirm.

103 Master-Studenten mit hoher kreativer Energie

Im Wintersemester 2012/2013 ist wieder die Veranstaltung »Interna-tionales Marketing« unter der Leitung von Prof. Dr. Anne Jacobi durch-geführt worden.

Um den Transfer des theoretischen Wissens zu gewährleisten, wur-den innerhalb des Seminars Beispielunternehmen aus der Praxis vor-gestellt und analysiert. Ein Teil dieser Aufgabe ist die Erstellung einer Collage, um in einem ersten Schritt ein exaktes Bild über die dortige Internationalisierung verbunden mit den strategischen Entscheidun-gen des Unternehmens im Zeitablauf zu gewinnen.

Auch dieses Mal gelang es den Studierenden in hervorragender Art und Weise über die Beispielunternehmen WÜRTH-GROUP, Mc Donald’s, MIELE sowie OTTO-Group zu berichten. Dabei waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Zum einen beschrieb ein überdimen-sionierter OTTO-Katalog den internati-onalen Werdegang des Unternehmens.

Zum anderen wurden in einem 1 x 1 m großen und bespielbaren Monopoly-Spiel die vielfältigen Facetten von Mc Donald’s dargestellt. Auch das Projekt MIELE über-raschte mit dem Nachbau einer Wasch-maschine in Originalgröße. Die Gruppe WÜRTH-GROUP stellte ihren Vortrag in der »WÜRTH-Werkstatt« vor.

Insgesamt konnte auf diese Art und Weise ein sehr guter Grundstock an

Pra-xiswissen erarbeitet werden, auf welchem das Fach im weiteren Ver-lauf des Semesters hervorragend aufbauen konnte.

Master-Studierende mit ihrer Collage zur Würth-Group Quelle: privat

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Weihnachtsvorlesung zum Modul Unternehmensorganisation Schon traditionsgemäß hat Prof. Dr. Thomas Schönfelder zu seiner Weihnachtsvorlesung am 18. Dezember 2012 den Unternehmensbera-ter Dr. Fricke aus Dortmund für einen Gastvortrag eingeladen. Als In-haber der Firma DRIGUS ist es gerade Dr. Fricke möglich, verständlich einen Bogen zwischen Theorie und Praxis auf dem Gebiet der Ablauf- und Prozessgestaltung in Unternehmen zu spannen.

Zu Beginn der Veranstaltung fragte Prof. Dr. Schönfelder die Stu-dierenden, ob Klarheit darüber besteht, wieso er in seiner Vorlesung beispielsweise auf die Ablauf- und Zeitarten sowie die Methoden der Datenermittlung – hier vorrangig für die Erfassung von Zeiten für Ab-laufabschnitte – eingeht. Dies sind wichtige Bestandteile seiner Vorle-sung zur Unternehmensorganisation und immer wieder gern

gewähl-ter Inhalt für Klausuraufgaben.

Dr. Fricke übernahm die Antwort der einleitenden Frage von Prof. Dr. Schön-felder, indem er aus der Praxis seiner Un-ternehmensberatung berichtete. Für die Analyse von Ablauf- und Prozessstruktu-ren in Unternehmen ist das Beherrschen der Methoden der Datenermittlung, aber auch der professionelle Einsatz von Datenerfassungsgeräten ausschlagge-bend. Die Ergebnisse von Zeitaufnahmen, Multimomentaufnahmen und anderer Methoden sind von höchster Bedeutung

Dr. Fricke übernahm die Antwort der einleitenden Frage von Prof. Dr. Schön-felder, indem er aus der Praxis seiner Un-ternehmensberatung berichtete. Für die Analyse von Ablauf- und Prozessstruktu-ren in Unternehmen ist das Beherrschen der Methoden der Datenermittlung, aber auch der professionelle Einsatz von Datenerfassungsgeräten ausschlagge-bend. Die Ergebnisse von Zeitaufnahmen, Multimomentaufnahmen und anderer Methoden sind von höchster Bedeutung

Im Dokument Jahrbuch Standort Meschede: 2013 (Seite 89-133)